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Ich vergleiche mit anderen

M

majanna

Guest
Ich vergleiche mich mit anderen – ich sollte das nicht tun – oder doch?


Ansatzpunkt für diese Fragestellung gab mir folgende chassidische Geschichte von Martin Buber.

Die Frage der Fragen

Vor dem Ende sprach Rabbi Sussja: „ In der kommenden Welt wird man mich nicht fragen: Warum bist Du nicht Moses gewesen? Man wird mich fragen: Warum bist Du nicht Sussja gewesen?“

Im Sport wird der Vergleich als motivfördernde Strategie verwendet.
Im Unterricht beruht letztlich jede Leistungsfeststellung auf dem Vergleich.

Aber meint Buber das ?
 
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Original geschrieben von majanna
Buber: „In der kommenden Welt wird man mich nicht fragen: Warum bist Du nicht Moses gewesen? Man wird mich fragen: Warum bist Du nicht Sussja gewesen?"

Eine gute Frage - ich beziehe das aber eher darauf dass man danach trachten sollte sein Leben zu leben, seine Aufgaben zu erfüllen und daran zu wachsen als immer auf andere zu schielen.
 
Re: Re: Ich vergleiche mit anderen

Original geschrieben von walter
Eine gute Frage - ich beziehe das aber eher darauf dass man danach trachten sollte sein Leben zu leben, seine Aufgaben zu erfüllen und daran zu wachsen als immer auf andere zu schielen.
der meinung bin ich auch!

es kann immer nur ein original geben!
warum danach trachten eine "billige" kopie zu sein?


lg binchen:)
 
Da hab ich in schon seit einiger Zeit kein Problem mehr mit...
:)
...und unvergleichlich fühle ich mich auch.

Was dräut, ist Einsamkeit. Da heisst es kompromittieren....
.... oder heisst das "Kompromisse schließen"?

ich denke:
...
...
...
BEIDES!

Johko
 
Lieber Walter, liebes Binchen ( Euch beide in einer Anrede, da Ihr Euch ja ähnlich äußert.

Aber Walter, wie lebst Du Dein Leben? Wie wächst Du an Deinen Aufgaben? Darum geht es doch. Ich fühle tief in meinem Inneren, dass das ohne Vergleiche zu ziehen gar nicht geht. Da scheint auch eine merkwürdige Umkehr von subjektiver Befindlichkeit und realer Wirkung stattzufinden.
Derjenige, der sich stets mit Schlechteren vergleicht, fühlt sich wahrscheinlich gut, wächst aber, um in Deinen Worten zu bleiben, kaum am Anderen.
Derjenige, der sich stets mit Besseren vergleicht, fühlt sich vielleicht schlecht, kann aber am Anderen wachsen.

Nicht so geschwollen: In meinem Beruf habe ich mich oft gefragt, wie macht der oder die das, dass sie oder er mehr Erfolg beim Vermitteln von ganz bestimmten Lehrinhalten hat. Und da gab es ganz bestimmte KollegInnen, die mir durchaus „heiße Tipps“ geben konnten. Und da habe ich eben ihre Art zu vermitteln mit meiner verglichen – konnte so manches annehmen.

Natürlich Binchen wurde ich nie zu einer Kopie einer /eines anderen KollegIn.Da denke ich genau wie Du.

Und ich denke, dass der Bubertext eher in diese Richtung zielt, die Du mit diesen Worten ansprichst.

Etwas Anderes anzunehmen – also Vorbilder zu haben, die uns durch Vergleiche mit uns selbst zu solchen werden O H N E dabei das Eigene zu verlieren. Moses konnte ja Vorbild des Rabbi sein, aber nie konnte der Rabbi Moses sein. Jeder Mensch hat eine unverwechselbare Persönlichkeit – aber die fliegt ihm nicht zu.


Johko, Deiner Antwort kann ich mich voll anschließen, wie Du ja bereits aus meinen Worten zu Walter und Binchen merkst.
Eigenartig berührt hat mich der Gedanke der Einsamkeit. Ja, da denke ich auch so: Nur ein Mensch, der im Elfenbeinturm lebt, ob freiwillig in Arroganz, ob unfreiwillig aus einem gewissen Narzissmus heraus ist einsam, denn ich glaube, der Vergleich ist eine dem Menschen immanente Verhaltensweise.

Und so schließt man dann – bei aller Schätzung seines eigenen Egos, doch Kompromisse, denn wir sind eben Gemeinschaftswesen: Und deshalb kommen wir zumindest dem Verglichen -werden nicht aus.

Und auch hierin gebe ich Dir Recht: Kompromisse kompromittieren allzu oft unser Selbstwertgefühl.

Aber: kleines Trösterchen. das weiß ja niemand außer dem sich durch Kompromisse kompromittieren Ich.
 
Vorbilder? Ja, unbedingt.
Ich bin nicht gegen das Vergleichen. Egal ob im Beruf oder bei meinem Charakter - ich treffe doch immer wieder Leute, die in bestimmten Teilbereichen wesentlich mehr können als ich oder bestimmte Aufgaben im Leben besser meistern!

Majanna, wir sind diesbezüglich, so glaube ich zumindest, nicht weit entfernt in unseren Ansichten.
 
ja doch ein vorbild ist was nettes.
es darf nur nicht "ausarten".
und mich an mit menschen messen die viel besser sind wie ich - ne , daran würde ich nicht wachsen sonder zerbrechen!
ich würde ja nie diesen status erreichen, wäre somit ein versager.
warum sind viele kinder/jugendliche in jungen jahren "kaputt" gegangen (in sport, schönheitswettbewerben usw.), weil muttern ihnen eintrichterten sie müssen die besten sein und wenn dann eine doch noch besser war kamen die "brutalen" worte:"da mnimm dir ein beispiel".

was habe ich denn davon mich mit anderen zu vergleichen?
muss ich denn "besser" sein oder genauso gut?
sich tipps holen ist ja ok
das ist für mich dann wachstum. ich holen mir die besten eigenschaften und mach sie zu meinen!
aber sowas seh ich nicht als vergleich.
vergleich ist für mich etwas negatives.
der dauer vergleich mt den modells z.b. - magersüchtige/bullemikranke!!

vergleich am arbeitsplatz - herzattacke/stress/depressionen.

und so gehts gerade weiter!
ich kann nur ein leben leben, und das ist meins!
dieses leben kann ich mit keinem anderen vergleichen, und genau das macht mich zu individium und die anderen.

sich "anregung" holen von anderen find ich ok - vergleichen macht krank! es ist auch immer ein zeichen, dass man sich seiner sehr unsicher und unzufrieden ist.

das ist anber nur meine meinung


lg binchen:)
 
Binchen, das ist doch nur eine Frage welche Vorbilder man sich aussucht. Was sind für mich erstrebenswerte Eingeschaften, wohin will ich mich entwickeln?
Ist das ein Model? Oder ist das Einstein, Gandhi,....
Im übrigen muss man ja gar nicht so hoch greifen, es gibt meist genügend Vorbilder in der näheren Umgebung.
 
@walter

ich meinte das ja auch nicht negativ mit den vorbildern!

aber halt das mit dem vergleichen!

und weniger hohe vorbilder???

hmmm, wenn ich mir vorstelle mich mit daniel kübelböck zu vergleichen:D :p :rolleyes:
 
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Allerliebste Binchen, tue das bitte nicht!!!!:D


Aber ich meine es ganz ernst, wenn ich konstatiere, dass in einem System, das Leistung durch Vergleiche feststellt, wir auch vergleichen. Auch uns selber mit anderen.

Zum Trost, Binchen: man kann ja auch lieb zu sich sein- das was einen an einem selber stört auch bei anderen feststellen und dann einen gewissen Trost finden.:)

Guts Nächtle
Majanna
 
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