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Gott, Bibel, ihre Kunst der Übersetzung und des Verstehens

Einige Bibelzitate und -ereignisse,

ihre Betrachtung zur Einstimmung in eine anders

sprechende Welt

und was sie geistig-spirituell
zu sagen hat




I n h a l t

- Ist die Bibel ein versiegeltes Buch? -
Die Kunst der Übersetzung
Wahnsinn oder Weisheit?
Die metaphorische Sprache nicht mit der rationalen gleichsetzen
Traumsprache
Bauwerke

- Ist Gott erschaffen worden? Wer ist der Schöpfer?
- Die Erschaffung des Menschen
- Drastische Ausdrucksweisen? - Einige Beispiele:
Verfluchung?
Hassen?
Schizophren oder Doppelbedeutung?

- Der Sinn der Ich-Bin-Worte
- Die geistige Bedeutung des Kreuzestodes auf Golgatha​




Ist die Bibel ein versiegeltes Buch? -
Die Kunst der Übersetzung


Wahnsinn oder Weisheit?

Der Inhalt der Bibel will gleich wahnhafter Vorstellungen, extrem brutal und höchst menschenverachtend klingen, während andererseits sie von Liebe spricht. Es ist ein widersprüchliches, ja, perverses Pendeln der Empfindungen des verzweifelt nach Sinn suchenden Lesers zwischen den schlimmsten horrorartigen Gewaltbeschreibungen und hingebungsvoller Liebe.

Kann es bei soviel extremen Gegensätzlichkeiten denn wirklich wahr sein, dass die Verantwortlichen für ihren Inhalt es so als rechtens und selbstverständlich gehalten haben oder waren sie so einfältig, es nicht bemerkt zu haben? Das will doch absurd erscheinen oder sie verbirgt in sich ein Geheimnis und wie es bei Geheimnissen ist, sie hausieren nicht - sie schweigen!

Das Bewusstsein verändert sich; was aus dem einstiger Zeiten kommt, will das heutige etwa wie eine Fremdsprache erst erlernen müssen. Wird heutiges Bewusstsein ohne dies auf ein damaliges geworfen, kann ein Verständnis nicht entstehen.

Für ein unterschiedliches Bewusstsein braucht’s nicht weit zu suchen, schon im Vergleich der europäischen Sprachen ist’s auffallend. Schwierig ist eine lexikalische 1:1 Übersetzung vom Englischen ins Deutsche zu verstehen. Ein einfaches Beispiel zeigt der englische Satz: "I can`t stand it!" Wörtlich übersetzt heißt es: "Ich kann nicht stehen es!" Erst wenn der Sinn erfasst wird, kann die Bedeutung richtig übersetzt heißen: "Ich kann es nicht ertragen!“ oder: „Ich kann dem nicht Stand halten!"

Aber gerade das unterschiedliche Bewusstsein zwischen Orient und Okzident tritt in deren Sprachen noch deutlich zum Vorschein. Es ist ungefähr so, wie wenn ein Text aus dem Bewusstsein der syrischen Sprache kommend durch ein technisch arbeitendes Übersetzungsmodul lexikalisch ins Deutsche künstlich übertragen wird. Das Deutsche wird verzerrt und kann daher nicht oder kaum verstanden werden. Zur rechten Übersetzung bedarf es des Verständnisses über das Bewusstsein beider Sprachen. Es erst bildet die Brücke von der einen Seite zur anderen - ohne diese bleiben sie einander wie ein Buch mit sieben Siegeln.

Soll sie Versiegelung entfernt werden, bedarf es also der rechten Übersetzung, sodass sie ins andere Bewusstsein übertragen werden kann. Eine Übersetzung, wie sie in den heutigen Bibeln üblich ist, reicht dazu nicht aus, sie ähnelt zu sehr der eines Übersetzungsmoduls. Wird das nicht erkannt, lässt sie einen Widerspruch nach dem anderen "enttarnen" lassen. Wird es erkannt, aber besteht noch nicht die Möglichkeit zur rechten Bewusstseinsübersetzung, so entsteht aus jener Erkenntnis ganz wie von selbst ein Schweigen, das weiß, nicht über etwas zu reden, was es nicht kennt, bis ...



Die metaphorische Sprache des Biblischen nicht mit der modernen gleichsetzen

Eine Metaphorik spricht etwas in übertragenem Sinne im Bilde an. Sie ist dabei nicht bloße Fantasie, sondern entspricht einer anderen Bewusstseinsebene und kann aber unterschiedliche Qualitäten annehmen. Eine Metaphorik spricht innere und äußere Vorgänge mit ihrer sinnbildlichen Sprache an. So kritisiert jemand die unterschiedlichen Bedeutungen des „Tages“ in der biblischen Entstehungsgeschichte, es heißt dort: Aus Abend und Morgen ward der 1. Tag.

Der Abend fängt an, wenn die Sonne untergeht und es wird Morgen, geht sie auf.

Da Auf- und Untergehen unterschiedlich bemessen sind, hat der Tag eine entsprechend unterschiedliche Dauer je nach Jahreszeit. Schon die Bezeichnung „Tag“ kennen wir im Wachbewusstsein als eine Doppelbedeutung, denn er kann auch die Nacht mit einbeziehen.

Solches wird nur dann zum Widerspruch, wenn nicht auf die beiden unterschiedlichen Bewusstseine und ihre beiden Sprachformen geachtet wird, die jeweils andere Bewusstseinsebenen ansprechen, während die eine auf die andere natürlich einen Einfluss hat. Es wird auf die Träume einen Einfluss haben, musste jemand einen entsetzlichen Unfall erleben, während ein schöner oder schrecklicher Traum einen Einfluss auf das Tagesgeschehen ausübt.

Nicht nur die Streiche von Max und Moritz entsprechen, gemessen am Strafrecht, verrückten Verbrechern, aber kein Leser würde es ernst nehmen, dass sie beispielsweise im vierten Streich aus moralischer Sicht niedersten Beweggründen die Pfeife ihres unbeliebten Lehrers Lämpel mit Flintenpulver füllen und so seinen Tod billigend in Kauf nehmen.

Nähmen Erwachsene das und andere Streiche der beiden Ernst, hätten sie Furcht, dass Kinder die Streiche ihnen Vorbild wären und ihr Hab und Gut durch sie zu schaden kommen könnte.

Und sie würden und vor lauter Todesangst schon gar nicht auf die Idee kommen, sich der Öffentlichkeit als „Lämpel’s Jatz Orchester“ zu präsentieren, das nur aus Lehrern und ehemaligen besteht, stattdessen verwenden sie als Name für ihre Jazz-Band einen charmant-ironischen Humor.

Auch die Kinder, die damit angesprochen werden sollen, nehmen es nicht ernst, denn sie kommen gar nicht auf den Gedanken, sich ebenso zu verhalten. Zwar kann schon einmal ein Schüler vor Wut Gedanken bekommen, seinem Lehrer etwas antun zu wollen, aber er wird es gewiss nicht tun und schon einmal gar nicht auf der Ebene eines Streichs.

Was an den beiden so fasziniert, sind nicht die Taten, sondern ist die Leichtigkeit in den Streichen liegende, ideenreiche Raffinesse. Aus dieser Betrachtung heraus sind solche Geschichten ein erzieherisches Übersetzungsmittel, um als Vorbild, einen Ideenreichtum entwickeln zu können.


Traumsprache

Im Schlaf präsentieren uns die Träume eine ähnlich verrückte Welt aus Grotesken bis zu Mord und Totschlag bestehend, die mit den rechtlichen und moralischen Maßstäben des Tages gar nicht verglichen werden können. Träume nehmen wir sehr viel ernster, besonders wenn sie den Träumer innerlich seelisch sehr bewegt haben. Wenn die Kunst der Bildsprache erlernt worden ist, können sie sehr viel über innere Vorgänge des Seelischen erzählen, und es muss die Kunst verstanden werden, sie in die Sprache des Tagesbewusstseins übersetzen zu können.

Jemand träumte in zwei verschiedenen Träumen jeweils von einem Ankommen von einer langen Reise. Einmal hatte der Träumer eine große Menge kleiner, verschiedenartiger, kofferähnlichen Schachteln umständlich tragend als Gepäck bei sich. Dann kam ein Traum von einer Klassenfahrt in ein fremdes Land. Die anderen Schüler hänselten den Träumer wegen seiner (auch im Realen) schlechten Noten und sie kamen in ein Land an, dessen Sprache für das deutsche Ohr so klingt, als ob ihre Wörter wie durchgehackt in kleine Teile zerlegt worden und willkürlich zusammengestellt worden wären. Der Traumdeuter las aus diesen entscheidenden Details heraus, dass in der Realität mit dem Denken des Kopf etwas nicht stimmen, solches zeige eine Fehlleitung im Gehirn, er hatte stark den Verdacht einer Epilepsie, was der Träumer bestätigte.



Bauwerke

Bewusstseinsveränderungen lassen sich an den großen und kleinen kulturellen Hinterlassenschaften wie an den ägyptischen Pyramiden erkennen. Heute würde es uns nicht einfallen, solche Bauwerke und schon gar nicht in dieser riesenhafte Größe zu bauen. Auch manch’ Steine sind so riesengroß, dass es für die heutige Zeit unmöglich nachzuvollziehen ist, wie diese einst nur hätten transportiert werden können.

Schon allein der Blick auf unsere jüngere europäische Vergangenheit zeigt die Veränderung des Bewusstseins, das die unterschiedlichen Zeitepochen des Rokoko, des Barock, der Renaissance, der Gotik, der Romanik, des Bauhaus ... hervorgebracht hat. Dem Impuls entgegen, die zu den hochragenden Bauwerken der Gotik gekommen ist, wie der bekannte Kölner Dom, ist die der orientalischen Kuppeldächer der Moscheen.

Die Minarette der Kölner Moschee DITIP (Die DİTİB-Zentralmoschee Köln ist eine Moschee in Köln-Ehrenfeld und dient der Türkisch-Islamischen Union der Anstalt für Religion.) haben an ihrer Spitze eine Form, die dem Mundstück einer Flöte ähnelt und zusammen mit der hohen, schlanken Figur wie eine Flöte aussehen, als ob sie Gott als Instrument dienen sollen, der seinen Wind dort hinein blasen kann und seine Melodie in der Moschee ertönen lässt:


Das Foto auf meinem Avatar zeigt einen silhouettenhaften Ausschnitt der größten Moschee Deutschlands in Köln-Ehrenfeld. Es soll vor allem auf die Form der Minarette hinweisen.
In Anlehnung an den Kölner Dom, der die größte Kirche Deutschlands ist, ist die Moschee "dä muslimische Dom en Kölle".

Wir täten mit unserem heutigen Bewusstsein eine ähnliche bildhafte Metaphorik eigentlich nur in der Kunst, getrennt vom religiösen Bauwerk.




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Ist Gott erschaffen worden? Wer ist der Schöpfer?


Oft wird sich gefragt, wie könne es einen Schöpfer allen Seins geben, wenn auch er selbst irgendwie entstanden sein muss? Soll er sich vielleicht eigenständig erschaffen haben? Die Frage ist nur, wie und warum er das hätte tun sollen?

Solches ist ja eine der vielen völlig berechtigten Grundsatzfragen, die weitere nach sich ziehen. Es ist die erste überhaupt, die der Mensch sich stellen kann, die nach dem Sein bzw. nach der Erschaffung Gottes fragt.

Wird diese Frage so gestellt, wirft sie das zeitliche Erleben und Denken des Menschen auf etwas, das vielleicht gar nicht dem Zeitlichen unterworfen ist. Die Schwierigkeit ist, etwas, das sich dem Zeitlichen entzieht, verstehen zu können, wenn die Voraussetzungen dazu ja gar nicht gegeben sind, da der Mensch nur im Zeitlichen lebt. Er kann aber die Erfahrung machen, den Verlauf der Zeit anders zu empfinden. Die Uhr läuft immer in der gleichen Geschwindigkeit, aber der Mensch kann die Zeit unterschiedlich empfinden. Wird er älter, rast die Zeit immer schneller davon. Ist er sehr an einer Sache konzentriert, so heben sich für ihn Raum und Zeit auf.

Der Johannesprolog gibt in wenigen Worten viel Auskunft:
"Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und Gott war das Wort.“ Joh.1.1
Es steht nicht „Am Anfang“, sondern „Im Anfang“. „am“ zeigt einen zeitlichen Beginn dar, „im“ nicht. „Im“ ist ohne Zeit und ist ein Kürzel für „in dem“ oder „in einem“, daher sind „Gott“ und „Wort“ in „dem einen“ oder „in einem“ begriffen.

Das Zeitlose „im“ am Beginn beherrscht deshalb im nachfolgenden Verlauf des Satzes die Verwendung der abgeschlossenen Vergangenheit mit „war“. Mit „war“ wird zwar die abgeschlossene Vergangenheit verwendet, aber für den in der Zeit lebenden Menschen muss eine Zeitform genommen werden, die der Bedeutung eines zeitlosen Anfangs am nächsten kommt. Da von „Im Anfang“ gesprochen wird, wird für das menschliche Bewusstsein so getan, als ob es vorbei wäre. „Im Anfang“ ist im menschlichen Zeitverständnis ein nicht Greifbares oder vielleicht Suspektes, denn es ist innerhalb des Zeitverständnisses immer da ohne Veränderung, also nicht im Sinne eines ewigen Zeitverlaufs, wie es die Mathematik mit einer Periodenzahl meint.

Die Grundform der Zeitform „war“ heißt „sein“. Ist dieses „war“ ein Zeitloses, so kann die Grundform verwendet werden für die dritte Person, so entsteht: Gott ist!

Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und Gott war das Wort." Joh.1.1
Es fällt auf, „Wort“ und „Gott“ drehen sich umeinander wie im Kreise. Da steht nichts davon, was Gott oder das Wort erschaffen hat - es ist.

Für uns Menschen und für die Verhältnisse, in denen wir leben, stellt sich allerdings die Frage, wer war zuerst da, das Huhn oder das Ei? - Solche Fragen sind bei „Gott“ und „Wort“ nur so beantwortbar: Gott ist Huhn und Ei! - Ei und Huhn sind gleichsam bzw. zeitlos!


Wer ist der Schöpfer?

Und nun wird in Vers 3 beantwortet, wer alles gemacht bzw. geschöpft hat:
"Dasselbe war im Anfang bei Gott. Alle Dinge sind durch dasselbe gemacht, und ohne dasselbe ist nichts gemacht, was gemacht ist."
Das Wort des Gottes ist also das schöpferisch Erschaffende.




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Die Erschaffung des Menschen

"Lasset uns den Menschen machen nach unserem Bild", 1.Mose 1.26

Es sprechen die Elohim, darum die Mehrzahl. Das Zitat besagt, der Mensch, der nach dem Vorbild des Göttlichen gemacht worden ist, trägt Göttliches in sich. Aber wie ist des Menschen Verhältnis zum Göttlichen? Ist Gott wie das Meer, so hat der Mensch einen Tropfen davon. Wie die großen und erfahrenen Eltern gegenüber ihrem noch unbedarften Kind, so verhält es sich auch mit Gott zum Menschen als sein Kind. Wie das Kind ein Abbild seiner großen und erfahrenen Eltern ist, ist Gott als das große Ganze mit Inhalt vollgefüllt, so tragen seine Abbilder zwar ein Göttliches in sich, sind aber wie das Menschenkind noch klein, noch unbedarft und ohne Inhalt.

Wie das Menschenkind sich allmählich der Größe, Kenntnissen, Fähigkeiten und Erfahrenheit seiner Eltern nähert, so hat der Mensch zwar schon das Wort, doch als Kind Gottes hat sein Wort noch nicht die Schaffenskraft seines Vorbildes.

Wie aus dem Menschenkind nach dem Vorbild seiner es in die Welt gesetzten Eltern ein Erwachsener wird, so der Mensch nach dem Vorbild dessen, das ihn erschaffen hat.


"Lasset uns den Menschen machen nach unserem Bild."
Es sprechen in der Mehrzahl die Elohim. Das Zitat sagt, der Mensch, der nach dem Vorbild des Göttlichen gemacht worden ist, trägt Göttliches in sich. Aber wie ist des Menschen Verhältnis zum Göttlichen? Ist Gott die Gesamtheit wie das Meer, so hat der Mensch als Kind des Gottes einen Tropfen davon.




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Drastische Ausdrucksweisen? - Einige Beispiele


Verfluchung?

Man stört sich gerne an solchen drastischen Ausdrucksweisen wie die in der Bibel oft vorkommende "Verfluchung", die für unser Ohr klingt wie aus einer emotionalen Unbeherrschtheit einer sich aufspielenden, selbst verherrlichenden, Autorität sein wollenden Macht kommt, die mit aus dieser kommenden, suggestiv wirkenden Kraft auf Einfangtour geht, Beherrschtheit fordert und sich dem unterordnende Huldigung verlangt.

Manche - oder besser gesagt, sehr viele - können in sich nicht die Stärke aufbringen, dem zu widerstehen, geben nach, fügen sich dem gehorsam wie kleine Kinder gegenüber ihren Eltern und geben ihren Willen zum Selbstwerdung auf, indem sie die kindliche Kraft der Unbefangenheit in die Eingefangenheit jener Suggestionskraft übergebend eintauschen.

Manche - und hier sind's auch nicht so wenige - schlagen dem eine ebenso emotional unbeherrschte Oppositionshaltung entgegen, wie sie für die aufkeimenden Kräfte der Pubertät zur Entwicklung eines eigenständigen Selbstseins im Jugendalter wichtig und typisch ist, die bei Jungen und Mädchen jeweils anders ausfällt. Pubertierende nehmen für ihren Trotz mit, was sie an kindlicher Unbefangenheit gehabt haben und verbinden beides miteinander, sodass der Trotz so selbstverständlich unbefangen geäußert und nicht erkannt wird.

Dann mag es welche geben, die aus dem Kindheits- und Jungendalter zwar heraus sind, die dafür aber die Stärke, die in einer jugendlichen Oppositionshaltung steckt zusammen mit der kindlichen Unbefangenheit und die die Weisheit aufbringt, Kräfte der Suggestion ehrfurchtsvoll in das Bestreben nach Wahrheit und Wahrhaftigkeit fruchtbar umwandelnd zu verwenden versucht. So entsteht in einem Menschen ein heilender Geist, der umso heiliger wird, desto mehr die fruchtbare Umwandlung heilend bewirkt werden kann.

Hingegen entspricht dem Kindlichen gemäß die Vorstellung, als ob der Heilige Geist mit seinen Segnungen daher geschwebt käme, wenn nur tüchtig Gehorsamkeit geübt und wenn nur feste genug an die Bibel in der Weise geglaubt wird, indem stupide Bibelverse auswendig gelernt werden usw. Die andere Seite ist, in sich selbst den heilenden Geist zu entfachen. Es ist die Suche in sich, das Heilende zu finden und zu entwickeln.

Nehmen wir dazu einmal an, die Bibel sei ein Heilendes, das aber unerkannt ist, dann liegt es an dem Unerkennenden. Er mag zwar suchen, aber die Wege, die er einschlägt, führen ihn in die Irre.


Hassen?

„Wenn jemand zu mir kommt und hasst nicht seinen Vater, Mutter, Frau, Kinder, Brüder, Schwestern, dazu auch sein eigenes Leben, der kann nicht mein Jünger sein.“ Lutherbibel, Lukas 14, 26

Es geht darum, was solche Worte jenseits vom persönlichen Gefallen und Missfallen an Weisheit in sich tragen.
Die Heftigkeit des "Hassens" will leicht von seiner möglichen wahren Bedeutung ablenken.

Suche ich Weisheit, so kann ich von mir nicht erwarten, sie leicht erkennen zu können. Aber gerade wenn ich das weiß, weiß ich, dass ich Hürden zu überwinden habe, die in mir selbst liegen.

So lasse ich mich nicht ablenken und versuche im ersten Schritt mich der Lösung zu nähern, der hier nur heißen kann, aus dem "hassen" etwas mit unserer Sprache zu machen, was mir als richtungsweisend erscheinen mag.

Ich spiele mit dem harten "hassen" und versuche das Harte in etwas umzulenken, das nicht Nachgiebigkeit ist, sondern was mir als weisheitsvoll erscheint. Ich wandle es um, dass es in unserer Sprache eher Sinn ergeben kann. "Hassen" trägt nämlich ein Ablehnendes und ein "Lassen", ein "Loslassen", in sich. Gehe ich davon aus, so hat die Familie in gewisser Weise ein Ablehnendes. Sie hat irgendein Ablehnendes, das ist (noch) nicht konkret genannt und herausgearbeitet worden ist - noch jedenfalls nicht, die Suche geht weiter. Es soll von der Familie losgelassen werden. Man versteht heute solche Aussagen für gewöhnlich nur im persönlichen Sinne. Lassen wir auch das Persönliche weg, dann bleibt noch etwas, das wir "Familienbande" nennen können. Lassen von der Bande, aber warum? Ein wenig kennt unsere Sprache noch die "Blutsverwandtschaft". Es ist die nach dem Blute ausgerichtete Verwandtschaft. Es ist ein begrenzter Klüngel. Erst wenn diese Blutsverwandtschaft, mit der die Generationsfolge zusammenhängt, aufgegeben wird, ist eine Nachfolge des Christus Jesus möglich. Die Familienmitglieder werden dabei als Menschen nicht abgelehnt, sondern frei jeder Blutsverwandtschaft universell wie alle anderen Menschen angenommen.



Schizophren oder Doppelbedeutung?

"Jesus aber rief und sprach: Wer an mich glaubt, der glaubt nicht an mich, sondern an den, der mich gesandt hat. Und wer mich sieht, der sieht den, der mich gesandt hat." Joh.12. 44

Bibelstellen wollen oft verrückt klingen oder in ihnen steckt ein Geheimnis.

"Wer an mich glaubt, der glaubt nicht an mich, ... "
Entweder schizophren oder schlicht eine Doppelbedeutung.

" ... sondern an den, der mich gesandt hat. Und wer mich sieht, der sieht den, der mich gesandt hat."
Auch hier wieder.

Grammatikalisch fallen die Unterschiede zwischen Aktiv und Passiv auf, das zu beachten erst zur sinnvollen Lösung führt: Das gesandte Wesen ist gleichsam das, das gesandt hat.
Der Mensch Jesus wäre anmaßend, würde er solches von sich behaupten, sondern es spricht der Christus in Jesus, was nur Sinn ergibt, wenn von der verbreiteten Vorstellung abgerückt wird, der Christus sei von Gott als ein eigenständiges Wesen gesandt worden. In diesem Fall wäre der Satz schizophren.
Ist aber der Christus kein von „Gott“ getrenntes Wesen, entspricht er zwar nicht zwingend der Gesamtheit, die das Wort „Gott“ meint, sondern einem Aspekt.




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Der Sinn der Ich-Bin-Worte

Das liegt am Menschen selber, welche innere Verfassung, welchen Mut und welches Selbstbewusstsein er hat. Er kann die Ich-Bin-Worte nicht so aufzufassen, wie es üblich ist, dass der Sprechende sich selber meint, etwa wie hier: "Ich bin das Brot des Lebens; ..." Joh, 6. 35
Andernfalls der Sprechende dem Wahn der Selbstherrlichkeit verfallen wäre. Diesem Wahn wird von Leichtgläubigen in der Ansicht nachgegeben, ein göttliches Wesen dürfe, könne, ja, es müsse, was einen Menschen in die Psychiatrie brächte. Diese Ansicht ist es, die den leichtfertig Gläubigen sich selbst in Abhängigkeit bringt. Dieses meint, dem Selbstherrlichen in seiner Macht nur Glauben schenken und ihm gehorsam folgen zu brauchen, dann mache er für den an ihn Aufschauenden mit den Fähigkeiten seiner Macht für ihn schon alles und sorge sich um sein Seelenheil.

Wer sich diesem nicht hingeben kann, aber dem Druck unterworfen ist, es glauben zu sollen, aber andererseits es ihm als unsinnig erscheint, dem droht es, daran zu verzweifeln, was so intensiv werden kann, in die Psychose zu geraten.

Dem stünde ein pendelndes Kaspern entgegen, das nicht recht ernst nehmen kann und doch wieder. Der Kaspernde geht mit dem Zwiespalt anders um, ist zwar lockerer, aber den Punkt hat er auch nicht getroffen, er hat es aber trotz seines steten Daherstolperns immerhin geschafft, immer wieder aufzustehen, nicht zu verzweifeln, obwohl er dann doch wieder fällt ... Der Kaspar neigt dazu, den zweiten Schritt vor dem ersten zu machen; weil der zweite Schritte noch Fragen offen lässt, kann der erste nicht stimmen, womit das Ganze zerstört wird. Er dreht sich Kreise, findet nicht die rechte Gewichtung in den Aussagen, macht sie alle gleichbedeutend, darum darf das Zweite gleich dem Ersten sein. So entsteht die Neigung zum Einheitsbrei, sie findet nicht die Kraft zur Differenzierung in dem Grad ihrer Bedeutung zwischen zwei Seiten und matscht sie zusammen. Den Ich-Bin-Worten folgen noch weitere Aussagen im selben Satz. Die Seele muss die besondere Bedeutung des Ich-Bin in sich selbst entdecken und dann bemerkt sie die folgenden Aussagen nur als weitere Hinweise zu seinem Zweck und Möglichkeiten.

Wenn dem allen nicht hingegeben wird, wenn dem Stand gehalten wird, wenn dem eine Vorurteilslosigkeit Paroli bieten und dem ein ernsthaftes Erforschen entgegen stehen kann, der findet in sich die Waage zwischen den Widersprüchen, dann ist das Verstehen nicht nur der Ich-Bin-Worte möglich, sodass sie nämlich sich alle auf das Ich des Menschen und seine Entwicklung beziehen. Dann ist auch der Weg offen, in den Urschriften der Bibel diesen Entwicklungsweg finden zu können. - Es sei, es kommt wieder der Kaspar und meint, weil er keinen Weg gesehen habe, könne auch die Ich-Entwicklung nicht stimmen ...




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Die geistige Bedeutung des Kreuzestodes auf Golgatha

Es wird hier der Frage nach dem geistigen Sinn der Kreuzigung nachgegangen. Wird mit dem physischen Blick hingesehen, wird ein physischer Leib gemartert. Aus diesem Blickwinkel wird versucht, einen Sinn zu formulieren, der aber eben nur aus der physischen Sicht herausgearbeitet werden kann. Dieser sieht das physische Leid und daraus entsteht die Meinung, Jesus hätte ein Bild des Jammers abgegeben und sei (für die Sünden) am Kreuz höchst leidvoll gestorben.

Anhang anzeigen 2602
aufgenommen bei Friesenhagen

Es wird aber nicht geistig-spirituell hingesehen. Der Christus ist in Jesus bei der Jordantaufe eingegangen bzw. irdisch geboren worden, er hat sich inkarniert. Drei Jahre brauchte Christus bis zur Menschwerdung, die am Kreuz erst mit den Worten, es sei vollbracht, beendet worden ist. Der Christus nahm während der drei Jahre zu, der Jesus nahm ab. Was war da am Kreuz noch von Jesus für ein winziger Rest übrig? War dieser überhaupt noch für Empfindungen empfänglich, war er überhaupt noch körperlich leidensfähig? Kommen die Kreuzesworte aus seinem physischen Mund oder sind's geistig-spirituelle?

Wie der Christus in Jesus eingetreten ist, so ist er aus ihm ausgetreten. Da muss etwas passiert sein, dass, einen duftenden Wohlgeruch bei Eintreten des Todes in Erscheinung hat eintreten lassen. In solchem kann nur dann ein Widerspruch gesehen werden, wenn nur aufs Physische geachtet wird und nicht auf die geistig-spirituellen Vorgänge, die es sind, auf die es ankommt.

Der Menschensohn verhalf dem Gottessohn, sterben zu können. Der Christus trat aus Jesus und konnte so in die Welt des Todes eintreten, die nur ein sterblicher Mensch betreten kann. Wenn ein Gott in diese Welt eintritt, tritt er mit ganz anderen Mächten ein und kann auf das, was Tod einst bedeutete, Einfluss nehmen. Diese Bedeutung muss eine ungemein wichtige für die Menschheit gewesen sein, und die es ist, die sinnbildlich diesen Wohlgeruch hat entstehen lassen.

Das am Kreuz auslaufende Blut des Körpers des Jesus, ist geistig durchtränkt mit der Macht des Gottes, sie lässt sich vergleichen mit der Wirkung der Homöopathie. Läuft es auf die Erde, hat es eine ganz andere Wirkung auf sie als beim bloßen Menschenblut. Die Anthroposophie erläutert es im Zusammenhang mit der Grablegung so: "Die Erde, die im Sterben liegt, weil sie in Gefahr steht, den Zusammenhang mit dem Himmel völlig zu verlieren, ist eine Arznei gereicht worden. Sie hat Leib und Blut in sich aufgenommen. Das waren die ersten Bestandteile irdischer Materie, die ganz und gar vom Geiste durchdrungen wurden. Sie sind der Keim einer neuen geistdurchleuchteten Materie. Das seelisch-geistige Wesen des Christus ging mit den Blutstropfen, die den Golgathahügel benetzten, und mit dem Leib, der in das Grab des Josef von Arimathia gelegt wurde. Zum erstenmal blieb der Jenseitsbann des Todes unwirksam." Emil Bock, Urchristentum Band 3, Die drei Jahre, Die Ereignisse der Karwoche



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Anthros
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