Straßburg: Norman Graf mit Klage abgeblitzt
Mit seiner Klage gegen die Republik Österreich ist jetzt IMMAG-Gründer Norman Graf beim Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte in Straßburg abgeblitzt. Graf hatte sich unter anderem über die zu lange Verfahrensdauer beim WEB-Prozess beschwert.
Dienstag, 30.09.03
13:00 MET
Graf erschien nach WEB-Skandal nie vor Gericht
Norman Graf war Geschäftsführer der zum WEB -Konzern gehörende IMMAG. Er wurde in den drei WEB-Verfahren immer wieder als das eigentliche "Gehirn" des Firmengeflechts bezeichnet. Graf saß jedoch nie auf der Anklagebank eines österreichischen Gerichts.
Der ehemalige Salzburger Staatsanwalt hatte sich nach dem Auffliegen des WEB-Skandals nach Deutschland abgesetzt und dort die deutsche Staatsbürgerschaft erworben. Graf selbst hat an seinem neuen Wohnort Köln die Anklageschrift der Salzburger Justizbehörden nie entgegengenommen.
Beschwerde: Medienkampagne, Gericht zu langsam
Beim europäischen Gerichtshof für Menschenrechte hatte sich der ehemalige Staatsanwalt unter anderem über die lange Verfahrensdauer beschwert. Außerdem habe es die Republik Österreich verabsäumt, die deutschen Behörden rechtzeitig einzuschalten.
Es habe gegen ihn eine riesige Medienkampagne gegeben, klagte Graf. Vom Gericht sei er nicht ordnungsgemäß angehört worden, die Vorgänge seien unfair gewesen.
EuGH: Heimische Rechtsmittel nicht ausgeschöpft
Die Richter in Straßburg haben der Beschwerde jedoch nicht stattgegeben. Norman Graf habe es verabsäumt, die heimischen Rechtsmittel auszuschöpfen. Sein Fall sei außerdem beim Landesgericht Salzburg nach wie vor schwebend, und deshalb eine Beschwerde verfrüht, hieß es in der Entscheidung.
Graf selbst hat dazu in einem Schreiben an Radio Salzburg mitgeteilt, dass in Deutschland sämtliche Strafverfahren gegen ihn eingestellt worden seien und er daher unschuldig sei.
25.000 Anleger um 160 Millionen Euro betrogen
Durch illegale, undurchsichtige Verrechnungen wurden rund 25.000 Besitzer von Hausanteilscheinen des WEB/IMMAG-Imperiums um mehr als 160 Millionen Euro geprellt.
Die meisten Verantwortlichen des ehemaligen Immobilien-Imperiums sind bereits rechtskräftig verurteilt worden.
Quelle: http://salzburg.orf.at/oesterreich.orf?read=detail&channel=5&id=285164
größter Wirtschaftsprozess Österreichs
Mit seiner Klage gegen die Republik Österreich ist jetzt IMMAG-Gründer Norman Graf beim Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte in Straßburg abgeblitzt. Graf hatte sich unter anderem über die zu lange Verfahrensdauer beim WEB-Prozess beschwert.
Dienstag, 30.09.03
13:00 MET
Graf erschien nach WEB-Skandal nie vor Gericht
Norman Graf war Geschäftsführer der zum WEB -Konzern gehörende IMMAG. Er wurde in den drei WEB-Verfahren immer wieder als das eigentliche "Gehirn" des Firmengeflechts bezeichnet. Graf saß jedoch nie auf der Anklagebank eines österreichischen Gerichts.
Der ehemalige Salzburger Staatsanwalt hatte sich nach dem Auffliegen des WEB-Skandals nach Deutschland abgesetzt und dort die deutsche Staatsbürgerschaft erworben. Graf selbst hat an seinem neuen Wohnort Köln die Anklageschrift der Salzburger Justizbehörden nie entgegengenommen.
Beschwerde: Medienkampagne, Gericht zu langsam
Beim europäischen Gerichtshof für Menschenrechte hatte sich der ehemalige Staatsanwalt unter anderem über die lange Verfahrensdauer beschwert. Außerdem habe es die Republik Österreich verabsäumt, die deutschen Behörden rechtzeitig einzuschalten.
Es habe gegen ihn eine riesige Medienkampagne gegeben, klagte Graf. Vom Gericht sei er nicht ordnungsgemäß angehört worden, die Vorgänge seien unfair gewesen.
EuGH: Heimische Rechtsmittel nicht ausgeschöpft
Die Richter in Straßburg haben der Beschwerde jedoch nicht stattgegeben. Norman Graf habe es verabsäumt, die heimischen Rechtsmittel auszuschöpfen. Sein Fall sei außerdem beim Landesgericht Salzburg nach wie vor schwebend, und deshalb eine Beschwerde verfrüht, hieß es in der Entscheidung.
Graf selbst hat dazu in einem Schreiben an Radio Salzburg mitgeteilt, dass in Deutschland sämtliche Strafverfahren gegen ihn eingestellt worden seien und er daher unschuldig sei.
25.000 Anleger um 160 Millionen Euro betrogen
Durch illegale, undurchsichtige Verrechnungen wurden rund 25.000 Besitzer von Hausanteilscheinen des WEB/IMMAG-Imperiums um mehr als 160 Millionen Euro geprellt.
Die meisten Verantwortlichen des ehemaligen Immobilien-Imperiums sind bereits rechtskräftig verurteilt worden.
Quelle: http://salzburg.orf.at/oesterreich.orf?read=detail&channel=5&id=285164
größter Wirtschaftsprozess Österreichs