Benjamin
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- Registriert
- 27. Januar 2005
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Ich finde unser Schulsystem in Österreich miserabel. Das ist meine persönliche Meinung und gründet freilich in meiner eigenen Erfahrung mit diesem System.
Dazu möchte ich vorerst einmal erläutern, welche Schulen ich denn überhaupt besucht habe. Das waren ein Jahr Vorschule, vier Jahre Volksschule (Grundschule), vier Jahre AHS Unterstufe, dann habe ich kurz ein Jahr eine Höhere Technische Lehranstalt (HTL) besucht, um letztlich dann doch nach weiteren drei Jahren AHS-Oberstufe mit Matura abzuschließen. Heute studiere ich Physik.
Ich bin für vieles dankbar, das ich in all diesen Jahren gelernt habe. Das betrifft vor allem das Lesen und Schreiben, sowie Kenntnisse der Mathematik und Englisch. Ich kann heute sagen, dass die erworbenen Fähigkeiten (insbesondere in diesen Fächern) mein Leben ungemein bereichert haben.
Und dennoch würde ich als Resümee unserem Bildungssystem heute eine 4 Minus als Beurteilung geben. Es überwiegt meinerseits allgemein das Gefühl, das ich Jahre meines Lebens verschwendet habe, für Dinge, die ich einerseits schon längst wieder vergessen habe, für Dinge, die mich nie interessiert haben, und für Dinge, die mich zwar interessiert haben, aber der Zugang zu diesen mein Interesse wieder untergraben hat.
Überdies sah ich an mir, aber meist noch stärker an meinen Schulkollegen, dass uns diese Art des Lernens die Kreativität und Unvoreingenommenheit, die wir einst als Kinder besaßen, erstickt hat.
Ich finde es sehr verwunderlich, dass man in einer Zeit, wo das Durchschnittsalter der Bevölkerung erheblich hoch ist und weiter steigt, man noch immer bestrebt ist, den jungen Menschen so viel Bildung wie nur möglich zu verpassen. Das führt natürlich dazu, dass auch das Berufseinstiegsalter der Bevölkerung wächst, gegenüber einer zunehmenden Zahl an Pensionisten. Fragt sich nur, wie man diesen Gegensatz einmal finanzieren möchte. Es ist von dem her auch im wirtschaftlichen Sinne Unsinn, den Menschen hinter die Schulbank zu zwingen.
Aber das nur nebenbei. Der Hauptgrund für mein schlechtes Resümee ist jedoch das Bildungssystem selbst.
Wie erwähnt studiere ich heute Physik. Und gerade hier wurde mir bewusst, was ich im Grunde schon Jahre zu vor geahnt hatte, dass nämlich so vieles, wofür ich mich plagte, aus heutiger Sicht Zeitverschwendung war. Das ist meine persönliche Meinung.
Oh, wie angesehen ist doch Allgemeinbildung in unserer Gesellschaft! Wie toll ist es doch gescheit zu reden, und von allem zu glauben, etwas zu wissen!
Ich kann nur den Kopf schütteln, und bedauere es, so viel Zeit meines jungen Lebens für Sachen aufgebracht zu haben, die so nebensächlich und unwichtig sind. Vor allem in Hinblick auf all das, wofür ich meine Zeit hätte nutzen können.
Wie kurzsichtig waren doch die meisten meiner Lehrer! Bildeten sich ein, so vieles wäre wichtig zu wissen! Im Grunde wussten sie selbst doch nichts. Und sah ich auch junge, kluge Menschen, die in diesem System scheiterten, weil sie nicht der Norm entsprachen. Und es ist auch an der Universität nichts anderes. Geschätzt werden die, die gut nachkauen können. Selbstständiges Denken wird am Rande ein klein wenig gewürdigt, aber letztlich wird man hauptsächlich dafür belohnt, wenn man die Gedanken der Professoren wiedergibt - Gedanken, die auch wahrscheinlich hauptsächlich durch wiedergeben in ihren Kopf gelangt sind.
Dazu möchte ich vorerst einmal erläutern, welche Schulen ich denn überhaupt besucht habe. Das waren ein Jahr Vorschule, vier Jahre Volksschule (Grundschule), vier Jahre AHS Unterstufe, dann habe ich kurz ein Jahr eine Höhere Technische Lehranstalt (HTL) besucht, um letztlich dann doch nach weiteren drei Jahren AHS-Oberstufe mit Matura abzuschließen. Heute studiere ich Physik.
Ich bin für vieles dankbar, das ich in all diesen Jahren gelernt habe. Das betrifft vor allem das Lesen und Schreiben, sowie Kenntnisse der Mathematik und Englisch. Ich kann heute sagen, dass die erworbenen Fähigkeiten (insbesondere in diesen Fächern) mein Leben ungemein bereichert haben.
Und dennoch würde ich als Resümee unserem Bildungssystem heute eine 4 Minus als Beurteilung geben. Es überwiegt meinerseits allgemein das Gefühl, das ich Jahre meines Lebens verschwendet habe, für Dinge, die ich einerseits schon längst wieder vergessen habe, für Dinge, die mich nie interessiert haben, und für Dinge, die mich zwar interessiert haben, aber der Zugang zu diesen mein Interesse wieder untergraben hat.
Überdies sah ich an mir, aber meist noch stärker an meinen Schulkollegen, dass uns diese Art des Lernens die Kreativität und Unvoreingenommenheit, die wir einst als Kinder besaßen, erstickt hat.
Ich finde es sehr verwunderlich, dass man in einer Zeit, wo das Durchschnittsalter der Bevölkerung erheblich hoch ist und weiter steigt, man noch immer bestrebt ist, den jungen Menschen so viel Bildung wie nur möglich zu verpassen. Das führt natürlich dazu, dass auch das Berufseinstiegsalter der Bevölkerung wächst, gegenüber einer zunehmenden Zahl an Pensionisten. Fragt sich nur, wie man diesen Gegensatz einmal finanzieren möchte. Es ist von dem her auch im wirtschaftlichen Sinne Unsinn, den Menschen hinter die Schulbank zu zwingen.
Aber das nur nebenbei. Der Hauptgrund für mein schlechtes Resümee ist jedoch das Bildungssystem selbst.
Wie erwähnt studiere ich heute Physik. Und gerade hier wurde mir bewusst, was ich im Grunde schon Jahre zu vor geahnt hatte, dass nämlich so vieles, wofür ich mich plagte, aus heutiger Sicht Zeitverschwendung war. Das ist meine persönliche Meinung.
Oh, wie angesehen ist doch Allgemeinbildung in unserer Gesellschaft! Wie toll ist es doch gescheit zu reden, und von allem zu glauben, etwas zu wissen!
Ich kann nur den Kopf schütteln, und bedauere es, so viel Zeit meines jungen Lebens für Sachen aufgebracht zu haben, die so nebensächlich und unwichtig sind. Vor allem in Hinblick auf all das, wofür ich meine Zeit hätte nutzen können.
Wie kurzsichtig waren doch die meisten meiner Lehrer! Bildeten sich ein, so vieles wäre wichtig zu wissen! Im Grunde wussten sie selbst doch nichts. Und sah ich auch junge, kluge Menschen, die in diesem System scheiterten, weil sie nicht der Norm entsprachen. Und es ist auch an der Universität nichts anderes. Geschätzt werden die, die gut nachkauen können. Selbstständiges Denken wird am Rande ein klein wenig gewürdigt, aber letztlich wird man hauptsächlich dafür belohnt, wenn man die Gedanken der Professoren wiedergibt - Gedanken, die auch wahrscheinlich hauptsächlich durch wiedergeben in ihren Kopf gelangt sind.
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