ich weiss, was du damit meinst
es ist ein bisschen kompliziert, weil es beim menschen verschieden stufen bzw arten von "meins" gibt
das ist MEIN kind, das sind MEINE eltern, MEINE freunde, MEINE heimat, etc...
in diesem fall heißt das MEIN eher "der/die/das gehört ZU mir", als "der/die/das gehört mir"
also eher eine emotionale verbundenheit als besitzanspruch
beim nie betretenen land oder beispielsweise beim frisch geerbten haus steht das objekt rechtlich in dem jeweiligen besitz, jedoch fehlt die emotionale beziehung zwischen objekt und (rechtlichem) besitzer
mehr haben zu wollen als man unbedingt benötigt ist meiner meinung nach auch keine exklusive eigenschaft des menschen
beim menschen ist lediglich die fähigkeit, besitz zu erlangen, am ausgeprägtesten
tiere beanspruchen ein möglichst großes territorium und haben ein gerade so großes, wie sie es kontrollieren können
die begrenztheit ihres areals beruht nicht auf der genügsamkeit des tierischen besitzers, sondern auf dessen unvermögen, zusätzliches land zu verteidigen und zu kontrollieren
ruhm erlangen zu wollen ist auch eine nachhaltige folge des evolutionären druckes
wie wir wissen, ist das streben nach ruhm besonders bei männchen ausgeprägt
ruhm in der form von gewonnenen rivalenkämpfen, reichtum, beherrschtes territorium, etc...
warum ?
weibchen bevorzugen sozial hoch stehende und mächtige männchen
das war schon bei sozialen tieren (insbesondere bei säugetieren) so
der leithammel, der alpha-wolf, der silberrücken, etc...kriegt entweder ausschließlich oder zumindest bevorzugt weibchen ab, ist also der, der sich am ehesten fortpflanzt
in der folge prügeln sich männchen um die führung und besitz (macht, reichtum, etc..), wobei der lohn die gunst der weibchen und größere anzahl von nachkommen ist
weibchen bevorzugen natürlich mächtige, reiche männchen, weil diese eher ihre nachkommen versorgen kann als untergeordnete, besitzlose
auch wenn in einer prosperierenden zivilisation die grundlage für derartiges verhalten nicht mehr so direkt gegeben ist: ein archaisches verhalten ist schwer aus der menschheit rauszukriegen und wird sich wohl noch einige jahrtausende auswirken
beim lesen von "besitzanspruch" musste ich unwillkürlich an den hund eines bekannten denken:
jedesmal, wenn besuch bei ihm eintrifft, gibts eine begrüßung mit freudigem gebell, gefolgt von einem lauf zu seinem futterplatz, wo er kurz etwas kaut um zu zeigen, dass das futter seines ist
das macht er immer, auch wenn er gerade vollgefressen ist
obwohl der hund genügend futter hat und immer wieder mit frischem futter versorgt wird (und damit rechnet) und somit weiss, dass er keinen vorrat anlegen muss, legt er wert darauf zu zeigen, dass das futter im napf seines ist und niemand anders dort etwas verloren hat
lg,
Muzmuz