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überraschendes Schlichtungsende Stuttgart 21

scilla

Well-Known Member
Registriert
19. April 2003
Beiträge
6.927
der Bürgermeister von Tübingen, Boris Palmer, hat eine sehr gute Rede gehalten,
die leider ständig unterbrochen wurde

er hat nachgewiesen, daß das vom Gutachter verwendete Wort 'wirtschaftlich optimal' weniger wert ist, als das vorher von beiden Seiten vereinbarte 'gut'.
(das war so überzeugend, daß die Befürworter heftig geschluckt haben)

er hat dann nachzuweisen versucht, daß die vielen Fußnoten des Gutachters in Wirklichkeit beweisen, daß der geplante Bahnhof den Anforderungen nicht genügt
diesem konnte zum Teil widersprochen werden
(es dürfte aber etwas hängen geblieben sein)

danach habe ich den Fernseher ausgeschaltet

nun lese ich, daß der Schlichter, Heiner Geissler, vorgeschlagen hat,
den alten Bahnhof weiter zu verwenden (für den Nah- und Regionalverkehr)
und den zu bauenden Tiefbahnhof ausschließlich für den Fernverkehr zu verwenden

ob das ein sinnvoller Vorschlag war, weiss ich noch nicht
immerhin wäre dann die schreckliche PVC-Folien-Architektur vom Tisch

mein Schlichtungsvorschlag wäre ein S-Bahn-Ring gewesen
(der neue Bahnhof (Orientexpress) liegt dann irgendwo an diesem S-Bahn-Ring)
 
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AW: überraschendes Schlichtungsende Stuttgart 21

Heiner Geißler hält seinen Vorschlag für 'billiger und zweimal besser' als Stuttgart 21

das ist in den Augen der S21 Befürworter eine Provokation,
beanspruchten diese doch bisher die Ingenieurs-Kompetenz für sich allein
 
AW: überraschendes Schlichtungsende Stuttgart 21

Heiner Geißler muss sich, wie erwartet, den S21 Befürwortern gegenüber verteidigen

Sein Vorschlag sei „keine Aktion gegen den Tiefbahnhof, sondern der Versuch, die total verhärteten Fronten aufzubrechen“.

Er kontert aber frech dem Bundesverkehrsminister

Den Vorwurf von Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU), der Vorstoß beinhalte nichts Neues, wies Geißler zurück: „Nur weil etwas alt ist, wird es nicht schlecht. Das Neue Testament ist 2000 Jahre alt und immer noch richtig.“ Es sei ein entscheidender Fehler gewesen, dass ein ähnlicher Plan in Stuttgart vor 15 Jahren einfach abgelehnt worden sei.


Quelle: Schwäbische Zeitung
http://www.schwaebische.de/region/w...bt-noch-Zeit-nachzudenken“-_arid,5112124.html


nach Angaben der FAZ will die Landesregierung von Baden-Württemberg in ungefähr 10 Tagen den Vorschlag Heiner Geißlers bewerten
  • die SPD hat offenbar signalisiert, dem Schlichtungsvorschlag zuzustimmen, sofern dieser besser als S21 sei
  • die GRÜNEN scheinen mir wohlmeinend zu sein

der im nächsten Jahr abzuwählende Bürgermeister von Stuttgart ist gegen den Schlichtungsvorschlag
 
Zuletzt bearbeitet:
AW: überraschendes Schlichtungsende Stuttgart 21

Vielen Dank für die Infos scilla, ich hatte die Sache mit Meister Joda schon nicht mehr weiter verfolgt.

Bernd (Knüppelpolizistin21)
 
AW: überraschendes Schlichtungsende Stuttgart 21

Im Abschlussbericht des Raumordnungsverfahrens soll auf Seite 99 stehen:
Die besondere Chance von Stuttgart 21 liegt nicht allein in der Konversion von Gleisanlagen zu Bauflächen, sondern auch im Zugewinn innerstädtischer Grünräume und der damit verbundenen ökologischen Verbesserung.

wenn das da so stehen sollte,
dann handelt es sich um eine groben Schnitzer der Planungsbehörde
die Aussage ist nämlich grottenfalsch

  • durch die bereits erfolgte Bebauung ehemaliger Gleisflächen hat sich die klimatologische Situation in Stuttgart verschlechtert
  • durch das zum Teil bereits erfolgte Abholzen voll ausgewachsener Parkbäume hat sich die ökologische Situation in Stuttgart verschlechtert
  • der geplante Verlust der höchstrangigen Grünfläche wird durch den Zugewinn von im Randbereich liegenden Grünflächen nicht kompensiert (da dort keine Menschenmassen verkehren)
    um aber einen neuen zentralen Park anlegen zu können, müssten für teueres Geld Häuser fallen​
 
AW: überraschendes Schlichtungsende Stuttgart 21

Im Abschlussbericht des Raumordnungsverfahrens soll auf Seite 99 stehen:

wenn das da so stehen sollte,
dann handelt es sich um eine groben Schnitzer der Planungsbehörde
die Aussage ist nämlich grottenfalsch

  • durch die bereits erfolgte Bebauung ehemaliger Gleisflächen hat sich die klimatologische Situation in Stuttgart verschlechtert
  • durch das zum Teil bereits erfolgte Abholzen voll ausgewachsener Parkbäume hat sich die ökologische Situation in Stuttgart verschlechtert
  • der geplante Verlust der höchstrangigen Grünfläche wird durch den Zugewinn von im Randbereich liegenden Grünflächen nicht kompensiert (da dort keine Menschenmassen verkehren)
    um aber einen neuen zentralen Park anlegen zu können, müssten für teueres Geld Häuser fallen​

Offensichtlich ist die von Heiner GEISSLER moderierte Fakten-Schlichtung auch deshalb an ihre Grenzen gestoßen, weil keine Einigung darüber erzielt werden konnte, was überhaupt als Faktum von den Konfliktparteien akzeptiert wird ....

Aber eine sog. Fakten-Schlichtung ist ja auch kein philosophischer Diskurs ..., sondern ein interessengeleiteter Meinungs- und Schlag-Abtausch auf leicht gehobenem Stammtisch-Niveau ...:lachen::lachen::lachen:
 
AW: überraschendes Schlichtungsende Stuttgart 21

Heiner GEISSLER hat übrigens sein Joseph Goebbels-Zitat "Wollt ihr den totalen Krieg ?" gestern in einem Interview wie folgt gerechtfertigt:
1. "Wenn ich in der Nähe von Goebbels bin, ist der Playboy das Mitteilungsblatt des Vatikans".

2. "Der totale Krieg, den hat schon Winston Churchill verwendet und Prinz Heinrich von Preußen an Friedrich den Großen."

(Quelle: afp/Frankfurter Neue Presse vom 04.08.2011)
----------------------------------------------------------------------------------

Mein unmaßgeblicher Kommentar zu 1.:


Wenn der Playboy das Mitteilungsblatt des sinkenden Vati-Kahns geworden sein wird, hat sich zumindest der bi-gotte institutionalisierte klerikale Katholizis-mus , (= das perfideste und subtilste aller Macht-Systeme) endlich erledigt ...:lachen::lachen::lachen:
 
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AW: überraschendes Schlichtungsende Stuttgart 21

Heiner GEISSLER hat übrigens sein Joseph Goebbels-Zitat "Wollt ihr den totalen Krieg ?" gestern in einem Interview wie folgt gerechtfertigt:
1. "Wenn ich in der Nähe von Goebbels bin, ist der Playboy das Mitteilungsblatt des Vatikans".

2. "Der totale Krieg, den hat schon Winston Churchill verwendet und Prinz Heinrich von Preußen an Friedrich den Großen."

(Quelle: afp/Frankfurter Neue Presse vom 04.08.2011)
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Mein unmaßgeblicher Kommentar zu 1.:


Wenn der Playboy das Mitteilungsblatt des sinkenden Vati-Kahns geworden sein wird, hat sich zumindest der bi-gotte institutionalisierte klerikale Katholizis-mus , (= das perfideste und subtilste aller Macht-Systeme) endlich erledigt ...:lachen::lachen::lachen:



Typisch, wie wieder allüberall intensivst Geißlers Äußerungen inquisitorisch zerlegt werden. Eigentlich nur, um diesen sogenannten "Schlichter" zu disqualifizieren. Man sollte vielmehr fragen, was überhaupt ein Schlichter bei dem offensichtlichen Unsinn von Stuttgart 21 zu suchen hat (?)
Es geht doch wieder einmal nur um die Macht gewisser Kommunalpolitiker, die sich ein gigantisches Denkmal setzen wollen. Den Bahnreisenden wird man weiterhin nur Unpünktlichkeiten und Preissteigerungen bieten - egal wie das Monstrum in Stuttgart aussehen oder heißen mag.
Perivisor
 
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