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Himmlische Buchführung

S

Sofia

Guest
Aus Sofias Tagebuch vom 14.07.2008:

Ich dachte früher, es gäbe nur ein «Buch des Lebens», in welches Gott die Namen jener Menschen einschreibt, die an ihn glauben. Nun stelle ich bei genauerer Betrachtung mit Erstaunen fest, dass in der Bibel von drei Büchern in den Himmeln und einem in uns selbst die Rede ist. Diese Bücher (genauer: Buchrollen) werden in «den Himmeln» aufbewahrt, denn «die Himmel» sind der Ursprung, ein Ort, in dem alle Namen aufgezeichnet sind. So gesehen kann man den Himmel als ein Namenregister sehen. Wer sich in der Esoterik auskennt, denkt unweigerlich an die Akasha-Chronik. Ein Informatiker andererseits fühlt sich vielleicht an ein Daten-Backup-System erinnert. Und was heute in grossen Datenverarbeitungszentren üblich ist, nämlich redundante Speichersysteme, davon ist im Buch der Bücher zu lesen. Nämlich, dass alles, was der Mensch «aufzeichnet», doppelt gespeichert wird – im menschlichen Hirn und in den «Himmeln». Auch in der Wissenschaft hat man sich darüber schon Gedanken gemacht. Der Zellbiologe Rupert Sheldrake beispielsweise nimmt an, dass der Mensch seine Informationen in einem «morphischen Feld» speichert und unser Hirn eigentlich nur ein Lesegerät für diese «extern» gespeicherten Informationen ist. Wird das Hirn beschädigt, kann es die Informationen, die im «morphischen Feld» gespeichert sind nicht mehr lesen. Der Mensch verliert sein Gedächtnis. Es ist aber wahrscheinlicher, dass Informationen im Hirn und im «morphischen Feld» gespeichert werden und somit die oben erwähnte Redundanz gegeben wäre. Ähnliches kann man auch aus den LSD-Studien von Stanislav Grof entnehmen (im Buch «Topologie des Unbewussten»). Der Mensch unter LSD erweitert sein Bewusstsein, kann sich teilweise an die kleinsten Details erinnern, die oft bis in seine Kindheit zurück reichen. Dies, weil seine Wahrnehmungsfilter unter der Wirkung der Droge verschoben wurden. Und wovon spricht nun die Bibel? Die Bibel erwähnt ein «Buch des Lebens des Lämmleins», worin die Namen aller Wesenheiten verzeichnet sind, die aus dem «Lämmlein» – das ist der Christus, auch «Vater der Zeugungszeit» genannt – hervorgegangen sind (deren geistiger Wesenskern); also auch jedes Menschen, der je gelebt hat, egal, wie er gelebt und was er getan hat. Niemand kann aus dem «Buch des Lebens des Lämmleins» gelöscht werden. Dann ist von einem «Buch des Lebens» die Rede, aus dem man gelöscht werden kann, wenn man in diesem Leben so gelebt hat, dass man nach seinem Tod eine Berichtigung über sich ergehen lassen muss. Weiter wird ein «Büchlein des Lebens des Himmels» erwähnt, in welchem die Namen der vollendeten Gerechten stehen; die Namen der Überwinder dieses Zeitalters. Als letztes ist von einem «Zusammengerollten» die Rede, dem persönlichen Büchlein in einem jeden von uns, welches die Informationen unseres Lebens aufzeichnet.
 
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AW: Himmlische Buchführung

Möglicherweise ist der Evolutions-Prozess ein Prozess der Zunahme von Information, wobei keine Information verloren geht, was wahrscheinlich auch durch den Energie-Erhaltungssatz der Thermodynamik ausgesagt wird...
Möglicherweise haben die Menschen der Bibel intuitiv mit den Mitteln ihrer Zeit diese Vermutung metaphorisch ausgedrückt:confused:
Gruß, moebius
 
AW: Himmlische Buchführung

Nämlich, dass alles, was der Mensch «aufzeichnet», doppelt gespeichert wird – im menschlichen Hirn und in den «Himmeln».

Auch in der Wissenschaft hat man sich darüber schon Gedanken gemacht. Der Zellbiologe Rupert Sheldrake beispielsweise nimmt an, dass der Mensch seine Informationen in einem «morphischen Feld» speichert und unser Hirn eigentlich nur ein Lesegerät für diese «extern» gespeicherten Informationen ist. Wird das Hirn beschädigt, kann es die Informationen, die im «morphischen Feld» gespeichert sind nicht mehr lesen. Der Mensch verliert sein Gedächtnis. Es ist aber wahrscheinlicher, dass Informationen im Hirn und im «morphischen Feld» gespeichert werden und somit die oben erwähnte Redundanz gegeben wäre.

Kannst du mir plausibel machen, Sofia, warum es nötig sei, alle Informationen aller Menschen zu speichern? Ist Gott "Big Brother"?

Ich würde es ja noch begrüssen, wenn die wirklich wichtigen Informationen gespeichert würden, z. B. das, was A. Einstein gedacht, aber nicht aufgeschrieben hat.

Aber all den Unsinn zu speichern, den die Menschen während ihrer bisherigen Existenz von sich gegeben haben, das wäre doch wirklich Verschwendung von Speicherplatz! :)

Gruss
Hartmut
 
AW: Himmlische Buchführung

Kannst du mir plausibel machen, Sofia, warum es nötig sei, alle Informationen aller Menschen zu speichern? Ist Gott "Big Brother"?

Ich würde es ja noch begrüssen, wenn die wirklich wichtigen Informationen gespeichert würden, z. B. das, was A. Einstein gedacht, aber nicht aufgeschrieben hat.

Aber all den Unsinn zu speichern, den die Menschen während ihrer bisherigen Existenz von sich gegeben haben, das wäre doch wirklich Verschwendung von Speicherplatz! :)

Gruss
Hartmut

Hallo Hartmut

Ich sehe das Speichern positiv. Es geht darum, dass niemand vergessen geht und es geht bestimmt auch um Gerechtigkeit. Der Mobutu denkt vielleicht, nach dem Tod ist eh alles Wurscht. Vielleicht ist er aber dann überrascht, dass es doch noch eine höhere, unbestechliche «Gerichtseinheit» gibt, vor der er sich zu verantworten hat. Speicherplatz wirds wohl genug haben :)
 
AW: Himmlische Buchführung

Möglicherweise ist der Evolutions-Prozess ein Prozess der Zunahme von Information, wobei keine Information verloren geht, was wahrscheinlich auch durch den Energie-Erhaltungssatz der Thermodynamik ausgesagt wird...

Also wenn du schon die Information bemühst, moebius, dann bitte nicht im Zusammenhang mit dem Energie-Erhaltungssatz. Der ist nämlich in puncto Information völlig unschuldig!

Einen Satz von der Erhaltung der Information gibt es nicht. Dagegen gibt es den 2. Hauptsatz der Thermodynamik, der aussagt, dass die Entropie eines abgeschlossenen Systems zunimmt (genauer: niemals abnimmt). Entropie ist negative Information. Die Zunahme der Entropie bedeutet Abnahme der Information, also Zunahme des Chaos.

Natürlich sind die Lebewesen keine abgeschlossenen Systeme, weil sie in energetischem und stofflichem Austausch mit der Umgebung stehen. Ihre Entropie kann also abnehmen bzw. ihr Informationsgehalt zunehmen - auf Kosten der Entropie bzw. der Information der Umgebung.

Die biologische Evolution führt zwar zu immer komplexeren Lebewesen und damit zu einer Zunahme der Information - jedoch nur dann, wenn die Umgebungsbedingungen stimmen. Die Entwicklung unserer Umgebung, des Universums, führt aber nach den Erkenntnissen des 2. Hauptsatzes eindeutig zum Wärmetod des Weltalls. Wie sollen sich dann hochentwickelte Lebewesen behaupten?

Gruss
Hartmut
 
AW: Himmlische Buchführung

Hallo Hartmut

Ich sehe das Speichern positiv. Es geht darum, dass niemand vergessen geht und es geht bestimmt auch um Gerechtigkeit. Der Mobutu denkt vielleicht, nach dem Tod ist eh alles Wurscht. Vielleicht ist er aber dann überrascht, dass es doch noch eine höhere, unbestechliche «Gerichtseinheit» gibt, vor der er sich zu verantworten hat. Speicherplatz wirds wohl genug haben :)

Wie soll einer sich denn verantworten, wenn alles gespeichert ist?
Wenn wirklich ALLES gespeichert ist, dann auch die Beweggründe für jede Tat.
Das macht jede Tat unumgänglich und befreit jeden von einer weiterreichenden Verantwortung.

Was sollte denn der Sinn darin sein, einen Mobutu zu richten?
Worin besteht der Unterschied zwischen einem Mobutu und einem stinknormalen Österreicher, Deutschen oder Schweizer?
 
AW: Himmlische Buchführung

Liebe Sofia, kannst du mir mal einen Hinweis geben, wo das in der Bibel zu finden ist? Ich würde das gerne mal nachlesen.....
 
AW: Himmlische Buchführung

Liebe Sofia, kannst du mir mal einen Hinweis geben, wo das in der Bibel zu finden ist? Ich würde das gerne mal nachlesen.....



Offenbarung 13.8
Offenbarung 21.27
Offenbarung 3.5
Offenbarung 17.8
Offenbarung 20.12
Offfenbarung 20.15
Lukas 10.20
Offenbarung 22.14
Hebräer 12.23
Philipper 4.3
Psalm 87.6
Psalm 139.16
Jesaja 4.3

Am besten zeigt es sich in einer konkordanten Bibel oder im Urtext. Denn oftmal werden in den Übersetzungen die feinen Unterschiede nicht gemacht. Denke nur an das Wort «Liebe» in einer deutschen Bibel. Im griechischen gibt es gleich drei Worte dafür. Ebenso für «das Wort», da sind es im griechischen zwei («logos», «rema»). Im Psalm 139 steht in den meisten Bibeln «Urform», im hebräischen ist die eigentliche Bedeutung dieses Wortes mit «Zusammengerolltes» wiederzugeben, was aber, wie die Buchrolle, ein Informationsträger ist.

Liebe Grüsse
Sofia
 
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Im Psalm 139 steht in den meisten Bibeln «Urform», im hebräischen ist die eigentliche Bedeutung dieses Wortes mit «Zusammengerolltes» wiederzugeben, was aber, wie die Buchrolle, ein Informationsträger ist.

Liebe Sofia!

Aus meiner Sicht sehr interessant:

Das Wort "Zusammengerolltes" erinnert mich wieder
an die "implizite Ordnung" bei -> David Bohm.
Begriffe wie dieser und "Urform" bleiben aber paradox,
weil sie uns immer noch ein räumliche Vorstellung
vermittelln. Das EINE ist aber, wenn ich's richtig
verstehe, eigentlich raum- und zeitlos. - Ja?

Und: Buchführung braucht doch (noch) immer ein
bisschen Platz. Auch in unserer Zeit. :)

Viele Grüße
von
Reinhard70
 
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