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Das Absurde im Alltag

Marianne

Member
Registriert
9. September 2007
Beiträge
790
.


Wie oft sagen wir, wenn wir etwas Widersinniges - uns Widersinniges - bemerken: " Das ist ja absurd!"
Man könnte fast sagen, dieses Eigenschaftswort ist eine Lieblingsfloskel von vielen:

Der Bogen dessen, was für jeden von uns absurd ist, spannt sich von ganz alltäglichen Beobachtungen bis hinein in Urteile über weltpolitische Zustände: z.B. dass westliche Demokratien zwar unentwegt verbal die Friedensfahnen heraushängen lassen, ihre Waffenlobbyisten aber fröhlich Geschäfte mit Ländern vermitteln, in denen bürgerkriegsähnliche Zustände herrschen....
In unserer Jugend las ich viel Sartre und andere Existenzialisten ... aber geliebt habe ich Eùgen Ionescu. Das Groteske hat es mir schon immer angetan." Die Nashörner" habe ich oft gesehen .. und sehr oft, wenn ich mich dabei ertappe, dass ich Dinge tue, die an sich " unklug" sind,trabe ich munter in meiner geistigen Landschaft als Nashorn herum.

Ich dachte mir, es wäre doch ganz interessant, wenn wir persönliche Erfahrungen mit grotesken Situationen hier bereden...
Kurz; es wäre todtraurig, wenn es nicht so lächerlich wäre.....
Falls dieses Thema ankommt ,--- habe ich auch mindestens zwei Beispiele
 
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Wie das so mit den heiligen Kühen ist ...

Als Heilige Kühe bezeichnen wir vor allem die religiöse Eigenart der Hindi, das Tier nicht zu essen, dessen Fleisch ihnen auch ihren täglichen Eiweißbedarf decken könnte --- und die bittere Armut vieler Menschen in Indien ist uns auch allen bekannt.


Weniger bekannt ist es, dass auch wir hier bei uns im Politalltag " heillige Kühe" füttern.

Wir haben, laut Martin Fritzl " Die Presse" ( heutiger Leitartikel) sogar eine ganze Kuhherde

Er nennt 7 dieser Viecherln beim Namen - ein 8. habe ich in der heutigen
Standardausgabe geortet.

1. )Neutralität

Abgesehen davon, dass echte Neutralität nur schützt, wenn sich der neutrale Staat auch verteidigen kann --- ist diese heilige Kuh bei uns Schimäre.... denn will sich unsere Verteidigungsdoktrin nicht die NATO- Option offen halten ?

2.) Föderalismus
Über dieses Thema wurde hier bei uns in Politik schon oft diskutiert ---
Klar haben die Bundesländer Rechte ... aber welche ? Jagdgesetze und ähnliche "wichtige" Gesetze sind ihrer Legislative anheim gegeben..
Allerdings geben die " Landesfürsten " munter das Geld aus, was sie aus ( dem zentralistisch verwalteten ) Bundestopf bekommen.

3.)Erhöhung des Pensionsalters
Jeder schreit danach ( durchaus legitimiert aus volkswirtschaftlichen und demoskopischen Gründen ) ... faktisch geht bei uns kaum jemand mit dem gesetzlich geregelten Alter in die " echte" Pension.
Frühpension - Hacklerregelung - Invaliditätspension: das sind die Schlupflöcher der Nation!

4)13/14. Monatsgehalt
Das ist ja ein ganz österreichisches Kalberl.
Während des Jahres wird gejammert ( eh schon wissen, worüber) aber dann lassen wir uns für " Urlaub und Sonstiges " im Jahr auf einmal - halt auf vier Mal etwas geben, das, aufgerechnet auf alle 12 Monate unseren Lohn/ unsere Pensionshöhe doch etwas weniger jammervoll erscheinen ließe.

5.) die heilige Oberkuh: Sozialpartnerschaft
Bei uns gibt es keine Streiks -- wir haben ja eine de-fakto Nebenregierung---
und viele glauben, sie fahren besser mit ihr als mit der demokratischen Kontrolle durch die Parlamente
Nun sollen die iKammern ( AK und WK) sogar verfassungsrechtlich verankert werden..
Die Frage der Pflichtmitgliedschaft bei ihnen löst sich dann von selbst --- ist ja egal, ob wir, Arbeitnehmer oder Arbeitgeber es persönlich wollen, SO vertreten zu werden...

6.) Subventionitis
Jeder tobt - alle wollen welche haben ( kürzer geht es nimmer )

7.Der leidige Ladenschluss
die einen wollen ihn - die anderen nicht: Verkäufer und Käufer
wir sind ja doch ein Sozialstaat ... und derweilen fahren hier in Ostösterreich viele am Sonntag nach Sopron, um dort in einem riesigen Einkaufszentrum einkaufend zu bummeln

aber unsere Wirtschaft ist ja gewinnorientiert .. wo kämen wir denn sonst hin ???? Ins Ausland?


Nun noch zur Nr 8) ( Kommentar von Rau= Rauscher/Standard)
Heilige Kuh: Stolz auf " our boys" und da vor allem auf unsere "Garde "
" Leutnant war ich einst bei den Husaren "
Dort sind sie - die feschen christlichen Abkömmlinge der wahren g'standenen Österreicher. Die Wahrheit sieht - nach neuestem Stand - so aus, dass 40 % von ihnen Männer mit Migrationshintergund und Muslime sind ... Wir müssen eben zur Kenntnis nehmen, dass wir ein Einwanderungsland sind ...


ABSURD ist, was nicht VERÄNDERT werden darf und doch einem ständigen WANDEL unterliegt ....
 
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