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Verkehrsminister rettet die deutsche Sprache

FritzR

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6. Oktober 2008
Beiträge
2.809
Ist vielleicht schon bekannt, aber ich wills doch eigens erwähnen.

Unser Verkehrsminister Ramsauer aus Bayern macht nun Ernst mit der Rettung der deutschen Sprache.

Deutsch statt Denglisch
Ramsauer performt auf Klapprechner

Verkehrsminister Ramsauer liebt seine Muttersprache. Und will sie hegen und pflegen. Sogenanntes Denglisch soll ihm nicht mehr ins Haus kommen. In seinem Ministerium sollen Begriffe wie Flipchart und Laptop bald nicht mehr auftauchen. Jedenfalls wünscht er sich das von seinen Mitarbeitern.

Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) hat eine neue Aufgabe. Der Bayer tritt auf wie ein selbst ernannter Regierungsbeauftragter für die Pflege der deutschen Sprache. Ja, sagte Sprecherin Sabine Mehwald, der Minister habe im Hause dazu aufgerufen, die deutsche Sprache zu schützen - vor allem vor Anglizismen. "Darauf zu achten, wie geh' ich mit meiner Muttersprache um, ist dem Minister sehr wichtig." Im Ministerium gibt es inzwischen eine Liste, welche englischen Wörter die Mitarbeiter zurückübersetzen sollen.

Nun soll es in den Schriftstücken des Ministeriums "Klapprechner" statt "Laptop", "Fahrschein" statt "Ticket" oder "Tafelschreibblock" statt "Flipchart" heißen. Da wird der "Gigaliner" zum "Lang-Lkw", der "Beamer" zu "Datenprojektor" oder die "E-Mail" zur "Nachricht", der "Shareholder" zum "Anteilseigner", der "Laserpointer" zum "Laserzeiger".


http://www.n-tv.de/panorama/Ramsauer-performt-auf-Klapprechner-article2254731.html

Ich begrüße solche Vorstöße ins Leere!

Übrigens sind einige der von Ramsauer inkrimierten Wörter längst im Duden; Laptop z.B.
Gruß
 
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AW: Verkehrsminister rettet die deutsche Sprache

Witzig ist, dass es diesen "Rettern der deutschen Sprache" gar nicht um die deutsche Sprache selbst geht, sondern darum, das zu erhalten an das sie sich persönlich gewöhnt haben.
Wenn der Ramsauer das wirklich ernst meinen würde, müsste er die mitteldeutsche Sprache Martin Luthers fördern.
 
AW: Verkehrsminister rettet die deutsche Sprache

Soll doch jeder sprechen, wie er mag! Dann würde sich bald zeigen, wer wen verstehen möchte. :lachen:
 
AW: Verkehrsminister rettet die deutsche Sprache

Einiges ist nur komisch ("Klapprechner" z.B.), anderes vielleicht erwägenswert (warum muss ein Fahrschein "Ticket" heißen?), aber insgesamt empfehle ich einen gelasseneren Umgang mit der Sprache. Ich bewundere z.B. die Niederländer, die gebräuchlich gewordene Fremdworte einfach vereinnahmen, dann aber auch in der Rechtschreibung. (Beispiel: Kado für "Geschenk", abgeleitet vom Französischen "cadeau")
 
AW: Verkehrsminister rettet die deutsche Sprache

Einiges ist nur komisch ("Klapprechner" z.B.), anderes vielleicht erwägenswert (warum muss ein Fahrschein "Ticket" heißen?), aber insgesamt empfehle ich einen gelasseneren Umgang mit der Sprache. Ich bewundere z.B. die Niederländer, die gebräuchlich gewordene Fremdworte einfach vereinnahmen, dann aber auch in der Rechtschreibung. (Beispiel: Kado für "Geschenk", abgeleitet vom Französischen "cadeau")

Ich nehme an, das kommt daher, weil ein Fahrschein wie ein Ticket aussieht und auch so verwendet wird; deshalb hat sich vemutlich ein findiger Kopf gedacht: da könnte man ja gleich Ticket dazu sagen ;-)
Übrigens, wenn du schon dabei bist, kannst du uns auch gleich bewundern, weil es natürlich auch in der deutschen Sprache jede Menge Lehnwörter gibt, die die Leute nicht richtig aussprechen konnten, und daher eingedeutscht haben: Soße, Möbel, Kantine, Vitrine, ... um nur ein paar mit französischer Hekunft zu nennen.
 
AW: Verkehrsminister rettet die deutsche Sprache

Ich nehme an, das kommt daher, weil ein Fahrschein wie ein Ticket aussieht und auch so verwendet wird; deshalb hat sich vemutlich ein findiger Kopf gedacht: da könnte man ja gleich Ticket dazu sagen ;-)
Übrigens, wenn du schon dabei bist, kannst du uns auch gleich bewundern, weil es natürlich auch in der deutschen Sprache jede Menge Lehnwörter gibt, die die Leute nicht richtig aussprechen konnten, und daher eingedeutscht haben: Soße, Möbel, Kantine, Vitrine, ... um nur ein paar mit französischer Hekunft zu nennen.

...ist mir durchaus bekannt, Deutsch ist eines meiner studierten Fächer und als Wesen mit großem Latinum weiß ich, dass auch Worte wie "Fenster", "Wein" oder "Mauer" durchaus nicht deutschen Urspungs sind, sondern sich aus dem Lateinischen entwickelt haben.
Alle Puristen bedenken einfach nicht, dass Sprache etwas Lebendiges ist und sich entwickelt (dass es auch Moden gibt, ok), aber gegen Entwicklungen ist ja nichts zu sagen. Es gibt halt aber auch Fehlentwicklungen ("Klapprechner" wäre so etwas), mit "Ticket" kann ich leben, obwohl ich "Fahrschein" einfach schöner finde (aber - de gustibus...).

Kleine Anekdote: Rühmann sollte mal in einer Rolle das Wort "Zug" sagen; er fragte, ob er nicht "Eisenbahn" sagen dürfe, weil das erstens besser klinge und ihm zweitens mehr Zeit lasse für Mimik und Gestik...

Und noch etwas: Warum muss ein Verkehrsminister Sprachpurist werden??? Als Verkehrsminister hat er m.E. wenig geleistet... Oder fühlt er sich unterfordert? Oder muss er nur einfach mal wieder in die Schlagzeilen???
 
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AW: Verkehrsminister rettet die deutsche Sprache

Soße, Möbel, Kantine, Vitrine, ... um nur ein paar mit französischer Hekunft zu nennen.

Zu Fahrschein stelle ich noch Fahrkarte.

Sauce, Meubles, Bureau, Cophre, Chaise longe sind nicht wegen der unbekannten Aussprache, sondern wegen der leichteren Schreibung germanisiert worden, und weil man vor hundertfünfzig Jahren noch lockerer mit Fremdwörtern umging.
Film, Keks, Kaffee,Tee, Kautsch, Poster, Boiler, Park, parken und parkieren für die Schweizer, Parka, Parkett - nee, das ist aus dem Französischen und Mittellateinischen - könnte man noch erwähnen.

Ich schreib auch Skänner, Kätschabb, Schoför, Händi,
und verwende Internetz, Heimseite.

Gruß
 
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