• Willkommen im denk-Forum für Politik, Philosophie und Kunst!
    Hier findest Du alles zum aktuellen Politikgeschehen, Diskussionen über philosophische Fragen und Kunst
    Registriere Dich kostenlos, dann kannst du eigene Themen verfassen und siehst wesentlich weniger Werbung

Eine ironische Wende

Pirroge

New Member
Registriert
1. Oktober 2010
Beiträge
433
Es gibt ein paar merkwürdig ironische Bewegungen in den letzten Jahren.
Ein großes Motiv, das den Menschen vermutlich seit seiner bewussten Ich-Werdung begleitet, ist der Wunsch nach persönlichem Glück.

Bei Denkern und Wissenschaftlern die diesem Ansatz nachgingen stellte sich recht schnell heraus, dass das persönliche Glückempfinden in einer gewissen Abhängigkeit vom Glück der anderen stand, zugleich allerdings auch, dass diese Abhängigkeit in den meisten Fällen nicht, in einem völligen Aufgehen in kollektivistischen Strömungen endete, sondern es auch hier einer notwendigen Distanz bedurfte.

Aber wie weit geht die richtige Distanz, zur Gesellschaft und wie verbunden muss man sich fühlen, um Glück zu empfinden?

Als ironisch empfinde ich diese Bewegung deshalb, weil viele „altbackene“ Ansätze eine Wiederauferstehung erleben. Nachdem einige Psychologen und politische Bewegungen in den letzten Jahrzehnten primär auf die Selbstverwirklichung setzten, scheint neuerdings eine – ausgerechnet – religiöse Grundhaltung einer der sicheren Bausteine zum persönlichen Glück zu sein.

Was meint ihr?
 
Werbung:
AW: Eine ironische Wende

Es gibt ein paar merkwürdig ironische Bewegungen in den letzten Jahren.
Die Ironie (griechisch εἰρωνεία eironeía, wörtlich „Verstellung, Vortäuschung“) ist eine rhetorische Figur, bei der sich der Sprecher verstellt und damit dennoch die Erwartung verbindet, dass der wahre Sinn seiner Äußerung verstanden wird, wenn auch vielleicht nicht von jedem oder von jedem in vollem Umfang.

Ich möchte Dich bitten einmal genauer zu erklären, was Du unter dem Begriff "Ironie" verstehst. Denn eine Bewegung kann mAn einfach nicht ironisch sein. Es kann wohl sein, dass Du diese Bewegung mit Ironie betrachtest. Das ist aber dann ein wesentlicher Unterschied und wenn letzteres zutrifft, dann möchte ich Dir dazu auch gar nicht antworten, weil das dann "Perlen vor die Säue geworfen wäre" und sich nicht lohnte.
Vor Jahren habe ich einmal einer Journalistin gefragt, was passieren würde, wenn sie ihre Ironie aus der Stimme nehmen würde. Ja dann wäre sie zu verletzlich, meinte sie.
Ein großes Motiv, das den Menschen vermutlich seit seiner bewussten Ich-Werdung begleitet, ist der Wunsch nach persönlichem Glück.
Strebst Du etwa nicht nach Glück oder gehörst Du nicht zu der Spezies "Mensch", da Du Dich dazu so distanzierst äußerst?

Bei Denkern und Wissenschaftlern die diesem Ansatz nachgingen stellte sich recht schnell heraus, dass das persönliche Glückempfinden in einer gewissen Abhängigkeit vom Glück der anderen stand, zugleich allerdings auch, dass diese Abhängigkeit in den meisten Fällen nicht, in einem völligen Aufgehen in kollektivistischen Strömungen endete, sondern es auch hier einer notwendigen Distanz bedurfte.
Die scheinen im Recht zu sein. Oder kannst Du rundum glücklich sein, wenn jemand unglücklich ist?

Aber wie weit geht die richtige Distanz, zur Gesellschaft und wie verbunden muss man sich fühlen, um Glück zu empfinden?
Dass musst Du schon selber herausfinden, wie viel Distanz und wie viel Nähe Du zu Deinem ganz persönlichen Glück brauchst. Allerdings wenn Du wirklich Dein Glück suchst, dann lerne Dich zu bücken, denn es liegt Pfennig weise auf der Straße.

Als ironisch empfinde ich diese Bewegung deshalb, weil viele „altbackene“ Ansätze eine Wiederauferstehung erleben.
Wie gesagt solange nicht klar ist was Du unter "Ironie" verstehst, werde ich mich hüten hierzu eine Aussage zu machen.
Nachdem einige Psychologen und politische Bewegungen in den letzten Jahrzehnten primär auf die Selbstverwirklichung setzten, scheint neuerdings eine – ausgerechnet – religiöse Grundhaltung einer der sicheren Bausteine zum persönlichen Glück zu sein. Was meint ihr?
Ja alle Leute die unter irgendeiner Art von Sucht leiden, lernen mit den zwölf Schritten sich wieder einem gesunden Leben zu zuwenden.
Die Zwölf Schritte der Anonymen Alkoholiker


1. Schritt
Wir gaben zu, dass wir dem Alkohol gegenüber machtlos sind - und unser Leben nicht mehr meistern konnten.

2. Schritt
Wir kamen zu dem Glauben, dass eine Macht, größer als wir selbst, uns unsere geistige Gesundheit wiedergeben kann.

3. Schritt
Wir fassten den Entschluss, unseren Willen und unser Leben der Sorge Gottes - wie wir Ihn verstanden - anzuvertrauen.

4. Schritt
Wir machten eine gründliche und furchtlose Inventur in unserem Inneren.

5. Schritt
Wir gaben Gott, uns selbst und einem anderen Menschen gegenüber unverhüllt unsere Fehler zu.

6. Schritt
Wir waren völlig bereit, all diese Charakterfehler von Gott beseitigen zu lassen.

7. Schritt
Demütig baten wir Ihn, unsere Mängel von uns zu nehmen.

8. Schritt
Wir machten eine Liste aller Personen, denen wir Schaden zugefügt hatten und wurden willig, ihn bei allen wieder gutzumachen.

9. Schritt
Wir machten bei diesen Menschen alles wieder gut - wo immer es möglich war -, es sei denn, wir hätten dadurch sie oder andere verletzt.

10. Schritt
Wir setzten die Inventur bei uns fort, und wenn wir Unrecht hatten, gaben wir es sofort zu.
11. Schritt
Wir suchten durch Gebet und Besinnung die bewusste Verbindung zu Gott - wie wir Ihn verstanden - zu vertiefen. Wir baten Ihn nur, uns Seinen Willen erkennbar werden zu lassen und uns die Kraft zu geben, ihn auszuführen.

12. Schritt
Nachdem wir durch diese Schritte ein spirituelles Erwachen erlebt hatten, versuchten wir, diese Botschaft an Alkoholiker weiterzugeben und unser tägliches Leben nach diesen Grundsätzen auszurichten.

© Copyright AA-Grapevine Inc. New York / Anonyme Alkoholiker Interessengemeinschaft e. V.

Ich sehe darin ein gutes Hoffnungszeichen, welches ich sehr begrüße und was einfach zur Ehrlichkeit führt. Ein dringend notwendiger Schritt für alle die mehr Glück und Zufriedenheit in ihrem Leben wünschen.

:liebe: :geist: :schaf: rg
 
AW: Eine ironische Wende

Hallo rotegraefin.

Zitat:
Zitat von Pirroge
Es gibt ein paar merkwürdig ironische Bewegungen in den letzten Jahren.

Zitat:
„Ich möchte Dich bitten einmal genauer zu erklären, was Du unter dem Begriff "Ironie" verstehst. Denn eine Bewegung kann mAn einfach nicht ironisch sein.“

Ich hatte dabei eine Denkbewegung, also eine Abfolge von Gedanken im Sinn, die einander folgen.


„Es kann wohl sein, dass Du diese Bewegung mit Ironie betrachtest. Das ist aber dann ein wesentlicher Unterschied und wenn letzteres zutrifft, dann möchte ich Dir dazu auch gar nicht antworten, weil das dann "Perlen vor die Säue geworfen wäre" und sich nicht lohnte.
Vor Jahren habe ich einmal einer Journalistin gefragt, was passieren würde, wenn sie ihre Ironie aus der Stimme nehmen würde. Ja dann wäre sie zu verletzlich, meinte sie.“


Ich werde das meiner Psychotherapeutin mal unterbreiten.


Zitat:
Zitat von Pirroge
Ein großes Motiv, das den Menschen vermutlich seit seiner bewussten Ich-Werdung begleitet, ist der Wunsch nach persönlichem Glück.

Strebst Du etwa nicht nach Glück oder gehörst Du nicht zu der Spezies "Mensch", da Du Dich dazu so distanzierst äußerst?

Ich gehöre zur Gattung der gefüllten Teigwaren, unachtsamerweise gleich mit einem Rechtschreibefehler verbunden, was tief in mein, überwiegend mit Quark und Kartoffeln gefülltes, Inneres blicken lässt.
Ich sehe das Symptom aber nun als meine Chance um mich meiner schwachen Seite nun endlich einmal zu stellen und zu bekennen, dass auch ich, jawohl, selbst ich, Fehler mache.
Jetzt geht es mir schon besser.

Zitat:
Zitat von Pirroge
Bei Denkern und Wissenschaftlern die diesem Ansatz nachgingen stellte sich recht schnell heraus, dass das persönliche Glückempfinden in einer gewissen Abhängigkeit vom Glück der anderen stand, zugleich allerdings auch, dass diese Abhängigkeit in den meisten Fällen nicht, in einem völligen Aufgehen in kollektivistischen Strömungen endete, sondern es auch hier einer notwendigen Distanz bedurfte.

Die scheinen im Recht zu sein. Oder kannst Du rundum glücklich sein, wenn jemand unglücklich ist?

Naja, gewisse besser die als ich Tendenzen sind mir schon eigen, vermutlich inklusive dazu passender Schuldgefühle.

Zitat:
Zitat von Pirroge
Aber wie weit geht die richtige Distanz, zur Gesellschaft und wie verbunden muss man sich fühlen, um Glück zu empfinden?

Dass musst Du schon selber herausfinden, wie viel Distanz und wie viel Nähe Du zu Deinem ganz persönlichen Glück brauchst. Allerdings wenn Du wirklich Dein Glück suchst, dann lerne Dich zu bücken, denn es liegt Pfennig weise auf der Straße.
Eigentlich ging es mir in diesem Thread nicht vorrangig um die Suche nach meinem persönlichen Glück, sondern eher um die ironische Wendung die ich beobachte, wenn es um die Suche nach dem Glück geht und den angebotenen Rezepten, wie dies zu erreichen sei.

Zitat:
Zitat von Pirroge
Als ironisch empfinde ich diese Bewegung deshalb, weil viele „altbackene“ Ansätze eine Wiederauferstehung erleben.

Wie gesagt solange nicht klar ist was Du unter "Ironie" verstehst, werde ich mich hüten hierzu eine Aussage zu machen.

Dazu kann ich ein konkretes Beispiel angeben.
Früher waren viele Menschen eingebunden in religiöse Systeme, die den Menschen unfrei, wie Kritiker äußerten, zurückließen. Ich kann diese Kritik in einem gewissen Ausmaß nachvollziehen.
Von einer stetig schwindenden Zahl Menschen, die man eher mit mitleidigem Blick betrachtete, abgesehen, war man der Überzeugung, dass die Wissenschaft viele ehedem religiöse Fragen viel besser und nachdrücklicher beantworten konnte – und zum Teil konnte sie das auch.
Einer dieser Zweige ist nun in den letzten Jahren die sogenannte Glücksforschung gewesen, die systematisch der Frage nachging, was es zu tun gäbe und wie man gestrickt sein müsse, wenn man denn den Rockzipfel des Glücks erhaschen wolle.
Nun, da gibt es dies und das, die Antworten sind zum Teil überzeugend, einer der größeren Faktoren ist eine religiöse Heimat zu haben.
Das nenne ich eine ironische Wendung.


Zitat von Pirroge
Nachdem einige Psychologen und politische Bewegungen in den letzten Jahrzehnten primär auf die Selbstverwirklichung setzten, scheint neuerdings eine – ausgerechnet – religiöse Grundhaltung einer der sicheren Bausteine zum persönlichen Glück zu sein. Was meint ihr?

Ja alle Leute die unter irgendeiner Art von Sucht leiden, lernen mit den zwölf Schritten sich wieder einem gesunden Leben zu zuwenden.

Zitat:
Die Zwölf Schritte der Anonymen Alkoholiker

...

© Copyright AA-Grapevine Inc. New York / Anonyme Alkoholiker Interessengemeinschaft e. V.

Ich sehe darin ein gutes Hoffnungszeichen, welches ich sehr begrüße und was einfach zur Ehrlichkeit führt. Ein dringend notwendiger Schritt für alle die mehr Glück und Zufriedenheit in ihrem Leben wünschen.


Auf welche Sucht möchtest Du hier verweisen, auf die Ichsucht oder den religiösen Wahn?
 
Zuletzt bearbeitet:
AW: Eine ironische Wende

Auf welche Sucht möchtest Du hier verweisen, auf die Ichsucht oder den religiösen Wahn?
"Das kannst Du halten wie ein Dachdecker,
bloß nicht zu hoch zu hoch,
sonst fällst Du runter"

oder
"Heute mir morgen gestern."

Sprüche meiner Ma

:ironie:
 
AW: Eine ironische Wende

Als ironisch empfinde ich diese Bewegung deshalb, weil viele „altbackene“ Ansätze eine Wiederauferstehung erleben. Nachdem einige Psychologen und politische Bewegungen in den letzten Jahrzehnten primär auf die Selbstverwirklichung setzten, scheint neuerdings eine – ausgerechnet – religiöse Grundhaltung einer der sicheren Bausteine zum persönlichen Glück zu sein.

Was meint ihr?

Ich denke, dass langsam klar wird, welchen Preis die einseitige Selbstverwirklichung kostet, nämlich die Abwertung privater Beziehungen und Vernachlässigung des familiären Zusammenhaltes. Statt den Verlust entweder gebührend zu betrauern oder aber als Anlass zu nehmen, die Fixierung auf die Selbstverwirklichung kritisch zu hinterfragen, werden Schuldgefühle geschürt, ein Thema, das die Psychologen gerne verleugnen. Wir haben keinen neuen, konstruktiven Umgang mit dem Thema Schuld entwickelt, und so besinnt mensch sich wieder auf das Tradierte, in erster Linie auf das Christliche.

Meint Kaawi
 
AW: Eine ironische Wende

Hallo Kaawi.

Ich denke, dass langsam klar wird, welchen Preis die einseitige Selbstverwirklichung kostet, nämlich die Abwertung privater Beziehungen und Vernachlässigung des familiären Zusammenhaltes. Statt den Verlust entweder gebührend zu betrauern oder aber als Anlass zu nehmen, die Fixierung auf die Selbstverwirklichung kritisch zu hinterfragen, werden Schuldgefühle geschürt, ein Thema, das die Psychologen gerne verleugnen.

Finde ich sehr richtig, wobei man sagen muss, dass es ebenfalls Psychologen waren, die inmitten der Befreiungseuphorie mahnend ihre Stimmen erhoben, nur hörte ihnen niemand zu.

Wir haben keinen neuen, konstruktiven Umgang mit dem Thema Schuld entwickelt, und so besinnt mensch sich wieder auf das Tradierte, in erster Linie auf das Christliche.

Finde ich auch, Schuld wird in erster Linie verdrängt, es fällt vielen unendlich schwer, Fehler einzugestehen und Verantwortung für sich zu übernehmen.

Es stellt sich allerdings meinem Empfinden nach heraus, dass nicht das eine oder das andere stimmt, sondern beides seine Berechtigung hat.
Seinen eigenen Weg zu gehen ist schon gut, nur nicht unbedingt gegen alle anderen, sondern auf dem Rücken gesunder Beziehungen und gelebter Verantwortung.
 
AW: Eine ironische Wende

Aber wie weit geht die richtige Distanz, zur Gesellschaft und wie verbunden muss man sich fühlen, um Glück zu empfinden?

Das hängt ganz von den momentanen Bedürfnissen der Individuen ab, welche die Gesellschaft bilden (So, daß in der Aussenansicht eine Gesellschaft zu sehen ist.) Jeder Mensch ist anders. Manche sind gerne mittendrin, andere am Rand und wieder andere sind gerne allein. In Not- und Druckzeiten hält man eher zusammen, wenn das Überleben leicht fällt, läuft man eher auseinander.

Ich bin zuversichtlich, daß die beteiligten Individuen ihre Distanz schon passend einrichten würden, wenn man sie ließe. Bedauerlicherweise herrscht die Angewohnheit, darüber zentrale Vorschriften zu erlassen.
 
AW: Eine ironische Wende

Hallo 5Zeichen.

Das kann ich in weitem Umfang teilen, allerdings ist die Nähe/Distanz-Problematik auch in Individuen ein oft zentraler Konflikt, der manchmal schwer zu lösen ist.
 
AW: Eine ironische Wende

Hallo 5Zeichen.

Das kann ich in weitem Umfang teilen, allerdings ist die Nähe/Distanz-Problematik auch in Individuen ein oft zentraler Konflikt, der manchmal schwer zu lösen ist.

Stimmt, das ist oft ein Konflikt, weil momentane Bedürfnisse manchmal gegenläufig sind. Meiner Erfahrung nach helfen bei der Bewältigung: Toleranz, Flexibilität und Einfühlungsvermögen. Eine gewisse Autonomie, auch mental, hilft dabei, größere Distanzen schätzen zu können. Und je größer die Distanzen sind, desto größer ist der individuelle Spielraum. ;)
 
Werbung:
AW: Eine ironische Wende

Hallo Kaawi,
weil du es bist und ich immer wieder staunend davor stehe und lese, wie geschickt Du Dich langsam aber sicher dem Zentrum näherst und dann wieder davor zurückweichst. Das ist schon in Ordnung so. Ich habe auch schon mir seit einiger Zeit erlaubt es wie bei der Echternacher Springprozession zu machen , zwei :schritt: vor und einen zurück.
Wenn ich so Deinen Text lese, dann wirkt das auf mich, als wolltest Du den Kuchen essen und behalten und mein Lieblingsspruch kommt mal wieder voll zum Tragen:
Für jeden der denkt,
dass die Sünde möglich sei,
ist die Welt vor der Liebe sicher.

( Ein Kurs in Wundern)

Ich denke, dass langsam klar wird, welchen Preis die einseitige Selbstverwirklichung kostet, nämlich die Abwertung privater Beziehungen und Vernachlässigung des familiären Zusammenhaltes.
Bei mir erfasst das Selbst alles und kann von daher niemals einseitig sein.
Statt den Verlust entweder gebührend zu betrauern oder aber als Anlass zu nehmen, die Fixierung auf die Selbstverwirklichung kritisch zu hinterfragen, werden Schuldgefühle geschürt, ein Thema, das die Psychologen gerne verleugnen.
Das gesunde Selbst fixiert nichts, es lässt fließen. Eine Fixierung ist von daher immer eine Blockade des Lebensflusses und braucht liebevolle Aufmerksamkeit und Beobachtung, damit sie aufgehoben werden kann und alles wieder in Fluss kommt.
Wir haben keinen neuen, konstruktiven Umgang mit dem Thema Schuld entwickelt, und so besinnt mensch sich wieder auf das Tradierte, in erster Linie auf das Christliche. Meint Kaawi
Wer ist in diesem Fall wir?
Das Du ihn noch nicht gefunden hast scheint mir ziemlich offensichtlich zu sein. Wo tatsächliche Schuld besteht, sollte sie bekannt und abgetragen werden. Wo Schuldgefühle bestehen, scheint es mir wichtig zu sein, die Machtgelüste, die dahinter verborgen sind aufzudecken, ganz ähnlich wie bei dem der sich nur unschuldig fühlt, der braucht dann einen Schuldigen, um sich weiter so fühlen zu können.
Eine Hilfe scheint mir für Christen zu sein, sich mit dem Schächer am Kreuz zu identifizieren, der sagt wir hängen hier zu Recht und denk an mich, wenn Du in Dein Reich kommst. Eine andere Hilfe ist auch sich mit aller Hilflosigkeit sich mit dem arme Leute Kind in der Krippe zu identifizieren.
In jedem Fall ist es wichtig sich wie ein Kind fühlen zu dürfen, welches aus Fehlern lernen darf und kann wenn es will.
Wichtig scheint es mir den inneren Kritiker und Antreiber in den Blick zu bekommen. Diese beiden brauchen eine Beschneidung, wenn die Selbstverwirklichung gelingen darf und Nächstenliebe sich wieder entwickelt kann.

:liebe: :geist: :schaf: rg​
 
Zurück
Oben