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Abhandlung Traurigkeit

AW: Abhandlung Traurigkeit

Eben. Drum hab ich auch keine Angst vor dem Tod. Aber das Traurigsein und Stillstehen nervt.
 
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hast schon genug vom traurigsein?

Eben. Drum hab ich auch keine Angst vor dem Tod. Aber das Traurigsein und Stillstehen nervt.
warum denn?

hast durch das nerven doch eindeutige anzeichen, dass sie was IN DIR verändern will. das nerven sind doch schon impulse zu einem veränderungswunsch.

lass dir zeit und schau, was sich da verändern will. wo es dich hinzieht. um was es geht.

doch bitte, sei nicht zu ungeduldig.
bleib dir gegenüber aufmerksam um liebevoll.

du musst nicht gleich alles auf einmal schaffen! ;)
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
wer hat das nicht?!

hast durch das nerven doch eindeutige anzeichen, dass sie was IN DIR verändern will. das nerven sind doch schon impulse zu einem veränderungswunsch.


Hm... jetzt sind wir aber doch im Grunde wieder einen Schritt zurück, oder?
Wir hatten bisher, dass es Traurigsein gibt mit und ohne Grund, und dass es okay ist/sein kann, traurig zu sein oder sich selbst zu bemitleiden.
Dann kam das Problem auf, dass man ja meistens dann doch irgendwie mit sich, der Situation, seinem Umgang mit der Situation unzufrieden ist, das aber eben nicht ändern kann, genausowenig, wie man das Traurigsein, ob destruktiv oder konstruktiv ändern kann.
So, und der Punkt ist doch jetzt: Was bringt es mir, wenn ich dann auch irgendwann vom Traurigsein genervt bin, wenn ich im Grunde nichts ändern kann, da ich an der Situation, dem Grund fürs Traurigsein nichts ändern kann? Das hieße in der Folge doch nur, dass ich mir dann ja doch "zwanghaft" auferlege, meine Gefühle zu ändern, wie du sagst, oder zu verdrängen, unterdrücken, etc...
Also, was wäre deiner Meinung der "goldene Weg"?
 
AW: Abhandlung Traurigkeit

der goldene weg ist: immer das anzunehmen und es nicht zu verurteilen, was gerade da ist.
vor allem sich selbst nicht zu verurteilen, wenn man/frau noch nicht so weit ist, wie er/sie bereits sein will - sein wollte/sollte.

dabei ist ganz wichtig: ehrlich zu sich selbst sein und die eigenen gefühle hinterfragen.

ist trauer da, dann darf trauer da sein.
ist unzufriedenheit da, dann darf unzufriedenheit da sein.
ist eine neue idee da, dann darf die neue idee da sein und angeschaut werden - ohne vorbehalte - ohne vorherige aburteilung.

ist nichts da, dann darf auch das nichts da sein.


das problem in deinem fall scheint mir jedoch zu sein, dass du dir den wunsch nach einer bestimmten veränderung (noch) nicht eingestehst. vielleicht gibt es doch schon gedanken in deinem kopf, was oder wie du die veränderung vollziehen kannst, doch du scheust davorzurück. (falls ich falsch liege, verzeih mir. doch es ist schwierig, allgemein zu argumentieren, wenn du in der hinterhand ein individuelles problem vor augen hast.)

in diesem fall, erlaube dir, dir deine angst vor der veränderung einzugestehen (so wie du dir vorher die trauer erlaubst hast).
gestehe dir also deine angst ein (sie ist völlig normal - nebenbei bemerkt!!!) und schau dennoch auf die neuen ideen.
schaue sie dir genau an und scheu dich nicht, sie an dich heranzulassen und die verschiedenen möglichkeiten im kopf durchzuspielen.
oft gibt es viel mehr wege zu einem ergebnis, als vorher auch nur ansatzweise angedacht. oder vielleicht taucht auch ein neues, anderes ziel auf, als vorher angestrebt.

wenn danach nichts weiter kommt, dann lass es einstweilen so. es werden immer wieder impulse auftauchen, wenn man/frau geduldig und aufmerksam bleibt und sich nicht scheut, alles, was kommt mal an sich heranzulassen und anzuschauen.

:) kathi
 
AW: wer hat das nicht?!

Hallo CloudDiver,

So, und der Punkt ist doch jetzt: Was bringt es mir, wenn ich dann auch irgendwann vom Traurigsein genervt bin, wenn ich im Grunde nichts ändern kann, da ich an der Situation, dem Grund fürs Traurigsein nichts ändern kann? Das hieße in der Folge doch nur, dass ich mir dann ja doch "zwanghaft" auferlege, meine Gefühle zu ändern, wie du sagst, oder zu verdrängen, unterdrücken, etc...
Du kannst vielleicht an der Situation, die zur Traurigkeit geführt hat, nichts mehr ändern, aber du kannst deine Einstellung zu jener Situation und zu der jetzigen ändern. Indem du dann ein halbvolles statt halbleeres Glas erblickst, ändern sich auch deine Gefühle, nicht zwanghaft auferlegt, sondern von ganz allein.

Minni
 
AW: Abhandlung Traurigkeit

Hm... also halten wohl die meisten hier nicht viel von den Stoikern, oder irre ich mich da?
 
AW: Abhandlung Traurigkeit

Na ja, der Ausgangspunkt hier war ja die Konstruktivität oder Destruktivität der Traurigkeit.
Von da ausgehend kamen wir auf Sinn oder Sinnlosigkeit des Unterdrückens von Gefühlen. Ich weiß, dass zur Philosophie der Stoiker schon noch viel mehr dazu gehört, auch einiges an Hintergrund und Begründung, aber, jetzt mal vereinfacht gesagt, sehe ich die Stoiker als solche Leute, die sagen (oder gesagt haben): Ja, wir könnens halt nicht ändern, also wozu sich drüber aufregen?! Also, so eine Art Gleichmut dem Leben gegenüber.
Tja, worauf war die Frage bezogen? Erstmal so allgemein, was ihr darüber denkt. Ob es vielleicht besser ist, stoisch zu sein als destruktiv traurig oder so...
 
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unterschied zwischen stoischer gelassenheit und resignation

Ob es vielleicht besser ist, stoisch zu sein als destruktiv traurig oder so...
also den unterschied zwischen stoisch und destruktiv traurig musst du mir aber noch etwas besser erklären ;)

zumindest finde ich im verhalten, einen zustand nicht verändern zu wollen, obwohl er nicht mehr glückbringend oder wohltuend ist, keinerlei "stoische gelassenheit" sondern eher resignation.

dass diese resignation dann als "destruktive traurigkeit" angesehen wird, leuchtet mir allerdings ein.

dazu würde mich ginsis meinung interessieren: meinst du mit deiner definition von destruktiver traurigkeit dasselbe wie ich mit resignation?
 
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