denkforum - oder das Singen des Waldes

[Climax]

Ich höre des Waldes Rauschen...
ich liebe es, dem Singen der Tannen, Pappeln, Eschen zu lauschen.
Apfelbäume daneben auf den Feldern blühen auf im warmen Sonnenschein,
lieblich, stark und unwiderstehlich möchten all die schönen Bäume sein.

Am Bächlein dort im stillen Winkel
steht eine Weide am grossen Hinkel,
sie lässt ihre langen Arme schlank und rank
zielstrebig hin zum Wasser sinken
grad so als dürste sie nach Wissen und nach des Wassers Trank.

Ich lausche, lächle, hintersinne mich und besinne mich auf mein Ich.
Welch schöne Zeit im bunten Wald, gerne mache ich hier Halt.
Die Wahrheit über mich zu finden, helfen diese Bäume mir,
den Weg zu mir und mich selbst zu finden, das ist mein Plaisir.

Eine Hainbuche bin ich, ein magischer Hexenbaum,
ein Baum der Aufrichtigkeit und der Lebensfreude und nie ohne Traum.
Ein Haselgewächs aus hartem Eisenholz,
widerstandsfähig, zäh und stolz.
Behalte mein Laub auch bei Kälte und Kargheit,
wartend auf die sich mir bietende Gelegenheit.
Treibe ich aus mit neuen Zweigen,
kann ich meine Stärken und Ideen zeigen,
lasse Altes und Verbrauchtes hinter mir
und widme mich dem Neuen voller Wissensgier.

So geselle ich mich hier zu Baumbrüdern und -schwestern
es sind bestimmt nicht solche von "ewig gestern".
Geistreich und aufgeschlossen dünken sie mich,
versammeln sich und gestalten einen Wald ganz feierlich.
Lasst es rauschen und singt im Chor;
andere mögen bilden den Trauerflohr.

Ich grüsse euch, ihr schönen Bäume,
reisst hernieder die einengenden Zäune,
vermehrt die guten Gedanken und Worte,
dann sehen wir uns wieder an diesem Orte!