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Wie ich mir als Atheist das Phenomen Gott erkläre

Matrus

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Registriert
27. November 2005
Beiträge
71
Hi,
Ich suche nach Menschen, die offensichtlich auch daran interessiert sind, sich über den Menschen, die Welt und das Universum gedanken zu machen. Also entschied ich mich bei irgend einem nicht allzu großen Forum mitzumischen und meine Ideen zu testen bzw. meine Weltvorstellung zu erweitern.
In meinem Freundeskreis scheint diesbezüglich alles an Interesse zur Argumentationsbereitschaft ausgeschöpft zu sein, daher die Suche im Internet.
Sorry, wenn ich gleich so viel reinhau, aber langsam versiegt meine Geduld, die ich immer wieder aufbringen muss, nur um festzustellen, dass die Leute nur an philosophischem Small-Talk interessiert sind, also mehr Empfindungen äußern als argumentativ auf Schlussfolgerungen hinarbeiten.

Aber nun zum Thema:
(knappe Zusammenfassung am Schluss, für die , die keine genaueren Zwischenschritte brauchen)
(Der Titel soll euch nicht abschrecken, ich bin Atheist, weil ich Glauben als total irrelevant gegenüber Wissen erachte.)

Was haltet ihr von dieser Vorstellung:

Der unterbewusste Gott


Gedanken werden in worte übersetzt, um sie mitteilungsfähig zu machen, der interaktion mit gedanken anderer wegen.
Dies ist jedoch eine methode des gedankenaustausches, die mit großen verlusten des gedankengutes verbunden ist.
Eine effizientere methode des gedankenaustausches, die mit weniger verlust verbunden ist, wäre die akkustische variante (konversation), die nicht nur die wörter, sondern durch die art der aussprache und betonung, mehr von dem gedanken vermitteln kann als die reine schrift.
Eine noch effizientere form wäre die optische komponente, die durch gestik noch etwas mehr des gedankens zu vermitteln fähig ist.

Dennoch beschränkt sich ein solcher gedankenaustausch, der sich durch das werkzeug unserer wichtigsten sinne vollzieht, auf wörter, die wegen der schlichtheit einer jeden sprache nur annäherungsweise einen komplexeren gedanken übermitteln können.

Wenn man die möglichkeit in betracht zieht, dass ein gedankenaustausch ohne sprache, sondern nur durch bestimmte akkustische oder optische signale möglich wäre, so wäre diese akkurater, da sie eine viel größere variation an „mitteilungseinheiten“ hätte, als es wörter gibt.

Würde man nun weitergehen, und die mitteilungswerkzeuge in noch effektivere form bringen, die es möglich macht durch eine erweiterung der wahrnehmung und der wiedergab von gedanken durch z. b. elektrostatische schwankungen zwischen individuen gedanken auszutauschen, so würde man schon eine art telepatie als kommunikationswerkzeug besitzen.
Zwei individuen würden somit bei ausreichender kommunikationsdauer gedanklich miteinander verschmelzen (wie ein multiprozessorsystem), worduch die beiden individuen zu einem individuum mit doppelter denkleistung vereint wären.

Telepathie würde jedoch bedeuten, dass bei einer weiterentwicklung die stärke/reichweite der gedankenübertragung vergrößert werden könnte, wodurch ein zustand entstehen könnte, bei dem alle individuen eines planeten zu einem einzigen individuum verschmelzen, mit einer milliardenfachen denkleistung, das alle erfahrungen und jedes wissen und jede erkenntnis die jedes einzelne glied macht sammelt, wobei dies auch in jedem einzelnen glied vorhanden ist (da jeder mit jedem verbunden ist).


Würde man nun weitergehen und sich vorstellen, dass die telepathie noch größere reichweite entwickelt (bis ins unendliche), so könnten alle denkenden lebewesen der gesammten galaxie, ganzer galaxienhaufen und schließlich des gesammten universums zu einem einzigen individuum verschmelzen, das auch wiederum in jedem einzelnen glied vollkommen vorhanden wäre.

Da jedoch die gehirnkapazität eines jeden gliedes nicht reichen könnte, um diese quantität an wissen (weissheit) stets im vollen bewusstsein zu verkraften, sähe die ganze sache wohl eher so aus, dass jeder unterbewusst (komprimiert) das gesammte wissen in sich beinhaltet und es somit eine art unterbewusstes gesammtindividuum gibt, wobei jedes glied nichts davon merkt und lediglich seinen eigenen handlungen nachgeht jedoch hierbei dem gesammtindividuum zu mehr information/wissen verhilft.

Wenn nun hierbei menschliche gedanken als nichts weiteres als ein komplexer strom von teilchen, mit und ohne wellencharakter, in einer von der zeit abhängigen struktur klassifiziert werden mag, dann ist die qualität der gedanken, abhängig von dieser komplexität der ordnung, nahezu stufenlos höher und niedriger präsent. Tiere würde dann z. b. eine geringere qualität an gedanken haben als menschen, und niedere tiere eben eine noch niedere. Schließlich könnte man so weit gehen und sagen, dass auch in einzellern und sogar in anorganischen stoffen ströme von teilchen vorhanden sind, die dann eben eine sehr geringe komplexität und zeitliche ordnung haben. (es würde somit sogar unter leblosen stoffen zuordnungsmöglichkeiten von geordneter und ungeordneter (intelligenter und unintelligenter) geben.


Als schlussfolgerung ist alles, was existiert, in diesem individuum inbegriffen und kann daher auch durch dieses individuum beeinflusst werden (wegen dem knowhow), dank des lebens, dass die telepathie möglich macht. (darum ist wohl leben überhaupt möglich und darum gibt es wohl auch leben als wichtiges glied des enthropiewachstums.)


Als zusatz ist dann wohl noch auffällig, dass der abstrakte, allwissende und allmächtige gott, der in monotheistischen religionen durch rückbesinnung ans unterbewusstsein vorkommt, eben dieses gesammtindividuum darstellt.
Es gibt ja immerhin so was, was wir intuition oder sogar göttliche eingebung nennen. Vielleicht ist auch gerade diese ein kurzes und beschränktes erinnern an das wissen des gesammtindiviuums.



Zusammenfassung:
Voraussetzung: Das universell Grundlegenste ist der Ursachen - Wirkungs - Zusammenhang.
Alles hat eine Ordnung und Richtung, die dessen Eigenschaften bestimmen. -- Gedanken sind rein Physikalische Abläufe und haben keine transzendentale Komponente.
Weiterführung: Unsere Gedanken sind auch Auswirkungen, deren Ursachen in allem anderen Existenten zu finden ist (je näher die Ursache, umso stärker ihr Einfluss).
Unsere Eigenschaft zu denken, liegt an der Struktur/Organisatoin/Ordnung unseres Gehirns.
Die Ordnung des Gehirns eines Tieres hat geringere Qualität als die des menschlichen Gehirns und die Ordnung von Objekten eine noch geringere Qualität als die von Tieren.
Schlussfolgerung: Alles hat abstrakt gesehen eine Intelligenz.
Weil Alles, alles Andere beeinflusst, ist die Intelligenz von Allem miteinander verbunden.
Daher gibt es eine Art Thelepathie/Gedankenaustausch/Informationsaustausch zwischen Allem, also ein allgemeines Bewusstsein.
Ein Bewusstsein dieser Größe wäre allwissend und somit im traditionellen Sinne Gottgleich.
Die Frage wäre eigentlich gar nicht zu stellen, ob dieses Bewusstsein aktiv oder passiv wäre. Denn, ist es nur von jedem einsehbar (Beim Menschen wohl Intuition), wäre es zwar direkt passiv, würde aber indirekt eine Veränderung des Verhaltens / der Eigenschaft von Allem beeinflussen, also aktiv sein.


P.S.: Ja, ich weiss, dass ich alle Substantive klein geschrieben habe, so geht das Schreiben schneller (weniger shift-Taste drücken).
 
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Gedanken sind rein Physikalische Abläufe und haben keine transzendentale Komponente.
Weiterführung: Unsere Gedanken sind auch Auswirkungen, deren Ursachen in allem anderen Existenten zu finden ist (je näher die Ursache, umso stärker ihr Einfluss).

Da ist ein kleiner Widerspruch drin. Gedanken können nicht-nicht transzendental (im gegensatz zur Transzendenz) sein und gleichzeitig etwas zu Grunde liegen was in allem Existenten zu finden ist.


Wenn man die möglichkeit in betracht zieht, dass ein gedankenaustausch ohne sprache, sondern nur durch bestimmte akkustische oder optische signale möglich wäre, so wäre diese akkurater, da sie eine viel größere variation an ?mitteilungseinheiten? hätte, als es wörter gibt.

Das ist doch dasselbe in grün. Bestimmte optische, akkustische Signale müssen auch Begriffen zugeordnet werden. Solang es solche Transfere gibt bleibt auch die verfälschung der Botschaft ähnlich. Kommunikation wird nur durch den Gebrauch erlernt.
 
Eine kleine Frage am Rande.

Ist deine Vorstellung etwas schönes positives für Dich oder nur ein emotionsloses Gedankenspiel?
 
Trist schrieb:
Da ist ein kleiner Widerspruch drin. Gedanken können nicht-nicht transzendental (im gegensatz zur Transzendenz) sein und gleichzeitig etwas zu Grunde liegen was in allem Existenten zu finden ist.
Ok, ich gebe zu, ich habe mir die freiheit genommen, transzendental in diesem Bezug als nicht existent anzusehen. Also eher als etwas, woran man glaubt, das aber nicht im Geringsten bewiesen ist.


Trist schrieb:
Das ist doch dasselbe in grün. Bestimmte optische, akkustische Signale müssen auch Begriffen zugeordnet werden. Solang es solche Transfere gibt bleibt auch die verfälschung der Botschaft ähnlich. Kommunikation wird nur durch den Gebrauch erlernt.
Es ist mir aber schon oft passiert, und auch gebildeteren Leuten als mir (z.B. in Fernseh-Diskussionsrunden) das ihnen sozusagen die Worte fehlten. Ihr Gedanke war ihnen klar, nur nicht die Wörter, mit denen sie ihn wiedergeben konnten. Man merkt jdoch, dass etwas Gesprochenes mehr ausdrücken kann, als etwas Geschriebenes, weil es den Wörtern eine bestimmte Akkustik gibt, die den Gedanken genauer erahnen lässt.
Weitergeführt dachte ich mir, dass die Ausweitung auf unsere anderen Sinne bei Konversationen den Gedankenaustausch noch genauer macht. Es kommen sozusagen Begriffsergänzungen dazu, wodurch der Zusammenhang der Begriffe, also die Aussage deutlicher wird.


fusselhirn schrieb:
Eine kleine Frage am Rande.

Ist deine Vorstellung etwas schönes positives für Dich oder nur ein emotionsloses Gedankenspiel?
Emotionen verursachen Vorurteile und verhindern Verständnis. Also ja, das soll ein emotionsloses Gedankenspiel sein, wie jede Argumentation die auch zu einem realistischen Ergebnis führen soll auch geführt werden sollte.
 
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Hallo Matrus!

wenn hier KONSENS darüber bestünde,
daß Telepathie zum Allgemeingut gehört

dann dürfte hier niemand mit Dir reden,
allein um die Telepathie
nicht durch Worte zu zerstören

Ich rede mit Dir,
weil ich im GLAUBEN bin,
daß hier ein philosophisches Thema angeschnitten wurde

Dein Argumentationsansatz ist nämlich voll und ganz richtig

Gedanken werden in worte übersetzt, um sie mitteilungsfähig zu machen, der interaktion mit gedanken anderer wegen.
Dies ist jedoch eine methode des gedankenaustausches, die mit großen verlusten des gedankengutes verbunden ist.
Eine effizientere methode des gedankenaustausches, die mit weniger verlust verbunden ist, wäre die akkustische variante (konversation), die nicht nur die wörter, sondern durch die art der aussprache und betonung, mehr von dem gedanken vermitteln kann als die reine schrift.
Eine noch effizientere form wäre die optische komponente, die durch gestik noch etwas mehr des gedankens zu vermitteln fähig ist.

die logische Konsequenz daraus ist jedoch das THEATER

Der Titel soll euch nicht abschrecken, ich bin Atheist, weil ich Glauben als total irrelevant gegenüber Wissen erachte.

das bekannteste THEATERSTÜCK weltweit ist die Kreuzigung Jesu
 
Zuletzt bearbeitet:
um es deutlicher zu sagen:


der KONSENS ist vorher

der KOMPROMISS ist nachher


wenn wir miteinander reden, ist JETZT

und jetzt gibt es
1) einen Dialog
2) eine Dialektik (Synthese)
3) eine Hermeneutik (Genese)

und zwar unabhängig davon,
wie gut wir uns gerade verstehen
 
aus christlicher Sicht entspricht

der Dialog dem GLAUBEN
die Synthese der LIEBE
die Genese der HOFFNUNG
 
scilla schrieb:
wenn hier KONSENS darüber bestünde,
daß Telepathie zum Allgemeingut gehört
dann dürfte hier niemand mit Dir reden,
allein um die Telepathie
nicht durch Worte zu zerstören
Warum sollten Worte Telepathie zerstören? Sie wären doch nach meiner ursprünglichen Argumentation nur einer der vielen Übertragungsmöglichkeiten zwischen Ursache und Wirkung (eben Schallwellen, die nicht nur Luftmoleküle bewegen sondern beim Zuhörer sogar Gehirnaktivitäten verändern/hervorrufen).

Ich rede mit Dir,
weil ich im GLAUBEN bin,
daß hier ein philosophisches Thema angeschnitten wurde
Warum weisst du es denn nicht, dass hier ein philosophisches Thema angeschnitten wurde. Glauben müsstest du es nur, wenn du keinen Beweis dafür hättest und es total spekulativ annehmen müsstest.
Die tatsache, dass aber zusammenhängende Argumente mit dem Ziel der Verständniserweiterung vorhanden sind, ist ein Beweis für eine philosophische Argumentation.


Das mit dem "Konsens ist vorher und Kompromiss ist nachher" müsstest du mir etwas genauer erklären, hab da vielleicht ne Bildungslücke.
Jedenfalls finde ich die Aussage unzutreffend, man könnte zu einem gewissen Zeitpunkt miteinander reden. Ein Zeitpunkt ist unendlich klein und man redet innerhalb eines Zeitunterschiedes. Also liegt etwas schon Gesagtes in der Vergangenheit und Etwas das du noch sagen willst, um den Gedanken darzustellen, in der Zukunft. Zum Zeitpunkt "Jetzt" wäre nur der Laut eines Buchstabens zu hören.
 
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Hallo Matrus

streiche in Deinem Beitrag das Wort Telepathie aus
und ersetze es durch das Wort Konsens

das Wort Telepathie ist überflüßig

................

wer spricht, riskiert, daß der Konsens verloren geht
(der Konsens war also schon vorher da)

wer schweigt, gibt zu verstehen,
daß er/sie einverstanden ist

Reden ist Silber, Schweigen ist Gold

Warum weisst du es denn nicht, dass hier ein philosophisches Thema angeschnitten wurde. Glauben müsstest du es nur, wenn du keinen Beweis dafür hättest und es total spekulativ annehmen müsstest.

Du kannst nicht beweisen,
daß das,
was Dir wichtig ist,
ein GEGENSTAND ist

selbst, wenn Du es wolltest,
Dein eigener Argumentationsansatz würde Dich an der Beweisführung hindern

Gesprächs-Gegenstände lassen sich prinzipiell nicht beweisen,
sie ergeben sich aus dem Dialog, der Dialektik, der Hermeneutik

und Glaube, Liebe, Hoffnung sind nichts anderes als diejenigen Tugenden,
die in Echtzeit einem Gespräch förderlich sind
 
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