• Willkommen im denk-Forum für Politik, Philosophie und Kunst!
    Hier findest Du alles zum aktuellen Politikgeschehen, Diskussionen über philosophische Fragen und Kunst
    Registriere Dich kostenlos, dann kannst du eigene Themen verfassen und siehst wesentlich weniger Werbung

Können wir uns die Reichen noch leisten?

Was meinst du da zum Beispiel? Mit welcher konkreten "absurden Hirnwichserei" wird welcher (von wem?) unerwünschte Zustand versucht zu rechtfertigen - und wer versucht dies?
Das war auf Helmfried bezogen, der Superreichtum als nötigen Zustand in der Gesellschaft hirnwichst.

In Wahrheit steigern beispielsweise naturnahe Parkanlagen in Städten die zivlisatorische Lebensqualität in ihnen.
Darum geht's nicht. Die Frage ist nicht, ob der Mensch Natur und Bezug zur natürlichen Umwelt braucht oder nicht. Sondern die Frage ist, ob gesellschaftliche Missstände durch Analogien und Bezug zu Verhältnissen im Naturzustand gerechtfertigt werden können oder nicht. Und die Antwort ist aus ethischer Sicht natürlich "nein".

Ich denke, es ist an der Zeit, die Natur nicht als Feind der Zivilisation zu sehen, ...
Macht auch niemand. Darum geht's auch nicht, sondern um den unsinnigen Sozialdarwinismus. Patriarchismus, Vergewaltigung oder irgendwelche asozialen Verhältnisse sind nicht deswegen in Ordnung, nur weil sie vielleicht auch in der Natur vorkommen. Nur weil etwas natürlich vorkommt, ist es deswegen noch lange nicht ethisch richtig und anzustreben.
 
Zuletzt bearbeitet:
Werbung:
Hirnwichserei, okay. Jedoch, wer will denn entscheiden was Ordnung ist? Ist wie Gut und Böse. Woher will ich wissen, was Gut ist. Nur am Vergleich mit dem Bösen. Aber auch da wirst Du selbst bestimmen was Gut ist. Misst Du einfach an Dir.
Wie gesagt, die Argumentation hat mir noch nie eingeleuchtet und du trägst auch nicht dazu bei, dass sie einleuchtender wird. Damit du etwas Gutes tun kannst, also z.B. einer alten Frau über die Strasse helfen, musst erstmal jemand etwas Böses tun, also einer alten Frau in die Fresse hauen? Das ergibt doch hinten und vorne keinen Sinn. Warum ist das "über-die-Strasse-helfen" nicht einfach gut, ohne dass Böses geschieht?

Und wenn du behauptest es braucht "den Vergleich mit dem Bösen" um festzustellen was Gut ist, dann kann man dich genauso fragen, wie du denn feststellen willst, dass etwas Böse ist? Das geht seltsamerweise, das Böse können wir feststellen, aber Gutes kann man nicht feststellen? Hinwichserei ist für soviel Unterkomplexheit noch sehr freundlich ausgedrückt...

Und nein, nicht ich bestimme was Gut ist. Sondern das ist objektiv bestimmbar, dafür gibt es die Ethik. Es ist nicht meine Definition und es hängt nicht von meinem persönlichen Befinden ab, ob das Quälen von Kindern ethisch richtig ist oder nicht. Das entscheidet sich an den Folgen und Konsequenzen der Handlungen und nicht an meiner Meinung.
 
Zuletzt bearbeitet:
Werbung:
Das war auf Helmfried bezogen, der Superreichtum als nötigen Zustand in der Gesellschaft hirnwichst.
Aha.
Darum geht's nicht. Die Frage ist nicht, ob der Mensch Natur und Bezug zur natürlichen Umwelt braucht oder nicht. Sondern die Frage ist, ob gesellschaftliche Missstände durch Analogien und Bezug zu Verhältnissen im Naturzustand gerechtfertigt werden können oder nicht. Und die Antwort ist aus ethischer Sicht natürlich "nein".
Wobei es völlig subjektiv ist, etwas als "Missstand" zu bezeichnen.
Macht auch niemand. Darum geht's auch nicht, sondern um den unsinnigen Sozialdarwinismus.
Das, was man allgemein als Sozialdarwinismus bezeichnet ist lediglich die Gutheißung eines Phänomens, das jedoch 'natürlich' ist.
Diese Gutheißung kann man ablehnen, das beseitigt jedoch nicht das Phänomen.
Insofern ist die Bezeichnung "unsinnig" so sinnvoll wie die Unsinnigkeit einer Dürre festzustellen, weil sie der Ernte abträglich ist.
Patriarchismus, Vergewaltigung oder irgendwelche asozialen Verhältnisse sind nicht deswegen in Ordnung, nur weil sie vielleicht auch in der Natur vorkommen. Nur weil etwas natürlich vorkommt, ist es deswegen noch lange nicht ethisch richtig und anzustreben.
Natürlich, nur darf man auch nicht vergessen, dass Ethik erstens subjektiv ist zweitens nicht widerspruchsfrei und drittens nicht allmächtig.
So gibt es in der Ethik auch durchaus Dilemmas und gegenteilige "Lösungen" sind beide gut bzw schlecht begründbar.

Ein Beispiel dafür:
Ist es ethisch geboten, durch Bevölkerungsexplosion hungernde Völker mit Nahrung zu versorgen?
Der 'humanistische Instinkt' verleitet zu einem "Ja, natürlich!", denn wie kann man es rechtfertigen verhungernde Menschen sterben zu lassen, obwohl man sie retten könnte.
Diese Rettung ist aber nicht endgültig, denn diese hungernden Völker, wenn man sie mit ausreichend Nahrung versorgt, werden weiter wachsen, wodurch mittelfristig aus 10 Millionen Verhungernden dann 20, 30 oder 40 Millionen Verhungernde werden. Durch den gut gemeinten Eingriff hat man also letztendlich nur das Ausmaß an Leid erhöht und nicht verringert. Nach welcher Ethik ist dann Leidvermehrung geboten?

Ergo: man darf seine ethischen Glaubenssätze nie als eindeutig oder universell wahr sehen und sie auch nicht als solche präsentieren.
 
Zuletzt bearbeitet:
Zurück
Oben