Corsario
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- Registriert
- 6. Dezember 2007
- Beiträge
- 248
Das Einzigwirkliche ist das "Dasein", alias unser Erleben hier-und-jetzt. Da wir aber mit der schlimmen Gabe der Vernunft geschlagen sind...
...können wir uns dabei nicht beruhigen. Wir müssen in Allem einen Sinn erkennen können; d. h. Etwas, das unser Erleben hier-und-jetzt so erscheinen läßt, als ob es darüberhinaus noch eine Daseinsweise "an sich", außerhalb von Raum und Zeit hätte. Das ist eine Fiktion, aber eine, auf die wir um unseres Seelenfriedens willen nicht verzichten können. "Moral ist die Zuordnung eines Augenblickszustandes unseres Lebens zu einem Dauerzustand", sagt der Mann ohne Eigenschaften. Moral und Vernunft sind insofern dasselbe. Oder, wie Joh. Fried. Herbart richtig eingesehen hat: Jedes Wahrnehmen, das eo ipso von Beifall oder Mißfallen begleitet wird, ist ein ästhetisches.
Diese Grundeinsicht: daß das Einsehen vor dem Erkennen, daß das Wertnehmen vor dem Wahrnehmen, daß das Ästhetische vor dem Faktischen kommt und daß Ethik lediglich ein Sonderfall von Ästhetik ist; und daß darum zum Beispiel 'Bilden' vor 'Lernen' rangiert - diese Grundeinsicht zu entwickeln und, so Gott will, zu popularisieren und in der deutschen Pädagogik geltend zu machen: dazu will ich ein Scherflein beitragen. Darum kann man im DENKFORUM jetzt hin und wieder etwas von mir lesen.
Betrachtung taugt mehr als Büffeln. Sache der Pädagogik ist eher ein Bewahren als ein Hinzutun, mehr ein Bewähren als ein Berichtigen, mehr Auswachstum als Beibringung.
Eigentlich ist ihre Sache ein Problem: anständig bleiben, obwohl man erwachsen wird; denn letzteres geschieht von allein.
morgen geht's wieder auf hohe See: "Zeit für eine neue Romantik?"
...können wir uns dabei nicht beruhigen. Wir müssen in Allem einen Sinn erkennen können; d. h. Etwas, das unser Erleben hier-und-jetzt so erscheinen läßt, als ob es darüberhinaus noch eine Daseinsweise "an sich", außerhalb von Raum und Zeit hätte. Das ist eine Fiktion, aber eine, auf die wir um unseres Seelenfriedens willen nicht verzichten können. "Moral ist die Zuordnung eines Augenblickszustandes unseres Lebens zu einem Dauerzustand", sagt der Mann ohne Eigenschaften. Moral und Vernunft sind insofern dasselbe. Oder, wie Joh. Fried. Herbart richtig eingesehen hat: Jedes Wahrnehmen, das eo ipso von Beifall oder Mißfallen begleitet wird, ist ein ästhetisches.
Diese Grundeinsicht: daß das Einsehen vor dem Erkennen, daß das Wertnehmen vor dem Wahrnehmen, daß das Ästhetische vor dem Faktischen kommt und daß Ethik lediglich ein Sonderfall von Ästhetik ist; und daß darum zum Beispiel 'Bilden' vor 'Lernen' rangiert - diese Grundeinsicht zu entwickeln und, so Gott will, zu popularisieren und in der deutschen Pädagogik geltend zu machen: dazu will ich ein Scherflein beitragen. Darum kann man im DENKFORUM jetzt hin und wieder etwas von mir lesen.
Betrachtung taugt mehr als Büffeln. Sache der Pädagogik ist eher ein Bewahren als ein Hinzutun, mehr ein Bewähren als ein Berichtigen, mehr Auswachstum als Beibringung.
Eigentlich ist ihre Sache ein Problem: anständig bleiben, obwohl man erwachsen wird; denn letzteres geschieht von allein.
morgen geht's wieder auf hohe See: "Zeit für eine neue Romantik?"