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Kants "a priori"

Bagalute

New Member
Registriert
16. März 2018
Beiträge
3
Guten Tag,

ich, student der Philosophie, reibe mich an dem schon im Titel genannten Begriff "a priori".
Mir ist einiges bereits klar:
- Jede Erkenntnis beginnt mit der Erfahrung, denn nur diese ist Objekt unseres Denkens.
- Im Erkenntnis -gewinnungsprozess wird unterschieden zwischen Erkenntnissen "a priori", unabhängig von der Erfahrung und "a posteriori", direkt aus der Erfahrung.

Das Werkzeug zur Unterscheidung dieser beiden Kategorien ist die Überprüfung ob es etwas notwendig und allgemein gültig gedacht wird. Soweit so gut.

Gehen wir jetzt aber ins Detail, und nutzen das von Kant in seiner Einführung zur Kritik der reinen Vernunft (Nach Ausgabe B) auf der Seite 45 gegebene Beispiel.
In diesem geht es um die Erkenntnis, dass wenn das Fundament eines Hauses untergraben wird dieses einfallen wird.
Kant sagt dazu in selbiger Passage:

"Denn man pflegt wohl von mancher aus Erfahrungsquellen abgeleiteten Erkenntnis zu sagen, daß wir ihrer a priori fähig, oder teilhaftig sind, weil wir sie nicht unmittelbar aus der Erfahrung, sondern aus einer allgemeinen Regel, die wir gleichwohl selbst doch aus der Erfahrung entlehnt haben, ableiten. So sagt man von jemand, der das Fundament seines Hauses untergrub: er konnte es a priori wissen, daß es einfallen würde, d.i. er durfte nicht auf die Erfahrung, daß es einfiele, warten. Allein gänzlich a propri konnte er dieses doch auch nicht wissen. Denn daß alle Körper schwer sind, und daher, wenn ihnen diese Stütze entzogen wird, fallen, mußte ihm doch zuvor durch Erfahrung bekannt werden."

Es tut sich mir folgende Frage auf:

- Ist jede Erkenntnis die verschiedene Sinnliche Wahrnehmungen miteinander verknüpft a priori, wenn doch auch nicht rein? Z.b. die Anwendung der Naturgesetze auf in diesem Zusammenhang noch nicht beobachtete Objekte? Würde dies, wenn dem so ist, auch auf Trugschlüsse Anwendung finden, z.B. dem Experiment: Pawlowscher Hund.


Um meine Frage nochmal zu umschreiben:
Ist "Erkenntnis a priori" nach Kant jede Kompetenz unsere Gehirns die über das direkte Wahrnehmen hinausgeht.
Das Meer ist blau
-> a posteriori.
Jedes Meer das ich bis dato gesehen habe ist blau, also gehe ich davon aus das alle Meere blau sind
-> a priori, wenn doch auch nicht rein.
Es gibt einen Unterschied zwischen dem was eben, hier passiert ist und dem was jetzt, dort passiert.
(Raum/ Zeit Kontinuum)
-> a priori, rein.

Bin jedem der mir zu helfen gewillt ist zum äußersten Dank verpflichtet.

Mit freundlichen Grüßen Tom
 
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Guten Tag,

ich, student der Philosophie, reibe mich an dem schon im Titel genannten Begriff "a priori".
Mir ist einiges bereits klar:
- Jede Erkenntnis beginnt mit der Erfahrung, denn nur diese ist Objekt unseres Denkens.
- Im Erkenntnis -gewinnungsprozess wird unterschieden zwischen Erkenntnissen "a priori", unabhängig von der Erfahrung und "a posteriori", direkt aus der Erfahrung.

Das Werkzeug zur Unterscheidung dieser beiden Kategorien ist die Überprüfung ob es etwas notwendig und allgemein gültig gedacht wird. Soweit so gut.

Gehen wir jetzt aber ins Detail, und nutzen das von Kant in seiner Einführung zur Kritik der reinen Vernunft (Nach Ausgabe B) auf der Seite 45 gegebene Beispiel.
In diesem geht es um die Erkenntnis, dass wenn das Fundament eines Hauses untergraben wird dieses einfallen wird.
Kant sagt dazu in selbiger Passage:

"Denn man pflegt wohl von mancher aus Erfahrungsquellen abgeleiteten Erkenntnis zu sagen, daß wir ihrer a priori fähig, oder teilhaftig sind, weil wir sie nicht unmittelbar aus der Erfahrung, sondern aus einer allgemeinen Regel, die wir gleichwohl selbst doch aus der Erfahrung entlehnt haben, ableiten. So sagt man von jemand, der das Fundament seines Hauses untergrub: er konnte es a priori wissen, daß es einfallen würde, d.i. er durfte nicht auf die Erfahrung, daß es einfiele, warten. Allein gänzlich a propri konnte er dieses doch auch nicht wissen. Denn daß alle Körper schwer sind, und daher, wenn ihnen diese Stütze entzogen wird, fallen, mußte ihm doch zuvor durch Erfahrung bekannt werden."

Es tut sich mir folgende Frage auf:

- Ist jede Erkenntnis die verschiedene Sinnliche Wahrnehmungen miteinander verknüpft a priori, wenn doch auch nicht rein? Z.b. die Anwendung der Naturgesetze auf in diesem Zusammenhang noch nicht beobachtete Objekte? Würde dies, wenn dem so ist, auch auf Trugschlüsse Anwendung finden, z.B. dem Experiment: Pawlowscher Hund.


Um meine Frage nochmal zu umschreiben:
Ist "Erkenntnis a priori" nach Kant jede Kompetenz unsere Gehirns die über das direkte Wahrnehmen hinausgeht.
Das Meer ist blau
-> a posteriori.
Jedes Meer das ich bis dato gesehen habe ist blau, also gehe ich davon aus das alle Meere blau sind
-> a priori, wenn doch auch nicht rein.
Es gibt einen Unterschied zwischen dem was eben, hier passiert ist und dem was jetzt, dort passiert.
(Raum/ Zeit Kontinuum)
-> a priori, rein.

Bin jedem der mir zu helfen gewillt ist zum äußersten Dank verpflichtet.

Mit freundlichen Grüßen Tom
Melde ich meiner Versicherung:ironie:
 
Guten Tag,

ich, student der Philosophie, reibe mich an dem schon im Titel genannten Begriff "a priori".
Mir ist einiges bereits klar:
- Jede Erkenntnis beginnt mit der Erfahrung, denn nur diese ist Objekt unseres Denkens.
- Im Erkenntnis -gewinnungsprozess wird unterschieden zwischen Erkenntnissen "a priori", unabhängig von der Erfahrung und "a posteriori", direkt aus der Erfahrung.

Das Werkzeug zur Unterscheidung dieser beiden Kategorien ist die Überprüfung ob es etwas notwendig und allgemein gültig gedacht wird. Soweit so gut.

Gehen wir jetzt aber ins Detail, und nutzen das von Kant in seiner Einführung zur Kritik der reinen Vernunft (Nach Ausgabe B) auf der Seite 45 gegebene Beispiel.
In diesem geht es um die Erkenntnis, dass wenn das Fundament eines Hauses untergraben wird dieses einfallen wird.
Kant sagt dazu in selbiger Passage:

"Denn man pflegt wohl von mancher aus Erfahrungsquellen abgeleiteten Erkenntnis zu sagen, daß wir ihrer a priori fähig, oder teilhaftig sind, weil wir sie nicht unmittelbar aus der Erfahrung, sondern aus einer allgemeinen Regel, die wir gleichwohl selbst doch aus der Erfahrung entlehnt haben, ableiten. So sagt man von jemand, der das Fundament seines Hauses untergrub: er konnte es a priori wissen, daß es einfallen würde, d.i. er durfte nicht auf die Erfahrung, daß es einfiele, warten. Allein gänzlich a propri konnte er dieses doch auch nicht wissen. Denn daß alle Körper schwer sind, und daher, wenn ihnen diese Stütze entzogen wird, fallen, mußte ihm doch zuvor durch Erfahrung bekannt werden."

Es tut sich mir folgende Frage auf:

- Ist jede Erkenntnis die verschiedene Sinnliche Wahrnehmungen miteinander verknüpft a priori, wenn doch auch nicht rein? Z.b. die Anwendung der Naturgesetze auf in diesem Zusammenhang noch nicht beobachtete Objekte? Würde dies, wenn dem so ist, auch auf Trugschlüsse Anwendung finden, z.B. dem Experiment: Pawlowscher Hund.


Um meine Frage nochmal zu umschreiben:
Ist "Erkenntnis a priori" nach Kant jede Kompetenz unsere Gehirns die über das direkte Wahrnehmen hinausgeht.
Das Meer ist blau
-> a posteriori.
Jedes Meer das ich bis dato gesehen habe ist blau, also gehe ich davon aus das alle Meere blau sind
-> a priori, wenn doch auch nicht rein.
Es gibt einen Unterschied zwischen dem was eben, hier passiert ist und dem was jetzt, dort passiert.
(Raum/ Zeit Kontinuum)
-> a priori, rein.

Bin jedem der mir zu helfen gewillt ist zum äußersten Dank verpflichtet.

Mit freundlichen Grüßen Tom
Das Meer sieht auch manchmal wie Blei aus:blume2:
 
Bin jedem der mir zu helfen gewillt ist zum äußersten Dank verpflichtet.
Bitte, bitte junger Mann, gehen Sie nicht "zum Äußersten", dies dankt Ihnen hier niemand! :)
Der Begriff Würde,würde ich als zu hoch angesehen erachten!
Redet hier einer aus den geistigen Niederungen einer "konditionierten Denkfreiheitsbewegung" ?

@Bagalute: Sorry, aber hier im Denkform bleiben die echten KANTiner (bis jetzt noch) lieber in der Kantine........:)
 
Zuletzt bearbeitet:
IMHO gelten alle Aussagen als apriorisch, die aus wahren Prämissen hergeleitet werden. Beispiel: wenn es regnet wird draußen alles nass. Folglich wirst auch du nass, wenn du dann aus dem Haus gehst. Du musst es also nicht erst erfahren (durch ausprobieren), sondern du kannst es vorher wissen, ohne je bei Regen raus gegangen zu sein. :)
 
@Bernies Sage
zum Äußersten würde ich sehr wohl gehen, scheinbar bleibe ich mir bei gebotenem Niveau dem aber nicht schuldig.
Um meine eigene Frage zu beantworten:
@Bagalute , bitte beachte doch das es Kant in seinem Theoretischen Komplex um eine differenzierung der Qualität verschiedener Methoden zum Erkenntnisgewinn geht. Für ihn steht also die Prämisse: Erkenntnis = wahr.

Mit freundlichen Grüßen, danke für nichts
 
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Um meine Frage nochmal zu umschreiben:
Ist "Erkenntnis a priori" nach Kant jede Kompetenz unsere Gehirns die über das direkte Wahrnehmen hinausgeht.

Vorläufige Erkenntnis, so meine persönliche Meinung ist immer unsicher in Bezug auf direktes Wahrnehmen, vermag aber über die Kenntnis von etwas Drittem - im Ding an sich - welches dem konkreten Nichtwissen nur als logisches Ausschlusswissen positiv zugänglich ist, in allgemeinen Vernunftsprinzien (in bios-kybernetischen Verhaltensgrundregeln) korridoral sehr erfolgversprechend eingrenzbar sein....
:)

Bernies Sage (Bernhard Layer)
 
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