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schuld oder nicht schuld?

danigregre

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Registriert
29. April 2008
Beiträge
7
…das ist hier nicht die frage! Ich möchte mich gleich bei shakespeare für die zweckentfremdung entschuldigen und euch gleichzeitig um eure meinung zu einem thema bitten, das mich zur zeit sehr aufwühlt.
Im Herbst bin ich nach Wien gezogen, um zu studieren. Das bedeutet, ich habe nach über 4 jahren meinen job aufgegeben, habe mit meinem freund in wien eine wohnung gesucht, habe mein studium begonnen und musste nebenbei mich auch in einer großstadt zurechtfinden.
Durch diese umstellung, habe ich meine freundin aus der heimat, die ich mittlerweile schon seit 8 jahren kenne, vernachlässigt (gebe ich zu). Aber bitte jetzt nicht glauben, dass das nur einseitig bedingt war. Auch von ihrer seite wurde nicht versucht, den kontakt herzustellen.
Nachdem der erste große Streß vorbei war, habe ich auf meine Nachrichten nur ablehnendes Verhalten und sogar „Schweigen“ kassiert. Vielleicht habe ich eine falsche Definition von wahren freunden. Ich dachte mir bisher immer, dass sie verständnis für die vorgänge/veränderungen im leben des anderen aufbringen. Als ich versucht habe zu erklären, dass diese zeit nicht einfach war und ich mich deswegen auch zurückgezogen habe, hat sie mich nicht verstanden. Bei einem Gespräch, in welchem ich darauf hoffte, dass sich die wogen wieder glätten würden und jeder seine fehler einsieht, bekam ich, nachdem ich mich bei ihr für mein verhalten entschuldigt hatte, nur die antwort „ich habe keine fehler gemacht!“.
Jetzt habe ich ein mail von ihr erhalten, in welchem sie mir die schuld an ihren psychosomatisch bedingten verspannungen etc. gibt. Ich bin – ehrlich gesagt – ziemlich verwirrt und schockiert, dass sie mir die verantwortung dafür zuweist. Dieses Mail ist eine einzige Anklage gegen meine Person. Sie bezeichnet mein neues Leben sogar als „traumwelt“. Ich weiß nicht, woher sie diese Anschuldigungen nimmt, da sie mein leben in wien nie kennengelernt bzw. hinterfragt hat.
Dass ich Anteil daran habe, dass die freundschaft einen knicks oder – anders gesagt – eine veränderung „erlitten“ hat, möchte ich nicht bestreiten. Doch bin ich persönlich sehr vorsichtig mit dem begriff „schuld“, da ich weiß wie viel dies anrichten kann.
Was meint ihr dazu?
 
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AW: schuld oder nicht schuld?

Also mit "Schuld" bezeichne ich das, was beim Geld-Ausleihen und bei einem Verbrechen geschieht.

Beides kann ich hier nicht erkennen.

Daher bist du wohl dafür verantwortlich, dass deine Freundin eine Zeitlang weniger von dir hatte.

Sie hingegen ist verantwortlich dafür, dass sie dir das übel nimmt.

(Und du bist verantwortlich dafür, dass du dir keine Freundinnen suchst, die dir so etwas nicht übel nehmen.)

lg Frankie
 
AW: schuld oder nicht schuld?

danke, frankie für deinen kommentar.
ich bin leider ein mensch, der sehr an der vergangenheit hängt. es ist für mich der große zwiespalt: einerseits denke ich mir, dass mir diese freundschaft schon seit längerer zeit nicht mehr gut tut und ich diese beziehung eigentlich nicht mehr als "freundschaft" bezeichnen möchte, da ein freund mein neues leben nicht abwerten würde, wie diese "freundin" es getan hat.
auf der anderen seite schaltet sich mein gewissen ein und sagt, dass ich vielleicht einen fehler mache, wenn ich eine (so lange bestehende) freundschaft aufgebe und es vielleicht bereuen werde?
 
AW: schuld oder nicht schuld?

Ich denke so ähnlich wie Frankie, nämlich dass Dich eigentlich keine "Schuld" trifft. Es kommt immer auf den jeweiligen Menschen an.

Mir ist es einmal ebenso ergangen, wie Deiner Freundin. Mein damals allerbester Freund hatte geheiratet und ist mit seiner neuen Frau zurück nach Frankreich gezogen. Er war unauffindbar verschwunden, bis heute habe ich keine Spur von ihm und ich suche hin und wieder. Nichts desto Trotz, würde ich ihn zufällig wiederfinden, würde ich ihn wahrscheinlich Rotz und Wasser heulend in die Arme schliessen und erst wieder loslassen, wenn er davon Blutergüsse bekommen hat. Ich nehme ihm das nicht übel, dass er weggezogen ist, manchmal führt einen das Leben eben woanders hin und man muss dann halt bestimmte Dinge und Menschen zurücklassen. C'est la viè.

Darum, mach Dir nichts draus. Wer nicht will, der hat schon. Du wirst sicher längst neue Freunde gefunden haben.



lieben Gruss, xcrypto
 
AW: schuld oder nicht schuld?

danke, frankie für deinen kommentar.
ich bin leider ein mensch, der sehr an der vergangenheit hängt. es ist für mich der große zwiespalt: einerseits denke ich mir, dass mir diese freundschaft schon seit längerer zeit nicht mehr gut tut und ich diese beziehung eigentlich nicht mehr als "freundschaft" bezeichnen möchte, da ein freund mein neues leben nicht abwerten würde, wie diese "freundin" es getan hat.
auf der anderen seite schaltet sich mein gewissen ein und sagt, dass ich vielleicht einen fehler mache, wenn ich eine (so lange bestehende) freundschaft aufgebe und es vielleicht bereuen werde?

Naja, das ist halt so die Sache mit Entscheidungen: widersprüchliche Gefühle, widersprüchliche Gedanken, Widersprüche zwischen Gefühl und Gedanken, alles genannt: "Zweifel".

Was fehlt dir, um eine Entscheidung zu treffen?

Such dir das, was fehlt, sonst kannst du es nicht entscheiden.

Aber Entscheiden ist auf jeden Fall sich ein Herz zu fassen trotz aller Widersprüche.

lg Frankie
 
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