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Agnostizismus

fusselhirn

Well-Known Member
Registriert
16. Februar 2005
Beiträge
1.705
aus Wikipedia:
Angesichts der aus seiner Sicht unzureichenden Informationen lehnt es der Agnostizismus ab, einen Glauben an die Existenz oder Nichtexistenz von Göttern anzunehmen.
Meine Frage lautet nun: Wie ist das möglich?

Man glaubt weder an die Existenz noch an die Nichtexistenz? Das geht meines Erachterns nur durch völlige Ignoration. Ignoration ist aber der Glaube an die Nichtexistenz.

Demzufolge glaubt der Agnostiker nicht an Gott, gibt es aber nicht zu, oder?
 
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Nach dieser Definition hält er sich beide Möglichkeiten offen, er ignoriert sie nicht, er gesteht sich ein das er es nicht weiß und lebt damit.

Um da mal etwas Praxis reinzubringen... Stell dir vor du warst feiern,
hast dir ordentlich einen hinter die Binde gekippt und bekammst einen Blackout.
Am Tag danach weißt du nicht mehr wieviel Geld du ausgegeben hast um gegenüber die hübsche Frau an der Bar zu beeindrucken, überprüfen läßt sich dies auch nicht mehr. Du machst dir Gedanken um die Existenz und Nichtexistens deinen Geldes (<- metaphorisch.. Gott), musst aber mit diesem Nichtwissen weiterleben bis du irgendwann die Frau wiedertriffst. Ein religiöser Mann würde sagen, ich kann es nicht beweisen aber mir hat es sich unmittelbar offenbart (vll. durchn grausamen Kater) das dieses Geld exestiert. Ein Atheist denkt hingegen, es gibt keinen Grund anzunehmen dass dieses Geld exestiert, es liegt kein empirischer Beweis vor (<--pleite).
Ein Agnostiker hingegen zuckt mit den Achseln und geht zu seiner Ehefrau.
 
Zu diesen sog. Agnostikern zähle ich mich.
Es seien verschämte Atheisten, wurde hier mal irgendwo gesgt.
mag sein.
Aber ich denke, ein richtig markiger Atheist schließt es aus, daß jemals ein gottesbeweis erbracht wird.
Und ich meine, einen Beweis, wie er von Carl Sagan beschrieben wird,

( http://en.wikipedia.org/wiki/Contact_(novel) )

und der die gottesvorstellungen berühmter Physiker des vorigen Jahrhunderts belegt, könnte erbracht werden,
vielleicht schon morgen, vielleicht erst in tausend Jahren.....
vielleicht auch gar nicht.

das habe ich fast alles aus einem anderen posting bei
„Evolutionstheorie....“ abgeschrieben:)

gruß von Claus
 
Schön' guten Abend fussel,

Man glaubt weder an die Existenz noch an die Nichtexistenz? Das geht meines Erachterns nur durch völlige Ignoration. Ignoration ist aber der Glaube an die Nichtexistenz.

Hm, die Ignoration der Nichtexistenz führt zum Glauben an ebene diese? Das verstehe nicht. Welche Ignoration meinst du? Und wieso ist die Ignoration (von was auch immer) gleich dem Glauben an die 'Nichtexistenz'?

Ganz allgemein befindet sich der Agnostiker in der Mitte einer Gerade an deren Enden Theismus bzw. Atheismus angesiedelt sind. Wieso sollte das nicht möglich sein? Muss sich der Mensch wirklich zwischen dem Glauben an die Existenz bzw. die Nichtexistenz entscheiden? Oder kann es auch etwas Drittes geben? Ist es vielleicht sogar zu 'kurzsichtig' den Menschen in die Kategorien von Glauben und Nichtglauben einordnen zu wollen?

Dieser Zustand erinnert mich an die Frage des Lichtcharakters! Bis (ich glaube es war Einstein) der Teilchencharakter des Lichts in Form von Quanten nachgewiesen wurde, glaubte man Licht bestünde in Form von Wellen. Mittlerweile weiß man, dass sich das Licht sowohl durch Wellen-, als auch Teilchencharakter auszeichnet. Trotzdem fällt es vielen Menschen schwer das Licht als solches Drittes zu akzeptieren: Als "Teilchenwelle"! Warum? Vermutlich weil diese Begriffe im Bewusstsein des Menschen unvereinbar sind, weil sich ein Bild (Welle und Teilchen lassen sich sehr gut bildlich darstellen) von Wellen- und Teilchencharakter in Einem nur schwer erdenken lässt.

Wieso sollte ein Zustand, der sowohl den Glauben an die Existenz als auch an die Nichtexistenz impliziert (oder gerade auch nicht), demnach nicht möglich sein? :confused:

Mfg Patrice :)
 
ei super ich glaub ich bin auch ein agnostiker!
ja ich schliesse es auch nicht aus dass es spirituelle kräfte gibt.


lg binchen
 
Bin auch Agnostiker.

Wir Agnostiker haben ja immer Probleme, verstanden zu werden. Soll heißen: Man wird gleich als Atheist ad acta gelegt - "du willst dich ja nur irgendwo zwischenmogeln".
Andere werfen einem dann vor, nihilistisch zu sein, weil man wie die Atheisten nicht an einen Gott glaubt - auch sehr nett.

Ich pendel immer auf der oben besagten Linie zwischen Theismus und Atheismus hin und her, ich stehe nie still und bin mal naher am einen Ende, mal wieder am anderen.

Manchmal ist die Weltanschauung echt anstrengend, man muss sich ja mit beiden Seiten auseinandersetzen und immer wieder abwägen, seine Position hinterfragen. Ich finde, sowohl Theisten und Atheisten machen es sich da etwas zu leicht.

Vielleicht sind wir einfach nur ein Universum in einer Nussschale oder ein Mini-Universum als Anhänger einer Katze wie in "Men In Black" - wer könnte denn das Gegenteil beweisen? Und wer könnte beweisen, dass die These stimmt?
 
Glauben können über das Glauben wollen

Zwischen "glauben" und "nicht glauben" liegt jedenfalls noch das "Glauben wollen". Ist der Gottesbegriff miteingebunden, nennt man dieses "Glauben wollen" dann Agnostizismus, meint

Zeili
 
hmm, soviel ich weiss, kann der Mensch nur in positiver Logik denken. Also ein Nicht-Glaube geht nicht.
Woran glaubt denn dann ein Agnostiker?
 
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Zeilinger schrieb:
An sich an keinen Gott - er ist aber bereit, diesen Glauben anzunehmen, er will glauben.


ich möchte es anders formulieren:

Wenn ich denke, daß es eines tages einen Gottesbeweis derart geben könnte,
wie ich ihn oben erwähnt habe,
dann warte ich ja auf eine Offenbarung mit Beweiskraft,
dann glaube ich nicht an einen Gott,
dann weiß ich, es gibt ihn.

Ich will nicht glauben, ich will wissen!

claus
 
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