• Willkommen im denk-Forum für Politik, Philosophie und Kunst!
    Hier findest Du alles zum aktuellen Politikgeschehen, Diskussionen über philosophische Fragen und Kunst
    Registriere Dich kostenlos, dann kannst du eigene Themen verfassen und siehst wesentlich weniger Werbung

Ich habe in der Liebe betrogen

Als meine Frau und ich Menschen kennen gelernt haben die Polyamorie leben haben wir uns gefragt ob das auch nicht
vielleicht etwas für uns sein könnte und darüber nachgedacht.
Bei meiner Frau hat die heterosexuelle Sozialisierung der Frau nicht ganz funktioniert. Sie ist bisexuell und deshalb war das auch
ein Thema für uns.
Wir haben uns aber entschlossen, zumindest vorerst, es bei einer Beziehung zu zweit zu belassen.
Neulich im Bildungsfernsehen, Ein Rudel wilder Hirsche, Alaska oder dergleichen. Der Leithirsch, samt der Herde Hirschkühe, die zu begatten er sich das Recht erkämpft hatte. Wurde von einem anderen Hirschen herausgefordert, verlor den Kampf und räumte das Feld. Viele andere männliche Hirsche leben wie nun der Verlierer quasi zölibatär. Nehmen es hin, dass nur der stärkste Bulle das evolutionäre Recht hat sich fortzupflanzen. Ich suche immer nach Parallelen von animalischem, natürlichem Verhalten zu kultiviertem, menschlichen Handeln. Bereitet mir hinsichtlich des menschlichen Paarungsverhalten oft Kopfzerbrechen. Immerhin haben wir ja K. Lorenz` Erkenntnis, dass der männlichen Graugans zwei Faktoren helfen um ein Weibchen zu finden: Schönstes Nest oder buntestes Gefieder. Die Analogie zu menschlichem Gebaren ist augenscheinlich. Ob diese Graugänse, wie von Lorenz behauptet, monogam sind ist umstritten. Unsere "Vernunft", unsere erworbene Fähigkeit zu variieren, führt zu vielen verschiedenen Möglichkeiten die "Erhaltung der Art" auszuleben. Polyamorie ist ja noch die harmloseste Art um seine Kritik an gesellschaftlicher Regulatorik auszudrücken. Allein schon das Bedürfnis, den beschleunigten Prozess der Suche nach dem idealen Fortpflanzungspartner euphemistisch als Polyamorie gesellschaftsfähig zu machen ist albern und wichtigtuerisch. Wie schon Simone de Beauvoirs Beispiel zeigte, bleibt letztendlich bei der freien Liebe mindestens einer immer auf der Strecke. Sehe vordergründig eher die Unfähigkeit zur Entscheidung, Verlustangst oder prahlerische Sammelwut als Grund für die Unterordnung unter das Diktat der Polyamorie.
Erschreckt hat mich die Begrifflichkeit samt Anspruch der "heterosexuellen Sozialisierung". Jeffrey Eugenides hat in seinem Roman "Middlesex" plausibler den Begriff "Prägung" für unterschiedliche, uns immer noch unbekannte biologische Mechanismen zur sexuellen Orientierung beschrieben. Eine heterosexuelle Sozialisierung als Normal-oder erstrebenswertere Funktion anzusehen finde ich persönlich bedenklich. Lasse da auch nicht einen evolutionären Anspruch der Arterhaltung gelten. Das Recht/die Notwendigkeit zur Variation ist hier gleichwertig.
 
Werbung:
Nehmen es hin, dass nur der stärkste Bulle das evolutionäre Recht hat sich fortzupflanzen. Ich suche immer nach Parallelen von animalischem, natürlichem Verhalten zu kultiviertem, menschlichen Handeln. Bereitet mir hinsichtlich des menschlichen Paarungsverhalten oft Kopfzerbrechen.
Erschreckt hat mich die Begrifflichkeit samt Anspruch der "heterosexuellen Sozialisierung".
Das menschliche Dasein ist komplexer.
In den meisten Kulturen der Menschheitsgeschichte war Polygamie das herrschende Ideal.
Genetiker können uns heute auch sagen das wir weit mehr weibliche als männliche Vorfahren haben.
Es geht aber nicht nur um die potentielle Gewalt die dadurch entsteht wenn man einer riesigen Anzahl an Männern keine Chance auf Frauen gibt.
Früher wurden die Schwächeren mit brutaler Gewalt unterdrückt und das wurde damit geregelt.
Es gibt aber auch für "die starken Männer" noch mehr Argumente warum sie es schwächeren Männchen erlauben Frauen zu haben. Soziale Reproduktion.
Menschen mit hohem Status wollen auch in Zukunft Menschen mit niedrigeren Status haben die Ihnen dienen. Dafür ist es notwendig das sich auch die schwächeren Männchen reproduzieren können und dafür brauchen sie Frauen.


Es gab ein wissenschaftliches Experiment wo Menschen sexuellen Reizen ausgesetzt wurden und die körperliche Reaktion gemessen wurde und auch eine psychologische Befragung stattfand.
Kurzfassung:
Wenn Männer auf ein Geschlecht fixiert sind, egal ob Hetero- oder Homosexuell, dann sind sich Psyche und Körper einig.
Bei Frauen, egal ob Hetero- oder Homosexuell, sind sich Psyche und Körper nicht einig.
Im psychologischen Gespräch antworten Frauen nach Ihrer sexuellen Orientierung, aber der Körper reagiert mit Erregung auf pornografische Bilder beider Geschlechter gleichermaßen.
Die Sexualität der Frau scheint mehr Kopfsache zu sein und wenn man möglichst vielen Männern die Chance auf Frauen ermöglichen will, ist eine heterosexuelle Sozialisierung der Frau sinnvoll.
 
Genetiker können uns heute auch sagen das wir weit mehr weibliche als männliche Vorfahren haben.
... das halte ich für'n Gerücht :
... vor 20 Jahren las' ich , ... daß die weibliche Bevölkerung Europa's auf ACHT weibliche Ahninnin zurück zu führen sei , ...
... &'s entspricht ja auch "der" Logik :
... "die" Männer brauchen Kriech & Terror , ... & "sind" drum Legion , ... & "die" Frauen haben drunter zu leiden ...
... aber's gab' sicher auch ganz andere Phasen , ... denn's gibt inzwischen "Belege" , ... daß vor ca. 10000 Jahren zwischen - den - Zeiten Frauen ( fast ) gleichberechtigt waren , ...
... & drum find'ich andre Aspekte als "Gefühle" historisch - relevanter , ...
... denn's gibt auch "Religion" ( - als - sexuellen - Aspekt ) :
... denn Natur - ist - überall ...

:)
 
Die Sexualität der Frau scheint mehr Kopfsache zu sein und wenn man möglichst vielen Männern die Chance auf Frauen ermöglichen will, ist eine heterosexuelle Sozialisierung der Frau sinnvoll.
... Deine Gedanken meine ich , ... nach voll ziehen zu können , ... aber eben "da" rin säh' ich nun den wider Spruch :
... was kümmern mich "alle Männer" ?
:)
... & außerdem finde ich gerade das von Dir geschilderte Phänomen des weiblichen Intellekt's ( erfahrungsgemäß , denn das gab's "früher" ( "im Osten" ) WIRKLICH ) BESONDERS "nett" & "reizvoll" ...
:)
... denn "die" Männer können m.E. ruhich'in'Kriech , ... um ihre Hormone aus zu toben ...
:)

... denn ich halte mich für'n'Mensch'n , ... & keinen "recht's - bot" ...
... denn "Menschenrechte" sind m.E. kein "Anspruch" , ... sondern eine ( Selbst - ) Pflicht ...
... ( -> ...

 
Gute Entscheidung! Es ist nach deinen Schilderungen über Polyamorie dann auch einfacher so.
Klar ist es einfacher, insbesondere heute.
Ich muss gestehen: Liebe zwischen Frauen hat für mich etwas sehr ästhetisches.
Es ist schon ein Verzicht, das nicht einer Beziehung zu haben.
Und ein Mann kann einer Frau nun mal nicht die Liebe einer Frau bieten, was für bisexuelle Frauen
eine Entscheidung von entweder oder bedeutet. In den meisten Fällen fällt die Entscheidung Richtung Mann,
wie es die gesellschaftliche Norm verlangt.
Aber heutzutage ist das Leben von Männer bei uns weit sicherer geworden und sie sind
nicht mehr das "Verschleißmaterial" von früher. Also gibt es sehr viele davon.
Man kann sich damit trösten einen Beitrag für den sozialen Frieden zu leisten.
 
Klar ist es einfacher, insbesondere heute.
Ich muss gestehen: Liebe zwischen Frauen hat für mich etwas sehr ästhetisches.
Es ist schon ein Verzicht, das nicht einer Beziehung zu haben.
Interessante Sichtweise!
Und ein Mann kann einer Frau nun mal nicht die Liebe einer Frau bieten, was für bisexuelle Frauen
eine Entscheidung von entweder oder bedeutet. In den meisten Fällen fällt die Entscheidung Richtung Mann,
wie es die gesellschaftliche Norm verlangt.
Auch interessant.
Als heterosexuelle Frau kann ich das aber nicht ganz nachvollziehen. Was kann eine Frau einer Frau bieten - in liebestechnischen Dingen gesehen -, was ein Mann einer Frau nicht bieten kann? Ich denke mir, dass die Menschen in einer Beziehung sich bestenfalls gegenseitig ergänzen sollten, was bei einer Mann-Frau-Beziehung wahrscheinlich leichter möglich ist. Wenn man natürlich als Frau lesbisch oder als Mann schwul ist, stellt sich diese Frage, mit welchem Geschlecht man nun zusammenkommen soll, gar nicht erst. Aber grundsätzlich denke ich, dass die gegenseitige Ergänzung bei Männern und Frauen besser funktioniert.
Aber heutzutage ist das Leben von Männer bei uns weit sicherer geworden und sie sind
nicht mehr das "Verschleißmaterial" von früher. Also gibt es sehr viele davon.
Man kann sich damit trösten einen Beitrag für den sozialen Frieden zu leisten.
Wie meinst du denn den Begriff "Verschleißmaterial"?
Ja, es gibt viele Männer. Und? Ich werde niemals alle Männer auf diesem Planeten kennenlernen, sondern nur einen Teil davon. Was habe ich also davon, wenn es sehr viele Männer gibt?
Und inwiefern passt der soziale Friede jetzt dazu?
 
Interessante Sichtweise!

Auch interessant.
Als heterosexuelle Frau kann ich das aber nicht ganz nachvollziehen. Was kann eine Frau einer Frau bieten - in liebestechnischen Dingen gesehen -, was ein Mann einer Frau nicht bieten kann? Ich denke mir, dass die Menschen in einer Beziehung sich bestenfalls gegenseitig ergänzen sollten, was bei einer Mann-Frau-Beziehung wahrscheinlich leichter möglich ist. Wenn man natürlich als Frau lesbisch oder als Mann schwul ist, stellt sich diese Frage, mit welchem Geschlecht man nun zusammenkommen soll, gar nicht erst. Aber grundsätzlich denke ich, dass die gegenseitige Ergänzung bei Männern und Frauen besser funktioniert.

Wie meinst du denn den Begriff "Verschleißmaterial"?
Ja, es gibt viele Männer. Und? Ich werde niemals alle Männer auf diesem Planeten kennenlernen, sondern nur einen Teil davon. Was habe ich also davon, wenn es sehr viele Männer gibt?
Und inwiefern passt der soziale Friede jetzt dazu?
Die Heterosexualität der Frau ist für die gesellschaftliche Norm auch vorteilhafter, deshalb wird auch versucht Frauen dazu zu sozialisieren.
Meine Frau ist bisexuell. Als ich meine Frau kennengelernt habe hatte sie eine Freundin. Mein Glück war es das diese aufgrund Ihrer Karriere ins Ausland gezogen ist und damit meine Frau frei wurde.
Laut meiner Frau fühlt es sich anders an mit einem Mann zusammen zu sein, als mit einer Frau. Beides findet sie schön. Aber es nicht das Gleiche.
Es geht mir hier übrigens nicht nur um Sex. Sex kann man vergleichsweise einfach haben. Meine Frau und ich haben dafür eine gemeinsame Freundin. Ein überzeugter Single. Offiziell wartet sie auf den Richtigen (was gesellschaftlich anerkannt ist)l aber in Wirklichkeit ist sie ein Workaholic die mit Ihrer Karriere verheiratet ist und eine Liebesbeziehung als störend empfinden würde.
Mit "Verschleißmaterial" meinte ich, dass das Leben für Männer schon mal gefährlicher war und dadurch viele Männer schon in jungen Jahren gestorben sind (zB. durch kriegerische Auseinandersetzungen) und es deshalb mehr Frauen als Männer gab.
Unsere heutige Norm ist ja deshalb bedeutend weil es sehr viele Männer gibt und weil man weiß das wenn es eine riesige Anzahl von Männern gibt, die keine Chance auf Frauen haben, das zu Gewalt führt. Wenn man möglichst vielen Männer eine realistische Chance auf Frauen gibt, ist das dem sozialen Frieden zuträglich.
 
Die Heterosexualität der Frau ist für die gesellschaftliche Norm auch vorteilhafter, deshalb wird auch versucht Frauen dazu zu sozialisieren.
Meine Frau ist bisexuell. Als ich meine Frau kennengelernt habe hatte sie eine Freundin. Mein Glück war es das diese aufgrund Ihrer Karriere ins Ausland gezogen ist und damit meine Frau frei wurde.
Laut meiner Frau fühlt es sich anders an mit einem Mann zusammen zu sein, als mit einer Frau. Beides findet sie schön. Aber es nicht das Gleiche.
Es geht mir hier übrigens nicht nur um Sex. Sex kann man vergleichsweise einfach haben. Meine Frau und ich haben dafür eine gemeinsame Freundin. Ein überzeugter Single. Offiziell wartet sie auf den Richtigen (was gesellschaftlich anerkannt ist)l aber in Wirklichkeit ist sie ein Workaholic die mit Ihrer Karriere verheiratet ist und eine Liebesbeziehung als störend empfinden würde.
Mit "Verschleißmaterial" meinte ich, dass das Leben für Männer schon mal gefährlicher war und dadurch viele Männer schon in jungen Jahren gestorben sind (zB. durch kriegerische Auseinandersetzungen) und es deshalb mehr Frauen als Männer gab.
Unsere heutige Norm ist ja deshalb bedeutend weil es sehr viele Männer gibt und weil man weiß das wenn es eine riesige Anzahl von Männern gibt, die keine Chance auf Frauen haben, das zu Gewalt führt. Wenn man möglichst vielen Männer eine realistische Chance auf Frauen gibt, ist das dem sozialen Frieden zuträglich.
Interessante Ausführungen. Jetzt verstehe ich dich besser.
Interessante Beziehung.
 
Werbung:
Single? Wer sich selber mag und Freiheit in Frieden liebt, bleibt ''liebend'' gern Junggeselle/in. ;o)
 
Zuletzt bearbeitet:
Zurück
Oben