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Klimakonferenz in Kopenhagen

Hartmut

Well-Known Member
Registriert
15. August 2005
Beiträge
3.007
Hallo,

derzeit beraten in Kopenhagen ca. 15'000 Delegierte aus 192 Ländern darüber, wie der Klimawandel zu begrenzen ist.

Anvisiert war, ein Folgeabkommen für das Kyoto-Protokoll (läuft 2012 aus) zu verabschieden. Nach den heftigen Diskussionen der vergangenen Tage ist das aber unwahrscheinlich.

So gibt es eine große Kluft zwischen der erklärten Bereitschaft der meisten Industriestaaten, ihren Kohlendioxidausstoß bis 2020 gegenüber 1990 um 20 bis 30 Prozent zu reduzieren (die deutsche Regierung hat sich auf 40 Prozent festgelegt) und der jüngsten Offerte der USA, die zu 17 Prozent Reduktion gegenüber 2005 bereit sind - was 4 Prozent Verringerung gegenüber 1990 entspricht.

China wiederum hat sich nur zu einer Verminderung seiner „Karbonintensität“ um 40 Prozent gegenüber 2005 bereit erklärt, setzt den CO2-Ausstoß also in Relation zur Wirtschaftskraft statt eine absolute Verringerung zu versprechen. Auch Brasilien, Indien, Südafrika und Südkorea haben Reduktionsziele vorgelegt, die aber von den Klimaforschern als zu zaghaft kritisiert werden.

Ist eurer Meinung nach überhaupt mit einem Erfolg der Konferenz (d. h. verbindliche Vereinbarungen) zu rechnen?

fragt
Hartmut
 
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AW: Klimakonferenz in Kopenhagen

Ist eurer Meinung nach überhaupt mit einem Erfolg der Konferenz (d. h. verbindliche Vereinbarungen) zu rechnen?

Nein, ich denke nicht.

So wie ich das beurteile, ist den meisten Politikern das Wirtschaftswachstum wichtiger als das Klima. Freilich wohl auch deshalb, weil keiner noch so genau weiß, wie sich der enorme CO2-Ausstoß letztlich wirklich auswirken wird und weil keiner voreilige Versprechen abgeben will, insbesondere nicht bevor dies andere Staaten tun.
Da wird von Seiten Chinas, Indiens, Brasiliens, ... sicher nach den Industriestaaten geschielt, die als wohlhabende Wirtschaftsmächte in ihren Augen vorangehen sollen.

Ich denke, im Großen und Ganzen ist das eine ziemlich festgefahrene Sache und vermute daher, dass erst etwas passieren muss, bevor man sich zum Handeln einigen kann.
 
AW: Klimakonferenz in Kopenhagen

Nein, ich denke nicht.

So wie ich das beurteile, ist den meisten Politikern das Wirtschaftswachstum wichtiger als das Klima. Freilich wohl auch deshalb, weil keiner noch so genau weiß, wie sich der enorme CO2-Ausstoß letztlich wirklich auswirken wird und weil keiner voreilige Versprechen abgeben will, insbesondere nicht bevor dies andere Staaten tun.
Da wird von Seiten Chinas, Indiens, Brasiliens, ... sicher nach den Industriestaaten geschielt, die als wohlhabende Wirtschaftsmächte in ihren Augen vorangehen sollen.

Ich denke, im Großen und Ganzen ist das eine ziemlich festgefahrene Sache und vermute daher, dass erst etwas passieren muss, bevor man sich zum Handeln einigen kann.

eine m.E. realistische Einschätzung. Die Situation mit dem sinnlich nicht wahrnehmbaren Gas CO2 ist so ähnlich wie das Risiko eines Asteroideneinschlags auf der Erde. Niemand glaubt ernsthaft daran, bis sich eines Tages die physikalischen Wahrheiten auf schreckliche Weise manifestieren...

Der einzige außerordentliche Faktor, der mir da noch ins Auge sticht, ist die Versicherungsindustrie. Speziell die Rückversicherer. Denn dort geht es darum, mit vorausschauender Intelligenz Geld zu verdienen - bzw. drohende Verluste zu vermeiden. Und das ist dort der entscheidende Punkt: nur wer die Wirklichkeit nicht verdrängt, sondern realistisch einschätzt und richtig darauf reagiert, wird in ein paar Jahrzehnten noch im Geschäft sein... daher wird gerade das Wahnsystem des stetigen Wachsen- und Gewinnmachenmüssens dafür sorgen, daß ein paar Leute aus reinem Egoismus nicht dem kollektivem Klimaschlaf erliegen werden...

Der Rote Baron
 
AW: Klimakonferenz in Kopenhagen

... wie bei allem in Diskussionen um ökologische Fragestellungen ist da viel Hysterie und "Glauben" und weniger Wissenschaft und Vernunft am Werke. Wer sind denn DIE ominösen Klimaforscher? Es gibt auch ernsthafte Berechnungen, dass die Sonnenaktivität schon seit Jahren abnimmt und mit einer Erwärmung schon von daher gar nicht zu rechnen ist. Alles eine Frage der Sichtweise (und dass wir schon lange in einer Öko-Diktatur leben, hab ich an anderer Stelle schon gesagt).
 
AW: Klimakonferenz in Kopenhagen

eine m.E. realistische Einschätzung. Die Situation mit dem sinnlich nicht wahrnehmbaren Gas CO2 ist so ähnlich wie das Risiko eines Asteroideneinschlags auf der Erde. Niemand glaubt ernsthaft daran, bis sich eines Tages die physikalischen Wahrheiten auf schreckliche Weise manifestieren...

Der einzige außerordentliche Faktor, der mir da noch ins Auge sticht, ist die Versicherungsindustrie. Speziell die Rückversicherer. Denn dort geht es darum, mit vorausschauender Intelligenz Geld zu verdienen - bzw. drohende Verluste zu vermeiden. Und das ist dort der entscheidende Punkt: nur wer die Wirklichkeit nicht verdrängt, sondern realistisch einschätzt und richtig darauf reagiert, wird in ein paar Jahrzehnten noch im Geschäft sein... daher wird gerade das Wahnsystem des stetigen Wachsen- und Gewinnmachenmüssens dafür sorgen, daß ein paar Leute aus reinem Egoismus (:)teufel2:)) nicht dem kollektivem Klimaschlaf erliegen werden...

Der Rote Baron

Dieser Bevölkerungsanteil wird möglicherweise
im Bereich von 0,00011111... und 9,009999... Prozent liegen ...
Aber Du kannst das wahrscheinlich besser berechnen ...? :confused:
 
AW: Klimakonferenz in Kopenhagen

Es gibt auch ernsthafte Berechnungen, dass die Sonnenaktivität schon seit Jahren abnimmt und mit einer Erwärmung schon von daher gar nicht zu rechnen ist.

es wird momentan wärmer!

wie groß dabei der menschliche Kohlendioxid-Einfluß ist, weiss keiner

denn durch den Menschen wird auch die Vegetation schütterer
und das bedeutet,
daß sich die Landflächen leichter aufheizen

wäre das Mittelmeergebiet bewaldet (wie noch in der Antike),
dann wäre es dort im Sommer nicht so heiß
es gäbe im Sommer viel mehr Wolken (Schatten) und viel mehr Regen (Abkühlung)
 
AW: Klimakonferenz in Kopenhagen

Dieser Bevölkerungsanteil wird möglicherweise
im Bereich von 0,00011111... und 9,009999... Prozent liegen ...
Aber Du kannst das wahrscheinlich besser berechnen ...? :confused:

das sind nur ganz wenige Promille an und in den Leuten, die dann mit reinem Herzen die Finanzmathematik bemühen werden, um im Vorstandsmeeting irgendwo im 88. Stock eines Wolkenkratzers mit einer Gewinnprognose zu glänzen. Der Glanz ist wichtig dabei, das ist nämlich das Gleitgel der eigenen Karriere beim Pförtner des Vorgesetzten...

Auf nichts kann man sich so gut verlassen, wie auf menschliche Gier und Rückgratlosigkeit. Warum sollte nicht davon auch mal das Klima profitieren...?

Der Rote Baron
 
AW: Klimakonferenz in Kopenhagen

Ist eurer Meinung nach überhaupt mit einem Erfolg der Konferenz (d. h. verbindliche Vereinbarungen) zu rechnen?
So, wie Du die Situation - glaubhaft - schilderst, nein.
Man müsste sich einmal auf eine - zeitliche - Basis einigen, dann über die gefährlichsten Trends und dann über die wirtschaftlich erträglichen Reduktionen eine Einigung erzielen und das alles dürften keine bloßen Lippenbekenntnisse sein.

Es würde mich aber freuen, wenn wir nach 5 Jahren eine optimistische stimmende Erfolgsmeldung erleben würden.

Lieb-besorgte Grüße

Zeili
 
AW: Klimakonferenz in Kopenhagen

... Wer sind denn DIE ominösen Klimaforscher?

DIE sind überhaupt nicht ominös, oktoberwind.
Sie sitzen u. a. im "Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC)", auch (Welt-)Klimarat genannt:

Das IPCC und die Klimaberichte der Uno

Das IPCC ist eine internationale Sachverständigengruppe, in der hunderte internationale Wissenschaftler und Vertreter von über 100 Staaten den Klimawandel auf der Erde analysieren und Gegenmaßnahmen vorschlagen sollen.

Das Gremium wertet dazu den weltweiten Stand der wissenschaftlichen Forschung aus. Ein Peer-Review-Verfahren, bei dem Wissenschaftler die Ergebnisse ihrer Kollegen überprüfen, soll dabei die Qualität sichern und einen wissenschaftlichen Konsens herstellen. Ins Leben gerufen wurde das IPCC von den UN-Behörden für Meteorologie (WMO) und Umwelt (UNEP) 1998. Seitdem hat das IPCC vier große Berichte veröffentlicht, die für Aufsehen sorgen.

Gruss
Hartmut
 
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AW: Klimakonferenz in Kopenhagen

So wie ich das beurteile, ist den meisten Politikern das Wirtschaftswachstum wichtiger als das Klima.

Grundsätzlich sehe ich das auch so, Ben.
Allerdings müssen sich die Politiker auch fragen, welche Zweige der Wirtschaft wie stark wachsen sollten.

... und weil keiner voreilige Versprechen abgeben will, insbesondere nicht bevor dies andere Staaten tun.
Da wird von Seiten Chinas, Indiens, Brasiliens, ... sicher nach den Industriestaaten geschielt, die als wohlhabende Wirtschaftsmächte in ihren Augen vorangehen sollen.

Die wohlhabenden Wirtschaftsmächte Europas haben m. E. bisher ihren Willen zu stärkeren CO2-Reduktionen gezeigt. Die EU will den CO2-Ausstoss bis 2020 im Vergleich zu 1990 um wenigstens 20% senken, die USA - bis 2007 der grösste CO2-Emittent - um kümmerliche 4%. Bei grössem Entgegenkommen anderer Wirtschaftsmächte, vor allem der USA und Chinas, wäre die EU sogar zu Reduktionen um 30-40% bereit.

Ich denke, im Großen und Ganzen ist das eine ziemlich festgefahrene Sache ...

Sieht derzeit so aus, vor allem, wenn man bedenkt, dass man sich bisher noch nicht einmal über das Referenzjahr, auf das die Reduktionen zu beziehen sind, einig ist.

Aber vielleicht dominierte in der ersten Hälfte der Konferenz noch das Pokern, und man kann auf eine bessere zweite Hälfte hoffen.

Gruss
Hartmut
 
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