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Es herrschen Religionen hier im Land

WestGretchen

New Member
Registriert
12. November 2007
Beiträge
6
:nudelwalk

Ein Dompfaff schimpft. Doch wonach soll er krähn?
Die Seelen sind aus Süßholz und Zement.
Aus dem All lässt sich keine Taube sehn,
ein Kardinal verlobt sich mit dem Firmament.

Osterhasen hoppeln durch den grünen Klee,
der Bach verschwindet unterm Volksliedschaum,
Maschendraht umhegt hier Hirsch und Reh,
Ein Esomensch vermählt sich einem Baum.
 
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AW: Es herrschen Religionen hier im Land

Einfach wunderbar, habe herzhaft gelacht - dafür danke ich dir!

Liebe Grüße

Miriam - die sich vornimmt einen Baum demnächst zu umarmen, mal gucken was der sagt... :confused:
 
AW: Es herrschen Religionen hier im Land

Danke!

Brauchst du Vorbilder, Miriam?

:geist:


Ich habe mich für einige Minuten umgeschaut, natierlich gegoogelt;

... so im Madagaskar, tierisch-normal: (Hoffentlich hat der Fotograf das Tierchen nicht raufgescheucht...!)


http://images.wildmadagascar.org/pictures/berenty/sifaka1020_0178.jpg


Und so in Österreich:

http://www.hebalm.at/sommer/s_bilder/kinder_umarmen_baum.jpg

... ob die groß und stark werden wollen, die Baumumarmler? (Yeah - wenn's Spaß macht... Aber der Baum hat keine Zeit, mit dem Wachstum aufzuhören und den Einflüsterungen zuzuhören und zu antworten. - Und ob die Kerlchen das auch noch im Winter machen...? Oder lassen sie dann den Baum alleine stehen? - Was der prima kann, wenn's einem Kyril oder Zodiacus nicht anders gefällt.)
 
AW: Es herrschen Religionen hier im Land

Puuuuh, war das anstrengend, Gretchen! Danke für die schönen Muster, habe mich für die erste der Lösungen entschloßen, anders hätte ich die Enkeltöchter dazu nehmen müssen, und du weißt wie die heutige Jugend ist.

Also wie gesagt. Das obige Muster wird jetzt täglich im Wald geübt...

Wenn ich dann vom Baum falle, bedeutet es sicher, dass ich reif bin...:mad:

Liebe Grüße

Miriam
 
AW: Es herrschen Religionen hier im Land

Schwache Erinnerung:
... wie "die heutige Jugend ist..." - weiß ich nicht so ganz genau..

Eine frühere Jugendliche, ein Nachbarsmädchen hat, als sie schon einige Erfahrungen unterm Lindenbaum zu machen gehofft (als: ver-hofft) hatte, hat dieses Gedicht über einen Liebesbraum geschrieben.

heute ist das Platt, das Niederdeutsche - ein Bisschen im Wege:


Anna Kempkes:
Dänn Lendenboom


Op dä Vossenhej, korrt bej dä Vortse Brökk,
der stett enne groote Lendenboom.
Hej hät so männege Störm belävt,
merr wiegt noch stolz sinn Kroon.

In dä Sommerdag, wänn sinn Täkke blööje,
dann komme dä Bejje in Schoore.
An Oves, wänn dä Moond opgett,
kommen ok dij Liebespoore.

Sätte sich op dä Bank der onder dänn Boom,
kieke sich in örr verlievde Ooge drinn.
An ess et ok düster rondherümm,
dij Ooge stroole in dä Moondeschinn.

Dä Nachtigall sengt in dä Lendenboom,
merr, dänn Üll flog no dä Bokselse Boan,
want, wänn hej dä Nachtigall senge hört,
der kann hej nij täggen oan.

Mooj ess sönne Sommerovend,
dä Vollmoond schinnt dörr dä Lendenboom.
Merr, wij datt nii kann verstoon,
dänn mott met dänn üll merr schloope goon.
*


(Aus: Hans Polders: Ons Moodersprook. 1981: Boss-Verlag. S. 126f.)

*

An solchen Bäumen, zumal ich weiß, dass dieser Lindenbaum noch steht und wächst, kann man sich erproben, bevor Leutchen, die solche fällen wollen oder sollen, zur Gewalttat schreiten.

:zauberer1

Hier begegnet man der Linde, wenn sie nicht fortläuft, wenn man sich ihr nähert. (... sie läßt sich gerne zur Mitternachtsstunde von Eichhörnchen und unbekannte Helferinnen entführen; aber am nächsten Tag steht sie wieder festverwurzelt da. Und die Eichhörnchen erholen sich erst mal ein par Nächte...)



http://maps.google.de/maps?f=q&hl=d....2047&spn=0.044273,0.115871&z=13&iwloc=A&om=1
 
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AW: Es herrschen Religionen hier im Land

Schwache Erinnerung:

... wie "die heutige Jugend ist..." - weiß ich nicht so ganz genau..


Pardon: Mein Text, der in Aufruhr geriet, weil ich eineig TIPP-Fehler berichtigen wollte..: Wenn ich jetzt Miriams Zitat verfälscht habe, tut mir das Leid!



Eine frühere Jugendliche, ein Nachbarsmädchen hat, als sie schon einige Erfahrungen unterm Lindenbaum zu machen gehofft (als: ver-hofft) hatte, hat dieses Gedicht über einen Liebesbraum geschrieben.


Heute ist das Platt, das Niederdeutsche - ein Bisschen im Wege:


Anna Kempkes:
Dänn Lendenboom


Op dä Vossenhej, korrt bej dä Vortse Brökk,
der stett enne groote Lendenboom.
Hej hät so männege Störm belävt,
merr wiegt noch stolz sinn Kroon.

In dä Sommerdag, wänn sinn Täkke blööje,
dann komme dä Bejje in Schoore.
An Oves, wänn dä Moond opgett,
kommen ok dij Liebespoore.

Sätte sich op dä Bank der onder dänn Boom,
kieke sich in örr verlievde Ooge drinn.
An ess et ok düster rondherümm,
dij Ooge stroole in dä Moondeschinn.

Dä Nachtigall sengt in dä Lendenboom,
merr, dänn Üll flog no dä Bokselse Boan,
want, wänn hej dä Nachtigall senge hört,
der kann hej nij täggen oan.

Mooj ess sönne Sommerovend,
dä Vollmoond schinnt dörr dä Lendenboom.
Merr, wij datt nii kann verstoon,
dänn mott met dänn üll merr schloope goon.
*


(Aus: Hans Polders: Ons Moodersprook. 1981: Boss-Verlag. S. 126f.)

*

An solchen Bäumen, zumal ich weiß, dass dieser Lindenbaum noch steht und wächst, kann man sich erproben, bevor Leutchen, die solche fällen wollen oder sollen, zur Gewalttat schreiten.

:zauberer1

Hier begegnet man dieser Linde, wenn sie nicht fortläuft, wenn man sich ihr nähert. (... sie läßt sich gerne zur Mitternachtsstunde von Eichhörnchen und unbekannte Helferinnen entführen; aber am nächsten Tag steht sie wieder festverwurzelt da.
Und die Eichhörnchen erholen sich erst mal ein paar Nächte lang... :sekt:)


http://maps.google.de/maps?f=q&hl=d....2047&spn=0.044273,0.115871&z=13&iwloc=A&om=1

Wer sich dahin verfährt, findet eine fast unberührte niederdeutsche Landschaft...
 
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