Wenn es stimmt, dass das, was uns Wirrlicht berichtet, paradoxe Reaktionen sind, kann man sie m.Es. nach nicht einsetzen, also instrumentalisieren, kommt mir vor.
Paradox ist etwas, das scheinbar widersinnig ist, aber auf einen höheren höheren Zusammenhang hinweist.
So versteht man landläufig diesen Begriff.
Nun, es ist ja scheinbar widersinnig, wenn Wirrlicht vernünftig handelt, wo andere der Logik des Unfalls zufolge die Nerven wegwerfen.
Und der zweite Fall ist eher komisch .
Paradox an beiden Situationen ist, dass die Handelnde anders als wie zu vermuten wäre, reagierte- scheinbar widersinnig- aber nur scheinbar, denn die Handlungen Wirrlichts waren ja sinnvoll
. Nur "normal" wären eben andere Reaktionen gewesen.
Also: auch bei näherer Überlegung, Walter, glaube ich nicht, dass ein Mensch paradoxe Spontanreaktionen instrumentalisieren kann.
Eine Strategie von mir war/ ist allerdings das gewollte Missverständnis, das oft ähnlichen Charakter wie paradoxe Reaktionen hat.
Bsp: Mich fragte mal ein Mann ziemlich unverblümt, ob ich nicht mit ihm schlafen möchte. Er war sonst ganz nett und so antwortete ich mit süßem ( falschem) Lächeln, ich sei nicht müde.
So etwas scheint mir - aber eben spontan - bei den paradoxen Reaktionen abzulaufen.
Es werden nicht die Erwartungen befriedigt, die psychologisch die Norm wären: Kopflosigkeit oder Empörung in Wirrlichts Beispielen.
Und sogar einen "höheren Zusammenhang" kann ich erkennen:
Der Selbsterhaltungstrieb befiehlt ( eben im Unbewussten ) so und nicht anders zu handeln. Wenn dann die Ratio einsetzt, die psychische Ausnahmesituation beendet ist, "wirkt" die Realität- als doch Zusammenklappen und doch Ärger.