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Lebens-Stil/Freistil/Schreibstil

R

Robin

Guest
Es ist doch so:
Die Weltgesellschaft steht unter Spannung. Zwischen Globalisierung und Regionalisierung. Zwischen Internet und Individuum. Banalisierung und Komplexität. All und Alltag, Aldi und Allmacht, Obi und Ohnmacht.
Zwischen lecker Kaffee und fairem Handel, Omelett und Freilandhaltung, Gänseleber und Guantanamo.
Zwischen Oper und Altersheim, Peymann und Pay-checks, Harald und Schmidt.
Zwischen neuem und alten Europa, Nord und Süd, nahem Westen und fernen Osten, fernen Westen und nahem Osten und den nahenden Ostern.

Life-Style ist ein hässliches Wort, Lebensstil schon besser. Leben mit Stil noch besser. Schreiben mit Stil das Ziel.

Wer hat das gesagt: Willst du etwas ganz Großes beschreiben, beschreibe etwas ganz Kleines.
Ich weiß, wer das wahrscheinlich weiß. Ich weiß, dass jeder neben seiner Innenwelt noch einen Alltag hat, und dass sich beides beeinflusst. Ich will hier eine Waage hinstellen, in die eine Schale lege ich das Weltgeschehen, in die andere ein Mosaiksteinchen des Alltags, in die eine lege ich die großen Gedanken in die andere den netten Einfall, den ich vorhin hatte.
Dann schreibe ich zum Beispiel ein Gedicht:

Sage, Waage:
Ist jede Frage Plage?
Oder jede Antwort Sport?

Kein besonders gutes Gedicht, zugegeben. Aber es reimt sich. Damit ihr euch einen Reim machen könnt - folgende Fragen könnten hier gestellt werden (weniger konkret als implizit):

Sollen Badesachen nach dem Baden gewaschen werden?
Ist Paris besser als Berlin oder sollte man etwa auch nach Wien fragen?
Sollte eine Zeitung vom Ende oder vom Anfang her gelesen werden?
Die Oper: Eine aussterbende Gattung oder riecht sie nur komisch?
Wenn man schon FKK macht: Ist es dann ästhetischer auf dem Bauch oder auf dem Rücken zu liegen?
Wer soll die Nachfolge von Harald Schmidt antreten?
Besteht noch Hoffnung? Zum Beispiel, wenn Bush abgewählt wird?
Welches ist die pomadigste Regierung in Europa?
Stinkt Bier und führen Biertrinker Kriege?
Wer ist besser, Houellebecq oder Frantzen?
Judith Herrmann oder Judith Zeh?
Elfriede Jelinek oder Sybille Berg?
Denke ich, also bin ich? Oder bin ich und denke also?

Zum Abschluss gebe ich noch zu Bedenken: Unsinn ist besser als gar kein Sinn.
Der Sinn aller Kommunikation aber ist: Anschlussfähig bleiben. Also: Anschlüsse suchen, wo sie kaum vermutet wurden. Kein Unsinn auf Teufel komm raus. Kein Verteufeln von Unsinn. Keine Angst vor Tiefsinn.

Einen schönen Freitag und falls wir uns nicht mehr sehen auch ein schönes WE und einen prima Wochenanfang.
 
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Welches ist die pomadigste Regierung in Europa?


Um diese Frage zu beantworten,
braucht`s einen Frisör.
Doch, oh Schreck,
wie krieg ich einen her,
der alle Glatzen zählen kann,
die zieren der Staatshäupter Kopf.
Drum greif ich ganz bewusst –
Auf meinen Zopf.
Keine Pomade!
Schade !
 
Salut Robin!

Einsam wie ein Telefonmast in der Wüste, auch so was wie ein Toten- und Goldgräber zugleich und auch ein Kaviar-Linker und gut Bürgerlicher, der nach Gleichgesinnten sucht - schwieriges Unterfangen!, finde ich Dich grinsend hier. Der polnische Königssohn Segismundo bei Calderón de la Barca (La vida es sueño) bringt die Frage, ob nicht das Unglaubliche, was er erlebt zu haben meint, blosser Traum gewesen sei. Oder ist die Gegenwart der Traum und die Vergangenheit die Wahrheit? Die Realitätsverunsicherung bringt ihn dann zur Räson. Der Vorbehalt, dass alles nur geträumt sei, ist ihm Anlass genug, das moralisch Gebotene zu tun, Moral von Zweifel unberührt. Wenn aber alles nur vorgetäuscht wäre, wäre es nicht gerade dann ein Ansporn, unbedingt das Eigene zu tun? Nämlich das, was jenes 'cogito' uns gebietet! Ich würde dann am liebsten Golf spielen gehen -grins. Ein Nichtgolfer kann sich nicht vorstellen, was daran lustig sein soll, mit einem Eisenstecken dauernd kleine Bälle in Büsche zu schlagen, und in Teiche zu versenken. Golf mag ja die Kunst der Verschwendung sein. Verschwendung von Platz, Zeit, Geld und Sinn - weiss nicht, wer das gesagt hat - aber Golf ist die einzige anerkannte Form des permanenten Scheiterns. Der Golfplatz der einzige Ort in dieser Welt, wo man ungestraft Misserfolg auf Misserfolg produzieren darf. Weisst du, was das Scheitern erträglich macht? Nicht die Natur und die Bewegung, nein! Die Golfwitze. Das wusste schon Freud. Nicht spezifisch über Golf, aber allgemein und generell über das Scheitern, das durch Witz erträglich wird:

Moses, Jesus und ein bärtiger Alter spielen Golf und stehen vor einem Teich. Moses trifft den Ball schlecht, der plumpst ins Wasser, doch plötzlich teilt sich das Wasser, und der Ball rollt aufs Green. Jesus trifft den Ball ebenso schlecht, der Ball fliegt zum Teich, bleibt auf den Wellen liegen, Jesus geht übers Wasser und schlägt den Ball locker aufs Green. Der bärtige Alte trifft ebenfalls schlecht und der Ball fliegt in den Teich. Da hüpft ein Frosch aus dem Wasser und nimmt den Ball in den Mund. Plötzlich schiesst ein Adler nieder, packt den Frosch, fliegt übers Green, der Frosch spuckt den Ball aus, und der rollt genau ins Loch. "Ich hasse es", sagt Moses zu Jesus, "mit deinem Vater zu spielen."

Melancholie, Drama, Philosophie, Religion und erst noch Sport und Erheiterung in einem Beitrag, über dessen Qualität sich zwar selbstverständlich streiten lässt, doch wenn das keinen Sinn macht... grins.

Politik und Literatur wäre auch noch da: Was meinst Du zu der handfesten Utopie, eine 'union franco-allemande' zu gründen? Sie ist nicht neu, aber sie taucht schon wieder auf, anlässlich der EU-Erweiterung. Nicht nur Kleine, auch Grosse fürchten, unter die Räder zu kommen. 'L'union fait la force' - natürlich auch im Verhältnis zu den übermächtigen USA. In 'Notre confiance dans ce siècle' wird die Utopie als 'utopies à réalisation vérifiable' bezeichnet. Die Verwirklichung könnte sich lohnen und wäre wirklich zu überprüfen.

Auf alle Fälle werde ich entweder Indoor-Golf anfangen zu spielen oder in die Politik einsteigen (ein Partei-'Programm' steht schon mal hier, weitere werden vielleicht in Kürze folgen -grins), bevor ich mich durch Dich wieder mal dazu hinreissen lasse, ein Gedicht zu verfassen. Bin keinesfalls masochistisch veranlagt. Vorher schreibe ich etwas Nettes ;-) zu Weihnachten -grins, obwohl ich dann den Malt zu Hause täglich von einem Chemiker untersuchen lassen müsste. Alles ist besser als die verbalen Schläge, die ich mir unter 'Gedichte' einfangen würde.

Joyeux Noël!
 
Original geschrieben von Jérôme
Salut Robin!

. Der polnische Königssohn Segismundo bei Calderón de la Barca (La vida es sueño) bringt die Frage, ob nicht das Unglaubliche, was er erlebt zu haben meint, blosser Traum gewesen sei. Oder ist die Gegenwart der Traum und die Vergangenheit die Wahrheit? Die Realitätsverunsicherung bringt ihn dann zur Räson. Der Vorbehalt, dass alles nur geträumt sei, ist ihm Anlass genug, das moralisch Gebotene zu tun, Moral von Zweifel unberührt. Wenn aber alles nur vorgetäuscht wäre, wäre es nicht gerade dann ein Ansporn, unbedingt das Eigene zu tun? Nämlich das, was jenes 'cogito' uns gebietet! , -

Joyeux Noël!


Nun, lieber Jerome, ich bin a) zwar ( noch?) nicht Robin und b) bin ich staatsbürgerlich sowohl "groß" ( deutsche Staatsbürgerschaft) als auch "klein" ( österreichische ) will mich aber doch von meiner Lust, Dir anstelle oder besser vor Robin zu antworten, treiben lassen und dieses auch tun.


Auch Grillparzer hat das von Dir erwähnte Calderondrama in eine deutsche Fassung österreichischer Prägung umgeschrieben. "Der Traum - ein Leben -" und ohne auf so ungemein unterhaltsam geistreiche Art wie Du ( das kann ich preußischer Trampel gar nicht ) auf die Irrungen und Wirrungen im Lebensspiel zwischen Bewusstem und Unbewusstem einzugehen, will ich die grillparzerische Patentlösung Dir mitteilen:

" Eines , des Innern stiller Frieden,
und die schuldbefreite Brust:
Und die Größe ist gefährlich,
Und der Ruhm ein leeres Spiel;
Was er gibt, sind nicht`ge Schatten,
Was er nimmt, es ist so viel." Grillparzer: Der Traum ein Leben, vierter Aufzug ( hübsch am Endes des Dramas)


In diesem Sinne kann ich Dich voll verstehen, wenn Du lieber Golf spielst, als eine Deutsch-Französiche Kulturpartei zu gründen.
Golf bring inneren Frieden - Parteiein lenken nur Verdruss.
Außerden störte mich bei diesem Gedanken, dass wir "Kleinen" da auch nicht mitmachen dürften.

Und ich hätte doch sicher bei Deiner Partei eine sehr niedrige Mitgliedsnummer:D :D :D ! Aber nur, wenn ich mich unter meiner deutschen Staatszugehörigkeit anmeldete.Und das brächte mich in echte Konflikte! ( Wobei ich jetz nicht weiß, ob ich den letzten Satz träume oder ob er wahr ist.)



Aber bleiben wir bei der natürlichen Moral: Golfspielen ist besser als Politik machen.


Freundlich Grüße und noch nicht Frohe Weihnachten

Majanna
 
Guten Abend, ihr Lieben!

Ich freue mich sooooo, euch da zusammen, vereint und im Frieden zu finden. Ueberlegte mir nämlich gerade, ob ich mir z.B. unter "Weltpolitik" ein Boudoir einrichten sollte, an die Tür eine Tafel: "Komm ruhig rein, mein Tag war eh schon ruiniert" hänge, mich dekorativ auf der Chaiselongue drapiere und warte, ob euch das anlockt.
Wirrlicht versicherte zwar irgendwo da draussen, dass hier NICHT JEDER gehauen wird, schon gar nicht mit einem Klodeckel, aber sein "nicht jeder" macht mich natürlich nur noch misstrauischer. Er wollte uns damit bestimmt in Sicherheit wiegen.

Verehrter Herzog, mein lieber Freund!

Nein! Es war keine Seuche, die uns ereilte. Aber Sie wissen doch, wie schwierig es ist, nach der Revolution zuverlässige Dienstboten zu finden. Stellen Sie sich doch vor, ich bin derweil sogar gezwungen, mir selbst vorzulesen. Die Infanten haben so gar kein Verständnis dafür, dass ich dann erschöpft und leidend bin und verlangen gar gewickelt zu werden. Ich versichere Ihnen, hätte ich dies alles zum voraus gewusst, mein Weg führte direkt ins Kloster, zumal mich die aussergewöhnliche Situation da noch zwingt, Descartes deklamieren zu lernen, alle Premiers dieser komischen Welt sowie diese neumodischen Parteiprogramme und Politpamphlete auswendig zu lernen, die ich dann hier irgendwann in ferner Zukunft runter rattern werde... sagen Sie mir, lieber Freund, hat das Stil, macht das Sinn und was sagt Max dazu? Immerhin schätze ich mich glücklich, den Freiherrn an meiner Seite zu haben. Er begleitet das bunte Treiben mir seiner Laute, was dem ganzen Chaos doch eine feierliche Note verleiht....

Manchmal denk ich mir so Gedanken
in meinem skurril vernetzten Denken
dass es mich selber vor mir graust.
Hat jemand mir die Chips vertauscht
wurden sie gar nicht eingebaut
halbiert, am Ende gar geklaut?
Ich Unglücksrabe...

Auf einmal aber einer sich findet
mein Denken kaum als schlimm empfindet
mit mir das Komisch er sich teilt
Sagt freundlich tagaus-tagein
"Zut, oui! Tu es comlétement marteau! J'ai faim..."
Kurz: alles halb so wild sei!
Der Held...

Finden uns im Dur wie auch im Moll
immer aufs Neue, nicht cool, nur toll.
Wir Sonntagskinder...

So sind wir derweil derer zwei.
Gesellt sich zu uns der Dritte
ist es schon fast ne Sippe
haben Stil, suchen Sinn
manchmal ganz schön durch den Wind.
Wir Glücksritter...

Doch Einen braucht es noch
für unser schwarzes Matrix-Loch
noch einen, sie wieder funktioniert
alles echt, oft irritiert, unerreicht, nichts imitiert
Ja! Das ist sie, die
(noch) dezimierte FantaVier!
Einfach nur WIR!

Ich könnte mir auch schon vorstellen, wer der bzw. die Vierte sein könnte. Aber haut doch ruhig jetzt auf meinen Kopf ein, mir doch egal, streut noch Salz in die Wunden, als bekäme ich für meine "geistigen" Ergüsse Honorar oder Schmerzensgeld für die schon wieder betretenen Fettnäpfe.
Ich schreibe jetzt alles hier hinein, weil zum "Vorstellungsgespräch" zurück traue ich mich nicht mehr, nachdem der gütige Admin-san meinetwegen so sehr leiden musste, dass ihm nur ein Schmerzenslaut (Au) entwichen ist. Sagt doch! Wenigstens ein Autsch! hätte ich doch verdient, nicht?

Robinchen, warum streust du "überall" das Gerücht, dass ich einen roten Pass besitze? Kannst du dir vorstellen, wie mich die Schweizer dafür hassen werden? Tun sie ohnehin, sonst hätten sie mich nicht schon wieder mit 120 Franken für zu schnelles Fahren gebüsst *heuuuuul*. Ich bin doch nur ein im Wind treibendes Blatt, eine "Völker verbindende Massnahme" *looool* und doch keine bodenständige Schweizerin. Du bist doch der Poet, könntest dir also etwas für mich einfallen lassen. Aber gell, nur etwas Schönes, sonst heule ich da alles voll! Etwas zwischen dem schönen Süddeutschland und der Wildnis Kanada.
Aber komm mir ja nie mehr mit Zöllibat!
:haare: :haare: :haare:
Früher hättest von Obstipation und Diarrhöe geredet. Ich wusste es doch! Dafür wirst du jetzt bestraft... mit Herrn Regener:

"Denn schmerzhaft wird es erst hinterher
Wenn wieder hochkommt, was früher mal war
Dann lieber so rein und dumm sein
wie weisses Papier..." :p

Ich bin zu alt, um Kleingedrucktes zu lesen, und zu wenig flexibel, um ohne Anspielungen kommunizieren zu können!

Aber wenigstens wenn ich den Namen Majanna lese, kann ich straffrei an meine Lieblingskirche in Wien, die Votivkirche, denken.

Wer deinen Spruch mit "Grosses/Kleines zu schreiben", gesagt hat, weiss ich nicht, aber ich kenne auch einen guten:

"Sapremo trovare una strada, oppure ne creeremo una. "
Ich bin human und sag dir gleich: ist von Hannibal (angeblich).

Tja, das war's, glaub's... Ach nee, noch was: 7000 Kommunikationsträger täglich (davon 2-4000 Wörter) hat der durchschnittliche Mann. Eine Frau knapp dreimal soviel. Statistisch gesehen, bin ich also wenigstens (ausser im Zahnbürstenverbrauch) irgendwo überdurchschnittlich. Die Welt ist sooooo gut zu mir. Hurraaa!

Einen schönen Abend allen!
 
Das DING klaut! Hab nämlich Betreff: Ick gloob, ick hab mir verloofen! geschrieben und das steht nirgends. Es hasst mich *heuuuuuuul*
 
Madame Celine,
Sie haben vergessen zu schreiben: ick jloob, ich hab mir valoofen“ Ha Ha ha
Ick ha ma wirklich valoofen . und muss das jetzt schreiben und zwar in Robins Betrachtungen über Gott, Teufel und die fruchtbare Alltagslyrik. ( schlicht ins Gereime), wohin mich der historische Irrtum trieb.

Wobei wir beim Punkt 1 wären.

Selbstkritisch – als einstmals gestandene – heut schon durch Arthrose wackelig gewordene Marxistin, so genannter Wackel – Engels , der nur noch Teile des Kommunistischen Manifests zitieren kann – da vor allem das Ende: Dampfplauderer aller Länder vereinigt euch –also: selbstkritisch muss ich feststellen, dass die Parteidisziplin mich in dem ersten Post an Robin zur gesellschaftspolitischen Kürze zwang.Vielleicht weiß Robin nur nicht, was ein Frsör ist. Ein Bader! ( nicht zu verwechseln mit dem Andreas Bader von der gleichnamigen Meinhofbande.)
Doch das soll sich ändern. Es tut sich bereits.
Dekadent – wienerisch – verseucht, halte ich mich also nicht an die vom großen Führer Mao – ro Bin große Linie und schweife ab.
Ins Odenhafte ( bitte nicht an den Odenwald denken!)

Oh
Oh Wunder
Wundernd staune
Ich
Über das blöde Viech
Das
Sinnentleert und Innereien frei
Am Küchentisch liegt
Zum Verzehre frei.

Ach wär ich Vegetarierin nur
Ich
Priese Blümelein stur,
Die
Wachsen in der Ökonatur.


Doch so –
Oh!
Spricht mein Magen zu mir
Quatsch nicht so viel
Brat das Tier!


Den Widerspruch zwischen Theorie ( Gesundheitsbewusstsein) und Praxis ( unschuldige Tiere verzehren) löse ich qualvoll, indem ich die Augen beim Essen schließen werde .Der Duft gebratener Enten allein erfüllt Hedonistinnen schon mit Entzücken. – Hoffentlich bekleckere ich mich nicht.

Punkt 2 ist schnell erledigt.
Es ist die Bitte um ein Eintrittsformular in Euren Klub.

Freundlich freche Grüße

Majanna




Ps: wie kommst Du, liebe Celine auf die Idee, Du könntest Dir die Votivkirche straffrei anschauen? weißt Du nicht, dass Schweizer als höchst Terrorverdächtige gründlichst untersucht werden. Und wie ich unsere Bullen kenne, halten die Babygelalle für einen Spionagecode. "Biedermann und die Brandstifter" ist hier nämlich Pflichtlektüre bei der Polizistenausbildung. Grund: sie sollen Brandgeruch gleich als existenzielle Bedrohung erkennen lernen.
Und weil sie das _ ich habe nichts von lesen gesagt - nicht können, betrachten sie Schweizer Staatsbürger mit Vorbehalten.


endgültig und immer noch
Majanna:D :D
 
Ick jloobe, ick werd ürre

Ja, ja!
Der Rückzug ins Private. Erstmal die eigenen Bedürfnisse einlochen und den Beitrag zur Rettung der Welt auf dieses Forum beschränken, durch geistreiche Beiträge.

Mir soll's nur recht sein!

Celine, ich gestehe, ich habe all die Jahre nie verstanden, wes Nationalität du bist. Ja, stimmt, Scheinschweizerin nannte ich dich stets, wusste aber nie, was gemeint war. (Ich müsste es wissen, werde aber einfach älter. Die Nähe zum alten Fritz bechleunigt den Prozess).

Aber ist es nicht schön, wie wir den europäischen Gedanken verkörpern? Sollten sich die EU-Leute mal ein Beispiel nehmen. Egal, ob Preuß', Franzos', Scheinschweizer, Odenwälder (ja *g*, das bin ich), nicht Recht hat, der die meisten Stimmen kriegt, sondern wer die Stimm' erhebt, hat irgendwie schon recht.

Auch Wackel-Engel akzeptieren wir, besser als Wackelpudding auf jeden Fall, welcher eher zu den letzten Dingen gehört.

Aber ich muss Euch ein tragisch Ding mitteilen: In der kleinen Stadt, die ich jetzt bewohne, gibt es keinen Snooker-Tisch! Katastrophe! Hätte ich das gewusst, nie hätt' ick Berlin verlassen, wa.
Snooker, das ist, wo ich einloche und scheitere, wo ich meinen Rücken beuge in Demut vor dem riesigen Tisch, Sinnbild des unendlichen Alls und den winzigen Löchern, Sinnbild der Hoffnung auf Glück :reden:

Na ja, dies nur zwischen zwei Terminen mitgeteilt. Celine, du multilinguales Blatt im Wind, ich bin keiner Sprache mächtig außer Englisch und Scheinfranzösisch. Also übersetze mir. Im Gegenzug finde ich vielleicht mal raus, wer das mit dem Großen und Kleinen geschrieben hat.

Euch ein stilistisch einwandfreies WE zwischen Kaviar und Kleinklavier, Poesie und Pulleralarm.

P.S. Nein, dass der Bader ein Frisör ist, wusst ich nicht.

Und überhaupt, es ist ja noch gar kein Wochenende. Mein Gott, ich arbeite zu viel :dontknow:
 
Robin, gönne Dir eine Pause!

Oui, das ist ein Befehl, obwohl ich den Befehlston sonst meide. Komm mit mir:

Chère amie Majanna

Eine dekadente, marxistisch angehauchte, hedonistische Dame ist in Wien sicher nicht fehl am Platz, wirkt auch in Berlin nicht deplaciert, doch aus der Tiefe ihres Herzens müsste sie sagen: 'Ich bin eine Französin'. -grins

Wie könnte dann ein Franzose von Dir, die zusätzlich noch genüsslich die Augen beim Essen schliesst, eine Eintrittserklärung/ein Anmeldeformular verlangen? Du bist eindeutig schon zu lange in Österreich - die Österreicher mögen mir verzeihen. Meine Stimme hast Du.
Meine Partei würde auch sonst keinen Gleichgesinnten ausschliessen, nur weil er zu den Kleinen oder den Grossen angehört (mit 1,92m gehöre ich auch schon beinahe einer Minderheit an ;) ).

Wir genehmigen uns jetzt einen Schluck aus meiner streng gehüteten Flasche eines 34-jährigen Macallan Highland Malts und unterhalten uns über Grillparzers Reise nach Frankreich (England lassen wir in diesem Falle links liegen), über die Historia Francorum, die ihn auf die Idee brachte, 'Weh dem, der lügt!' zu schreiben, und warten auf die kross gebratene Ente.
Beim Essen gilt es lediglich zu entscheiden, ob Rotkraut und Kastanien, Trauben und Nüsse, Orangen und Walnüsse oder Äpfel, Mandeln und Rosinen die geeigneten Beilagen sind. Ein paar Gedanken lassen wir auch noch um den 'Vacherin Mont-D'Or' kreisen, der der Ente folgen wird und beschliessen das Mahl mit Crème au cidre. Das Essen und die passenden Weine haben uns natürlich zugesetzt, so müssen wir uns einen entsprechenden Verteiler genehmigen - die Auswahl ist klein aber fein. Dabei können wir unsere Diskussion fortsetzen.
Diskussion z.B. über den Küchenjungen Leon, der durch sein halb natürliches, halb angenommenes barsches Wesen, sich das Recht nimmt, die kühnsten 'Scherze' machen zu dürfen, ohne dass man es ihm übelnimmt, ohne dass man besonders darauf achtet. Leon erspart sich so jede Lüge. Lüge und Wahrheit, ein moralisches Problem, das Grillparzer quälte und ihm vertraut war. Auch, dass sich das Aussprechen der vollen Wahrheit zum Schein und Trug wandeln kann.
Fromme Sprüche sind verpönt, Gegenstände soll man nicht lieben (nicht nur Fetischisten haben diese Tatsache mit Wehmut zur Kenntnis genommen ;) ), einen Leon braucht es, der sagt:

'Ein Mensch ist um so mehr, je mehr er Mensch!'

oder/und
'Kommt Dir die Lust, ein kluges Wort zu sprechen,
So geh in Wald hinaus und sag's den Bäumen,
Dann kehr erleichtert in dein Haus zurück.
Denn was Dir selber nützt, taugt nicht für viele.
Was vielen frommt, das wächst mit Gras und Kraut.'

Aber jetzt brauchen wir unbedingt etwas Bewegung - nicht über- nur mässig - grins. Helfen wir Robin einen Snooker-Tisch suchen, damit sein Queue nicht zum Spazierstock degradiert.

Robin, der Rückzug ins Private erfolgte aus Faulheit, man wird so schnell zugeschüttet und muss die Themen abonnieren, weil man sonst schon bald nicht mehr weiss, wo man was abgesondert hat. Oui, die angedrohte Weihnachtsgeschichte wollte ich noch schreiben und bei den 'Büchern' vorbeischauen. Später...

A bientôt!
 
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Also so ist das! Ihr treibt euch in all den anderen Schubladen herum und vernachlässigt diese. Sauerei. Unkollegial. Früher war alles besser!

Ich sehe Celine und Majanna vor meinem geistigen Auge in einer Talk-Show sitzen, bei J. B. Kerner beispielsweise (wer den nicht kennt: so eine Art Biolek in jünger und hetero):
Celine: "In diesen Foren wollen sie einen ja immer sofort in eine Schublade stecken."
Majanna: "Genau. Dabei kann man einen Künstler gar nicht so reduzieren. Jeder Mensch ist doch viel mehr als nur eine Schuuuublade."
:D

Allerdings dacht ich immer, das Berliner Wahrzeichen sei die Currywurst und nicht die Bockwurst. Berlin, det is Konnopke-Imbiss Schönhauser Allee, seit zweihundert Jahren, wa. Oda täusch ick mir da, Majanna?

Ansonsten seid froh, dass ihr Zeit und Muße habt, euch mit schöngeistiger Literaur u.ä. zu beschäftigen und nicht da arbeiten müsst, wo ich arbeite.
Da wo ich arbeite, ist nämlich jetzt alles neu. Dies wird aber nicht gerade mit überschäumenden Enthusiasmus aufgenommen.
Nein.
Wirklich nicht.
Vielmehr gelten bei Einführung von neuen Verhältnissen folgende zehn Leitsätze, die ich euch zur Kenntnisnahme unten aufgelistet habe.

Einen gute Nacht! ;)

1. Früher war alles besser.
2. Die Tatsache, den früheren Umständen gleichgültig gegenüber gestanden zu haben oder gar unter ihnen gelitten zu haben, schafft erst die Kompetenz, sie heute mit Zähnen und Klauen zu verteidigen.
3. Etwas Neues kann nur besser sein im Vergleich zu etwas noch Neuerem.
4. Nicht jammern schafft Misstrauen.
5. Optimisten enden auf dem Scheiterhaufen.
6. Die Tatsache, einen praktisch unkündbaren Job zu haben, entbindet von jeder Identifikation mit demselben und von jedem Eigenengagement.
7. Wer sich freiwillig auf das Neue einstellt, gar ohne Aufforderung hinzu lernt, ist ein Verräter.
8. Computer sind Teufelszeug.
9. Die Mittagspause ist unbedingt einzuhalten.
10. Die Gewerkschaft hat immer recht.
 
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