• Willkommen im denk-Forum für Politik, Philosophie und Kunst!
    Hier findest Du alles zum aktuellen Politikgeschehen, Diskussionen über philosophische Fragen und Kunst
    Registriere Dich kostenlos, dann kannst du eigene Themen verfassen und siehst wesentlich weniger Werbung

Freude vs Trauer

Artemis

New Member
Registriert
10. April 2008
Beiträge
16
Hey Leute!

Also ich habe letztlich mal über Trauer und Schmerz nachgedacht, über Ursachen usw. und natürlich über das Gegenteil: Freude. Dabei ist mir mit Schrecken klar geworden, das es mir sehr viel leichter fällt Trauer in Worte zu fassen als irgendein Glücksgefühl oder Freude. Es kam mir eigendlich so vor, als ob man sich Augenblicke, in denen man glücklich ist, nicht wirklich gut merken kann, Augenblicke, die mit Trauer und (seelischem) Schmerz zusammenhängen, dafür umso besser. Oder ist es einfach viel schwieriger den komplexen Zustand des Glücks zu beschreiben als den der Trauer?

Wäre froh, wenn ein paar kluge Köpfe mir bei meiner Überlegung mit ernstgemeinten Kommentaren zur Seite stehen würden. :)

MFG Artemis
 
Werbung:
AW: Freude vs Trauer

Hallo Artemis

Freude ist für mich nicht zu komplex, um sie zu beschreiben, sondern zu einfach. Man kann etwas kompliziertes mit vielen einfachen Elementen beschreiben, ähnlich wie eine Primfaktorenzerlegung. Freude ist aber schon wie eine Primzahl. Das gilt meiner Meinung nach aber auch für Trauer.

lg, Animus
 
AW: Freude vs Trauer

Gefühle wollen wir etwas sagen.

Trauer sagt dir, dass dir etwas sehr Schlimmes zugestoßen ist. Du sollst dir ewig merken, dass du so etwas nicht noch einmal erleben willst. Also sei in Hinkunft vorsichtig. Verhindere, dass dir so etwas je wieder passiert.

Glück ist da anders. Das kannst du ruhig vergessen. Glück muss dir keine Warnung auf ewig sein.

lg Frankie
 
AW: Freude vs Trauer

Hey Leute!

Also ich habe letztlich mal über Trauer und Schmerz nachgedacht, über Ursachen usw. und natürlich über das Gegenteil: Freude. Dabei ist mir mit Schrecken klar geworden, das es mir sehr viel leichter fällt Trauer in Worte zu fassen als irgendein Glücksgefühl oder Freude. Es kam mir eigendlich so vor, als ob man sich Augenblicke, in denen man glücklich ist, nicht wirklich gut merken kann, Augenblicke, die mit Trauer und (seelischem) Schmerz zusammenhängen, dafür umso besser. Oder ist es einfach viel schwieriger den komplexen Zustand des Glücks zu beschreiben als den der Trauer?

Wäre froh, wenn ein paar kluge Köpfe mir bei meiner Überlegung mit ernstgemeinten Kommentaren zur Seite stehen würden. :)

MFG Artemis
Hallo Artemis !

Da ergeht es mir genauso wie Dir. Ich habe mir einmal auf einer Datei zusammengeschrieben, was mich alles freut (auch, was mich alles ärgert und was ich liebe). Immer, wenn ich traurig zu werden drohe, lese ich sie mir durch. Im äußersten Notfall kann ich mir meine "Freudensfälle" auch noch an einer Stelle anbringen, an der ich oft vorbeigehe.

Liebe Grüße

Zeili
 
AW: Freude vs Trauer

Ich greife mal gaaaanz weit zurück, auch wenn ich für verschroben gehalten werde. Spinoza gibt in seiner "Ethik" eine Definition, mit der man m.E. weiter arbeiten kann:
FREUDE ist der Übergang des Menschen von geringerer zu größerer Vollkommenheit.
TRAUER ist der Übergang des Menschen von größerer zu geringerer Vollkommenheit.


Das bedeutet in jedem Fall, dass Freude immer verbunden ist mit unserem Tätigsein. Bloch nannte es so schön, ins Gelingen verliebt sein. Wem etwas Intendiertes gelingt, der freut sich.
Das kann auf geistiger Ebene sein, aber auch auf körperlicher (dann wird es eher Lust genannt - s. Hedonismus).

Trauer ist nicht unbedingt mit Tätigsein verbunden; es kann einen auch der Verlust ohne eigenes Zutun treffen; es fehlt uns etwas und das schmerzt. Leid prägt sich uns tiefer ein, weil unsere Kultur ihr Leitbild auf Leidvermeidung ausgerichtet hat. Nicht umsonst spricht man vom Menschen gerne als vom "animal triste".
 
Werbung:
AW: Freude vs Trauer

Trauer sagt dir, dass dir etwas sehr Schlimmes zugestoßen ist. Du sollst dir ewig merken, dass du so etwas nicht noch einmal erleben willst. Also sei in Hinkunft vorsichtig. Verhindere, dass dir so etwas je wieder passiert.

Glück ist da anders. Das kannst du ruhig vergessen. Glück muss dir keine Warnung auf ewig sein.

Klingt sehr vernünftig ... :)
Kann ich gut mit meiner Vorstellung vereinbaren.



FREUDE ist der Übergang des Menschen von geringerer zu größerer Vollkommenheit.
TRAUER ist der Übergang des Menschen von größerer zu geringerer Vollkommenheit.

WOW. So einfach wie genial ausgedrückt. Ich steh auf so Formulierungen ;)

Thx an beide

MFG Artemis
 
Zurück
Oben