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sind Kindergrippen sinnvoll?

AW: sind Kindergrippen sinnvoll?

Puuuh schwierig...

Also ich plädiere ja eher gegen eine Aufstockung der Krippenplätze, also Plätzen für Kinder unter 3 Jahren.
Oder nein, anders:
Ich finde eine Erweiterung der Plätze für Kinder von den ersten Lebenswochen bis zu Ende des ersten Lebensjahres sollte man nicht befürworten.

Warum?
Weil ich finde, dass Kinder in diesem Alter andere Bedingungen benötigen.
Eine Krippe, besonders eine altersgemischte, kann niemals eine adäquate Lösung für einen Säugling (1 Mon. - 1 J.) sein.

Ein Säugling benötigt einen Rahmen, der Geborgenheit, Sicherheit, körperliche Nähe und Raum für die Individualität des Kindes bietet. Es darf nicht bei seinen natürlichen Bedürfnissen nach körperlicher Nähe aber auch wie Hunger, Durst, der vollen Windel, Schlange stehen müssen!
Ein Säugling benötigt eine feste Bezugsperson. Diese kann aus einem leiblichen Elternteil, einem Adoptiv- u./o. Pflegeelternteil, einem Familienangehörigen oder einer Kinderfrau bestehen.
Wichtig ist nicht der leibliche Verwandtschaftsgrad, sondern die Bereitschaft dieser Betreuungsperson, das Kind in seinen Bedürfnissen wahrzunehmen und zu behüten.
Na, kann das wohl eine Erzieherin, die nebenbei bestenfalls noch ein paar ältere Kinder, oder schlimmstenfalls noch ein paar gleichaltrige Würmer, zu betreuen hat? Nein, bei aller fachlichen Kompetenz der Erzieherinnen, sie können das nicht!
Solch eine Einrichtung bedeutet Streß pur für einen Säugling.
Wer würde denn die Kosten tragen wollen, für eine -völlig utopische, aber einzig vorstellbare Form der- Einrichtung, in der jeder Säugling seine eigene Erzieherin/Aufsichtsperson hat?
Das ist schlichtweg -zum Glück- nicht möglich!
Aber nur so ein Modell wäre zu verantworten.
Alles andere was bereits jetzt schon praktiziert wird ist in meinen Augen der Kinder wegen abzulehnen.

Die Plätze die nun vorhanden sind, sind Notplätze, Notplätze deshalb, weil der Staat keine Mittel sieht/sehen will, um Müttern die arbeiten müssen (weil alleinerziehend, Existenznot etc.) anders unter die Arme zu greifen.
Müttern wie mir, die arbeiten wollen, es aber nicht zwingend müssen, weil sie auch so ein Auskommen haben, sollte man nicht auch noch Plätze zur Verfügung stellen. Wir können doch warten, bis die Kinder mit 3 Jahren alt genug für den Regelkindergarten sind.

Wer wirklich arbeiten muss, weil er sonst seine und die Kindesexistenz nicht unterhalten kann, der sollte entweder vom Staat die Mittel bekommen, damit er es sich leisten kann, zumindest im ersten Jahr bei dem Kind zu bleiben. Oder der Staat sollte diesen Leuten finanziell bei einer Tagesmutter unter die Arme greifen. So ist wenigstens gewährleistet, dass diese Betreuungsperson die volle Funktion der Mutter während derer Arbeitszeit übernimmt, und das Kind entsprechend angemessen in seinem vertrauten Umfeld betreut wird. Auch sollte der Staat, dabei keinen Unterschied machen, ob es die Oma ist oder eine fremde Person und jede Form der "Einzelbetreuung" unterstützen.

Eine Mutter die arbeiten will -es aber nicht müsste!!!- die kann ja dann gerne die *achtung ironie* ach so qualitativ hochwertigen Krippenplätze nutzen, die dann frei bleiben, weil den wirklichen Noteltern dann ja zum Glück anders geholfen wird.

Denn genau da gehen wir hin, wenn wir eine Aufstockung unterstützen, wir bauen nicht mehr auf Qualität, sondern auf Quantität. Aber ohne mich!
Es wird überall gespart, gerade im sozialen Bereich. Kindergärten schliessen, Erzieher werden entlassen, Gehälter werden verkürzt, Arbeitsverträge zum Nachteil der Erzieher umgeschrieben und da soll man Plätze aufstocken? Und diese Kräfte sind dann tatsächlich noch motiviert, die Kleinsten und Schwächsten unter uns angemessen zu betreuen? Das ist ja wohl ein Witz!

Und wenn wir über Prävention sprechen, über rechtzeitige Ansätze der Verwahrlosung von Kindern, dann sage ich dazu vorerst zwei Dinge:
1) Ist es nicht genauso wahrscheinlich, dass in solchen Einrichtungen eine ungewollte oder aber auch durch gestresstes Personal absichtliche, Verwahrlosung statt findet?
2) Gibt es´nicht andere Mittel und Wege um dem vorzubeugen? Ich meine ja!!!
Aber um den Rahmen nicht zu sprengen, erläutere ich das nur wenn es jemand hören will, weil ist für einige vllt. am Thema vorbei!

Danke Scilla für dieses Thema!
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
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AW: sind Kindergrippen sinnvoll?

wer Kinder in die Welt setzt,
muss sich auch um seine Kinder kümmern

Oder hat gefälligst die Verantwortung dafür zu tragen, dass diese Kinder in eine vernünftige Familienstruktur vermittelt werden. Stichwort: Adoption!
Auch das ist eine Form von "Kümmern" wenn es auch die letzte Wahl sein sollte.

für Zeugungsunfälle muss es eine lockere Abtreibungspraxis geben
(da hat die Kirche ein Problem)
Auch auf die Gefahr hin, dass ich mich sehr weit aus dem Fenster lehne.
1. Wirkliche Zeugungsunfälle dürften heute, bei den Möglichkeiten zur Verhütungswahl schlechthin, eher die Ausnahme sein.
Aber ich weiß ja und glaube auch dass es sie gibt.

2. Ist "abtreiben" für mich nur in sehr wenigen individuellen Ausnahmefällen eine Form von vernünftigem Umgang!
Vor manchen Hintergründen mag ich sie verstehen und auch befürworten, aber im allgemeinen und für mich und meinen Körper gesehen, bin ich ein absoluter Gegner dieser Praxis. Aber ich befinde mich nicht in einer solchen Lage, von daher kann ich das auch nur von meinem jetzigen Standpunkt und Wissen sagen.
Man sollte den Leuten beibringen Verantwortung für ihr Tun zu übernehmen, sie dazu bringen vorher über eventuelle Konsequenzen nach zu denken, und nicht den Weg ein "Problem" zu beseitigen, einfacher machen!
Was spricht gegen Adoption nach der Entbindung?

Kirchens Meinung dazu ist doch völlig schnuppe.
(Und auch meine Abtreibungsablehnung hat damit nichts zu tun.)


und Verhütung darf nicht anrüchig sein
(da hat die Kirche ein Problem)

Ist es doch -außer natürlich für Kirchens- nicht. Heute kann jeder in der Apotheke oder in den Drogeriemärkten Verhütungsmittel besorgen. Selbst der anonyme Bezug aus dem Internet ist möglich.
Verhütung dürfte im allgemeinen ein besseres Ansehen geniessen als eine Abtreibung. Zeugt es doch von Verantwortungsgefühl und vorrausschauendem Denken!
Ich glaube die meisten Jugendlichen die heute ungewollt schwanger werden und abtreiben, pupsen sich was auf die Kirche und die haben die Verhütung sicherlich auch aus anderen "Gründen" weg gelassen, und nicht wegen der Ablehnung von Kirchens.
Hab ich dich falsch verstanden?
 

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