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Zusammenbruch des EURO? Wunschdenken oder Angsttrauma?

interlocutore

Well-Known Member
Registriert
30. September 2016
Beiträge
1.886
Seit der Einführung des EURO tauchen regelmäßig und ständig Werbungen auf (auch hier im Forum), die in einem Jahr oder sogar in wenigen Wochen schon den Zusammenbruch des EURO prophezeien. Es gibt auch politische Gruppen, für die dieser Zusammenbruch fast wie Sauerstoff zum Atmen sein dürfte. So habe ich dazu ein paar Fragen:

1. versprechen sich diese Propheten einen instabilen Zustand, der denen mit einem leichten Schubs die alleinige Macht ermöglichen würde (1933 in Deutschland)?
2. ist eine Werbung für Investment-Beratung mit dieser Androhung erfolgreicher - bei Leuten mit Geld - und
3. wie sollen Leute zu Geld gekommen sein, wenn sie solche Ängste für bare Münze nehmen?
4. Was wird dann der Ersatz für den EURO sein? Man erwartet schon längst, dass vielleicht Italien wieder zu den alten Lire zurückkehren könnte. Würde man dann in Italien Lire sparen oder womöglich bei uns in Lire Zahlen? Wäre es denkbar, dass der EURO zwar zusammenbricht aber die Menschen trotzdem in EURO rechnen, zahlen, sparen, Steuern zahlen, Aktien kaufen und und und ....????
5. Würde sich vielleicht China seine Warenlieferungen nach Österreich in Schillingen zahlen lassen? Notgedrungen wahrscheinlich nur in Dollar, von dem sie eh viel zu viele haben.
6. Würde vielleicht nur mehr die D-Mark übrig bleiben - in Österreich, BRD und wem noch??? Das wäre dann "Anschluss mit wieder friedlichen Mitteln" - kennen wir das nicht irgendwie schon???

7. abschließende Frage: ist dies letztendlich Wunschdenken und erkennt man an den Wünschen womöglich, welchen Geistes Kind solche Wünsche sind.
 
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Es wäre eigentlich schade, wenn der Euro zusammenbrechen würde – und mit ihm spätestens dann auch die EU – weil dann bestimmte Kreise in Europa zwei Sündenböcke weniger hätten, mit denen sie Stimmung machen können und sie für alles Mögliche verantwortlich machen.

Eines darf man dabei allerdings nicht außer Acht lassen: Die Weltfinanz kennt auch das Prinzip „teile und herrsche“, ebenso wie mancher Großkonzern und manche Großmacht. In unserer globalisierten Welt sind die meisten EU-Staaten längst nur noch kleine Häppchen für sie. Oder glaubt vielleicht jemand, dass die USA noch Handelsabkommen, ähnlich wie TTIP, mit einzelnen europäischen Staaten anstreben würden? Warum soll man sich noch damit aufhalten, wenn man auch so holen kann, was man braucht?
 
Die Zukunft der Europäer sieht also düster aus?
Die Kalamitäten mit Russland hatten wir ja wegen der Krim unbedingt nötig.
 
Wir können bei diesem Thema nur von gegenwärtigen Trends ausgehen, nicht von Wünschen, Befürchtungen oder alten Einstellungen. Am Beispiel von Trump, der Wende in Syrien durch das russ. Eingreifen, der Blitzzuwanderung, der westlichen Putin-Feindbild-Propaganda oder anhand der plötzlichen Verteidigungsübungen an der russ. Grenze können wir erkennen, wie schnell sich die Lage verändert.

Die rasch anwachsenden nationalen Tendenzen in den meisten europ. Ländern, mit dem nächsten Wackelpunkt, der franz. Wahl im April/Mai 2017, waren in ihrem Ausmaß vor 5 Jahren noch nicht absehbar, auch die diktatorischen Tendenzen der EU waren in dieser Form damals noch nicht zu erkennen. Die Dinge bedingen sich gegenseitig, gerade beim Nationalthema gibt es jetzt massive Aufschaukelungseffekte. Innenpolitisch bewegen wir uns auf die Schlagabtauschzeit Links/Rechts der 1930er Jahre zu, wo sich Kampfverbände beider Lager gegenseitig umbrachten. Außenpolitisch verändert sich die Rolle der USA. Dadurch schwächt sich die militärische Dollarstützung, im Gegenzug könnten Trumps Sachwirtschaftsinvestitionen (gedruckten Geldes) vorübergehend stabilisierend wirken. Bernie Sage hat hier interessante Gedanken, aber ob den Zentralbänkern diese bekannt sind, ist mir nicht bekannt.

Die EU hat nach dem Wackeln ihrer Führung in Übersee ihre neue Rolle noch nicht gefunden. Erst wenn wir hier eine klare Tendenz erkennen können, kann weiteres abgeleitet werden. Auch wenn ich den Euro (und meine Rente) gerne behalten würde, so kann ich aus den Tendenzen nur wenig Stabilität ableiten. Wenn jemand andere relevante Trends erkennen kann, bitte erklären.

Bernd
 
Seit der Einführung des EURO tauchen regelmäßig und ständig Werbungen auf (auch hier im Forum), die in einem Jahr oder sogar in wenigen Wochen schon den Zusammenbruch des EURO prophezeien.
Dies erinnert mich - hier als deutscher selbsternannter < filousoph d' Allemagnifique > an die französische Revolution, in welcher es hieß: » Le roi est mort, vive le roi! «

Man braucht nur die ' Königswährung Euro' damit zu substituieren.

Was ich damit sagen will: Beim sogenannten ' Möchtegerntod des Euros' soll vorab der rechtlichen Tatsache Tribut dahingehend geschuldet werden, dass bei einem eingeplant determinierten 'Tod des Euros' als höchst lebendige Währung in allen weltweit manifestierten Rückversicherungsfließstrukturen dabei bewusst die zu erwartende Zunahme der Unsicherheit - hier von mir scherzhaft aber zutreffend als "Zunahmi" bezeichnet - bereits in der Gewinn-und Verlustrechung doppelt eingepreist wurde und der rechtlose Steuerzahler dafür einstehen wird und als Gegenleistung dafür bereits 'willfährige Idiotenvereinigungen' (man verzeihe mir bitte diese drastische Formulierung!) unwissentlich bereits Werbung für ein bedingungsloses (!) Grundeinkommen machen - zum Zwecke des rechtzeitigen Herbeiredens einer bedingungslosen Kapitulation des Euros!

Wer meine Beiträge hierzu gelesen hat, der weiß, dass ich mich - als Rufer in der evolutionär unbesetzten Sprachwüste - ganz bewusst für ein bedingungsfreies Grundeinkommen für alle natürlichen Personen einsetze, - also auch für Millionäre und Milliardäre: Denn nur das ergibt Sinn unter Einbeziehung der ganz natürlich damit verbundenen Steuerprogression, die es damit gar nicht mehr zu bekämpfen gilt.

Zu weiteren Punkten der Umsetzung eines intelligenten Paralleleinkommens in öffentlich-rechtlicher Pfeilgeldwährung (!) werde ich aus universalwissenchaftlicher Doppelsichtweise gerne noch im weiteren Verlauf der Diskussion unter Hinweis auf ein idealistisches Kreislaufwirtschaftssystem noch dezidiert Stellung beziehen, gerne auch in sachlich+funktionell doppelt abgesicherten Hin+Weg-Sicht!!

Bernies Sage
 
Wenn man den Euro zu einer bloßen Währung reduzieren würde, könntest du rechthaben, Bernie, aber nur aus meiner nichtwissenschaftlichen Einfachsichtweise.
 
der westlichen Putin-Feindbild-Propaganda
Ach komm! Er reitet bei Minusgraden mit nacktem Oberkörper. Das Bisschen Propaganda verkraftet er doch locker.:D
oder anhand der plötzlichen Verteidigungsübungen an der russ. Grenze können wir erkennen,
Wie du mir, so ich dir.
auch die diktatorischen Tendenzen der EU waren in dieser Form damals noch nicht zu erkennen.
Formulierungsfehler: Nicht „die diktatorischen Tendenzen in der EU“, sondern „die diktatorischen Tendenzen in einzelnen Ländern der EU“, z.B. Polen, Ungarn, Slowakei, Kroatien…
Innenpolitisch bewegen wir uns auf die Schlagabtauschzeit Links/Rechts
Einen Links/Rechts Schlagabtausch kann ich nicht erkennen. Rechtsparolen haben Konjunktur, Flüchtlingsunterkünfte werden vor Rechtsradikalen angezündet und Flüchtlinge angegriffen. Wenn ein paar linke Chaoten sich mit rechten Chaoten verprügeln und du das als Links/Rechts Schlagabtausch bezeichnen willst, dann ist es zu stark verallgemeinert. Was ich wahrnehme, ist der verbale Schlagabtausch zwischen Demokraten und Ewiggestrigen.
der 1930er Jahre zu, wo sich Kampfverbände beider Lager gegenseitig umbrachten.
Von linken Kampfverbänden habe ich nichts mitbekommen, von rechtsradikalen „Bürgerwehren“ sehr wohl.

Die EU hat nach dem Wackeln ihrer Führung in Übersee ihre neue Rolle noch nicht gefunden.

Es war mir schon lange klar, dass du der EU unterstellst, von den USA gelenkt zu sein, aber es kommt nur daher, weil der Rechtspopulismus in Europa von Moskau gelenkt ist. Das beeinträchtigt deine Sicht.
Auch wenn ich den Euro (und meine Rente) gerne behalten würde, so kann ich aus den Tendenzen nur wenig Stabilität ableiten.
Und schon kommt das Wunschdenken zum Vorschein.
 
Was versthen Sie unter einer "bloßen Währung" ?
fragt (ohne Ironie) - dafür aber mit vielen Grüßen - der
Wolfgang Karb
Warum und wieso und unter welchen Umständen der Euro eingeführt wurde, sollte heute keine Rolle mehr spielen. Welche Absichten damals damit verknüpft waren und ob sie Realität wurden, oder ob grobe Fehler gemacht wurden, ebenso wenig. Heute ist der Euro eine Realität und eng verknüpft mit dem Projekt „europäische Union“. Wenn man also den Euro zu einer bloßen Währung reduziert, dann unterschätzt man diesen Zusammenhang. Ein neues Europa der Nationen, erzwungen durch europäische Nationalisten, ist für mich und – ich kann nur hoffen – auch für die Mehrheit der Europäer, ein Alptraum.
 
Ein neues Europa der Nationen, erzwungen durch europäische Nationalisten, ist für mich und – ich kann nur hoffen – auch für die Mehrheit der Europäer, ein Alptraum.

Ein Europa der Vaterländer kann nicht schlechter sein als eine Bundesrepublik der Bundesländer und die Bundesrepublik ist für mich gegenwärtig kein Alptraum , nicht ein mal dann, wenn die Gewaltentrennung in Einzelfällen immer wieder mal versagt.

Gott zum Gruße!
 
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