Die Stringtheorie, manche Interpretationen der Quantenphysik und die Idee der dunklen Materie fallen aus meiner Sicht auch in die Kategorie "Transzendentaler Materialismus". Der Begriff gefällt mir sehr gut. Er beschreibt diese Geisteshaltung, die heute unter vielen Menschen verbreitet ist, dass sie versuchen wollen, das Übernatürliche und Rätselhafte doch noch irgendwie unter das Mäntelchen des Materialismus zu packen, um nur bloß "seriös" zu bleiben...
Genau das wird ja auch an diesen Theorien kritisiert: Dass sie sich nicht beweisen lassen (Dunkle Materie: Noch nicht bewiesen sind, grundsätzlich aber beweisbar sind). Die sechs verschiedenen Stringtheorien sind möglicherweise reine Zahlenspielereien. Andererseits hat es in der Wissenschaftsgeschichte schon immer Konzepte gegeben, die schließlich widerlegt wurden, wie die Äthertheorie oder die Phlogistontheorie.
Der Physiker und Physik-Nobelpreisträger Richard Feynman sagte einmal: "Wer behauptet, die Quantenphysik verstanden zu haben, der hat sie nicht verstanden." Ganz und gar nicht verstanden haben die Quantenphysik aber jene Zeitgenossen, die daraus makroskopische "New-Age"-Konzepte ableiten wollen. Denn schließlich handelt es sich um Vorgänge auf subatomarer Größenordnung mit Teilchen, deren Verhalten sich gegenseitig wieder aufhebt, mit Anzahlen, die sich selbst bei kleinsten Substanzmengen nur noch mathematisch über Exponenten darstellen lassen.
Im Vergleich zu solchen Größenordnungen ist selbst ein Sechser im Lotto eine geradezu ausgemachte Sache, mit seinen nur 14 Millionen möglichen Kombinationen. Und tatsächlich sind wir ja auch alle Lotto-Millionäre ...