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Was ist Talent?

Miile

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Registriert
25. Juni 2003
Beiträge
9
Über die Frage, was "Talent" ist, hab ich mir schon lange den Kopf zerbrochen... Nun kam ich, um es kurz zu fassen, zu dem Ergebnis, dass es nichts anderes ist, als "Interesse"! Z.B. kann jeder in Mathematik gut sein - wenn er sich dafür interessiert! Wenn kein Interesse da ist, ist man in dem Fach verloren (glaubt mir, ich spreche aus Erfahrung :( ). Im allgemeinen ist man der Meinung, dass einem Talent "in die Wiege gelegt wird", aber ich denke, sowas gibt es nicht, der Gedanke ist falsch! Kann ich mich mit dieser meiner Antwort zufrieden geben? Teilt mir doch eure Gedanken zu diesem vielsagendem Wort mit! ;)
 
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Original geschrieben von Miile
Im allgemeinen ist man der Meinung, dass einem Talent "in die Wiege gelegt wird", aber ich denke, sowas gibt es nicht,
Glaube ich auch nicht, dass das so ist. Gibt es die "Musikergene", die "Schriftstellergene"? Ich glaube, dass Talent in der frühen Kindheit fest gemacht wird. Da bilden sich die Neigungen, durch Beispiele (Papa ist Musiker), Förderung und Interessen heraus. Talent ist eine Begabung, die sich vom Schnitt abhebt. Talent hat aber auch unbedingt etwas mit LUST an der Sache zu tun. Ohne eine gewisse Besessenheit schaffst du keine Ergebnisse, die dein Talent bestätigen.

Gysi
 
Teilt mir doch eure Gedanken zu diesem vielsagendem Wort mit!
(Text von Miile)

Was ich mir vorstellen könnte:
Talent ist ja eine Begabung, ein Grundstein sozusagen. Man kann ja sehr viel trainieren und lernen, aber ein Talent macht die Sache sehr viel leichter, bzw. ermöglicht dieses oder jenes erst überhaupt.
Wenn jemand z.B. eine gewisse Ausstrahlung hat, er Mitmenschen durch Mimik und Gestik, durch die Stimme, durch das Aussehen und Auftreten so in etwa verzaubern oder faszinieren kann, derjenige in viele verschiedene Rollen schlüpfen und sich verwandeln kann, könnte es ein Talent für die Schauspielerei sein. Das Handwerk an sich muss allerdings erst erlernt werden. Aber evtl. wird er mit diesem Talent an einer Schauspielschule aufgenommen.
Ob man Talente mit in die Wiege gelegt bekommt ist fraglich, aber vorstellen könnte ich es mir. Wenn einem Kind von klein auf an schon immer vorgesungen und später mit ihm ständig gesungen wird z.B. könnte es ja sein, dass er dadurch und weil evtl. die ganze Familie musikalisch ist, selber musikalisch wird und man später sagt, er wäre "talentiert", falls er mal Profi werden will.
 
Talent

Um eine Antwort abzugeben;

Talent ist wohl, denke ich schon von Richtigkeit. Denn Talent ist etwas was mir Spaß macht, da ich es beherrsche, das soll heißen durch die Abhebung vom Durchschnitt ergibt sich ein Interesse es auszubauen.

Nun ist aber auch von Richtigkeit das dies auch mit der Wiederholung u. mit Überzeugung zu tun hat. Talent ist vielleicht ein Wort das Auslegungssache ist, es ist von Vorstellung zu Vorstellung anders zu Interpretieren.

Denn, wenn jemand etwas beherschen will u. dieses dennoch erlernen möche, so ist es die Wiederholung die einem mit der Zeit Optimierung schenkt u. dadurch den Spaß daran weckt.

Nun ist es aber auch Talent, überhaupt die Vorstellung zu haben es würde ihm eine Verbesserung bringen, wenn er versucht Vorgänge u. Dinge zu Optimieren.

Als weites gibt es Dinge die man einfach besser beherrscht als andere, oder das manches einem einfach für Wichtig erscheint u. dieses Ausbauen möchte.

Folgendes Fazit währe möglich:

Talent hat wohl jeder Mensch, nur welches Talent ist von Bedeutung oder von Nutzen.

Schon bereits gehen lernen Zeugt schon von Talent der Überzeugung/oder Eingebung (Erwachsene) es zu erlernen.

Was ist wohl wichtig?

Talente ausgerichtet an der Wichtigkeit des Seins der Masse
oder
Talente ausgerichtet an der Wichtigkeit meiner eignen Vorstellungskraft.

Was aber jetzt Fest steht ist, Talent ist die Vorstellung von einem Leben in unserer Welt.

gruß
micha
 
Talent würde ich so zu erklären versuchen:

jemand, der Talent hat, lernt schneller, als jemand der kein Talent hat
aus irgendwelchen Gründen ist bei einem Talentierten bereits vor dem Lernen was vorhanden,
was andere erst mühsam lernen müssen
Talent bezieht sich auf alle möglichen Fähigkeiten
wenn man davon ausgeht, daß jeder Mensch einzigartig ist,
dann wäre das Talent dasjenige,
was einem Menschen Freiheit gibt,
sofern dies die Gesellschaft zulässt
 
Hallo zusammen,

ich möchte mich weitestgehend Scilla anschließen, dass Talent eine bestimmte persönliche Eigenschaft/Fähigkeit darstellt, die nicht speziell erlernt werden kann und erst durch Erziehung oder Bildung gefördert/begünstigt, hauptsächlich aber als Grundanlage in dem Wesen eines Menschen - sei es auf physisch oder psychischer Ebene - vorhanden ist. Meist wird Talent dann erkannt, wenn einem Menschen im Vergleich zu Anderen etwas besonders leicht fällt, z.B. im Sport oder schulischen Bereich, obgleich er sich hierfür nicht im Besonderen anstrengen muss.

Ein kleines Beispiel in einem Bereich, mit welchem ich selbst diesbezügl. bereits Erfahrungen sammeln konnte, dem Laufsport. So gibt es Läufer, die auf Grund bestimmter physischer Begebenheiten gewisse Vorteile gegenüber den Menschen haben, die jene Begebenheiten in dieser Ausprägung nicht aufweisen. Dies äußert sich beispielsweise darin, dass ein talentierter Läufer im untrainierten Zustand bereits unter 40 min. auf 10km läuft, wofür ich selbst ein regelmäßiges und monatelanges Training benötige. Dies ist dem talentierten Läufer möglich, weil seine Muskelzellen so beschaffen sind, das sie besonders für Ausdauerleistungen geeignet sind, dafür aber z.B. nicht so gut für Schnellkraftsportarten geeignet wären.

Ich denke also Talent ist in erster Linie eine Eigenart eines Menschen, welche die Individualität und Unterschiedlichkeit eines jeden menschlichen Körpers als Ganzheit unterstreicht. Ebenso denke ich, dass jeder Mensch über ganz eigene Talente verfügt, die zu entdecken jedoch nicht immer ein Leichtes ist, zumal für längst nicht alle Talente auch ein geeigneter Nährboden vorhanden ist und daher der Vergleich fehlt, so dass man sein augenscheinliches Talent nicht als Begabung erfahren und erkennen kann.

Viele Grüße,

Philipp
 
Mit Talenten verhält es sich m.E. genauso wie mit "Charakter", nämlich: sicher ist einiges von unserem Wesen "angeboren", d.h. in unseren Erbanlagen verankert (dazu gehört eben auch Talent für bestimmte Dinge), sehr vieles, was wir meinen, wenn wir sagen daß jemand talentiert sei, wurde aber durch Lernprozesse angeeignet.

Beispiel:
Ich verfüge über ziemlich ausgeprägtes Talent zum Malen/Zeichnen. Das hat sich schon sehr früh gezeigt, ich konnte schon als kleines Kind erkennbar Gestalten zeichnen - und das so, daß sie nicht nur Kugeln mit Strichen als Beinen zeigten, sondern beispielsweise Pferde im Stehen, im Galopp, beim Grasen usw. Da hat sich also mein Talent gezeigt. Gefördert wurde es absolut nicht, eher im Gegenteil, dennoch habe ich für mich immer "geübt": Blickwinkel, zeichnen nach Vorlagen, Entwicklung / Austesten verschiedener Techniken. Damit kann ich heute ganz passable Bilder machen. Das würde ich als Kombination aus eigenem Interesse / ausgeprägtem Wollen und Üben sehen - also eine Verbindung von Charaktereigenschaft (Willenskraft und Sturheit) mit Sozialisation (Üben).

Anderes Beispiel:
Mathe. Da bin ich die absolute Niete. Ich WEISS, daß ich - vorausgesetzt, Interesse und Wille wären hier vorhanden gewesen - immerhin genug hätte üben können, daß es zu einer durchschnittlichen Note hätte reichen können. Allerdings: mir fehlt da irgendwo ein Mathe-Gen oder so :D Ich habe die binomischen Formeln z.B. mit Sicherheit schon an die 20 Mal gelernt und sogar verstanden. Ich könnte sie heute aber nicht mehr nennen - das Zeug verschwindet ungefähr so schnell aus meinem Hirn wie Wasser durch 'nen Kaffeefilter fließt...

Drittes Beispiel (und letztes - versprochen! :D):
Wie in Mathe bin ich auch in technischen Dingen 'ne völlige Niete. Mein jetziger (noch) Job ist überaus technisch, und als ich darin eingewiesen wurde biß ich täglich mehrmals in die Tischkante und stöhte: "Det kapiere ich niiiiiiiiie!!!"
Trotzdem könnte man mich mittlerweile als Art "Spezialistin" für meinen Bereich bezeichnen. Weil es mich interessiert hat - ich fand's irgendwie spannend. Ich habe geübt, herumprobiert, wieder und wieder getestet - und kann manches inzwischen schneller und "kreativer" als diejenigen, die mich die Basics gelehrt haben. Nichtsdestotrotz reicht eine Überlegung, die etwas von meinem üblichen Bereich abweicht, schon aus um mich völlig konfus zu machen, d.h. mir fehlt das "Gespür" oder die "technische Begabung", um auf die Schnelle technische Gegebenheiten erfassen zu können.

Ich find's eigentlich jammerschade, daß viele Menschen glauben, daß immer nur "eine" Voraussetzung (hier: Angeboren = richtig/falsch) stimmig sein muß. Der Mensch ist eine Kombination aus vielem - ist doch gut so, oder? :)
 
Hallo Wirrlicht,

natürlich wird die Begrifflichkeit des Talents in unterschiedlichsten Zusammenhängen und Situationen verwendet, auch versteht jeder Mensch ausnahmslos etwas anderes unter Talentiertheit, was schlicht darauf zurückzuführen ist, dass das Verständnis stets nur subjektiver Natur sein kann, da jeder Mensch nur selbst sein kann.

Daher haben eben solche Diskurse, wie jener, den wir im Moment führen, auch mitunter zum Ziel, die vielen subjektiven Vorstellungen so zusammenzutragen und miteinander zu bereden, dass - im besten Falle - die subjektiven Ansichten durch ein dann enstehendes neues gemeinschaftliches Verständnis bereichert bzw. ersetzt werden können.

Also, habe etwas Nachsicht und Geduld mit anderen Ansichten, dann kann vielleicht etwas bereicherndes ins Licht gerückt werden, um es einmal bildhaft zu umschreiben ;)

Viele Grüße,

Philipp
 
Original geschrieben von PhilippP
...
Also, habe etwas Nachsicht und Geduld mit anderen Ansichten, dann kann vielleicht etwas bereicherndes ins Licht gerückt werden, um es einmal bildhaft zu umschreiben ;)


Autsch - hoppala! Hoffentlich habe ich nicht den Eindruck erweckt daß ich keine Nachsicht gegenüber anderen Erfahrungen und Meinungen habe... ich neige manchmal zu etwas drastischen Äußerungen, meine ich aber nicht böse.

Meine Bemerkung

Ich find's eigentlich jammerschade, daß viele Menschen glauben, daß immer nur "eine" Voraussetzung (hier: Angeboren = richtig/falsch) stimmig sein muß

sollte nicht zum Ausdruck bringen, daß ich solche Diskussionen überflüssig finde - ganz im Gegenteil, sonst würde ich mich ja nicht beteiligen :)

Ist vielleicht einfach nur mitgeprägt aus diesem ewigen Psychostreit: "Was stimmt denn nun: angeborener Charakter oder alles Erziehung?" Meiner Überzeugung nach sind Menschen einfach zu vielschichtig, um nur eine Facette zuzulassen ;)

LG, wirrlicht
 
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Im Gegensatz zu gysi halte ich Talent schon für in die Wiege gelegt oder angeboren. Man kann zwar ein Talent dann fördern, damit der Träger des Talents es zu wahrer Meisterschaft bringt.

Aber m.E. nach kann es nie gelingen, durch Training oder besser "Dressur" eine nicht vorhandene Begabung anzuerziehen.
 
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