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Steuergerechtigkeit bei der Umsatzsteuer?

Muzmuz

Well-Known Member
Registriert
15. März 2004
Beiträge
25.590
Die Lösung heißt ganz simpel "sozialer Ausgleich". Die ärmeren Schichten haben schon jetzt einen wesentlich kleineren CO2-Fußabdruck als die gut verdienenden und einen winzigen verglichen mit den Reichen - also nimmt man einen Teil der Einnahmen von denen und zahlt ihn an die unteren Einkommensbezieher aus.
Wird ja in gewisser Weise schon praktiziert, guckst du "progressive Besteuerung" - und auch schon so simple nichtprogressive Steuern wie Umsatzsteuer führt dazu, dass die "gut Verdienenden" und die "Reichen" mehr in die Staatskasse einzahlen als die ärmeren Schichten.
 
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Wird ja in gewisser Weise schon praktiziert, guckst du "progressive Besteuerung" - und auch schon so simple nichtprogressive Steuern wie Umsatzsteuer führt dazu, dass die "gut Verdienenden" und die "Reichen" mehr in die Staatskasse einzahlen als die ärmeren Schichten.
Die Umsatzsteuer ist gerade wegen ihrer Starre eine Verarmungssteuer für die untersten Einkommen. Man sollte weitere Stufen einführen für Luxusartikel.
Aber wir sind ja hier bei den E-Autos, da passt das Thema nicht so gut.
 
Die Umsatzsteuer ist gerade wegen ihrer Starre eine Verarmungssteuer für die untersten Einkommen. Man sollte weitere Stufen einführen für Luxusartikel.
Aber wir sind ja hier bei den E-Autos, da passt das Thema nicht so gut.
Es geht ja um die Umverteilung. Die untersten Einkommen zahlen deutlich weniger Umsatzsteuer als die anderen.
Dass die Armen arm sind liegt also nicht an der Umsatzsteuer. Und obwohl eine Umverteilung nicht der primäre
Zweck einer Umsatzsteuer ist, ist jene dennoch eines ihrer Nebenprodukte.
 
Es geht ja um die Umverteilung. Die untersten Einkommen zahlen deutlich weniger Umsatzsteuer als die anderen.
Nur in absoluten Zahlen, im Verhältnis zum Einkommen, also prozentual ist es weit mehr als ein Reicher zahlt.
Dass die Armen arm sind liegt also nicht an der Umsatzsteuer. Und obwohl eine Umverteilung nicht der primäre
Zweck einer Umsatzsteuer ist, ist jene dennoch eines ihrer Nebenprodukte.
Es liegt auch an der Umsatzsteuer, denn sie richtet sich nicht nach der Leistungsfähigkeit des Steuerschuldners. Es sit die Steuer, die ärmere Haushalte weitaus heftiger trifft als Reiche, von Selbständigen und Unternehmern ganz zu schweigen.

Und was die Umverteilungswirkung der CO2-Bepreisung angeht ist der beabsichtigte soziale Ausgleich endlich mal ein Instrument, um der wachsenden Ungleichheit entgegen zu wirken - sofern man es wirklich sauber durchführt und nicht wieder tausende Ausnahmen und Schlupflöcher für Begüterte einbaut.
 
Nur in absoluten Zahlen, im Verhältnis zum Einkommen, also prozentual ist es weit mehr als ein Reicher zahlt.
Wie kommst du da drauf ?
Die "normale" Umsatzsteuer beträgt in Österreich 20% für alle, ob arm oder reich. In Deutschland 19%, soweit ich weiß.
Es gibt einige begünstigte Wirtschaftsgüter (sprich: ermäßigter Steuersatz), die in der Regel eher Grundbedürfnisse abdecken.
Da Arme ihr Geld eher für jene ausgeben, kommen sie verhältnismäßig mehr in den Genuss der ermäßigten Umsatzsteuer.
Das heißt, im Verhältnis zum Einkommen zahlen die Armen weniger Umsatzsteuer als Reiche.
So meine Begründung bzw Berechnung, wie ich auf meine Aussage komme. Du kommst offensichtlich auf das Gegenteil. Wäre
interessant, was dich darauf brachte.
Es liegt auch an der Umsatzsteuer, denn sie richtet sich nicht nach der Leistungsfähigkeit des Steuerschuldners. Es sit die Steuer, die ärmere Haushalte weitaus heftiger trifft als Reiche, von Selbständigen und Unternehmern ganz zu schweigen.
Die Umsatzsteuer besteuert Umsatz - egal, welche Person dahinter steht. Die Steuer selbst trifft daher alle gleich. Wie die Getroffenen damit umgehend bzw welche Folgen sich für die ergeben, mag natürlich unterschiedlich sein. Und klar, ein Reicher zahlt leichter 100 Euro Umsatzsteuer als ein Armer. Daher sind die Menschen auch lieber reich als arm. Nur, Fakt ist dennoch, dass Reiche absolut wie auch relativ mehr Umsatzsteuer entrichten als Arme.
Und was die Umverteilungswirkung der CO2-Bepreisung angeht ist der beabsichtigte soziale Ausgleich endlich mal ein Instrument, um der wachsenden Ungleichheit entgegen zu wirken - sofern man es wirklich sauber durchführt und nicht wieder tausende Ausnahmen und Schlupflöcher für Begüterte einbaut.
Welche "Ausnahmen und Schlupflöcher für Begüterte" meinst du ?
Gib bitte einige Beispiele.
 
Wie kommst du da drauf ?
Die "normale" Umsatzsteuer beträgt in Österreich 20% für alle, ob arm oder reich. In Deutschland 19%, soweit ich weiß.
Es gibt einige begünstigte Wirtschaftsgüter (sprich: ermäßigter Steuersatz), die in der Regel eher Grundbedürfnisse abdecken.
Da Arme ihr Geld eher für jene ausgeben, kommen sie verhältnismäßig mehr in den Genuss der ermäßigten Umsatzsteuer.
Das heißt, im Verhältnis zum Einkommen zahlen die Armen weniger Umsatzsteuer als Reiche.
So meine Begründung bzw Berechnung, wie ich auf meine Aussage komme. Du kommst offensichtlich auf das Gegenteil. Wäre
interessant, was dich darauf brachte.
Arme geben einen Großteil ihres Einkommens für Konsum aus, Sparquote liegt nahe bei Null.
Auch Reiche kommen in den Genuss der ermäßigten Steuersätze für Grundnahrungsmittel. Natürlich gehen bei reichen Menschen mehr Mittel für Konsum in die Berechnung ein, vieles davon mit 19% Umsatzsteuer - das sind aber freiwillige Ausgaben, dennoch bleibt genug zum Ansparen von Vermögen übrig.

Welche "Ausnahmen und Schlupflöcher für Begüterte" meinst du ?
Gib bitte einige Beispiele.
Das Steuerrecht kennt ja nun wirklich etliche, zuletzt hat ja Döpfners "Erbe" bzw. Schenkung die Runde gemacht.
 
Arme geben einen Großteil ihres Einkommens für Konsum aus, Sparquote liegt nahe bei Null.
Sparen heißt nicht "nicht ausgeben", sondern lediglich "nicht JETZT ausgeben".
Und es ist das Wesen der Umsatzsteuer, dass sie mit dem Umsatz schlagend wird.
Und wenn ein Reicher sein Geld nie ausgibt, hat er vom Reichtum auch nichts Zählbares.
Und wenn er sein Geld ausgibt (und somit den Reichtum nutzt), zahlt er Umsatzsteuer.
Und somit absolut wie auch relativ mehr als ein Armer.
Auch Reiche kommen in den Genuss der ermäßigten Steuersätze für Grundnahrungsmittel. Natürlich gehen bei reichen Menschen mehr Mittel für Konsum in die Berechnung ein, vieles davon mit 19% Umsatzsteuer - das sind aber freiwillige Ausgaben, dennoch bleibt genug zum Ansparen von Vermögen übrig.
Ein Nichtausgeben von Geld als Umsatzsteuerbegünstigung zu interpretieren ist doch schon etwas absurd.
Das Steuerrecht kennt ja nun wirklich etliche, zuletzt hat ja Döpfners "Erbe" bzw. Schenkung die Runde gemacht.
Es geht um die Umsatzsteuer, nicht um Erbschaftssteuer oder Schenkungssteuer.
Aber, die Steuer gilt auch für alle gleich. Dass jemand, der eine Million an Steuern zahlt eventuell 100k Euros einsparen kann
während jemand, der nur 50k Euros Steuern zahlt das nicht kann, ist auch nur bei absurder Sichtweise als "unfair den Armen
gegenüber" zu bezeichnen.

Ist so wie wenn ein Veranstalter alle Ticketpreise halbiert, und sich dann die Armen, die ermäßigte Tickets haben, dann aufregen, dass
sie dadurch weniger Euros erlassen kriegen als jene, die Vollpreis zahlen. Und am Lautesten müssten dann die Gratisticketbesitzer aufregen,
denn die haben gar nichts von der Ermäßigung.
Fändest du jene Proteste dann als gerechtfertigt ?
 
....
Es geht um die Umsatzsteuer, nicht um Erbschaftssteuer oder Schenkungssteuer.
Okay, dann folgendes Beispiel:
Ein selbständiger Unternehmer ordert für die Ausstattung eines Seminarraums zwei Beamer, 2 Leinwände, PCs plus etliches an Zubehör. Ich durfte die ganze Sache installieren - 1 x im Firmengebäude, 1 x bei ihm zu Hause in seinem zum Heimkino umfunktionierten Keller.

Rate mal, wo da die Umsatzsteuer blieb ...
 
Keine Ahnung, hast du das im Pfusch gemacht ?

Aber: wenn du darauf anspielst, dass er beide Installationen steuerrechtlich als Unternehmensaufwände verbuchen will, dann stellt dies kein steuerrechtliches Schlupfloch dar, sondern ist Steuerbetrug. Weiters macht es hier keinen Unterschied, ob jener selbständige Unternehmer arm oder reich ist. Hat also nichts mit der Frage zu tun.
 
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Keine Ahnung, hast du das im Pfusch gemacht ?
Nein, meine/unsere Rechnung war sauber.
Aber: wenn du darauf anspielst, dass er beide Installationen steuerrechtlich als Unternehmensaufwände verbuchen will, dann stellt dies kein steuerrechtliches Schlupfloch dar, sondern ist Steuerbetrug.
Genau, und dazu sind arme Menschen in aller Regel gar nicht in der Lage, einzige Ausnahme ist Schwarzarbeit, aber auch davon profitieren in der Regel Wohlhabendere.
Weiters macht es hier keinen Unterschied, ob jener selbständige Unternehmer arm oder reich ist. Hat also nichts mit der Frage zu tun.
Doch, siehe oben.
 
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