Mit dem Segen von Papst Bernedikt XVI, sollen zu Karfreitag die Pfarreien der Welt wieder für die Bekehrung der Juden beten.
Kein Wunder, dass verschiedene jüdische Kreise sich darüber empörten.
Dazu muss man natürlich wissen was genau diese Fürbitte ist und was sie enthält.
Doch erst mal zurück zum Sommer 2007. Damals hat Benedikt XVI vorgeschlagen bzw. es befürwortet, dass die Messe wieder nach dem alten lateinischen Ritus gefeiert, bzw. gelesen wird. Und als Basis dazu sollte das Messbuch von 1962 dienen – also jenes das vor dem Zweiten Vatikanischen Konzil (1962 – 1965) Gültigkeit hatte.
Was enthält genau diese Fürbitte die am Karfreitag gesprochen werden soll in ihrer Fassung von 1962?
Dass alle Juden Jesus Christus als Retter der Menschheit anerkennen sollen. Außerdem wird auch im Messbuch von 1962 von der Verblendung der Juden gesprochen und, dass diese der Finsternis entrissen werden sollten.
Man kann dies, wenn man es milde bezeichnet, nur als Antijudaismus sehen. Also ein deutlicher Rückschritt gegenüber alldem was im Zweiten Vatikanischen Konzil beschlossen wurde, der gefährliche Auswirkungen haben könnte.
Angesichts der Proteste die nicht nur aus jüdischen Kreisen zu vernehmen waren, wurde diese Fassung dann Anfang Februar etwas verändert. Nun heißt es wort-wörtlich:
«Lasst uns auch beten für die Juden, dass Gott unser Herr ihre Herzen erleuchte, damit sie Jesus Christus als den Retter aller Menschen erkennen (...) Allmächtiger ewiger Gott, der du willst, dass alle Menschen gerettet werden und zur Erkenntnis der Wahrheit gelangen, gewähre gnädig, dass beim Eintritt der Gesamtheit der Völker in Deine Kirche ganz Israel gerettet wird. Durch Christus unseren Herrn. Amen.»
Auch diese Fassung, wohlwollend analysiert, enthält zumindest eines was man ihr vorhalten kann: sie missioniert.
Erstaunlich, dass der Vatikan eines nicht weiß oder nicht zur Kenntnis nehmen will: im Judentum ist das Missionieren verboten.
Sowohl das Missionieren um die Juden zu einem anderen Glauben zu bekehren, als auch das Missionieren der Juden für ihren Glauben.
Es sind aber nicht nur die jüdischen Kreise, ob religiös oder auch nicht, die diese Wende als sehr bedenklich erachten.
In der Zeitschrift "Herder-Korrespondenz" (erscheint im deutschen Verlag des Vatikans), wird die sinnvolle Frage gestellt ob über diese Fürbitte nicht "über den Umweg liturgischer Gebete theologische Irritationen entstehen – die möglicherweise gewollt sind".
Und was macht der Papst? Er persönlich wird morgen die Fassung der Karfreitagsfürbitte sprechen, die nach der Liturgiereform von 1970 vereinbart wurde. Also wird man ihm persönlich keine missionarischen Absichten vorwerfen können – oder auch andere Irritationen.
Die andere Version, die sich „Pro Judaeis“ nennt, überlässt er allen Pfarreien die die Messe in ihrer alten Form, also im Lateinischen morgen feiern.
Einen sehr lesenswerten Artikel zum Thema, fand ich auch in der TAZ vom 18. März:
http://www.taz.de/1/leben/alltag/artikel/1/er-ist-wieder-auf-kreuzzug/?src=TE&cHash=a191f3093c
Kein Wunder, dass verschiedene jüdische Kreise sich darüber empörten.
Dazu muss man natürlich wissen was genau diese Fürbitte ist und was sie enthält.
Doch erst mal zurück zum Sommer 2007. Damals hat Benedikt XVI vorgeschlagen bzw. es befürwortet, dass die Messe wieder nach dem alten lateinischen Ritus gefeiert, bzw. gelesen wird. Und als Basis dazu sollte das Messbuch von 1962 dienen – also jenes das vor dem Zweiten Vatikanischen Konzil (1962 – 1965) Gültigkeit hatte.
Was enthält genau diese Fürbitte die am Karfreitag gesprochen werden soll in ihrer Fassung von 1962?
Dass alle Juden Jesus Christus als Retter der Menschheit anerkennen sollen. Außerdem wird auch im Messbuch von 1962 von der Verblendung der Juden gesprochen und, dass diese der Finsternis entrissen werden sollten.
Man kann dies, wenn man es milde bezeichnet, nur als Antijudaismus sehen. Also ein deutlicher Rückschritt gegenüber alldem was im Zweiten Vatikanischen Konzil beschlossen wurde, der gefährliche Auswirkungen haben könnte.
Angesichts der Proteste die nicht nur aus jüdischen Kreisen zu vernehmen waren, wurde diese Fassung dann Anfang Februar etwas verändert. Nun heißt es wort-wörtlich:
«Lasst uns auch beten für die Juden, dass Gott unser Herr ihre Herzen erleuchte, damit sie Jesus Christus als den Retter aller Menschen erkennen (...) Allmächtiger ewiger Gott, der du willst, dass alle Menschen gerettet werden und zur Erkenntnis der Wahrheit gelangen, gewähre gnädig, dass beim Eintritt der Gesamtheit der Völker in Deine Kirche ganz Israel gerettet wird. Durch Christus unseren Herrn. Amen.»
Auch diese Fassung, wohlwollend analysiert, enthält zumindest eines was man ihr vorhalten kann: sie missioniert.
Erstaunlich, dass der Vatikan eines nicht weiß oder nicht zur Kenntnis nehmen will: im Judentum ist das Missionieren verboten.
Sowohl das Missionieren um die Juden zu einem anderen Glauben zu bekehren, als auch das Missionieren der Juden für ihren Glauben.
Es sind aber nicht nur die jüdischen Kreise, ob religiös oder auch nicht, die diese Wende als sehr bedenklich erachten.
In der Zeitschrift "Herder-Korrespondenz" (erscheint im deutschen Verlag des Vatikans), wird die sinnvolle Frage gestellt ob über diese Fürbitte nicht "über den Umweg liturgischer Gebete theologische Irritationen entstehen – die möglicherweise gewollt sind".
Und was macht der Papst? Er persönlich wird morgen die Fassung der Karfreitagsfürbitte sprechen, die nach der Liturgiereform von 1970 vereinbart wurde. Also wird man ihm persönlich keine missionarischen Absichten vorwerfen können – oder auch andere Irritationen.
Die andere Version, die sich „Pro Judaeis“ nennt, überlässt er allen Pfarreien die die Messe in ihrer alten Form, also im Lateinischen morgen feiern.
Einen sehr lesenswerten Artikel zum Thema, fand ich auch in der TAZ vom 18. März:
http://www.taz.de/1/leben/alltag/artikel/1/er-ist-wieder-auf-kreuzzug/?src=TE&cHash=a191f3093c