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Brauchen wir neue Werte ?

Zeilinger

Well-Known Member
Registriert
22. Mai 2004
Beiträge
16.501
Seit Jahren gibt es die Diskussion, ob wir einen Wertewandel haben.

Gibt es ihn wirklich ?
Wenn ja, brauchen wir neue Werte ?


Kommen wir mit den alten, z. B. mit

Gesundheit, Nahrungsmittel, Zeit, Haustiere, Liebe, Blumen, Freude, Immobilien, Achtung, Geld, konstruktive Kraft, Transportmittel, Dialog, Religiosität, bequeme Kleidung, Aufrichtigkeit, Vertrauen, Dankbarkeit, Humor, Partnerschaft, soziale Politik, Macht, einklagbare Rechte, Toleranz, Hygiene, Geborgenheit, Gelassenheit, Freiheitsrechte, ästhetische Kunst, lehrreiche Kunst​
(sicher habe ich noch einige vergessen)​

nicht mehr aus ?
 
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hallo zeilinger

du hast ja viele werte aufgeschrieben, nur ich kenne kaum einen der alle "besitzt" oder beherzigt - punkt eins.

tja und seidem die kirche und gott so angegriffen werden, ist der wert religiosität zum grossen teil verloren gegangen.
(ich selbst gehöre keiner kirche an, bin nur stiller beobachter:D )

der mensch - nicht alle aber viele - ist ein herdentier. er braucht einen anführer der ihm zeigt wo es langeht. früher war das hauptsächlich die kirche, der stammesältester oder könig/kaiser, und heute?

heute ist es die demokratie.
diese beinhaltet das du nun dein eigener chef sein darfst, nach jahren der freiwilligen "sklaverei".
der mensch verträgt nur soviel freiheit nicht.
er braucht meist ein ziel oder einen chef. hat er beides nicht wird er orientierungslos und somit fallen auch sämtliche werte - denn für ihn hat es keinen "wert" mehr irgendwas zu tun.

wir brauchen keine neuen werte sondern sollten die alten aufmöbeln!
nicht alles ist schlecht nur weil es von der kirche kommt - warum sollen die menschen nicht an gott glauben!
gott - natur - universum - energie, es ist doch egal wie man es nennt oder?

genauso könige und kaiser oder pharaonen oder diktatoren, nicht alles war schlecht was sie taten!

sagen wir mal so, erst zestören wir unsere werte und wenn wir keine mehr haben suchen wir sie wieder - thats life oder menschlich? :rolleyes:

lg binchen
 
Zeilinger schrieb:
Dialog, Religiosität,
Der Dialog wird die Religion letztlich aufheben. Ist Religion ein ehernes Ziel? Erkenntnis, Aufrichtigkeit und Wahrheitsliebe sind eherne Ziele, und die werden die Religion aufheben.
Das Mehren von Wissen ist ein gutes Ziel. Und aus dem ergibt sich bisweilen eine Änderung der sinnvollen, guten Werte.
bequeme Kleidung,
Aber die ist kein Zwang, oder? Jeder darf so herum laufen, wie er es für richtig hält.
ästhetische Kunst, lehrreiche Kunst
Klingt so wie: Aber bitte keine Rockmusik! :D

Gysi
 
Werte...

...sind doch in ihrem tiefen Grunde Grenzen und Spielräume, oder?!

Wir tuen dies und lassen das. Tun gute Sachen, lassen boese Sache.

Bumm! Und dann sitzen wir schon in der Falle!

Was ist gut und was ist schlecht?

Fragen wir den Bürger auf der Strasse....hier ein kleiner Auszug aus
den tausenden Einsendungen:

GUT FANDEN VIELE TEILNEHMER:
getunte laute Autos...yeah.....brumm brumm
Freibier bis zum Umfallen.....
zwei Monate gesetzlichen Jahresurlaub...
Weltfrieden...
Abschaffung der Kindersterblichkeit in Afrika

SCHLECHT FANDEN VIELE TEILNEHMER:
Laute Autos und durchgeknallte Jugendliche...
Besoffene, die die Fusswege vollpissen und -kotzen
Angestellte die zuviel Urlaub wollen und die Produktion gefährden...
Abbau der Arbeitsplätze in der Rüstungsindustrie
Überbevölkerung durch unbegrenzte Vermehrung....

OK. Die Entscheidung der Strasse führt zum Chaos. Deswegen macht
das eine Kommision aus Fachleuten. Und dann setzen vielleicht zehn
Menschen, durch ihre Spezialisierung in engen Realitäten gefangene
Menschen, Werte fest: Für 80 Millionen Deutsche. Ein Modell das der
Beschreibung dieses Zustandes nahe kommt, nennt man "Diktatur".

Bloss machen dann 80 Millionen Menschen, das was diese zehn Leute
vorschlageb? Entweder ja: Dann sollen sie sich nicht über ein Gefühl
beschweren, das sie wie Sklaven behandelt werden: Sie sind ja dann
zumindest schon mal die ihrer Bequemlichkeit oder Angst.
Und wenn sie es nicht tun: Was nützen uns dann diese Wertevorgaben
in unseren Welt erweiterten wissenschaftlichen und intuitiven Bewußt-
seins. Tickt dort nicht auch die Uhr, nicht nur für die Art unserer
Werte sondern auch für die blosse Art ihrer Entstehung?

Für mich ist dieser Prozess der Entwicklung folgender: Wir wollen alle
etwas erreichen. Für die meisten Menschen ist das wohl, das Glück.
Richten wir uns nach Werten, die uns aufgepresst werden, ist das
so als ob ein Bogenschütze mit Augenbinde eine Zielscheibe treffen
will. Möglich, aber höchst unwahrscheinlich. Benutzt er aber ein
offenes Bewußtsein, kann er sich über die Stempel und Dogmen seiner
Kultur hinwegsetzen. Er setzt dann nicht nur die Augenbind ab, sondern
auch seine die Weltsicht einfärbenden Brillengläser. Er sieht die Welt
dann wie sie ist. Im ZEN sagen die Leute "Satori" dazu, für Buddha war
es die Erleuchtung, für Beethoven war es "Eingebung und himmlisches
Gefühl". Diese Menschen konnten ihren Weg zum Ziel sehen und ins
schwarze treffen.

Und dieser Weg ist bei einem offenen Geist für jeden Menschen möglich,
solange ihn nicht physische Beeinträchtigungen plagen.

Bis bald
EVE13
 
>binchen, >gysi

>binchen:
sagen wir mal so, erst zestören wir unsere werte und wenn wir keine mehr haben suchen wir sie wieder - thats life oder menschlich?
Stimmt alles. Wir haben kreatives Potential und destruktives. Es ist unsere Entscheidung, welches wir nützen. That's life UND menschlich.

>Gysi:
Aber die ist kein Zwang, oder? Jeder darf so herum laufen, wie er es für richtig hält.
Von bequemer Kleidung war die Rede.
Nichts von dem, was ich als Werte anführte, ist ein Zwang. Ich führte nur einmal die Dinge an, die ich als Wert empfinde, in der Hoffnung, einige andere Forumsteilnehmern empfinden in ein paar Punkten gleich wie ich. Ein weiterer Grund ist, dass ich in der Gesellschaft oft ein tiefe Depression empfinde. "Jeder macht das fade Aug' ", wie wir es in Wien nennen. Vielleicht hilft es dem einen oder anderen Verzweifelten, wieder einen Sinn im Leben zu finden. So quasi, dafür lohnt es sich, zu leben.
Oder berühren uns diese Werte nicht mehr und wir brauchen tatsächlich neue.
Übrigens, auch ich mag keine Rockmusik, mochte sie aber zwischen meinem 15. und 20. Lebensjahr; da konnte es nicht rhythmisch genug zugehen.
 
Zeilinger schrieb:
Ein weiterer Grund ist, dass ich in der Gesellschaft oft ein tiefe Depression empfinde. "Jeder macht das fade Aug' ", wie wir es in Wien nennen.
Na, ihr Wiener seid ja dafür bekannt, alles ein wenig schwerer zu nehmen... :D Nicht umsonst habt ihr den Siggi hervorgebracht. Aber dass ihr dauend was zu Meckern habt, das rettet euch eigentlich doch vor Depression, oder? Denn es ist gut, seinen Frust herauszuhängen, statt ihn dauernd - hinter der Fassade eines lachenden Gesichtes - zu verstecken!
Womit wir zu einem nächsten Grundwert kommen: Offenheit (kontra Verdrängung)!
Übrigens, auch ich mag keine Rockmusik,
Da hab ich mich vielleicht falsch vermittelt? Ich mag Rockmusik sehr! :gitarre: :trommel: :banane: :romeo: :tanzen: Damals wie heute! Damals, als ich jung war, hörte ich auch Klassik. Tue ich heute auch.

Gysi
 
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Zeilinger schrieb:
Jawoll, Onkel Gysi !
Erinnert mich ein eine Grönemeyer-Zeile: "Seine Schuhe stehn in Reih' und Glied, ein Anblick, den man gerne sieht!..." (Aus seinem Lied: "Was soll das?" Aus dem Album "Ö") :D

Gysi
 

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