• Willkommen im denk-Forum für Politik, Philosophie und Kunst!
    Hier findest Du alles zum aktuellen Politikgeschehen, Diskussionen über philosophische Fragen und Kunst
    Registriere Dich kostenlos, dann kannst du eigene Themen verfassen und siehst wesentlich weniger Werbung

Bin Laden macht Wahlkampf für George Bush

scilla

Well-Known Member
Registriert
19. April 2003
Beiträge
6.927
vor der Wahl gab es bereits Spekulationen darüber,
ob als wahlentscheidender Coup der gefangengenommene Bin Laden präsentiert wird
zwar kann man Tote schlecht zum Leben erwecken,
aber Not macht bekanntlich erfinderisch...
und so geht das vor sich:
zum choreographisch bestmöglichen Zeitpunkt taucht eine neue Videobotschaft auf, bezieht sich auf die Anschläge vom 11. September
und treibt damit die ängstlichen Wähler in die Arme der Angsttreiber

wer mir nicht glaubt,
der soll sich das neue Computerspiel HALFLIFE 2 anschauen
 
Werbung:
Angsttreiber ? Die Anschläge von New york, Bali, Dijerba, Istanbul und Madrid (hatte ich einen vergessen ?) ist Grund genug, um in Sorge zu sein. Es wäre Leichtsinn, diese Realität nicht ernst zu nehmen. Gäbe es in Deutschland einen ähnlichen Anschlag, die Parteien würden sich gegenseitig überholen in Sicherheitsvorschlägen. Offensichtlich war das alles bisher zu weit weg, um bei uns als gravierendes Problem erkannt zu werden. Nur, die Einschläge kommen näher, es ist nur eine Frage der Zeit, bis einer dieser Verrückten auch bei uns Hand anlegt. Ob der Beitrag dann genauso verfasst würde, bezweifle ich doch ausserordentlich.
 
Wahlhilfe für sich selbst / aus den eigenen Reihen

Scilla,

natürlich ist das Video Wahlhilfe für Bush! Aber nun gleich daran zu denken, daß diese Wahlhilfe aus den eigenen Reihen kommt,
halte ich für an den Haaren herbeigezogen!

Es wird jetzt viel spekuliert werden. Aber auch wir Europäer sind schon durch ein Video gewarnt worden, daß es uns böse erginge, wenn wir noch zu den Amis stehen. Bis heute ist nichts geschehen (das soll nicht heißen, das wir, speziell die Nachrichtendienste und dann die zuständigen Stellen nicht in
Alarmbereitschaft sein sollen). Und mehr will BinLaden wohl auch nicht erreichen, als Angst zu verbreiten. Siehe auch die
Hintergrundinfos von Spiegel Online, z.B.

http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,325794,00.html
 
Klar macht Bin Laden Wahlkampf für Bush! Der züchtet sich seine guten Feinde, wie er sich auch seine Selbstmordattentäter züchtet, um die Prophezeiung seines Dschihad zu verwirklichen. Damit der Koran recht hat... Und die Offenbarung des NT, Harmagedon, die Apokalypse, mit der Ronnie Reagan schon geliebäugelt hatte, als die UdSSR noch das "Reich des Bösen" war. Heute haben wir die "Achse des Bösen". Auf der reitet ja der tief religiöse himmlische Reiter Georgie Walker rum. Gründe zur Endzeit-Haue lassen sich immer finden... Eine unheilige Allianz der Heiligen...

Gysi
 
Es ist immer leicht Verschwörungstheorien zu finden, es bietet sich so viel an, aber das meiste stellt sich danach doch sowieso als ersponnener Bockmist raus,
und all die lieben kleinen versteckten "Zeichen" (23 für die Iluminaten etc, oder was auch immer einen deiner Meinung nach Halflife 2 für Hinweise enthalten soll)
werden dann als Hirngespinnste oder lustige Zufälle abgetan. Aber gnade uns sonstwas wenn mal irgendeine der Verschwörungstheorien aufgeht, dann kommen sofort alle anderen Verschwörungsgroopies aus ihren Löchern und stellen Zusammenhänge zwischen ihrer Theorie und die die aufgegangen ist her, die komplett haltlos sind.

Bitte mehr Fakten und weniger Vermutungen, der Patriot Act und die Steuerpolitik von Herrn Bush sind großer Mist, aber das sollte man strikt von haltlosen Theorien trennen.
 
Zuerst gibt es immer die Theorien ...

. . . und keine Fakten.

Ich glaube, dass Bin Laden nicht will, dass Bush wieder gewinnt; dieser Bin Laden will im Grunde nichts anderes als Bush, nämlich die Weltherrschaft, wenn auch auf heimtückische, hinterhältige Weise. Deswegen will er den gemäßigten Kerry, weil Herrschsüchtige immer gerne auf - nach ihrem Wahn - Schwache losgehen.

Unabhängig davon meine ich auch, dass er durch seine Aktionen und Drohungen kurz vor dem Wahlkampf Bush stärken wird.

Ich hoffe, dass er ihn nicht so sehr stärken wird, dass er gewinnt.

Viele Grüße

Zeili
 
Warum die Menschen nur überhaupt in Erwägung ziehen, dass auch nur eins dieser Videos echt sei, das begreife ich nicht. *Schultern heb*

Warum man nicht endlich mal einen Schauspieler mit Knarre und Bart aus einem Erloch zieht, das begreife ich auch nicht, aber es muss einen Grund geben.
Mein Vorschlag: Ein Video als Beweismittel war der erste Streich...Weltpolitik kann aber in (eine neue Fernseh-) Serie (über-) gehen...

...wenn darunter nur nicht so viele Menschen leiden müssten.
*nachdenklich*

Viele Grüße
Bernd
 
Ich staune immer wieder, welches Bild manche von den USA haben. Ursache ist sicher die oft sehr verzerrte und focussierte Darstellung amerikanischer Wirklichkeit. Wenn man manchen Schilderungen glauben dürfte, sitzt da ein Finsterling im Weissen Haus, der Tag und Nacht über die Weltherrschaft nachdenkt und dabei keinen schmutzigen Trick auslässt.
Die USA sind eine lebendige Demokratie und Bush kein Diktator. Vielen seiner Entscheidungen muss der Senat zustimmen . Alles Dümmlinge, die man hinters Licht führen kann ? Nicht zu vergessen, die USA haben eine sehr aufmerksame Presse und Machenschaften wie Watergate haben eine kurze Halbwertzeit.
Wenn ich da unser System vergleiche, sehen wir dabei gar nicht so gut aus. Ob unsere Politik der moralischen Überheblichkeit und des erhobenen Zeigefingers tatsächlich die besseren Ergebnisse zeitigen würde, ist nicht erwiesen. Fakt ist, dass Fischer mit seiner beschwichtigenden Aussenpolitik bisher aboslut erfolglos war, bei allen Konflikten konnte er damit nichts verhindern. Politik ist kein Bergpredigt und am Ende kommt es daruf an, das man will, auch durchzusetzen. In diesem Punkt hat Bush doch erheblich mehr Mumm in den Knochen als unsere spät 68 ziger Pomadenriege.
Ob man will oder nicht, die Welt wird von den Starken gestaltet. Dazu gehört unser Land durch eigene Schuld nicht mehr.
 
mavaho schrieb:
Politik ist kein Bergpredigt und am Ende kommt es daruf an, das man will, auch durchzusetzen. In diesem Punkt hat Bush doch erheblich mehr Mumm in den Knochen als unsere spät 68 ziger Pomadenriege.
Ob man will oder nicht, die Welt wird von den Starken gestaltet. Dazu gehört unser Land durch eigene Schuld nicht mehr.
Gerade diesen Eindruck will Bush aber machen, dass er ein guter Christ ist. Bei kritischen Menschen und/oder echten Christen wird ihm das aber nicht gelingen. Ein Christ beginnt keinen unmotivierten Angriffskrieg; Bush heuchelt nur ein Christentum.

Ich wünsche dem amerikanischen Volk einen friedfertigen Präsidenten (zwei meiner Cousinen und deren Kinder leben in Amerika).

Viele Grüße

Zeili
 
Werbung:
Eine christliche Politik gibt es nicht. Politik hat den Interessen des Landes zu dienen, nicht einer religiösen Weltanschauung. Dies ist die hiesige Fehleinschätzung von der Politik von Bush. Er ist zwar, zumindest macht er den Eindruck, ein überzeugter Christ, stellt jedoch die echten oder vermeintlichen Interessen seines Landes in den Vordergrund und setzt diese konsequent durch. Er macht damit nichts anderes wie die meisten Länder der Welt. Dass die USA es besser können, liegt an ihrem militärischen Potential.
Das ist eben typisch Deutsch, wir werden uns noch in hundert Jahren darüber unterhalten, ob der Iraqukrieg gerechtfertigt war oder nicht, während andere sich pragmatisch auf die geschaffenen Realität einstellen und daraus das Beste zu machen versuchen. Die Hunde bellen, die Karawane zieht weiter.
Die "Frieden um jeden Preis Fraktion" hat in der Welt nur immer den Hitlers, Saddams, Stalins usw. die Existenz garantiert und, wie man sieht, Massenmord im Sudan nicht verhindert. Krieg hat sich am Ende in der Geschichte immer aus seinem Ergebnis heraus gerechtfertigt. Wenn dieses Ergebnis im Iraqu in einigen Jahren für die Bevölkerung positiv ist, wird sich um die Frage nach dessen Rechtfertigung niemand mehr kümmern.
Der Sturz von Diktatoren wie Saddam rechtfertigt immer die Anwendung von Gewalt, in diesem Punkt hat Bush richtig gehandelt.
Im übrigen hat die deutsche Politik in diesem Punkt unserem Land schwer geschadet. Unser Verhältnis zu USA, England und Italien ist schlecht, die Kurden im Norden werfen uns Unterstützung von Saddam vor. Natürlich wäre ich auch dagegen gewesen, Deutsche Soldaten mitzuschicken. Es wäre jedoch möglich gewesen, einen etwas neutraleren Standpunkt einzunehmen. Der missglückte Versuch, aktiv eine massive Anti-USA-Front aufzubauen und sich zum Weltführer in Moral aufzuspielen, war unnötig, schädlich und völlig wirkungslos. Genau das, was man hier Bush vorwirft, nämlich mit einer moralischen Keule durch die Welt zu laufen und den besseren Teil der Menschheit zu spielen, hat unsere Politik selbst veranstaltet, allerdings mit schlechterem Ergebnis.
Schon merkwürdig, die gleichen Leute, die vehement auf die USA einschlagen, verstummen, wenn es um den Sudan geht, Kanzler Schröder seinen Freund Putin in Tschetschenien ohne massive Kritik Krieg führen lässt oder man netter Gast bei Gaddafi ist, diesen auch noch nach Berlin einlädt. Letzterer ist immerhin für einen Sprengstoffanschlag in Berlin und auf ein Zivilflugzeug verantwortlich. Aus diesem Gesamtbild habe ich eher den Eindruck, dass Schröder den Anti-amerikanismus bei uns instrumentalisiert hat, um daraus innenpolitischen Nutzen zu ziehen. Grosse Ansprüche an politische Moral passt weder zu Bush noch zu Schröder.
Etwas mehr Zurückhaltung und ein stärkerer Blick, was unserem Land nützt, täte unserer Aussenpolitik gut, da könnten wir uns von den USA eine Scheibe abschneiden.
Das gleiche Engagement, das manche im Iraqukrieg zeigen, würde ich mir für den Tschetschenienkonflikt und Nordkorea wünschen. Erst dann sind diese Leute für mich glaubwürdig und zeigen, dass es sich nicht um die zeitgeistige Anti-USA-Welle handelt sondern um global Friedensbewegte. Allerdings habe ich da mit einem Blick auf die Gruppen und Grüppchen, die sich in dem Punkt versammelt haben, erhebliche Zweifel. Autonome und Rechtsaussen Hand in Hand, der selbe Gegner vereint ganz erstaunliche Gegensätze.
 
Zurück
Oben