• Willkommen im denk-Forum für Politik, Philosophie und Kunst!
    Hier findest Du alles zum aktuellen Politikgeschehen, Diskussionen über philosophische Fragen und Kunst
    Registriere Dich kostenlos, dann kannst du eigene Themen verfassen und siehst wesentlich weniger Werbung

Das manische Schauen auf Arbeit...

hei kathi,

weil die meisten leute ihrer arbeit nachgehen, WEIL sie ihre finanzielle existenz sichert
nur wenige würden ihren beruf zum unentgeltlichen hobby machen
wenn aber jetzt sein hobby zum beruf macht, blieben viele wenig befriedigende arbeiten unerledigt
wie soll man leute zum durchführen solcher arbeiten animieren ?

lg,
Muzmuz
 
Werbung:
Okay, das versteh ich.
Doch gibt´s ja noch immer die, welche sich gerne über ihre Arbeit definieren. Dieser Ansatz ist ja nicht von heute auf morgen wegdenkbar (und wird mEn auch immer weiter wirken - nur halt anders - siehe weiter unten).
Da denke ich z.B an die Männer der freiwilligen Feuerwehr.
Das sind Menschen, die aus einer speziellen Tätigkeit ihre "Wichtigkeit" in der Kommunität ( das meine ich NICHT negativ!!!) ableiten....oder Personen, die sich zum "Helfen" berufen fühlen und darin ihren Lebenssinn sehen (dzt. freiwillige Helfer in den verschiedensten Bereichen).

Auch würde dann wohl dem WERT einer Arbeit eine neue Bedeutung beigemessen werden.
Es gibt viele Tätigkeiten, die unbedingt getan werden müssen - aber nicht schön sind. Diese Tätigkeiten würden dann nicht mehr als schlechtbezahltes "Allerletztes" gesehen werden können, sondern als "wichtig" (Müllentsorgung beispielsweise).

Es wird sicher immer genug Leute geben, die ihre Kraft für wichtige Tätigkeiten innerhalb der Allgemeinheit einbringen wollen.

Besonders dann, wenn es auch einen hohen Stellenwert in der Gesellschaft bekommt und positiv motiviert ist.


Ich kann mir das jedenfalls gut vorstellen. - Denn ich liebe Visionen und Visionäre/innen. ;)

Jedenfalls konnte sich vor 2000 Jahren im alten Rom auch keiner vorstellen, dass es ein Leben ohne Sklaven geben könne....und dennoch ist es so.
 
hallo kathi,

ja, es gibt einige berufe, bei denen trifft das zu
berufsfeuERWEHREN können sich ihrer bewerber auch fast nicht erwehren
bei den arbeiten, zu denen sich nicht wirklich jemand berufen fühlt dachte ich weniger an (gar nicht so schlecht bezahlte) abfallentsorger, sondern eher an gewöhliche muss-auch-getan-werden-jobs wie sachbearbeiter auf irgendeinem amt, steuerprüfer, kinokartenabreißer, lageristen, geometer, klimaanlagenwartungstechniker, industrietextilarbeiter, etc....
die ganz GEWÖHNLICHEN arbeiten, die nicht schlecht angesehen sind, aber von denen weniger menschen träumen als dass benötigt würden, und sich nur die wenigsten darin verwirklichen können

lg,
Muzmuz
 
Worin sich jemand verwirklichen kann, ist mAn ganz unterschiedlich.
Ich z.B. administriere gerne. Könnte mir also gut vorstellen, etwas zu verwalten /resp. zeit- oder stundenweise Sachbearbeiter an einem Amt zu sein...oder auch zu Hause computermäßige Verwaltungsarbeit zu leisten....und auch sonst gäb´s da einiges, was ich ganz gerne hin und wieder täte (Kinobilleteurin...- und dann den Film auch gleich anschauen...*ggg*).:geist:

Ein weiterer Aspekt ist auch der, dass diese (wichtigen) Tätigkeiten, die dann evtl. nicht mehr bezahlt werden, sich auf viele Menschen aufteilen und dann macht´s vielleicht auch mehr Spaß, hin und wieder im Kino (oder sonstwo) Dienst zu schieben.

Auch ist ja fraglich, ob es für manch wichtige Dienste nicht doch eine Bezahlung geben könnte.
Dann verdient man/frau sich zum Grundeinkommen eben etwas dazu - warum denn nicht.
Es ist ja nicht im Sinne des Erfinders, dass es überhaupt kein Leistungsdenken mehr geben soll. - Jedoch eben nicht ein solches, dass bei zu wenig desselben gleich die Existenz am Spiel steht.
 
ja, ich sehe die probleme ja nicht speziell beim wernervorschlag, sondern dann, wenn die sicherheit zu groß wird und im gegenzug die äußere zusätzliche belohnung, in welcher form auch immer, wenn ich etwas arbeite, zu gering wird :)

lg,
Muzmuz
 
kathi schrieb:
Jedenfalls konnte sich vor 2000 Jahren im alten Rom auch keiner vorstellen, dass es ein Leben ohne Sklaven geben könne....und dennoch ist es so.
Selbstverständlich, nur hat das für die ehemaligen Sklavenhalter gewiss keine Zunahme an Lebensqualität bewirkt. Und darüber hinaus leider auch nicht für alle ehemaligen Sklaven.....
 
Soweit ich das mitbekommen habe, geht es da um eine finanzielle Grundsicherung.

Da ich eine Witwenpension von knapp 740 € als monatliches Einkommen zur Verfügung habe, kann ich nachvollziehen, wie es sich damit leben lässt.

Wenn ich mehr als nur das Notwendigste damit bestreiten will, muss ich entweder dazuverdienen oder seufzend verzichten.

Aaaaber - es ist ein wirklich gutes Gefühl, nicht darauf angewiesen zu sein, jede Arbeit annehmen zu müssen. Ich fühle mich durchaus privilegiert, dass das bei mir so ist. Es bedeutet auch nicht, dass ich nicht dennoch arbeite, ab und zu (schon wieder ein Privileg, weil ich fallweise bei Freunden ein paar Stunden arbeiten kann).

Wie gesagt, meine Grundbedürfnisse sind abgedeckt, mehr nicht.

herzlich
lilith
 
dieser thread ist doch eine fortsetzung des 'tauschring'-threads


Wohlstand kann auf zweierlei Weise erreicht werden

  1. einmal durch Export:
    der Gewinn des exportierenden (= BASIC) Bereiches finanziert den lokalen (= NONBASIC) 'Dienstleistungs'-Bereich
    (basic/nonbasic-Theorie:
    der Lohn der Arbeiter einer exportierenden Firma wird für Friseurbesuche etc. ausgegeben)

    wenn das Geld (der Wohlstand) sowieso aus dem Ausland (via Export) kommt
    ist die Mehrwertsteuer sinnvoll,
    da nur derjenige Steuern zahlen muss,
    der konsumiert
  2. einmal durch Tausch
    durch Tausch entsteht unter bestimmten Vorraussetzungen Mehrwert
    die Mehrwertsteuer verhindert den Tausch
    und damit den Mehrwert

    Steuern sind Lenkräder
    Steuern sind dazu da,
    das Verhalten der Menschen zu lenken (nachhaltiges Wirtschaften, Wohlstand für alle ...)



 
Werbung:
kathi schrieb:
@ Robin:

Ich stimme Deinen Zweifeln betr. die Entbürokratisierung zu.

Ich will mal komkret werden und die Sache mit meinem leuchtenden Beispiel durchgehen ;)

Wenn ich allein die Grundsicherung bekäme, hätte ich weniger geld als jetzt. Also gehe ich weiter arbeiten. Wenn man Frau sie aber auch bekäme - dann hätten wir zusammen mehr.

Punkt 1 Es müsste also wohl bürokratisch kontrolliert werden, ob Lebensgemeinschaften vorliegen und die Grundversorgung entprechend kappen. Das nur an Heirat oder Wohnsitz festzumachen, öffnet Missbrauch und Ungerechtigkeit Tür und Tor...

Sollten wir tatsächlich mehr oder fast gleich viel Geld haben mit Grundversorgung, würde ich mir durchaus überlegen, aufzuhören. (Der Zusammanhang von Motivation und Erfolg im Beruf ist nicht so stringent, wie sich das Herr Werner vielleicht vorstellt...)

Punkt 2 Das wäre aber marktwirtschaftlich schädlich, denn es gibt keinen besseren in dem Job als mich ;)

Was ich jederzeit gerne und auch umsonst machen würde, ist schreiben. Mache ich ja auch hier umsonst. Das würden aber sehr viele gerne tun.

Punkt 3 Wie will man dann entstehende Überangebote regulieren?

(Ich würde auch noch ab und zu Gitarren- und Billardunterricht geben, Systemtheorie lehren und als Teilzeitliebhaber zur Verfügung stehen...:tomate: )

Werner schlägt vor, die Grundsicherung peu à peu einzuführen. Aber wie soll das gehen?

Punkt 4 Die Entscheidung, zu arbeiten oder nicht, wird immer eine recht grundsätzliche sein. Spezialisierung erfordert Dranbleiben. Für viele wird sich die Entscheidung nicht an ein paar Hundert Euro messen, sondern erst stellen, wenn es grundsätzlich anders aussieht. Somit sind auch bei der schrittweisen Einführung noch viele Fragen offen.

Vielleicht habe ich auch noch nicht alles verstanden. Aber ihr könnt ja auf die punkte eingehen, wenn ihr wollt...
 
Zurück
Oben