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trauer über das, was nicht sein kann

L

lilith51

Guest
ich bin ein fröhlicher, optimistischer mensch. meistens.

aber -

manchmal steigt in mir eine riesige trauer hoch, weil nicht alles, was als potential da ist, auch geschehen kann.

eine trauer um alles, was nicht wirklichkeit werden kann.
:weinen2:

kennt das jemand von euch auch so?

lilith
 
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Liebe Lilith,
ja.... ich kenne dieses gefühl....

Denke ich zumindest!
Aber sprichst du speziel von der Liebe?

Im verlauf des Lebens habe ich schon in vielen Dingen Potenzial gesehen und es hat mich häufig "runtergezogen" wenn ich dabei zusehen musste wenn es nicht genutzt oder erkannt wurde oder es nicht so gelaufen ist wie es haette laufen können.

Aber ich denke (Da ich im Grunde auch ein positiever Mensch bin) das es vieleicht gar nicht falsch ist wenn etwas nicht so läuft wie es im besten Fall laufen könnte, da man daraus auch viel lernen kann....

Und ich denke dass wenn etwas wirklich richtig ist (also nicht nur aus der sichtweise einer Person) dann wuerde es auch positiv laufen.

Aber wenn es um Gefühle wie Liebe geht ist es schwer zu glauben das es besser ist wenn es nicht klappt da man sich sehr in dieses gefühl reinsteigert und daher erst späht oder garnicht erkennt das es besser ist/war das es nicht klappt/geklappt hat......

Lg Denkon
 
es gibt ein Wort,
das fast wie Potential heisst,
das einen aber nicht traurig macht,
sondern potent

die Potenz ist eine göttliche Eigenschaft
wer potent ist,
wird irgendwann irgendwo irgendetwas befruchten
und damit einen Prozess starten,
der die Welt verändert
 
Hallo Denkon!
Es ging mir in dieser Sache weniger darum, etwas versäumt zu haben. Nein, ich habe dieses Gefühl der Trauer, obwohl ich eine bewusste Entscheidung FÜR eine Sache getroffen habe, die ich auch im Nachhinein als richtig ansehe.

Meine Trauer kommt eher aus dem Bedauern, dass ich mich eben entscheiden MUSS, weil ich ja nicht alle Möglichkeiten, die bis zur fälligen Entscheidung als Möglichkeiten erkennbar sind, verwirklichen kann. Es ist das Bedauern, aus der Fülle ein Einzelnes auswählen zu müssen. Wie ein Kind in der Spielwarenabteilung eines Kaufhauses in der Vorweihnachtszeit, das alles was es da an Herrlichkeiten gibt, haben möchte, aber nur ein Spielzeug kriegt. Entscheidung für etwas heißt ja immer auch, auf alles andere verzichten zu müssen.
Mein Verstand kann das ganz gut verarbeiten, aber das Gefühl der Trauer ist manchmal sehr groß.

Deswegen kann ich auch das mit dem Reinsteigern nicht nachvollziehen. Das wollte ich damit nicht ausdrücken.

@ scilla:
Die Verwandtschaft POTENTIAL und POTENZ gefällt mir.

Ich glaube, das ist die Kehrseite dieser Medaille. Der Trauer über das, was nicht wahr werden kann, steht die Potenz zur Verwirklichung der ausgewählten Möglichkeit gegenüber. :danke:

herzlich
lilith
 
lilith51 schrieb:
eine trauer um alles, was nicht wirklichkeit werden kann.

Liebe Lilith,

in erster Linie habe ich gestaunt, dass dein erster Beitrag so lange unbeantwortet geblieben ist. Denn es ist ein sehr interessantes Thema, und jeder von uns hat diese Erfahrung gemacht - aber dieses Gefühl des Sich-Nichterfüllens sicherlich anders erlebt.
Noch unterschiedlicher dürften im Rückbick die aus dem Erlebnis erfolgten Schlussfolgerungen individuell ausfallen. Manchmal stellt man den Zusammenhang dessen was vor längerer Zeit geschehen ist und der Konsequenzen, erst viel später fest. Erst erscheinen die zwei Ereignisse völlig getrennt voneinander - es dauer manchmal Monate oder sogar Jahre bevor man den roten Faden, der die beiden Geschehnisse verbindet, auf einmal deutlich sieht.

Konkretes Beispiel: ich wurde vor Jahren sehr krank, musste durch eine schwere Zeit, die ich damals als Verdammnis erlebte. Natürlich bedeutet so eine Erkrankung auch oft, dass Wünsche zurückgestellt werden, sich nicht erfüllen.
Nach etwa einem Jahr, fing ich an, so aus heiterem Himmel, zu malen. Sehr bunte, fröhliche Bilder - wahre Explosionen an Lebensfreude. Wie diese Bilder auf einmal da waren, verstand ich nicht, setzte mich aber eher mit der Technik der Aquarellmalerei auseinander, als mit "philosophischen" Fragen.

Als ich sehr viel später den Zusammenhang erkannte, begriff ich auch, dass die Erkrankung und die Malerei eng verbunden waren. Die Bilder drückten einfach eine unendliche Sehnsucht nach Leben aus...
Und die Erkrankung hätte ich, seit ich dies begriffen hatte, nichtmehr missen wollen...

Mit freundlichen Grüßen an dich

Miriam
 
ja, ich kenn das gefühl, das du beschrieben hast, auch sehr gut.
aber bei mir ist es immer so, dass es eher davon kommt, dass ich allgemein mit allem nicht zufrieden bin, überlastet mit stress, arbeit, beziehung, ....
einfach das ganze leben wird einem zu viel, man will ruhe, da regt man sich dann natürl. auch über ALLES auf, philosophiert allerdings auch über die sinnlosesten sachen/dinge...und ist dadurch dann auch unzufrieden mit sich und der welt...!
 
Sein Potenzial nutzen

scilla schrieb:
es gibt ein Wort,
das fast wie Potential heisst,
das einen aber nicht traurig macht,
sondern potent

die Potenz ist eine göttliche Eigenschaft
wer potent ist,
wird irgendwann irgendwo irgendetwas befruchten
und damit einen Prozess starten,
der die Welt verändert
Danke Scilla!

Mir scheint, wer um sein Potenzial weiß und es auch nutzen kann,
lebt seine Potenz.

Wer zwar um sein Potenzial weiß, nicht aber, wie es zu nutzen geht,
hat noch einiges zu lösen und an sich zu erkennen.

Wer noch nicht einmal um sein Potenzial weiß, tja der.... :maus:
 
AW: trauer über das, was nicht sein kann

Adieu!

So leise hat sich diese Trauer heute bei mir eingeschlichen. Vielleicht ist jetzt, zu Allerheiligen, auch die passende Stimmung, oder das herbstliche Wetter trägt dazu bei, wer weiß das schon so genau.

Trauer! Wenn mir bewusst wird, dass ich mich zwar wie 30 fühle, wenn ein junger Mann mit mir flirtet, der dann aber doch lieber mit der 30-Jährigen abzieht. Trauer, wenn mir wieder einmal bewusst wird, dass mein liebster Freund als Freund da ist, aber nicht als Lebenspartner. Dafür war es schon zu spät, er hatte seine Familie, ich meine.

Es ist eine leise Trauer, nichts Spektakuläres, nichts das mich in Verzweiflung stürzen würde. Es ist ein leises Abschiednehmen von den Wünschen der Vergangenheit.

Ein kleines Winken zurück, adieu!

:schnt:
 
Gut,daß du dieses Thema wieder hochgeholt hast..

ich bin ein fröhlicher, optimistischer mensch. meistens.

aber -

manchmal steigt in mir eine riesige trauer hoch, weil nicht alles, was als potential da ist, auch geschehen kann.

eine trauer um alles, was nicht wirklichkeit werden kann.
:weinen2:

kennt das jemand von euch auch so?

lilith
Ja,das kenne ich sehr gut!

Ich trauer um verpasste Chancen,um falsch Gewähltes...um ein nicht begonnenes Gesangsstudium,um einen Menschen,der mir sehr nah ist und doch so fern ect...

Ich trauer um vergangene Lebenszeit ,um meine verlorene jugendliche Frische,um so vieles...am meisten aber über mich,über meinen geistigen Stillstand,den ich schon seit über einem Jahr erlebe und nicht ändern kann...

Ach...bevor ich nun allzu trübsinnig werde,schleich ich mich lieber...

Gruß an dich,Lilith :blume1:
 
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AW: trauer über das, was nicht sein kann

Es ist eine leise Trauer, nichts Spektakuläres, nichts das mich in Verzweiflung stürzen würde. Es ist ein leises Abschiednehmen von den Wünschen der Vergangenheit.

Liebe Lilith,
laß die trauer, sei nicht traurig,
sieh es wie ich:

das Leben ist wie eine Urlaubsreise,
voller Eindrücke und Abenteuer, die aber auch mal zu Ende geht.

so, wie du nach der Reise die vielen Fotos und Filme beliebig oft betrachten und die Erlebnisse nachempfinden kannst,
so wird deine seele nach dem tod alles was du erlebt und genossen hast, wieder und wieder erinnern,
die häßlichen Augenblicke kannst du dann ignorieren wie die mißlungenen Fotos in der hintersten Schublade,

deshalb nutze die Zeit, sammle Eindrücke vom goldenen Herbst, mach dein Erinnerungsalbum komplett für die Zeit der Ewigkeit...

:blume1: von Claus
 
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