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Zit isch weg

denk-mal

Well-Known Member
Registriert
22. Mai 2015
Beiträge
15.460
Zit isch weg

Än alte Maa, de i de Altepfleg
isch immer gange sini Weg.
Er hät chönne überal kehre i
zum Esse, oder zu em Wii.

S‘war wege dere Süüchi klar,
wie endlich nu sys Läbe war.
Wenn’s Dosy würd ä Risiko,
würd mer s‘ Läbe nümi froh.

Un well mo gschätzt hät syn Wert,
hät mer en is Altehuus ygschperrt.
Vo dusse hät kein derfe ynecho,
s‘ war ruehig wi im Friidhof scho.

Er sull jetz im Zimmerli blybe
un a Chinder Briefli schrybe
un sull sich deno still vehalte
De Staat sorget für syni Alte.

Nu hockt er do un lod sich Impfe,
des sei besser als nu schimpfe.
Eh sin d Wirtschafte zue un leer,
nu de Gottsacker isch uf un voll.


Bem. „Dosy“ ist das Dasein.
 
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Übersetzung


Die vergangene Zeit

Ein alter Mann, in der Altenpflege,
ist immer gegangen seine Wege.
Wo es ihn beliebte einzukehren,
konnte ihm niemand Verwehren.

Ihm wurde wegen der Seuche klar,
wie endlich derzeit sein Leben war.
Wenn das Dasein wird zum Risiko,
wird man im Leben nicht mehr froh.

Weil man schätzte seinen Wert,
wurde er im Heime eingesperrt.
Von draußen durfte keiner rein,
so ruhig wird wohl Friedhof sein.

Er sollte jetzt im Zimmer bleiben,
an seine Kinder Briefe schreiben
und sich ganz brav, still verhalten.
Der Staat sorgt sich um die Alten.

Nun sitzt er da und lässt sich Impfen,
dass ist besser als nur zu schimpfen.
Es sind die Wirtschaften zu und leer,
nur die Friedhöfe sind auf und voll.

Bem. Reimgeschuldet musste ich Zeilen 3,4 ändern.
 
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