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Die Überquerung des Ärmelkanals

wort-schatz

Well-Known Member
Registriert
19. Mai 2005
Beiträge
10.053
Sport ist eine große Sache
in der heut‘gen Zeit,
Sportler trachten nach dem Größten,
bringens auch sehr weit.

Die Idee sehr weit zu schwimmen:
Dover bis Calais,
kam dem Dauerschwimmer Max
– für sein Renomée.

Sieben lange Monate
fand das Training statt,
dann Musik und Paukenschlag,
Festansprachen satt.

Eingecremt mit dicker Fettschicht
steigt er in das Nass,
schwimmt behände fort von England,
pfeift den Wellen was.

Doch die Wellen werden höher,
Kampf ist angesagt,
Wird er‘s schaffen, siegreich schwimmen,
war’s zuviel gewagt?

Kälte lässt ihm fast erstarren,
Arme werden schwer,
vorne jagt `ne kleine Möwe
vor dem Schwimmer her.

Und ein Haifisch kommt geschwommen,
Panik, Angst und Schweiß,
doch der fragt nur nach dem Wege,
weil er ihn nicht weiß.

Dann nach siebzehn langen Stunden,
als die Küste naht,
pfeift der Wind auch noch von vorne –
in dem kalten Bad.

Max mobilisiert die Kräfte,
die ihm noch verblieben,
bleibt erstarrt, erschöpft, halbtot
auf dem Strande liegen.

Kommt ein Badegast gelaufen,
scheint total schockiert,
Schaut auf Dauerschwimmer Max,
der kaputt und friert.

Und er fragt erstaunt den Mann,
auf den alle starren:
“Wissen Sie denn wirklich nicht,
dass hier Fähren fahren??”
 
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