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Der Abzug von den USA Truppen aus Afghanistan

Das ist richtig und schrecklich. Allerdings haben die abziehenden Militärs ( USA und BRD) kapiert, daß der Weg "zu Frieden" mit militärische Macht - egal von welcher Seite - Guttenberg nannte es Krieg - falsch war.

Deutschland war über 40 Jahre lang von den Allierten besetzt, das hat damals niemanden gestört.
Würde mal eher sagen, sie hatten die Faxen dicke. Zumal nach dem Tod Osama bin Ladens der ursprüngliche Grund der Besetzung nicht mehr gegeben war. Es ist wahrscheinlich in den USA nicht mehr politisch durchsetzbar, Afghanistan noch länger zu besetzen. Das amerikanische Volk wird sagen: Was sollen unsere Soldaten da sterben, sollen sich die Afghanen doch gegenseitig abmurksen, das ist uns doch wurscht. Vielleicht hat das Land auch nicht mehr die strategische Bedeutung, die es früher mal hatte.
Die einzigen Unterstützer in der Region haben die Taliban in Pakistan, die anderen Grenzländer sind ehemalige Sowjetrepubliken, der Iran und China. Alles nicht gerade Freunde der Taliban und die sicher kein Interesse daran haben, dass deren Steinzeit-Islam über die Grenzen in ihre Länder schwappt.

Die miltitärische Macht Chinas ist in den letzten 20 Jahren stärker geworden und selbstbewusster ist China auch geworden. Dreiviertel des Landes bestehen aus schwer zugänglichen Gebirgsregionen, was die Überlegenheit eines großen Gegners relativiert. Dennoch sind die Taliban sicher gut beraten, sich mit dem großen Nachbarn China besser nicht anzulegen.
Im Jahr 2010 wurden die bis 2007 in Afghanistan gefundenen, aber bislang ungenutzten Rohstoffvorkommen an begehrten Mineralien, darunter Seltene Erden, auf 900 Mrd. bis 3 Billionen US$ geschätzt. Angesichts des Rohstoffhungers Chinas würde es mich nicht wundern, wenn es zu Kontakten Chinas und Afghanistans kommt, unter welchem Vorzeichen auch immer.
 
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Wieso sollten die USA oder die BRD irgendwelche Verpflichtungen gegenüber Afghanistan oder einem anderen Land haben?

Afghanistan "kämpft" um eine politische Struktur für die vielen Gruppen dort und nach "außen". Diese Berührungspunkte gehören an Verhandlungstisch .

Aber du siehst doch, was passiert. Sobald das ausländische Militär sich zurück zieht, übernehmen die religiösen Fundamentalisten das Land und werden es absehbarerweise komplett ruinieren, wie Giacomo es in seinem Posting so eindrücklich beschrieben hat. Und dann werden wieder die Ungläubigen an allem Schuld sein, man wird sich wieder irgend ein Schuldnarrativ für den Westen ausdenken und auch diesen werden unsere Politiker schlucken, denn danach sind sie süchtig, und dann kommt der nächste humanitäre und/oder Militäreinsatz und natürlich Hunderttausende oder Millionen Flüchtlinge gratis oben drauf, für die dann wer die moralische Verantwortung trägt? Ich kann es mir ausmalen.
 
Auf Dauer wirds das nicht spielen, daß es nicht zu einer Staatlichkeit kommt, die es bis jetzt noch nicht gibt.

Das sehe ich auch so, aber ich sage: Solche Failed States sollten von den weiterentwickelten Ländern ignoriert werden, bis sie aufhören, sich gegenseitig abzuschlachten und sich selbst in den Ruin zu treiben. So schnell wie die Rückeroberung in Afghanistan jetzt läuft, müssen die Taliban Support von einem erheblichen Teil der Bevölkerung haben. Also: Wenn die Afghanen einen radikalislamischen Gottesstaat wollen, dann können sie ihn doch meinetwegen haben. Es kann ja sogar sein, dass diese Leute so gestrickt sind, dass ihnen die desolaten äußeren Zustände in ihrem Gottesstaat egal sind, und ich meine das jetzt wirklich nicht mal zynisch, denn ich weiß ja nicht, inwiefern diese Leute vielleicht noch einen besseren Zugang zur geistigen Welt haben als wir Materialismus-Verseuchten Westler. Und vom esoterischen Islam habe ich ebenfalls keine Ahnung. Mein Punkt ist ja gerade: Das muss ich auch gar nicht. Wir haben hier unsere eigene Religion und unsere eigene Kultur, und das reicht mir völlig aus. Ob sich Mitglieder einer fremden Kultur in innerreligiösen Kriegen zerfleischen, geht uns nichts an, die werden schon ihre Gründe haben. Und wenn sie einmal erwachsen werden, dann können wir mit ihnen Handel treiben und einen gesunden Austausch pflegen. Bis dahin jedoch gilt: Wir haben genug eigene Probleme und müssen nicht auch noch Welt-Polizei und schon gar nicht Welt-Wohlfahrt spielen.
 
So schnell wie die Rückeroberung in Afghanistan jetzt läuft, müssen die Taliban Support von einem erheblichen Teil der Bevölkerung haben.

Wie mir einmal ein Afghane erklärte, rekrutieren sich die Taliban hauptsächlich aus den Paschtunen, die mit ca. 15 Millionen etwa 42% der Bevölkerung Afghanistan stellen. Die Paschtunen waren von jeher streng orthodox islamisch. Möglicherweise ist das alles mehr ein ethnischer Konflikt, als ein religiöser.
Die Fernsehbilder erwecken in mir auch den Eindruck, als ob da militante religiöse Dorftrottel die sündigen Städter platt machen.

Es kann ja sogar sein, dass diese Leute so gestrickt sind, dass ihnen die desolaten äußeren Zustände in ihrem Gottesstaat egal sind, und ich meine das jetzt wirklich nicht mal zynisch, denn ich weiß ja nicht, inwiefern diese Leute vielleicht noch einen besseren Zugang zur geistigen Welt haben als wir Materialismus-Verseuchten Westler. Und vom esoterischen Islam habe ich ebenfalls keine Ahnung.

Im Grunde legen die Taliban den Islam nur konsequent aus, denn was sie darin finden, dass lässt sich aus dem Koran, Überlieferungen und der Geschichte durchaus herauslesen.
Und esoterisch ist da eigentlich gar nichts, und die (kleinen) Minderheiten, die einen spirituellen Islam leben wollen, die Sufis, die werden von ihnen erst Recht massakriert.

Das Problem des Islams ist, dass seine Anhänger den Lehren Mohammeds folgen - und der war auch zu seiner Zeit bereits ein Warlord und nicht wie Jesus ein armer Wanderprediger.
Im Verständnis des Islams sind Religion und Politik untrennbar, der Islam ist allumfassend. Zu einer Trennung von Kirche und Staat, wie sie in der westlichen Welt schon vor vielen hundert Jahren gekommen ist, kam es in der islamischen Welt nie.
In der christlichen Welt gibt es eine Welt des Glaubens und eine reale Welt. Dies und andere Entwicklungen (Reformation, Aufklärung, historisch-kritische Textanalyse) haben dazu geführt, dass unser Verständnis der "heiligen Schriften" allegorisch, zeitbezogen und relativiert werden kann, ja muss. Und die Texte wurden von vielleicht göttlich inspirierten Menschen geschrieben, aber von Menschen - und die waren und sind fehlbar. Daher kann sich der Glaube auch mit sich veränderten Zeiten weiterentwickeln, und das ist passiert und dauert an.

Im Verständnis des Islams ist das nicht möglich. Der Koran ist wortwörtlich, Buchstabe für Buchstabe göttlich offenbarte Weisheit, vom Erzengeln Gabriel dem Propheten Mohammed persönlich diktiert.
Leider enthält der Koran praktisch keine spirituellen Weisheiten. Es handelt sich mehr um ein Buch voller in Stein gemeisselter, frühmittelalterlicher Gesetze und Lebensanweisungen. Sie mögen zu ihrer Zeit einen Fortschritt dargestellt haben, mit einer modernen Welt sind sie aber unvereinbar. In gewisser Weise nimmt der Koran die Stellung ein wie für das Christentum Jesus: Die zentrale Glaubensposition, nur eben nicht der "Sohn Gottes", sondern ein Buch.

Wenn man den Koran denn überhaupt lesen kann.
Denn Mohammed selbst soll bereits Übersetzungen des Korans verboten haben (da jede Übersetzung eine Verfälschung darstellt). Heutige islamische Völker sprechen aber nicht mehr den frühmittelalterlichen Dialekt Mohammeds, in Afghanistan erst Recht nicht. Vielerorts wird in den Koranschulen der Koran auswendig gelernt, in einer Sprache, die man nicht versteht. Damit der Gläubige dann am Ende ein Buch rezitieren kann, das er nicht versteht, denn das hält man für frommer als eine Übersetzung.
Das führt natürlich dazu, dass man in Glaubensfragen auf die Expertise eines Experten angewiesen ist, dem Imam, oder nennen wir es beim Wort: Dem Pfaffen.

Folgerichtig haben gewisse Entwicklungen der christlichen Welt im Islam nie stattgefunden. Weder kam es zu einer Reformation, ja lange Zeit nicht einmal zum Buchdruck. In einer unheiligen Allianz aus Klerikern, Kopisten und der Politik wurde der Buchdruck in der islamischen Welt lange Zeit verboten. Tatsächlich wurden die ersten arabischen Bücher im Westen gedruckt und produziert, um dann in der islamischen Welt unter dem Ladentisch verkauft zu werden. Frühe Auflagen waren noch so fehlerhaft, dass man sie komplett einstampfen musste und die erste Buchdruckerei in der islamischen Welt entstand in den 1920er Jahren in der Türkei.

Die Reformation ist ohne den Buchdruck undenkbar, und beide haben die westliche Gesellschaft weit über den religiösen Rahmen hinaus verändert und weiterentwickelt.
Die islamische Welt war einmal dem Westen zivilisatorisch überlegen, aber mehr trotz des Islams als durch ihn, und unter vergleichsweise toleranten Herrschern. Dies änderte sich aber seit etwa dem 16. Jh., der Westen überflügelte die islamische Welt, die irgendwie stehengeblieben ist. Seit rund 400 Jahren hat die islamische Welt dem Weltkulturerbe praktisch nichts mehr hinzugefügt, keine Wissenschaft, keine Erfindung, keine Technik, keine Literatur, kein Theater, nichts.
Jede Weiterentwicklung kam aus dem verhassten Westen und da stellt dann im Grunde auch noch jede Steckdose eine Beleidigung dar. Was die Taliban u.a. allerdings nicht daran hindert, all diese westlichen Produkte für ihren Kampf zu nutzen, nicht nur Waffen, sondern auch Handys und das Internet.

Der Islam hat aber keine Antworten auf die Herausforderungen und Probleme der Moderne, wie auch? Auch in Afghanistan nicht. Afghanistan hat die höchste Geburtenrate außerhalb Afrikas und trotz dauernder Krisen und Kriegen ist die Bevölkerung Afghanistans in den letzten Jahrzehnten ständig gewachsen. Hält der Trend an, dann wird es schon bald nicht mehr möglich sein, mit den Ressourcen des Landes die Bevölkerung zu ernähren - und mit frühmittelalterlichen Methoden erst Recht nicht.
Das hat man auch in anderen islamischen Ländern schon vor Jahrzehnten eingesehen, zumindest deren Gebildete.
Allerdings träumen selbst jene noch mehr davon, Naturwissenschaften und Technik haben zu können, sie dabei aber unter das Diktat des Islams stellen zu wollen.

Dabei begreifen sie aber den inhärenten und nicht auflösbaren Widerspruch nicht, der in diesem Denken besteht. Moderne Naturwissenschaften und Technik kann es ohne Aufklärung nicht geben und sie lassen sich nicht unter die Dogmen eines frühmittelalterlichen Warlords stellen. Allenfalls geht das noch mit einer perfekt choeografierten sozialistischen Gesellschaft wie der in Nordkorea, aber auch da läuft das ja mehr schlecht als recht.
Die islamischen Gesellschaften sind daher zum Scheitern verurteilt, zu Unterentwicklung, Armut und letztlich Elend. Und genau das ist es ja, was überall in der islamischen Welt seit vielen Jahren passiert.
 
Ich traue den Taliban mehr als der Nato denn die Taliban sind in Afghanistan zu Hause. Diese Haltung habe ich, weil heute am 13. August Tag des Mauerbaus in Berlin ist, ein Symbol des kalten Krieges. Wer diesen Weltkonflikt ausreichend verarbeitet hat, kann auch andere Konflikte einschätzen, zumal ich der Meinung bin, dass es diesen kalten Krieg in den Köpfen noch gibt und so wird der Einsatz der Bundeswehr in Afghanistan deutlich. Inzwischen verläuft die Linie des Krieges nicht mehr an der Berliner Mauer zwischen Ost und West, sondern zwischen Christentum und Islam. Wir sind hier im Christentum, also ist der Islam unser Feind, genauso wie damals für den Ostberliner der Westberliner ein Feind war. Der Taliban ist aus westlicher Sicht der Feind, so vermitteln es uns die Medien rauf und runter.
 
Wie mir einmal ein Afghane erklärte, rekrutieren sich die Taliban hauptsächlich aus den Paschtunen, die mit ca. 15 Millionen etwa 42% der Bevölkerung Afghanistan stellen. Die Paschtunen waren von jeher streng orthodox islamisch. Möglicherweise ist das alles mehr ein ethnischer Konflikt, als ein religiöser.
Die Fernsehbilder erwecken in mir auch den Eindruck, als ob da militante religiöse Dorftrottel die sündigen Städter platt machen.



Im Grunde legen die Taliban den Islam nur konsequent aus, denn was sie darin finden, dass lässt sich aus dem Koran, Überlieferungen und der Geschichte durchaus herauslesen.
Und esoterisch ist da eigentlich gar nichts, und die (kleinen) Minderheiten, die einen spirituellen Islam leben wollen, die Sufis, die werden von ihnen erst Recht massakriert.

Das Problem des Islams ist, dass seine Anhänger den Lehren Mohammeds folgen - und der war auch zu seiner Zeit bereits ein Warlord und nicht wie Jesus ein armer Wanderprediger.
Im Verständnis des Islams sind Religion und Politik untrennbar, der Islam ist allumfassend. Zu einer Trennung von Kirche und Staat, wie sie in der westlichen Welt schon vor vielen hundert Jahren gekommen ist, kam es in der islamischen Welt nie.
In der christlichen Welt gibt es eine Welt des Glaubens und eine reale Welt. Dies und andere Entwicklungen (Reformation, Aufklärung, historisch-kritische Textanalyse) haben dazu geführt, dass unser Verständnis der "heiligen Schriften" allegorisch, zeitbezogen und relativiert werden kann, ja muss. Und die Texte wurden von vielleicht göttlich inspirierten Menschen geschrieben, aber von Menschen - und die waren und sind fehlbar. Daher kann sich der Glaube auch mit sich veränderten Zeiten weiterentwickeln, und das ist passiert und dauert an.

Im Verständnis des Islams ist das nicht möglich. Der Koran ist wortwörtlich, Buchstabe für Buchstabe göttlich offenbarte Weisheit, vom Erzengeln Gabriel dem Propheten Mohammed persönlich diktiert.
Leider enthält der Koran praktisch keine spirituellen Weisheiten. Es handelt sich mehr um ein Buch voller in Stein gemeisselter, frühmittelalterlicher Gesetze und Lebensanweisungen. Sie mögen zu ihrer Zeit einen Fortschritt dargestellt haben, mit einer modernen Welt sind sie aber unvereinbar. In gewisser Weise nimmt der Koran die Stellung ein wie für das Christentum Jesus: Die zentrale Glaubensposition, nur eben nicht der "Sohn Gottes", sondern ein Buch.

Wenn man den Koran denn überhaupt lesen kann.
Denn Mohammed selbst soll bereits Übersetzungen des Korans verboten haben (da jede Übersetzung eine Verfälschung darstellt). Heutige islamische Völker sprechen aber nicht mehr den frühmittelalterlichen Dialekt Mohammeds, in Afghanistan erst Recht nicht. Vielerorts wird in den Koranschulen der Koran auswendig gelernt, in einer Sprache, die man nicht versteht. Damit der Gläubige dann am Ende ein Buch rezitieren kann, das er nicht versteht, denn das hält man für frommer als eine Übersetzung.
Das führt natürlich dazu, dass man in Glaubensfragen auf die Expertise eines Experten angewiesen ist, dem Imam, oder nennen wir es beim Wort: Dem Pfaffen.

Folgerichtig haben gewisse Entwicklungen der christlichen Welt im Islam nie stattgefunden. Weder kam es zu einer Reformation, ja lange Zeit nicht einmal zum Buchdruck. In einer unheiligen Allianz aus Klerikern, Kopisten und der Politik wurde der Buchdruck in der islamischen Welt lange Zeit verboten. Tatsächlich wurden die ersten arabischen Bücher im Westen gedruckt und produziert, um dann in der islamischen Welt unter dem Ladentisch verkauft zu werden. Frühe Auflagen waren noch so fehlerhaft, dass man sie komplett einstampfen musste und die erste Buchdruckerei in der islamischen Welt entstand in den 1920er Jahren in der Türkei.

Die Reformation ist ohne den Buchdruck undenkbar, und beide haben die westliche Gesellschaft weit über den religiösen Rahmen hinaus verändert und weiterentwickelt.
Die islamische Welt war einmal dem Westen zivilisatorisch überlegen, aber mehr trotz des Islams als durch ihn, und unter vergleichsweise toleranten Herrschern. Dies änderte sich aber seit etwa dem 16. Jh., der Westen überflügelte die islamische Welt, die irgendwie stehengeblieben ist. Seit rund 400 Jahren hat die islamische Welt dem Weltkulturerbe praktisch nichts mehr hinzugefügt, keine Wissenschaft, keine Erfindung, keine Technik, keine Literatur, kein Theater, nichts.
Jede Weiterentwicklung kam aus dem verhassten Westen und da stellt dann im Grunde auch noch jede Steckdose eine Beleidigung dar. Was die Taliban u.a. allerdings nicht daran hindert, all diese westlichen Produkte für ihren Kampf zu nutzen, nicht nur Waffen, sondern auch Handys und das Internet.

Der Islam hat aber keine Antworten auf die Herausforderungen und Probleme der Moderne, wie auch? Auch in Afghanistan nicht. Afghanistan hat die höchste Geburtenrate außerhalb Afrikas und trotz dauernder Krisen und Kriegen ist die Bevölkerung Afghanistans in den letzten Jahrzehnten ständig gewachsen. Hält der Trend an, dann wird es schon bald nicht mehr möglich sein, mit den Ressourcen des Landes die Bevölkerung zu ernähren - und mit frühmittelalterlichen Methoden erst Recht nicht.
Das hat man auch in anderen islamischen Ländern schon vor Jahrzehnten eingesehen, zumindest deren Gebildete.
Allerdings träumen selbst jene noch mehr davon, Naturwissenschaften und Technik haben zu können, sie dabei aber unter das Diktat des Islams stellen zu wollen.

Dabei begreifen sie aber den inhärenten und nicht auflösbaren Widerspruch nicht, der in diesem Denken besteht. Moderne Naturwissenschaften und Technik kann es ohne Aufklärung nicht geben und sie lassen sich nicht unter die Dogmen eines frühmittelalterlichen Warlords stellen. Allenfalls geht das noch mit einer perfekt choeografierten sozialistischen Gesellschaft wie der in Nordkorea, aber auch da läuft das ja mehr schlecht als recht.
Die islamischen Gesellschaften sind daher zum Scheitern verurteilt, zu Unterentwicklung, Armut und letztlich Elend. Und genau das ist es ja, was überall in der islamischen Welt seit vielen Jahren passiert.

Danke für diese ausführlichen Hintergrundinfos, manches davon war mir schon bekannt, aber du hast das alles sehr kompakt zusammengefasst.

Im Grunde legen die Taliban den Islam nur konsequent aus, denn was sie darin finden, dass lässt sich aus dem Koran, Überlieferungen und der Geschichte durchaus herauslesen.

Das ist meiner Meinung nach einer der entscheidenden Punkte, den man bei diesem Thema verstehen muss. Die Taliban, ISIS und co. sind keine durchgedrehten Sekten innerhalb des Islams, sondern sie sind vielmehr diejenigen, die einfach nur die letzte Konsequenz aus dieser Ideologie ziehen, und ich sage bewusst Ideologie, denn der Islam ist für mich mehr eine Weltanschauung als eine Religion. Für eine Religion ist da zu wenig Esoterik, das sagtest du ja auch schon. Mohammed hat sogar spezifische Regeln für den Umgang mit Sexsklavinnen herausgegeben, das sollte eigentlich alles sagen und den deutlichen Unterschied zum christlichen Glauben, mit seiner Weltabgewandtheit und tiefen Esoterik, verdeutlichen.

Wir sind hier im Christentum, also ist der Islam unser Feind, genauso wie damals für den Ostberliner der Westberliner ein Feind war. Der Taliban ist aus westlicher Sicht der Feind, so vermitteln es uns die Medien rauf und runter.

Die Taliban sind ganz von sich aus unser Feind, dazu braucht es keine Medien. Wenn die Dschihadisten nicht so minderbemittelt wären, würden sie genau jetzt weltweit Expansionskriege führen. Man muss eigentlich dankbar sein, dass die Zustände in den islamischen Ländern so sind, wie sie Giacomo in seinem Posting beschrieben hat, denn wären diese Länder heute die Technologieführer ... dann würden wir heute schon die Dschizya (die islamische Steuer speziell für die Ungläubigen unter islamischer Herrschaft) zahlen oder einen Kopf kürzer gemacht werden.
 
Das ist ja die Suggestion, war es schon immer, der Feind macht dich einen Kopf kürzer, wenn du ihn nicht zuerst killst. Nur der Feind für das Ich ist weniger das Du, sondern die selbstverletzenden Gedanken.
 
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Das ist meiner Meinung nach einer der entscheidenden Punkte, den man bei diesem Thema verstehen muss. Die Taliban, ISIS und co. sind keine durchgedrehten Sekten innerhalb des Islams, sondern sie sind vielmehr diejenigen, die einfach nur die letzte Konsequenz aus dieser Ideologie ziehen, und ich sage bewusst Ideologie, denn der Islam ist für mich mehr eine Weltanschauung als eine Religion. Für eine Religion ist da zu wenig Esoterik, das sagtest du ja auch schon. Mohammed hat sogar spezifische Regeln für den Umgang mit Sexsklavinnen herausgegeben, das sollte eigentlich alles sagen und den deutlichen Unterschied zum christlichen Glauben, mit seiner Weltabgewandtheit und tiefen Esoterik, verdeutlichen.

Im Christentum begann vor rund 200 Jahren die sog. historisch-kritische Textanalyse (kritisch = auf Kriterien beruhend). Man begann, die Bibel mit anderen historischen Texten zu vergleichen, später auch mit archäologische Befunden. Aber auch Bibeltexte untereinander wurden verglichen und analysiert.
Im Ergebnis fand man schließlich dabei heraus, dass manche Texte nicht so alt sein konnten, wie sie das von sich behaupten oder man gedacht hatte. Dass die "historischen" Teile des AT, aber auch manche des NT so nicht stattgefunden haben konnten. Manche Teile von den Kopisten vergangener Jahrhunderte "korrigiert" oder "ergänzt" wurden. Nach der Meinung des israelischen Leiter der Antikenbehörde wurden weite Teile des AT in nur 70-100 Jahren zusammengetragen, mit der ausdrücklichen Absicht, damals herrschende gesellschaftliche Zustände praktisch rückwirkend religiös zu legitimieren.

Für den Gläubigen führt das letztlich zu einer Ausweitung des ohnhehin schon immer exisitierenden Konflikts aus Glaube und Vernunft. Die Vernunft sagt: So kann's nicht gewesen sein, die heiligen Texte stimmen einfach nicht. Akzeptiere ich das, dann bin ich ein Ketzer oder Blasphemiker. Ignoriere ich die Vernunft, dann bin ich vielleicht fromm, aber ein Depp oder Ignorant.
Das Christentum, ja selbst der Klerus hat sich schließlich mit einer gewissen religiösen Gelassenheit damit arrangiert. Es kann verschiedene Wahrheiten geben, weltliche und spirituelle, Glauben ist Privatsache. Man kann an die allegorische Botschaft von Noahs Arche glauben und gleichzeitig wissen, dass sie physikalisch, biologisch und genetisch unmöglich war.
Außerdem hat das Christentum bereits als Philologie begonnen, dem Vergleich verschiedener kursierender Texte und einer Kanonisierung, die sich über Jahrhunderte hingezogen hat.
Und sieht man einmal von amerikanischen Evangelikalen ab, dann glaubt kein vernünftiger Mensch mehr an ein wortwörtliches Verständnis der Bibel.

Im Islam hat das so nie stattgefunden, jedenfalls nicht nach dem offiziellen Selbstverständnis. Selbst "seriöse" Sachbücher zum Koran leiern auch heutzutage noch immer dieselben Märchen herunter: Die göttliche Offenbarung Mohammeds durch den Erzengel Gabriel, die Reden des Propheten, deren Überlieferung durch antike Gedächtniskünstler, die Redaktion des Korans durch den 3. Kalifen Uthman anhand von Zeugen, die islamische Expansion im Handstreich ...
... nur stimmt das Meiste davon einfach nicht.
Die historisch-kritische Textanalyse des Korans existiert bis heute nur in Ansätzen - und nur durch Islamwissenschaftler aus dem Westen. Und selbst die haben das nur unter Pseudonym gewagt, zu groß ist die Angst vor dem Fanatismus, der dem Islam schon immer zu eigen war. Allerdings kommt das, was der Islamwissenschaftler Lichtenberg herausfand, praktisch auch einer völligen Demontage des Islams gleich. Demnach hat es Mohammed als historische Person nie gegeben, es handelte sich vielmehr um eine Ehrenbezeichnung - für Jesus Christus. Aus dem Frühislam wird eine christliche, gnostische Sekte und die islamische Expansion im Handstreich fand nicht statt. Der Koran ist eine Schriftensammlung, die später und nach und nach entstand, nicht viel mehr als ein Erbauungsbuch. Zusammengefasst erst Jahrhunderte nach der angeblichen Lebenszeit Mohammeds, als Legitimation damals herrschender Zustände in einer Art religiös-historischem Rückblick.
Solcherart Erkenntnisse dürften jeden noch so aufgeklärten Muslim hochgehen lassen wie ein HB-Männchen. Wenn er also seinen Glauben behalten will, dann bleibt nur der Fanatismus.
Man schaltet einfach die Vernunft ganz ab und erklärt jeden Einwand zum Teufelswerk ungläubiger Häretiker. Und wer es wagt, etwas anderes zu behaupten, der wird massakriert, weil nicht sein kann, was nicht sein darf.

Die Taliban sind ganz von sich aus unser Feind, dazu braucht es keine Medien. Wenn die Dschihadisten nicht so minderbemittelt wären, würden sie genau jetzt weltweit Expansionskriege führen. Man muss eigentlich dankbar sein, dass die Zustände in den islamischen Ländern so sind, wie sie Giacomo in seinem Posting beschrieben hat, denn wären diese Länder heute die Technologieführer ... dann würden wir heute schon die Dschizya (die islamische Steuer speziell für die Ungläubigen unter islamischer Herrschaft) zahlen oder einen Kopf kürzer gemacht werden.

Die Dschihadisten sind nur in instabilen Ländern erfolgreich und auch nur unter Missachtung der Genfer Konvention. Nach der Genfer Konvention gilt derjenige als Soldat, der zwei Eigenschaften aufweist:
- Der Soldat hat ein "Emblem" zu tragen, welche ihn als Angehöriger einer Streitmacht ausweist, sprich: Eine Uniform.
- Es muss einen Vorgesetzten geben, einen Offizier.
Ist das nicht gegeben, dann handelt es sich nicht um einen Soldaten, sondern um einen Partisanen. Partisanen unterliegen nicht dem Schutz der Genfer Konvention, sie gelten als Terroristen oder Kriminelle und können auch standrechtlich hingerichtet werden.
Die Dschihadisten verstecken sich hinter ihrer eigenen Zivilbevölkerung, nicht selten verschanzen sie sich sogar hinter ihnen und nutzen sie als zivile Schutzschilder. Sie agieren nicht offen und können in einem zerklüfteten Land wie Afghanistan Provinz für Provinz einehmen. In anderen Ländern wären sie aber gegen eine gutgerüstete und -ausgebildete Armee chancenlos. Und selbst in Afghanistan haben die US-Streitkräfte das Land vergleichsweise schnell einnehmen können.

Was aus Afghanistan wird, wenn die Dschihadisten es eingenommen haben - woran wohl Niemand zweifelt - bleibt abzuwarten. Solange es noch echte oder vermeintliche Gegner gibt, werden sie die abmurksen ... und dann? Da sie außer ihrem fanatischen, aber gleichwohl diffusen Glauben nicht viel ausgearbeitete Strukturen haben und sich die Bedingungen im Land eher verschlechtern als verbessern werden, werden schon in wenigen Jahren innere Konflikte ausbrechen. Dann steigt hier ein Warlord auf und da einer, und verschiedene Clans kämpfen gegeneinander.
 
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