• Willkommen im denk-Forum für Politik, Philosophie und Kunst!
    Hier findest Du alles zum aktuellen Politikgeschehen, Diskussionen über philosophische Fragen und Kunst
    Registriere Dich kostenlos, dann kannst du eigene Themen verfassen und siehst wesentlich weniger Werbung

Schwankende Meinungen...

Lederstrumpf

New Member
Registriert
9. Juni 2005
Beiträge
9
Eine Frage die mich auch selbst betrifft:
Wie schaff ich es meiner eigener Meinung zu folgen und mir selbst treu zu bleiben. Ständig trau ich mir nicht über den Weg. Da hab ich mal eine Meinung und versuche die auch zu vertreten und dann hört man sich die von einem anderen an ,der seine Meinung mit logischen Denkansätze untermauert und schwups was wollt ich noch mal sagen? zieht man mit kann man das als flexibel bez. oder eben als schwankend. Das ganze nervt mich schon seid langem, wer kennt solche situationen auch und wie geht er damit um u.a.w.g
 
Werbung:
Hallo, Lederstrumpf,
dieses Problem kenn ich genauso. Jedoch nicht bei grundlegenden Fragen des Lebens. Wann tritt das bei Dir auf?

Obwohl, Problem würd ich das - zumindest bei mir - nicht nennen. Es ist nicht schlimm, wenn mir durch ein Gespräch eine andere Sichtweise nähergebracht wird, die ich vorher noch nicht kannte. Schlimm wäre es dann, wenn ich zwischen zwei Meinungen regelmäßig hin- und herpendle. :schaukel:

Letzten Endes entscheide ich normalerweise dann zwischen zwei Standpunkten nach dem, was mir mein Herz sagt. Das bedarf jedoch hin und wieder eines längeren und genaueren Hinhörens auf Dein Inneres. Du merkst dann schon, wenn etwas stimmig ist.

Hier bezieh ich mich kurz auf Deinen Nick: Die Indianer hatten es doch irgendwie leichter, Diskussionen zu führen. Zumindest so, wie es immer wieder überliefert wird, saßen die öfter einige Minuten schweigend beisammen, bevor der nächste was in die Diskussion einbrachte. Da hatte jeder genug Gelegenheit und Zeit, um über das Gesagte nachzudenken. Das ist auch das Gute an Forums-Diskussionen. Außerdem kannst Du Dir hier nochmal alles durchlesen, bevor es die anderen zu sehen bekommen...

Mir kommt es zeitweise so vor, als ob Diskussionen nur mehr geführt werden, um den Diskussionsgegner zu übertrumpfen. Dabei sollte gerade bei einer Diskussion das Gesprächsklima so gestaltet sein, daß man von verschiedenen Blickrichtungen auf den Gegenstand des Gesprächs schauen kann, finde ich. Diese Möglichkeit wird jedoch durch einen "Redewettbewerb" genommen, weil sich dann jeder an seiner eigenen Meinung festklammert, und seinem Gegenüber nicht einmal die Möglichkeit gibt, bis zu ihm vorzudringen. :debatte:
 
Schwankende Meinungen sind:

a) erwünscht, und

b) unerwünscht.

Erwünscht kann eine Meinungsänderung sein, weil es schlicht und ergreifend ein Ausdruck von Klugheit ist,
seine Meinung zu ändern, wenn neu bekanntgewordene Tatsachen dies erfordern.
In einer solchen Situation seine Meinung trotzdem unverändert beizubehalten,
würde als Borniertheit, Stumpfheit, oder Dummheit gelten.

Unerwünscht ist hingegen, eine Meinung entschieden zu vertreten, die so schlecht fundiert ist,
dass sie schon beim leisesten Hauch eines Gegenargumentes wieder verworfen werden muss.
Wenn man so gar keine Ahnung von einer bestimmten Sache hat, dann sollte man seine Meinung nicht
entschieden vertreten, sondern sie als vage, vorläufige, oder gefühlsmässige Einschätzung deklarieren.

Es ist keine Schande, von einer bestimmten Sache keine Ahnung zu haben,
aber man sollte zumindest wissen, dass man keine Ahnung hat.


Das musste auch einmal gesagt werden.

P.S.: "Leertastenspringer" ist eine lustige Signatur, die gibt was her !
 
Jeder muß irgendwann sagen:

A ist A

und

B ist B

und lernen, sich von anderen Meinungen nicht irre machen zu lassen.

Das ist der erste Schritt zur Kompromißfähigkeit.
Oder zur Macht.
 
Lederstrumpf schrieb:
Eine Frage die mich auch selbst betrifft:
Wie schaff ich es meiner eigener Meinung zu folgen und mir selbst treu zu bleiben. Ständig trau ich mir nicht über den Weg. Da hab ich mal eine Meinung und versuche die auch zu vertreten und dann hört man sich die von einem anderen an ,der seine Meinung mit logischen Denkansätze untermauert und schwups was wollt ich noch mal sagen? zieht man mit kann man das als flexibel bez. oder eben als schwankend. Das ganze nervt mich schon seid langem, wer kennt solche situationen auch und wie geht er damit um u.a.w.g

Die eigene meinung wird im Allgemeinen überschätzt. Wäre man ehrlich, müsste man gestehen, dass schon die Tatsache, mit wem man über seine Meinungen redet, einen Unterschied macht. Die "eigene" Meinung ist sowieso nur ein Substrat aus gesellschaftlicher, durch Massenmedien vermittelte Information und Meinung. Und über die wenigstens Dinge hat man einen Zugang zu direkter, unvermittelter Information. daher solltest du dir weniger Stress machen.
Ansonsten interessiert dich vielleicht dieser amüsante Thread. https://www.denkforum.at/threads/1184&highlight=Mittelm%E4%DFigkeit
 
:danke: Robin,
für den Thread.Hat mich ein bischen gefestigt. Schön das einem doch immer noch die freie Wahl bleibt zu sortieren. Anzunehmen oder abzulehnen und nicht zu letzt: die Konsiquenzen dafür zu tragen.
 
Werbung:
(extrem) schwankende Meinungen als Ausdruck von Wankelmütigkeit, Unbeständigkeit und mangelnder Charakterformung, sind imo ebensowenig erstrebenswert, wie unverückbare und unveräußerliche Meinungen, die als Dogmatismus auftreten.

Hier wäre also eine Art Mittelweg anzustreben. Und an dieser Stelle muß ich doch sofort eine der von mir heißgeliebten "chinesischen Weisheiten" zum besten geben: Kommst Du an eine Weggabelung, so wähle stets den Mittleren :lachen: .
 
Zurück
Oben