AW: Kinder zu Sex gezwungen
Zitat von
http://www.heise.de/ct/Warum-die-gep...artikel/138426 :
(ebenso alle anderen Zitate:
Die Sperrung muss Ultima ratio bleiben, für den Fall, dass andere Rechtsmittel nicht greifen. Im aktuellen Gesetzentwurf steht darüber nichts.
Und wann greifen andere Mittel? Solange Kinder vor Kameras gezerrt werden und bei diesem Müll mitmachen müssen, sind alle bisherigen Maßnahmen gescheitert. Es geht hier um das Wohl von Kindern- wann darf man da denn zur ultima ratio greifen?
Beim wirksamen Kampf gegen Kinderpornografie sind die Ermittler auf Nutzer angewiesen, die Anzeige erstatten, wenn sie im Netz auf solche Inhalte stoßen. 1998 gründete der Heise-Verlag mit Kooperationspartnern und in Zusammenarbeit mit der Staatsanwaltschaft Hannover die Initiative „Netz gegen Kinderporno“ als anonyme Meldestelle für Kinderpornos im Internet, denn Zufallsfinder mussten damals befürchten, dass gegen sie ermittelt wurde.
Das Problem ist, dass man im Netz schnell zufällig auf Seiten stößt.
Was die Meldestelle betifft: Man muss ja nicht online etwas melden sondern kann das auch bei der Polizei (im offline-Modus) tun.
Doch der aktuelle Gesetzentwurf sieht vor, dass Daten von Personen, die auf Seiten eines gesperrten Servers landen und so die Stoppseite abrufen, erfasst werden können.
Das ist in der Tat fragwürdig. Die "Stoppschilder" sollen ja dazu dienen auf die Tatsache aufmerksam zu machen, dass das Betreten der folgenden Seite illegal ist.
Erst nach Übertreten dieser Seite, also dem Betreten der illegalen Site, also einer bewussten Handlung, kann man von dem Wissen des Users um die Illegalität seiner Handlung wissen.
Auf gar keinen Fall darf die Sperre als bequemes Werkzeug das mühsamere Löschen kinderpornografischer Inhalte aus dem Netz und das damit verbundene Ermitteln der Täter ersetzen. Analysen von Listen aus Skandinavien zeigen, dass diese Gefahr besteht.
Das ist die alte Krankheit unserer Gesellschaft: Verbieten und dann nicht handeln, weil ja durch das Verbot die Gefahr beseitigt ist.
Allerdings liegt bei Kinderpornographie die Sache in meinen Augen anders als bei beispielsweise "Killerspielen" oder der Zensur von "Gangstarap"- hier geht es um entwürdigende Bilder von
echten Menschen. Diese Menschen haben ein Recht darauf, dass ihr Ansehen nicht beschmutzt wird.
Diese Bilder richten
echten Schaden an.
Deswegen würde ich HIER einer Sperrung zustimmen. Allerdings gilt auch hier: Das darf nicht alles sein. Es muss eine strafrechtliche Verfolgung der Nutzer, Händler und Produzenten und professionelle Hilfe für die Betoffenen geben.
Kinder und Jugendliche müssen aufgeklärt werden, wir alle sollten für uns selbst unsere Sexualmoral überprüfen und schauen, ob wir nicht bereits dabei sind andere Menschen sexuell auszubeuten.
Letztendlich- so zynisch es klingen mag- gilt: Kinderpornographie ist ein Markt, ein Geschäft. Und wie bei jedem Geschäft, ist es die Nachfrage, die das Angebot bestimmt.
Märkte haben einen Vorteil: Der Konsument kann sie beeinflussen.
Verbieten und Sperren mag in diesem Fall ein Zeichen des Respekts und den Schutz der Würde der Opfer sein.
Aber noch effektiver ist es, den Markt trocken zulegen, indem man sich selbst diesem Wahnsinn verweigert.
Hierzu gehört auch, sich eine gewisse Empathie anzutrainieren und sich klarzumachen, dass das kleine Mädchen aus Indien dort nicht nur eine virtuelle Figur ist, sondern ein echter Mensch.
Zitat von Sunnyboy:
Ich weiß, dass Pädophilie ein eigenes Krankheitsbild ist, bei der sich der Erkrankte auf Kinderkörper fixiert hat.
Die Aussage ist falsch. über die Einordnung von Pädophilie wird gestritten.