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Politische Preistreiberei

Eulenspiegel

Well-Known Member
Registriert
9. August 2009
Beiträge
2.435
Am Beispiel der Heizkosten:
Mittels Solar und Windenergie werden die Heizkosten der Fernwärme in die höhe getrieben.
Im ersten Moment fragt man sich warum, doch wenn man bedenkt das Solar und Windenergie Vorrang haben, zB. auch vor der Kraft-Wärme-Kopplung wird schnell klar warum Fernwärme immer teurer wird.

Warum die Strompreise steigen liegt auch mit daran, das nicht erzeugter Strom subventioniert wird, weil ja die Sonne scheint und sich die Windräder drehen und wegen Stromüberangebot abgeschaltet werden müssen.

Da werden sie nun einfach abgeschaltet und das auch im Winter, wo man aus Strom mittels Wärmespeicherung Heizenergie einsparen könnte.

Über die zu wenigen Pumpspeicherwerke zur Energiespeicherung und andere Energiespeicherverfahren brache ich da nichts weiter sagen.
Diese nicht abgestimmte Energiepolitik Energiepolitik kostet uns garantiert jährlich Milliarden von €, welche allen Bürger dieses Landes aus der Tasche gezogen werden.

Weiterhin braucht man ja unbedingt neue Stromtrassen für die Offshore Windparke in Nord- und Ostsee womit der industriefern erzeugte Strom in die Industriezentren transportiert werden kann.

Warum man allerdings keine Großwindräder entwickelt welche industrienah gebaut werden das verstehe ich nicht, denn schon Ende der zwanziger und Anfang der dreißiger Jahre beständen Pläne für 100.000 PS (72 MW) Windkraftanlagen, deren Rotorachse bei ca. 400m über Gelände liegen sollte.
Mit derartigen Windkraftanlagen könnte die gesamte Stromerzeugung der BRD mittels ca. 1000 Windkraftanlagen erzeugt werden.
Wie viel Energie bei schwächsten Windverhältnissen so erzeugt werden kann weiß ich nicht. Allerdings ist in der Erdwirbelzone immer Wind vorhanden, so dass damit auch eine gewisse Grundversorgung sichergestellt wäre.

Meine Suche nach entsprechenden Informationen im Netz lief ins leere.
Da wären abschließend noch folgende offene Dinge festzustellen:
1.) Welcher Schaden wird so der Bevölkerung zugefügt, der sich im sinkenden Lebensstandard ausdrückt. Vor allem die Kaufkraft der Rentner sank erheblich seit ca. 2000. Hinzu kommen die steigenden "Sozial"-Versicherungsbeiträge, Energiekosten usw..
2.) Planloses wirtschaften kostet den Wohlstand unserer Kinder, ja es kostet uns Kinder welche nicht geboren werden, weil man es sich nicht leisten kann, reicht denn das Geld gerade mal noch für Abtreibung, Verhütung und Migration etc. pp.?
3.) Nicht einmal den Medien und Oppositionspolitikern fallen diese Missstände auf! Die Politik hat versagt und darum denke ich Deutschland sollte wie ein Konzern geführt werden, zumindest was die ökonomische Seite anbelangt, bei welchem die Bürger die Aktionäre sind, welche auf den entsprechenden Gewinn achten, wobei der Gewinn jeglicher Art auch in Zahlen ausgedrückt werden kann.
4.) Warum wir über diese Dinge kaum etwas aus den Medien erfahren stimmt mich nachdenklich. Da stellt sich für mich die Frage wie es um die freiheitlich demokratische Grundordnung in Deutschland bestellt ist.
 
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AW: Politische Preistreiberei

Ich glaube nicht, daß die erneuerbaren Energien die Kosten in die Höhe treiben.
Ich glaube, das liegt eher an der maßlosen Gewinnsucht der Konzerne.

Focus online
E.on hat seinen Nettogewinn im ersten Halbjahr 2012 gegenüber dem Vorjahreswert um 230 Prozent auf 3,13 Milliarden Euro gesteigert. Die Erlöse kletterten auf 65,4 Milliarden Euro geklettert.

Bei RWE ist der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) im ersten Halbjahr um neun Prozent auf 5,04 Milliarden Euro gestiegen.

Die deutsche Tochter des schwedischen Energieriesen Vattenfall hat im zweiten Quartal 2012 einen Betriebsgewinn von knapp 370 Millionen Euro eingefahren.

Die dezentrale, private Stromerzeugung wurde durch die Liberalisierung des Strommarktes systematisch von den Konzernen zerstört.
Die "Stromlobby" ist so derartig stark, daß private Kleinanbieter keine Chance haben, Baugenehmigungen für Kraftwerke zu bekommen.
Selbst wenn Umweltschützer das Vorhaben unterstützen, ist die Baubehörde der Meinung, daß sie nicht umweltverträglich seien und ziehen durch Prüfungen, Gutachten usw. das Genehmigungsverfahren so lange in die Länge, bis dem Antragsteller die Luft (das Geld) ausgeht.
Nicht Off-shoretrassen müssen gebaut werden. Sondern Kleinkraftwerke vor Ort.

Der Strom- bzw. ganze Energiebereich hat nichts mehr mit Angebot und Nachfrage, Konkurrenz, Energiewende oder sonstwas zu tun.
Die "4 Großen" bestimmen den Preis.

Die Rendite muß gesteigert werden. Um jeden Preis. RWE strebt 30 % an. Nicht die anderen Stromanbiert sind die Konkurrenz. Sondern die Deutsche Bank. Die muß in der Gewinnausschüttung geschlagen werden. Da will man den 1. Platz. Nicht beim Spiel "wer hat den billigsten Strom". Das ist Kindergacke. Man will bei den großen Spiel "wer hat die höchste Rendite" (in Insiderkreisen auch "melk die Ku(h)nden" genannt) mitspielen.
Werden doch die Managergehälter danach berechnet.

Abgesehen von dem kleinen Ausflug in die Ironie (die aber durchaus ernst gemeint war), erzeugt Deutschland nicht zuwenig Strom, sondern zuviel.
Rund 75 % des erzeugten Stroms gehen an die Strombörse.
Und dort hat er meiner Meinung nach nichts verloren. Zumal er bei zuviel Angebot mit Minuswert gehandelt wird.

Nicht erst seit der "Energiewende" kostet den Bürgern in D die Energiepolitik Milliarden, sondern schon seit Beginn des neoliberalen Wirtschaftssystems.
Seit dem "Glauben", Konkurrenz verbilligt.

Und daß der Bürger nicht bemerkt daß das Gegenteil der Fall ist, Kartellaufsicht hin oder her, wird von der Stromlobby und der Politik das Märchen verbreitet, daß die Energiewende den Strompreis in die Höhe treibt.

zu Pkt. 3
Ich habe es zwar nicht aus dem Netz, sondern in einer Talkshow (weiß nicht mehr welcher) eine Diskussion zu dem Thema "Energiearmut" gehört.
Ich hatte nicht den Eindruck, daß der linken Oppositionspolitikerin die Mißstände, die Du in Punkt 1 und 2 anprangerst nicht aufgefallen wären.
Im Gegenteil.
Auch daß die Bürger die Aktionäre der Unternehmen sein sollten habe ich in ähnlicher Form auch schon von linken Politikern und vor allem -innen gehört
Aber mit den Kommunisten will man ja nichts zu tun haben.

Ich finde nicht, daß dieses Thema in den Medien tot geschwiegen wird. Im Fernsehen gehts regelmäßig in irgendeiner Polittalkshow um dieses Thema. Auch im Netz habe ich eine Menge Artikel dazu gefunden. (Drum hat ja die "Meinungskundgebung" so lang gedauert:)

lg.eule
 

Quersubventionierung der Umstellung auf erneuerbare Energieträger.

Eule58 schrieb:
Ich glaube nicht, daß die erneuerbaren Energien die Kosten in die Höhe treiben.

Die Quersubventionierung der erneuerbaren Energiegewinnung treibt sehr wohl
die Verbraucherpreise in die Höhe, ...

... und aus energiepolitischer Sicht ist das auch durchaus erwünscht.


Bei Berücksichtigung des immer kleiner werdenden Vorrates an fossilen Energieträgern
ist ein möglichst sparsamer Energieverbrauch und ein möglichst rascher Umstieg
auf erneuerbare Energieträger das Gebot der Stunde.

Damit erscheint auch eine Quersubventionierung der erneuerbaren Energiegewinnung
über einen höheren Verbraucherpreis gerechtfertigt.


Mag schon sein, dass sich große Energieversorger damit ein zusätzliches Körberlgeld
erschleichen, aber es sollte nicht deswegen die Quersubventionierung in Frage
gestellt werden, sondern eine stärkere Dezentralisierung der Energieversorgung
gefordert und gefördert werden.


Das musste auch einmal in aller Klarheit gesagt werden.

 
AW: Politische Preistreiberei

Weiterhin braucht man ja unbedingt neue Stromtrassen für die Offshore Windparke in Nord- und Ostsee womit der industriefern erzeugte Strom in die Industriezentren transportiert werden kann.

Hallo Euleunspiegel.

Aus meiner Sicht ist das ein vorgeschobenes Argument, um für den Ausbau und die Erneuerung des Netzes wiedermal die Gemeinschaft einspringen zu lassen. Die Netze gehören vorher und danach jedoch wieder den Konzernen , welche für die Durchleitung Geld kassieren. Dieses Schema kennen wir doch. Am besten funktioniert es, wenn man es noch mit Angst kombiniert, mit einer Art Bedrohungslage. Ein blackout drohe, wenn man nicht einspringe...irgendwas mit "systemrelevant". Da da enorme Gelder bewegt werden, findet sich diese massive Propagandawelle, ob bei z.B. MMNews, in Radiosendern oder in den bekannteren Systemmedien. Es werden massenweise bezahlte Beiträge ausgesendet. Dass die Politik da stark geschmiert wird, ist wohl selbst dem hypnotisierten Wahlvolk klar, die kurz brummeln...danach allerdings weiter vor sich hin dämmern.


Wenn wirklich auch politikseitig Interesse an einer billigen Stromversorgung existieren würde, würde man Leute wie Prof. Tutur mit seiner Raumenergieforschung unterstützen. Man würde Gelder für die Forschung an Magnetmotoren und HHO-Zellen zur Verfügung stellen.

Eine kostenlose oder kostenarme Energieerzeugung lässt jedoch massiv steuerbare Kapitalflüsse wegbrechen, was zu massiven Geldverlusten der privaten Eigentümer des Staates führen würde. Es ist daher davon auszugehen, dass man selbst die aufwendigste Übergangstechnologie auch wenn sie ohne Stütze unrentabel ist...subventionieren wird, auch wenn es bereits effizientere "freie Energie" oder " kostengünstigere regenerative Energie" gäbe, nur um die riesigen Zahlungsströme in Gang zu halten.

Liebe Grüße
Bernd
 
Zuletzt bearbeitet:
AW: Politische Preistreiberei

Bin da ganz Deiner Meinung, Schlu8 mit dem Subventionismus. Was der Steuerzahler bezahlt sollte auch dem Steuerzahler zugute kommen. Habe ja schon des öfteren geschrieben, das zu Kaisers Zeiten die Menschen eine vergleichsweise wesentlich bessere Kaufkraft hatten. Das Schlimme ist das die roten SED Bonzen nicht besser waren als es jetzt aussieht. Sie haben genau die gleiche Politik gemacht wie hier beschrieben ist:
http://www.mlwerke.de/me/me23/me23_792.htm
www.kpd-ml.org/aktuelles/anschluss.pdf
Friedrich Ernst, der erste Präsident des Forschungsbeirats, hatte in der ersten Blitzkriegsphase das NS-Reichskommissariat für die Behandlung feindlichen Vermögens geleitet (In seinem Buch „Anschließen angleichen abwickeln“, von H. Roth, sind im Dokumententeil westdeutsche Planungen eines DDR-Anschlusses einsehbar. Konkret texte 25)
 
AW: Politische Preistreiberei


Quersubventionierung der Umstellung auf erneuerbare Energieträger.



Die Quersubventionierung der erneuerbaren Energiegewinnung treibt sehr wohl
die Verbraucherpreise in die Höhe, ...

... und aus energiepolitischer Sicht ist das auch durchaus erwünscht.


Bei Berücksichtigung des immer kleiner werdenden Vorrates an fossilen Energieträgern
ist ein möglichst sparsamer Energieverbrauch und ein möglichst rascher Umstieg
auf erneuerbare Energieträger das Gebot der Stunde.

Damit erscheint auch eine Quersubventionierung der erneuerbaren Energiegewinnung
über einen höheren Verbraucherpreis gerechtfertigt.


Mag schon sein, dass sich große Energieversorger damit ein zusätzliches Körberlgeld
erschleichen, aber es sollte nicht deswegen die Quersubventionierung in Frage
gestellt werden, sondern eine stärkere Dezentralisierung der Energieversorgung
gefordert und gefördert werden.


Das musste auch einmal in aller Klarheit gesagt werden.


Das beste Beispiel für die deutsche Mißwirtschaft ist der Berliner Flughafen. So viel ich mich erinnern kann war es beim Bahnhof nicht besser.

Was stört es die Politiker, da werden eben die Kindergärten und Schulen später auf Vordermann gebracht, Hauptsache die unfähige Klientel kann sich die Taschen vollstopfen. Die Mehrkosten dadurch dürfen dann die Steuerzahler berappen.
 
AW: Politische Preistreiberei

Es wird Zeit, die Grundsätze der Stromversorgung umzustellen. Es muß künftig normal und selbstverständlich sein, daß es vielleicht 6 Stunden pro Tag überhaupt keinen Strom gibt. Normal und selbstverständlich, so wie es normal und selbstverständlich ist, daß für einige Stunden am Tag keine Sonne scheint. Der Verbraucher muß sich an den Rhythmus des Angebots anpassen und nicht umgekehrt. Das erfordert dann nämlich auch ein gewisses Minimalbewußtsein beim Verbraucher, über den Rand seiner Steckdose hinauszudenken und seinen eigenen Verbrauch bewußt zu lenken. Strom zu Verbrauchen darf nicht länger eine "low interest"-Angelegenheit sein. Strom ist keine Selbstverständlichkeit. Erst wenn dieses Bewußtsein wiedererweckt ist, besteht beim Verbraucher überhaupt die Mündigkeit, bei entsprechenden politischen Entscheidungen mitzubestimmen. Dann entfällt auch diese ständige Drohkulisse mit dem möglichen "Blackout". Erst wenn in einem "Blackout" überhaupt nichts mehr Schlimmes oder Bedrohliches gesehen wird, ist der Blick auf die tatsächlichen Erfordernisse unverstellt. Und die Produktionsbedingungen der Industrie müssen sich ebenso an die Stromlieferbedingungen anpassen und nicht umgekehrt. Wer eine 24/7-Versorgung will, der soll auch entsprechend teure Service-Agreements abschließen müssen!
 

Energie ist ein kostbares Gut, das immer rarer wird.

Euro Fighter schrieb:
Es wird Zeit, die Grundsätze der Stromversorgung umzustellen.
...
Wer eine 24/7-Versorgung will,
der soll auch entsprechend teure Service-Agreements abschließen müssen!

Euro Fighter,
in dieser Frage liegen wir anscheinend total auf der gleichen Linie.

Offenbar haben sich viel zu viele Menschen schon viel zu lang
an die Verschwendung von Energie gewöhnt.

Einer von vielen unübersehbaren Belegen dafür sind die völlig unnützen
Weihnachtsbeleuchtungen von Privathäusern, deren einziger Zweck darin liegt,
zu demonstrieren, dass man sich die Verschwendung von Energie leisten kann.


Das musste auch einmal in aller Klarheit gesagt werden.

 
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AW: Politische Preistreiberei

von Neugier: "...Einer von vielen unübersehbaren Belegen dafür sind die völlig unnützen
Weihnachtsbeleuchtungen von Privathäusern, deren einziger Zweck darin liegt,
zu demonstrieren, dass man sich die Verschwendung von Energie leisten kann...."

Jaja, besonders dekadent geht es dabei im Erzgebirge zu, dem Düsseldorf des Ostens. Einige verwenden dort sogar Räucherkerzchen, bei deren Anzünden man teilweise auf elektrische Feuerzeuge zurückgreift. "Soli zurückgeben und politisch korrekte Kerzen verwenden", sag ich da.
 
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