• Willkommen im denk-Forum für Politik, Philosophie und Kunst!
    Hier findest Du alles zum aktuellen Politikgeschehen, Diskussionen über philosophische Fragen und Kunst
    Registriere Dich kostenlos, dann kannst du eigene Themen verfassen und siehst wesentlich weniger Werbung

"....." Wie geht man damit um?

Hai Willi.
Ich hab mal eine Fehldiagnose bekommen, die sich erst 1/2 Jahr später als Irrtum herausstellte. Die klassische Situation, du gehst "mit Schnupfen" in die Klinik und kommst "mit 8 mal Malaria" raus.

Die Psyche reagiert sofort. Das ist eigentlich ein ernsthaft böses Spiel. Und ich würde sagen, wenn ein Arzt nur für Geld solche Spielchen spielt, um einfach einen Patienten mehr zu bekommen, hört mein Verständnis auf. Es gibt harmlosere Methoden, reich zu werden. "Das machen doch alle so"...geht da zu weit.

Es hat sich herausgestellt, dass mein eigenes Gefühl von einem Tag vor der Sache, "mich gesund zu fühlen" doch richtig war. Dass Ärzte sich irren. Deinem inneren Gefühl vertrauen. Und solltest du Zweifel haben, ob du irgendwas an deiner Lebensweise ändern kannst...was dir besser täte, dann das tun, einfach um die Zweifel auszuräumen.

Bei allen unheilbaren Erkrankungen, wäre ich der Diagnose gegenüber grundsätzlich skeptisch.

Bernd
 
Werbung:
Seit einem Monat weiß mein Nachbar, daß er Krebs hat; Krebs in den Bronchien, der Lunge und einen kleinen Tumor im Großhirn, zweiter Lappen, links. Momentan ist er zur zweiten Chemotherapie im städtischen Spital insäßig.
Am Montagabend, kurz bevor er wieder einfuhr, hatten wir ein sehr emotional geladenes Gespräch. Er sagte mir, er habe das Gefühl, daß ich nicht daran glaube, daß er den Krebs besiegen könnte. Und ich bestätigte ihm dies. Ich sagte ihm, daß ich mich weigere, an eine Illusion zu glauben. Ich weiß nicht, ob er geheilt wird oder ob er sterben wird, ich weiß nicht, was die Zukunft bringt.

Ich habe Angst davor, selbst zusammenzubrechen. Ich muß stark sein, weil ich zwei Katzen versorgen muß. Das hat ihn sehr getroffen. Er sieht das als Vertrauensmißbrauch, als würde ich ihn nicht unterstützen.
Ich würde ihn gerne zu sich selbst führen ... doch es funktioniert nicht, er kann sich gar nicht darauf einlassen, er blockt das ab. Er hat von einem Freund ein broschiertes Buch geschenkt bekommen, in dem es um den Wald als Heiler geht, das gibt ihm sehr viel Kraft und Hoffnung.

Ich weiß jetzt nicht, ob das wieder ein Kontrollzwang ist, ein Trick des sogenannten Egos, oder wahre Einsicht. Oder hat sich mein Ego die Einsicht geschnappt, um sich zu profilieren? Und trotzdem fühle ich mich derzeit stark und standfest.

Es ist nicht mein Job, ihm zu helfen, oder ihm irgendetwas beizubringen, sondern ihn einfach zu lieben.
 
Svensgar: "Ich weiß jetzt nicht, ob das wieder ein Kontrollzwang ist, ein Trick des sogenannten Egos, oder wahre Einsicht."

Ich denke eher, du grenzt dich damit zu deinem Schutze von ihm ab. Ist ja auch verständlich. Allerdings halte ich dieses "es is wies is" in vielen Situationen für eine echte Chance für eine Trendwende. Aufgeben. (Das was bei uns so verpönt ist, um uns immer weiter kämpfen zu lassen.) Ob es bei solchen Krankheiten sinnvoll ist, weiß ich nicht. Die Erfahrung im Bekanntenkreis neigt eher dazu, dass Menschen, die sich selber aufgeben, auch bald sterben, dagegen die, die gegen irgendwas kämpfen, wie hier eine Krankheit, weiter leben. Die Esoteriker hören das sicher garnicht gerne, aber die Erfahrungen deuten darauf hin. Ich selber für mich habe eher Erfahrungen gemacht, die den Esoterikern Recht geben würden.

Daher meine Vermutung, in Anlehnung an die Mystiker. Nicht jedem und in jeder Situation kann man den gleichen Rat geben. Du müsstest für dich in deiner aktuellen Lebenssituation die entsprechende Variante aufdecken. Die Wahrscheinlichkeit einer Hilfe würde ich in diesem Falle deutlich höher als "Zufall" einschätzen. Die Meisterschaft besteht z.B. bei den Sufis darinnen, im gegenüber diesen Fall zu erkennen, um ihm den geeigneten Impuls zu geben. Impulse sind nicht immer Ratschläge.
 
Zuletzt bearbeitet:
Seit einem Monat weiß mein Nachbar, daß er Krebs hat; Krebs in den Bronchien, der Lunge und einen kleinen Tumor im Großhirn, zweiter Lappen, links. Momentan ist er zur zweiten Chemotherapie im städtischen Spital insäßig.
Am Montagabend, kurz bevor er wieder einfuhr, hatten wir ein sehr emotional geladenes Gespräch. Er sagte mir, er habe das Gefühl, daß ich nicht daran glaube, daß er den Krebs besiegen könnte. Und ich bestätigte ihm dies. Ich sagte ihm, daß ich mich weigere, an eine Illusion zu glauben. Ich weiß nicht, ob er geheilt wird oder ob er sterben wird, ich weiß nicht, was die Zukunft bringt.

Ich habe Angst davor, selbst zusammenzubrechen. Ich muß stark sein, weil ich zwei Katzen versorgen muß. Das hat ihn sehr getroffen. Er sieht das als Vertrauensmißbrauch, als würde ich ihn nicht unterstützen.
Ich würde ihn gerne zu sich selbst führen ... doch es funktioniert nicht, er kann sich gar nicht darauf einlassen, er blockt das ab. Er hat von einem Freund ein broschiertes Buch geschenkt bekommen, in dem es um den Wald als Heiler geht, das gibt ihm sehr viel Kraft und Hoffnung.

Ich weiß jetzt nicht, ob das wieder ein Kontrollzwang ist, ein Trick des sogenannten Egos, oder wahre Einsicht. Oder hat sich mein Ego die Einsicht geschnappt, um sich zu profilieren? Und trotzdem fühle ich mich derzeit stark und standfest.

Es ist nicht mein Job, ihm zu helfen, oder ihm irgendetwas beizubringen, sondern ihn einfach zu lieben.
Wie alt ist Dein Nachbar?
 
Werbung:
Die Diagnose Krebs im Knochenmark war nach monatelangen Fehldiagnosen für mich fast wie eine Art von Befreiung. So blöd wie das auch klingen mag, habe ich in den ersten drei Tagen nur darüber nachgedacht, ob wohl eine Feuer- oder Erdbestattung infrage käme.

Dann habe ich mich zu der Einstellung durchgerungen: "Und wenn es nur noch 1 Tag sein sollte, dann will ich den nicht mit Trübsalblasen verbringen."

Nach vielen und langen Chemiepraktika, wie ich sie nannte, erhielt ich dann wider allen Erwartungen vom Krankenhaus die Nachricht, dass der Krebs total remittiert wäre.

Gekämpft habe ich nie. Einen so langen Kampf hätte ich gar nicht durchhalten können. Ich habe einfach so weiter zu leben versucht, so gut oder so schlecht, wie es ging, und den behandelnden Ärzten irgendwann blind vertraut.
 
Zurück
Oben