Hallo zusammen, ich will euch gerne mein erstes Buch vorstellen:
Schumacher, Hannes: "Der Freigeist I-VI", ein lebensphilosophischer Aphorismenband. Zuerst einmal der Klappentext:
Ausgehend vom philosophischen Selbstmord des 19. Jahrhunderts und vom politischen Massenmord des 20. Jahrhunderts steht der postmoderne Mensch am Scheideweg, auf der Suche nach sich selbst. Entweder er kehrt zur Religion zurück oder er verneint sie vollständig, allerdings auf Kosten der Kunst und Philosophie.
Im Grunde weiß er aber, dass ihn keiner dieser Wege an einen Ort führt, an dem er sein will: Er will frei sein. Und weil er nur noch vor die Wahl zwischen Club oder Kloster gestellt wird, kann er nicht anders, als sich seinen eigenen Weg zu bahnen, durch die Friss-oder-stirb-Dualismen seiner selbstverschuldeten Sinnlosigkeit.
Jetzt kann ich für euch noch ein bisschen mehr in die Tiefe gehen:
Wie der Untertitel I-VI sagt, ist das Ganze eingeteilt in sechs "Bücher". Im ersten Buch vollzieht sich schon ein derartiger philosophischer Selbstmord, dass es durchaus die restlichen fünf Bücher braucht, um aus diesem Sumpf der Verzweiflung wieder herauszukommen. Aber man sieht die Welt jetzt mit neuen Augen, die Welt selbst wird jetzt eine vollkommen andere. Symbolisch für diesen Prozess ist der erste Aphorismus:
"Einmal alles verwerfen, verschleudern, verzetteln, verfluchen, wie eine Flamme verzehren, was ich jemals geglaubt habe! Und vom tiefsten Punkte der Verzweiflung aus ein Neubeginn, ein frischer Morgen der Unschuld, ein Aufsteigen, Hinaufsteigen, in höchste Frühlingslüfte, hoch hinaus, in Sommer-Frieden und Sommer-Kriege, tief ins Herz der mich fressenden Sonne! Ich blicke nach unten, tief, so tief hinab, und kann es nicht glauben: Von dort kam ich her und hier bin ich jetzt."
Aber der zweite Aphorismus wartet schon mit seiner furchtbaren Frage:
"Nur was bleibt bestehen, wenn ich mich mit allen Mitteln gegen die Welt aufbäume? wenn ich mich dem Löwen gleich über allen Wert der Welt erhebe und nur noch hinabblicken, niemals mehr zum Höheren mich wenden darf? Was bleibt mir noch, wenn aller Wert der Welt verloschen? wenn aller Lebenssinn in einem letzten Schrei des Schreckens verhallt sein wird?"
Zwischen diesen beiden Polen muss sich der Freigeist seinen eigenen Weg bahnen. So verschlägt es ihn mal in die Untiefen der Philosophie, mal zurück in seine Alltäglichkeit, mal in die Gefilde der Politik, mal in die erbarmungslose Religionskritik, bis zuletzt in die Farbenpracht der schönen Künste - immer mit der Frage im Blick:
"Wie viele Meere werden wir austrinken müssen, um das Feuer in unserer Seele zu ertränken? Wie viele Stunden werden wir sterben müssen, unter himmlischer Qual, unter der Maske des Grotesken? – bis wir rein genug für diese Wahrheit sind, ihr erhobenen Hauptes entgegentreten und es aussprechen: »Hier bin ich.«"
Was meint ihr? Interessant? Schnöde? Krank? Laaangweilig?
Freue mich auf eure Kommentare!
Schumacher, Hannes: "Der Freigeist I-VI", ein lebensphilosophischer Aphorismenband. Zuerst einmal der Klappentext:
Ausgehend vom philosophischen Selbstmord des 19. Jahrhunderts und vom politischen Massenmord des 20. Jahrhunderts steht der postmoderne Mensch am Scheideweg, auf der Suche nach sich selbst. Entweder er kehrt zur Religion zurück oder er verneint sie vollständig, allerdings auf Kosten der Kunst und Philosophie.
Im Grunde weiß er aber, dass ihn keiner dieser Wege an einen Ort führt, an dem er sein will: Er will frei sein. Und weil er nur noch vor die Wahl zwischen Club oder Kloster gestellt wird, kann er nicht anders, als sich seinen eigenen Weg zu bahnen, durch die Friss-oder-stirb-Dualismen seiner selbstverschuldeten Sinnlosigkeit.
Jetzt kann ich für euch noch ein bisschen mehr in die Tiefe gehen:
Wie der Untertitel I-VI sagt, ist das Ganze eingeteilt in sechs "Bücher". Im ersten Buch vollzieht sich schon ein derartiger philosophischer Selbstmord, dass es durchaus die restlichen fünf Bücher braucht, um aus diesem Sumpf der Verzweiflung wieder herauszukommen. Aber man sieht die Welt jetzt mit neuen Augen, die Welt selbst wird jetzt eine vollkommen andere. Symbolisch für diesen Prozess ist der erste Aphorismus:
"Einmal alles verwerfen, verschleudern, verzetteln, verfluchen, wie eine Flamme verzehren, was ich jemals geglaubt habe! Und vom tiefsten Punkte der Verzweiflung aus ein Neubeginn, ein frischer Morgen der Unschuld, ein Aufsteigen, Hinaufsteigen, in höchste Frühlingslüfte, hoch hinaus, in Sommer-Frieden und Sommer-Kriege, tief ins Herz der mich fressenden Sonne! Ich blicke nach unten, tief, so tief hinab, und kann es nicht glauben: Von dort kam ich her und hier bin ich jetzt."
Aber der zweite Aphorismus wartet schon mit seiner furchtbaren Frage:
"Nur was bleibt bestehen, wenn ich mich mit allen Mitteln gegen die Welt aufbäume? wenn ich mich dem Löwen gleich über allen Wert der Welt erhebe und nur noch hinabblicken, niemals mehr zum Höheren mich wenden darf? Was bleibt mir noch, wenn aller Wert der Welt verloschen? wenn aller Lebenssinn in einem letzten Schrei des Schreckens verhallt sein wird?"
Zwischen diesen beiden Polen muss sich der Freigeist seinen eigenen Weg bahnen. So verschlägt es ihn mal in die Untiefen der Philosophie, mal zurück in seine Alltäglichkeit, mal in die Gefilde der Politik, mal in die erbarmungslose Religionskritik, bis zuletzt in die Farbenpracht der schönen Künste - immer mit der Frage im Blick:
"Wie viele Meere werden wir austrinken müssen, um das Feuer in unserer Seele zu ertränken? Wie viele Stunden werden wir sterben müssen, unter himmlischer Qual, unter der Maske des Grotesken? – bis wir rein genug für diese Wahrheit sind, ihr erhobenen Hauptes entgegentreten und es aussprechen: »Hier bin ich.«"
Was meint ihr? Interessant? Schnöde? Krank? Laaangweilig?
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