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Logik und Emergenz im Wiederspruch?

2ndB166ER

New Member
Registriert
8. Juli 2009
Beiträge
11
Hallo Liebe Besucher des Denkforums!

Ich heiße euch Willkommen in meiner Welt und lade euch herzlich ein
mit mir zu Philosophieren, streiten und mich schlauer zu machen :)

Ich will in diesem Beitrag ein paar Diskussionsansätze vorbingen sowie verständiss Fragen formulieren.

D1
beginnen will ich mit dem Wort Emergenz:

http://de.wikipedia.org/wiki/Emergenz

Ich finde die sogenannte "starke emergenz" welche nichterklärbarkeit einräumt, absolut verwerflich.
nehmen wir einige Beispiele von der Wiki Seite:

B1
"Ein Proteinmolekül besitzt Eigenschaften, die keines der Atome aufweist, aus welchen es zusammengesetzt ist."
Die Eigenschaften auf die angespielt wird ist unter anderem die Katalytische eigenschaft von Proteinen.
Nun ist die fähigkeit moleküle zu spalten, meiner meinung doch mit sicherheit auf die, durch die anordnung der atome entstehenden ladung und form zurückzuführen.
Als gegenbeispiel: das ein auto fährt, kann man ja wohl auch nicht als emergent bezeichnen! (naja als steinzeitmensch schon xD)

B2
"Ein häufig verwendetes Beispiel stammt aus der Neurologie: Das Gehirn besteht aus sehr vielen, oberflächlich gesehen
ähnlichen Elementen, den Nervenzellen, und weiteren Zellen, deren Funktion teilweise noch wenig erforscht ist.
Aus dem Zusammenspiel dieser Bausteine emergieren Aktivitätsmuster, die die eigentliche Gehirntätigkeit ausmachen."

Nunja das "wenig erforscht" sagt es eigentlich schon
schauen wir uns heute einen computer vom jahr 2100 an sehen wir ihn wohl auch als emergent?

B3
"So ist nach Luhmann die Gesellschaft emergent gegenüber den Individuen (im Sinne des psychischen Bewusstseins),
die in seiner Theorie in der Umwelt der Gesellschaft ihren Platz finden."

Wenn wir alle informationen (unmöglich zu erlangen) über die individuen, deren bedürfnissen, fähigkeiten und umwelt hätten,
so bin ich absolut sicher könnte man auch die zukünftige gesellschaft errechnen.

Am letzten Beispiel wird klar das emergenz durchaus als "nicht zu verstehend" gesehen werden kann, aber keinesfalls
als "nicht zu erklärend"


Würde es nicht der >Logik< Wiedersprechen wenn etwas ohne erklärung entsteht?

Und damti kommen wir in den nächsten, meiner meinung nach einer der wichtigstens diskussionsansätze überhaupt:

D2
Logik

Mir geht es um die Logik, die wir als Abbild der Welt im kopf haben können. Diese Logik die vor dem wie steht.
Logik die alles erklärt, die projizierbare sturktur des seins. Fragen nach "dem Warum des seins" entziehen sich der Logik,
da sie ohne welt keinen bestand hat.
Emergenz(nichterklärbarkeit) macht dieses konzept eines ideellen gerüste zunichte und kann daher in meinen Augen nicht existieren.

d2.1 Kant - a priori
es hat etwas gedauert bis ich mir einigermaßen eine vorstellung von a priori machen konnte, nur bin ich mit diese nicht ganz zufrieden:
a priori ist die art unseres denkens zu der wir keine erfahrbaren fakten brauchen um sie zu verstehen:
Ein unendlich großes objekt kann sich nicht bewegen.
(analytisch da "nicht bewegen" bereits in unendlich groß enthalten ist)
somit müsste auch meine vorstellung von logik a priori sein, richtig?

d2.2
Unlogik nach Wittgenstein
Ich beschäftige mich zur zeit mit Wittgenstein und eine aussage bereit mir besonders kopfzerbrechen:
"Wir können nichts unlogisches denken, weil wir sonst unlogisch denken würde"
Die sinnvollste interpretation die mir dazu einfällt ist die, dass wittgenstein uns darauf hinweisen will das
alles eine logik hat, selbst wenn man vom unlogischen spricht, da die angegebenen unlogik den sinn hat etwas zu demonstrieren.
allerdings ist mir diese erklärung doch sehr fragwürdig.

D3
Materialismus + Idealismus = ?
Kant und Wittgenstein gehen nach meiner interpretation von einem Weltbild aus was Materialsmus sowie Idealismus vereint.
https://www.denkforum.at/threads/7697&highlight=kant+priori
Tractatus
5.632
Das Subjekt gehört nicht zur Welt, sondern es ist eine Grenze der Welt.
6.373
Die Welt ist unabhängig von meinem Willen.

Wie nennt man den diese Auffassung?



Bin schon sehr gespannt wie ihr das alles seht

Liebe grüße
2nd


Wr Rchtshrebfhler fndet darf grne mt dem kopf auf den Tish schlgen.
 
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AW: Logik und Emergenz im Wiederspruch?

Hallo !

Bevor hier eine große wissenschaftliche Diskussion beginnt (an der ich nicht teilnehmen werde, weil mir das Basiswissen dazu fehlt) möchte ich Dich - mit dem total unpraktisch zu schreibenden Nick - darauf aufmerksam machen, dass zwischen den Wörtern

wieder und
wider

zwar rein orthografisch nur ein Buchstabe Unterschied ist, sie aber ziemlich verschiedenartige Bedeutungen haben:

wieder = nochmals
wider = gegen.

Bevor man also wieder Gefahr läuft, sich nach 100 Zeilen gröblichst zu beleidigen, würde ich vorschlagen, sich von Anfang an möglichst unwidersprüchlich auszudrücken.

Liebe Grüße

Zeili
 
AW: Logik und Emergenz im Wiederspruch?

Nichterklärbarkeit der Emergenz

wenn die Emergenz aufgetreten ist,
bedarf es einer anderen Wissenschaft

die bisherige Wissenschaftsdisziplin ist an ihre Grenze gestoßen


Wenn wir alle informationen (unmöglich zu erlangen) über die individuen, deren bedürfnissen, fähigkeiten und umwelt hätten,
so bin ich absolut sicher könnte man auch die zukünftige gesellschaft errechnen.

prinzipielles NEIN !!!

warum?
neues Spiel, neues Glück!

wenn eine Emergenz aufgetreten ist,
würden zumindest die Karten neu gemischt

man käme selbst dann mit seinem bisherigen Blatt nicht weiter,
wenn sich keine vollständig anderen Karten ausbilden würden


Logik

1) das SEIN emergiert aus dem Dualismus
(das SEIN überwindet den Dualismus)

SEIN
JETZT ! nicht-Sein (leere Menge)
JETZT ! da-Sein (Grundmenge)
JETZT ! seiend (Menge aller Mengen)

dualistisches 'Sein' = (Teilmenge) = Interesse
VORHER ! (a priori) - Essenz - ideologisch - transzendent
NACHHER ! (a posteriori) - Existenz - empirisch - technisch

2) die Logik des SEINs = Diagnose (bei KANT gibt es keine Abduktion)

die Logik des dualistischen 'Seins' = Prognose/Retrognose
 
Zuletzt bearbeitet:
AW: Logik und Emergenz im Wiederspruch?

Nichterklärbarkeit der Emergenz

wenn die Emergenz aufgetreten ist,
bedarf es einer anderen Wissenschaft

die bisherige Wissenschaftsdisziplin ist an ihre Grenze gestoßen


huh? welcher wissenschaft bedarf es denn dann? bzw welche wissenschaft außer der philosophie ist keine wissenschaft? hört sich albern an.

neues Spiel, neues Glück!

Komisches argument was du da bringst.
Zeig mir ein spiel bei dem beim neuen versuch alle gegebenheiten exakt gleich sind.

Dualismus kommt in meinem Lexikon der Philosophischen Begriffe irgendwie
sehr religiös rüber, ich ziehe D3 zurück da mir die antwort auf die frage nicht wichtig scheint.

Logik

1) das SEIN emergiert aus dem Dualismus
(das SEIN überwindet den Dualismus)

SEIN
JETZT ! nicht-Sein (leere Menge)
JETZT ! da-Sein (Grundmenge)
JETZT ! seiend (Menge aller Mengen)

dualistisches 'Sein' = (Teilmenge) = Interesse
VORHER ! (a priori) - Essenz - ideologisch - transzendent
NACHHER ! (a posteriori) - Existenz - empirisch - technisch

2) die Logik des SEINs = Diagnose (bei KANT gibt es keine Abduktion)

die Logik des dualistischen 'Seins' = Prognose/Retrognose

Ich hab nicht das gefühl das du wirklich auf das eingehst was ich geschrieben habe.
Mir geht es nicht um das sein, es geht mir, mittlerweile habe ich auch die korrekten begriffe gefunden, um:
determinismus, kausalität, Kausalitätsnexus

Ich habe heute im Tractaus eine vermeitnliche stellungnahme wittgensteins zur kausalität gefunden:
5.133
Alles Folgern geschieht a priori.
5.134
Aus einem Elementarsatz lässt sich kein anderer folgern.
5.135
Auf keine Weise kann aus dem Bestehen irgendeiner Sachlage auf das Bestehen einer von ihr gänzlich verschiedenen Sachlage geschlossen werden.
5.136
Einen Kausalnexus, der einen solchen Schluss rechtfertigte, gibt es nicht.
5.1361
Die Ereignisse der Zukunft können wir nicht aus den gegenwärtigen erschließen.
Der Glaube an den Kausalnexus ist der Aberglaube.
5.1362
Die Willensfreiheit besteht darin, dass zukünftige Handlungen jetzt nicht gewusst werden können. Nur dann könnten wir sie wissen, wenn die Kausalität eine innere Notwendigkeit wäre, wie die des logischen Schlusses. - Der Zusammenhang von Wissen und Gewusstem ist der der logischen Notwendigkeit.
(»A weiß, dass p der Fall ist« ist sinnlos, wenn p eine Tautologie ist.)


elementarsätze sind für wittgenstein die behauptung eines sachverhaltes.
in den ersten beiden sätzen sagt Wittgenstein quasi es gibt keine sythetischen urteile a priori, im nächsten sagt er sogar das es gar keine sythetischen urteile geben kann? geht es ihm hier um absolutes wissen?


Ich will noch etwas anderes beifügen:

Descartes Irrtum
Descartes hat als er den berühmten satz Cogito Ergo sum (ich denke also bin ich)
angenommen, dass es möglich wäre, das ein Dämon ihm die gedanken diktiert,
aber der Dämon kann ihn doch genausogut den zweifel am eigenen denken geben um eben das (vermeindliche) Resultat von Descartes zu bekommen
warum ist der zweifel besser als die annahme?

komisch den tag über heute auf de arbeit hatte ich soviele einfälle zu den gesamten themen von erkenntnis urteilen usw aber jetzt bin ich nru noch ausgelutscht, ich werde in den nächsten tagen mal eure meinugnen anschauen und dann einmal gesammelt und fundiert stellung beziehen.

und wenns geht bitte kein strg + v ohne erklärung sowas find ich echt peinlich

PS
ach ja wo es in dem einem Thread im Forum ja um Philosophische Filme geht
in Matrix sagt das Oracel einmal zu neo:
Du hast dich schon entschieden, du bist nur hier um zu verstehen warum.
kam mir immer wie ziemlicher mist vor.
allerdings durchaus vorstellbar wenn es die kausalität gibt wie ich sie vermute
das würde bedeuten das es alles bereits festgelegt ist und es ein "schicksal"
gibt.
allerdings ist diese vorstellugn weit weniger beunruhigend wenn man sich Wittgensteins herrlichen satz noch einmal auf der zunge zergehen lässt:
Die Willensfreiheit besteht darin, dass zukünftige Handlungen jetzt nicht gewusst werden können

gruß
2nd
 
AW: Logik und Emergenz im Wiederspruch?

nochmal zur Emergenz

die Zunge kann schmecken
nach dem Geschmacksempfinden richtet sich der Koch

die Zunge ist an bestimmten Stellen für bestimmte Dinge empfänglich
(Säuren, organische Verbindungen, Temperatur ...)
hier wird wahrscheinlich ein Lebensmittelchemiker Auskunft geben können

der Sprung von diesen Dingen abwärts zu den Molekülbausteinen ist enorm
wir sind in der organischen,
vielleicht auch schon anorganischen Chemie angelangt

ein Zusammenhang zwischen dem Periodensystem der Elemente und dem Geschmack beim Essen besteht nicht​

WITTGENSTEIN

5.133
Alles Folgern geschieht a priori.

das ist falsch!
es gibt in der Statistik Möglichkeiten der a posteriori Folgerung,
z. B. die Korrelation
(man schaut im Nachhinein, welche Merkmale oder Merkmalsträger wie gut zusammenpassen und kann so Gruppen aufstellen)

es ist richtig,
daß es angeborene Ideen (platonisch - a priori) gibt
(das Kindchenschema)​

5.134
Aus einem Elementarsatz lässt sich kein anderer folgern.

es ist richtig,
daß es für das logische Folgern einer Definition bedarf
(nur so kommt der Arzt zu seiner Diagnose)​

5.135
Auf keine Weise kann aus dem Bestehen irgendeiner Sachlage auf das Bestehen einer von ihr gänzlich verschiedenen Sachlage geschlossen werden.
5.136
Einen Kausalnexus, der einen solchen Schluss rechtfertigte, gibt es nicht.
5.1361
Die Ereignisse der Zukunft können wir nicht aus den gegenwärtigen erschließen.
Der Glaube an den Kausalnexus ist der Aberglaube.
Statistik ist der Aberglaube
eine statistische Prognose ist Aberglaube​

in den ersten beiden sätzen sagt Wittgenstein quasi es gibt keine sythetischen urteile a priori, im nächsten sagt er sogar das es gar keine sythetischen urteile geben kann? geht es ihm hier um absolutes wissen?
ich weiss nicht, was WITTGENSTEIN sagen wollte,
aber die Diagnose gehört zum spekulativen Denken

der Beweis hingegen gehört zum a priori- bzw. a posteriori-Denken
Prognose (das Gesicht passt ins Kindchenschema, es wird sich um ein Kind handeln)
Retrognose (das Gesicht korreliert sehr gut mit anderen (Kinder)Gesichtern)
 
AW: Logik und Emergenz im Wiederspruch?

Hi 2nd,

Ich habe noch nicht so ganz verstanden, was genau dein Disussionsgegenstand sein soll.

Die Beziehung der Logik zur Emergenz finde ich ein sehr reizvolles Thema.
Oder geht es dir grundsätzlich um die Frage der Kausalität bzw. des Determinismus?
Zum Schluß deinen Beitrages gehst du auf die Problematik des freien Willens ein. Willst du darüber diskutieren?

Alle drei Themen gleichzeitig zu behandeln ist zu viel. Natürlich stehen alle diese Dinge in einer Beziehung, aber man sollte schon einen Schwerpunkt setzen, oder?

lg,
fussel
 
AW: Logik und Emergenz im Wiederspruch?

Hallo Liebe Besucher des Denkforums!

Ich heiße euch Willkommen in meiner Welt und lade euch herzlich ein
mit mir zu Philosophieren, streiten und mich schlauer zu machen :)

Ich will in diesem Beitrag ein paar Diskussionsansätze vorbingen sowie verständiss Fragen formulieren.

D1
beginnen will ich mit dem Wort Emergenz:

http://de.wikipedia.org/wiki/Emergenz

Ich finde die sogenannte "starke emergenz" welche nichterklärbarkeit einräumt, absolut verwerflich.
nehmen wir einige Beispiele von der Wiki Seite:

B1
"Ein Proteinmolekül besitzt Eigenschaften, die keines der Atome aufweist, aus welchen es zusammengesetzt ist."
Die Eigenschaften auf die angespielt wird ist unter anderem die Katalytische eigenschaft von Proteinen.
Nun ist die fähigkeit moleküle zu spalten, meiner meinung doch mit sicherheit auf die, durch die anordnung der atome entstehenden ladung und form zurückzuführen.
Als gegenbeispiel: das ein auto fährt, kann man ja wohl auch nicht als emergent bezeichnen! (naja als steinzeitmensch schon xD)

B2
"Ein häufig verwendetes Beispiel stammt aus der Neurologie: Das Gehirn besteht aus sehr vielen, oberflächlich gesehen
ähnlichen Elementen, den Nervenzellen, und weiteren Zellen, deren Funktion teilweise noch wenig erforscht ist.
Aus dem Zusammenspiel dieser Bausteine emergieren Aktivitätsmuster, die die eigentliche Gehirntätigkeit ausmachen."

Nunja das "wenig erforscht" sagt es eigentlich schon
schauen wir uns heute einen computer vom jahr 2100 an sehen wir ihn wohl auch als emergent?

B3
"So ist nach Luhmann die Gesellschaft emergent gegenüber den Individuen (im Sinne des psychischen Bewusstseins),
die in seiner Theorie in der Umwelt der Gesellschaft ihren Platz finden."

Wenn wir alle informationen (unmöglich zu erlangen) über die individuen, deren bedürfnissen, fähigkeiten und umwelt hätten,
so bin ich absolut sicher könnte man auch die zukünftige gesellschaft errechnen.

Am letzten Beispiel wird klar das emergenz durchaus als "nicht zu verstehend" gesehen werden kann, aber keinesfalls
als "nicht zu erklärend"


Würde es nicht der >Logik< Wiedersprechen wenn etwas ohne erklärung entsteht?

Und damti kommen wir in den nächsten, meiner meinung nach einer der wichtigstens diskussionsansätze überhaupt:

D2
Logik

Mir geht es um die Logik, die wir als Abbild der Welt im kopf haben können. Diese Logik die vor dem wie steht.
Logik die alles erklärt, die projizierbare sturktur des seins. Fragen nach "dem Warum des seins" entziehen sich der Logik,
da sie ohne welt keinen bestand hat.
Emergenz(nichterklärbarkeit) macht dieses konzept eines ideellen gerüste zunichte und kann daher in meinen Augen nicht existieren.

d2.1 Kant - a priori
es hat etwas gedauert bis ich mir einigermaßen eine vorstellung von a priori machen konnte, nur bin ich mit diese nicht ganz zufrieden:
a priori ist die art unseres denkens zu der wir keine erfahrbaren fakten brauchen um sie zu verstehen:
Ein unendlich großes objekt kann sich nicht bewegen.
(analytisch da "nicht bewegen" bereits in unendlich groß enthalten ist)
somit müsste auch meine vorstellung von logik a priori sein, richtig?

d2.2
Unlogik nach Wittgenstein
Ich beschäftige mich zur zeit mit Wittgenstein und eine aussage bereit mir besonders kopfzerbrechen:
"Wir können nichts unlogisches denken, weil wir sonst unlogisch denken würde"
Die sinnvollste interpretation die mir dazu einfällt ist die, dass wittgenstein uns darauf hinweisen will das
alles eine logik hat, selbst wenn man vom unlogischen spricht, da die angegebenen unlogik den sinn hat etwas zu demonstrieren.
allerdings ist mir diese erklärung doch sehr fragwürdig.

D3
Materialismus + Idealismus = ?
Kant und Wittgenstein gehen nach meiner interpretation von einem Weltbild aus was Materialsmus sowie Idealismus vereint.
https://www.denkforum.at/threads/7697&highlight=kant+priori
Tractatus
5.632
Das Subjekt gehört nicht zur Welt, sondern es ist eine Grenze der Welt.
6.373
Die Welt ist unabhängig von meinem Willen.

Wie nennt man den diese Auffassung?



Bin schon sehr gespannt wie ihr das alles seht

Liebe grüße
2nd


Wr Rchtshrebfhler fndet darf grne mt dem kopf auf den Tish schlgen.

Hallo Zweiter,

das sind aber viele Themen, die Du in einem zusammenfasst....
Den Hauptgedanken von Dir konnte ich noch nicht fassen - d.h. ich weiß nicht worauf Du eigentlioch hinaus willst.

Okay - der Reihe nach:

1. Wikipedia wird Dir bei philosophischen Fragen sicherlich keine ausreichenden Antworten zu Hand geben können, es sei denn, der Artikel ist als besonders lesenswert gekennzeichnet, was aber auch kein Absolutheitsanspruch bedeutet.

2. Zwischen erklären und verstehen besteht ein Unterschied, so wie Du das auch an Hand der Beispiele aufzeigst. Allerdings gebe ich zu bedenken, dass die Wortzusätze "schwach" und "stark" eben nicht starr zu verstehen sind.

3. Ich persönlich glaube daran, dass sich der Mensch alles erklären kann. Ob diese Erklärungen jedoch auch tatsächlich so sind, wie der Mensch zu glauben annimmt, dass ist etwas anderes und hierbei würde ich den Augenmerk legen. (Fast) jede Erklärung der Welt von heute ist morgen bereits veraltetert. So wie alles in Bewegung ist, ist auch das Denken, das Wissen, die Erklärung in einer Bewegung.

Kurzum:
Man kann alles erklären. Die Frage lautet, ist es immer sinnvoll auch alles erklären zu wollen/können/mussen/sollen? Oder greift der Mensch nicht in seiner intellektuellen Not über sich hinaus, relativiert die Dinge, so, bis sie passen und nennt dies dann nur eine Erklärung, die in Wahrheit mehr ver_klärt als auf_klärt und erhellt???

Das nächste Themengebiet der Logik ist toll.

Das Widersprüchliche an der Logik gefällt mir. Es ist eben nichts besonderes, wenn die Logik sich widerspricht. Mathematiker haben damit ein Problem, weil dann das logische System zusammenbricht und seinen Wert verliert. Künstler und Freidenker finden daran gefallen, weil es zu viele Beispiele für logische Regel gibt, die NUR unlogischen Durchfall produzieren und umgekehrt können unlogische Regel hoch logische Ergebnisse hervorbringen.

Logik der Stufe II
https://www.denkforum.at/threads/7448&highlight=logik

Deine D2 Aussage solltest Du präzisieren.
Was macht warum etwas zu nichte, wenn es sich der Logik entzieht?
(Also wenn sich Hund und Katz selbst am Arsch lecken können, brauchen die eben kein Klohpapier.)

Nein im Ernst - ich kann D2 nicht fassen.... da stimmt was nicht bzw. Du hast Dich nicht richtig ausgedrückt bzw. die Sache nicht genau durchdacht, oder?

D2.1 Kant a priori
Mit Sicherheit war Kant auch nicht zufrieden mit seinen Erklärungen, weil die Dinge zusammenhanglos nebeneinander liegen und das Ding innen hohl ist, wie Kant selbst meint....
Okay - a priori hast Du (fast) richtig dargelegt, jedoch den Sinn und die Bedeutung noch nicht erfasst, sonst hättest Du mit Sicherheit ein anderes Beispiel gewählt, weil dies geht gar nicht.

>>> Nicht bewegen ist in unendlich groß enthalten????<<<<
Wie das denn?

D2.2 Unser Denkfreund Wittgenstein sagt es doch so klar, wie es eben nur geht: Beachte bitte Form der Logik (logisch denken) und Inhalte der Logik (logischES denken), dann erklärt es sich von selbst....

Auch beim Folgebeispiel Wittgenstein muss man zwischen der Form und den Inhalten der Logik unterschieden. Aber das hatte bereits Aristoteles in seiner klassischen, formalen Logik hervorgebracht....
evtl. dort noch mal mit der Logik beginnen, weil dort auch die besten klassischen Fehlschlüsse sich gut herleiten.....

D3
na jetzt wird kritisch....
....also für mich, denn ich weiß nicht, was ich Dir dazu schreiben soll....
puuuuh...
Das eine schließt das andere nicht aus und umgekehrt.

Allerdings weiß ich nicht, welchen Begriff Du erwartest, zu mindestens kenne ich keinen, den man dafür benennen könnte.

Ich persönlich denke, dass Kant die Welt eher als Transzendenz (nicht verwechseln mit Transzendental) begriffen hat, also als über den verstandesgemäßen erleben und erfahren der Wirklichkeit hinaus und Wittgenstein als Mystische Wirklichkeit, die IST.
Der Knallersatz aus dem Tractatus logico-philosophicus, ganz einfach in der Logik, einfach im erklären und einfach im verstehen:

>>Nicht wie die Welt ist, ist das Mystische, sondern daß sie ist.<<< Satz 6.44

Hierbei möchte ich doch noch an die Poppersche Kritik an Kants Transzendentaler Logik erinnern, der aus diesem psychologisierten Misch-Masch nichts wirklich erblicken konnte.....
Auch Ludwig Klages hat Kants Irrtümer detailiert konkretisiert.

Deswegen heißt es ja auch bei Wittgenstein, wovon man nicht reden kann, darüber muss man schweigen......

ABER - worüber man NICHT schweigen kann, aber auch keine Worte zu Formulierung findet, kann man Kunst machen, meint Axl => egal wie und was, sei es noch so widersinnig und ver_rückt => Musik, Bild, Foto, Darstellung, egal wie, einen Ausdruck wird man schon finden.....

Denn jeder ist ein Künstler, nach Beuys...

:blume2:
 
Zuletzt bearbeitet:
AW: Logik und Emergenz im Wiederspruch?

aktivdenker
Ich persönlich glaube daran, dass sich der Mensch alles erklären kann. Ob diese Erklärungen jedoch auch tatsächlich so sind, wie der Mensch zu glauben annimmt, dass ist etwas anderes und hierbei würde ich den Augenmerk legen. (Fast) jede Erklärung der Welt von heute ist morgen bereits veraltetert. So wie alles in Bewegung ist, ist auch das Denken, das Wissen, die Erklärung in einer Bewegung.

das ist frech
der Rückblick auf die Philosophiegeschichte zeigt aber, daß es genau so ist

immerhin,
man kann dagegenhalten,
und zwar,
hin und wieder,
denkt man selbständig das,
was andere schon einmal vor einem gedacht haben

und wenn diese Vordenker einen großen Namen tragen
dann ...
dann hat man zumindest etwas geleistet
 
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AW: Logik und Emergenz im Wiederspruch?

das ist frech
der Rückblick auf die Philosophiegeschichte zeigt aber, daß es genau so ist

immerhin,
man kann dagegenhalten,
und zwar,
hin und wieder,
denkt man selbständig das,
was andere schon einmal vor einem gedacht haben

und wenn diese Vordenker einen großen Namen tragen
dann ...
dann hat man zumindest etwas geleistet

Und wenn man garnicht selber denkt, sondern sich statt dessen die geistigen Hinterlassenschaften dieser berühmten und offiziell anerkannten Vordenker einverleibt, dann hat man in dieser Hinsicht einen großen Vorsprung, fast ohne Eigenleistung.
 
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