• Willkommen im denk-Forum für Politik, Philosophie und Kunst!
    Hier findest Du alles zum aktuellen Politikgeschehen, Diskussionen über philosophische Fragen und Kunst
    Registriere Dich kostenlos, dann kannst du eigene Themen verfassen und siehst wesentlich weniger Werbung

Gottlosigkeit?

M

Manfredo

Guest

Ist es ein Phänomen spätmoderner Gesellschaften oder findet sie sich auch in der Kirche unter Christen?

Viele bekennen sich als Christen, doch wie sieht ihr faktisches Leben aus?

Hat Christus keine Präsenz mehr für uns?

Möglicherweise ist die Heilslehre von Christus selbst nicht mehr leicht verständlich. In den paulinischen Briefen findet sich auf jeder 2. Seite praktisch die Formulierung, dass Jesus für uns bzw. für unsere Sünden gestorben ist.

Versteht das heute noch jemand?

Wenn nein, dann sind Gründe darin zu suchen, dass wir uns nicht mehr unserer Sünden bewusst sind. Die Sünde meint Gottes-Gebote zu brechen.

Natürlich wenn es man vergisst, dass man sein Leben vor Gottes Angesicht führt, dann fehlt auch das Sünden-Bewusstsein und wovon soll man dann noch erlöst werden, wozu braucht man dann noch Christus?

Wenn klar werden würde, welche Gnade die Botschaft von der Erlösung bedeutet, dann würde man sich wieder der Sünde bewusst werden.

Von der Kanzel herunter mit dem moralischen Zeigefinger zu predigen ist wenig hilfreich. Wie soll man den Abgrund der Sünde verstehen ohne sich der Gnade und Nähe Gottes bewusst zu werden?
Gerade Marx und Feuerbach kritisierten zurecht, dass sich durch die Drohungen von der Kanzel herunter die Menschen von der Kirche entfremden und gerade keine menschliche Freiheit freigesetzt wird.

Was kann man dem entgegnen?

Man müsste den Menschen die Botschaft von der Vergebung und der Gnade Gottes näher bringen. Wenn die Menschen dann verstehen, was es heißt angenommen zu sein trotz Sünde und Schuld, dann würden sie auch zu ihren Fehlern stehen und sehen, dass hier eine Erlösung notwendig ist.

lg
Manfred

 
Werbung:
AW: Gottlosigkeit?

Ist es ein Phänomen spätmoderner Gesellschaften oder findet sie sich auch in der Kirche unter Christen?
Da die Kirche ein Teil der Gesellschaft ist und obwohl sie meint sie sei von der Gesellschaft getrennt findet es sich eben stärker noch unter den Christen, weil sie intensiver das Schuldbewusstsein überhaupt erst geweckt und gestärkt hat. Ich habe mir angewöhnt zu sagen:
"Sie brauchen nicht an Gott zu glauben.
Ich tue es für sie mit.
Sie können allerdings keinen Atmenzug tun ohne Gott."

Viele bekennen sich als Christen, doch wie sieht ihr faktisches Leben aus?
Das geht Dich und mich nichts an. Ich habe nur den Auftrag als Christ den Nächsten wie mich selbst zu lieben. Leider hapert es einfach oft mit der Selbstliebe. Sie wurde in letzten vier Generationen zum Selbsthass umfunktioniert. Da liegt der Hase im Pfeffer.
Hat Christus keine Präsenz mehr für uns?
Es reicht doch, wenn er für Dich und für mich Präsenz hat.

Möglicherweise ist die Heilslehre von Christus selbst nicht mehr leicht verständlich. In den paulinischen Briefen findet sich auf jeder 2. Seite praktisch die Formulierung, dass Jesus für uns bzw. für unsere Sünden gestorben ist.
Ist doch wohl logisch bei Paulus. Als er noch Saulus hieß, hat er schließlich auch mit Schmackes die Leute des neuen Weges bis auf den Tod verfolgt. Das Paulus gegen dieses Verbrechen wie ein Irrer anschrieb ist doch wohl klar. Das üble an diesen Briefen ist, dass sie als Geisel für wirklich unschuldige Menschen benutzt wurde und in Evangelikalen Kreisen immer noch nicht zu knapp benutzt wird um seelische Unterdrückung und Schuldbewusstsein aufrecht zu erhalten.

Versteht das heute noch jemand?
Es reicht wenn Du es verstehst.

Wenn nein, dann sind Gründe darin zu suchen, dass wir uns nicht mehr unserer Sünden bewusst sind. Die Sünde meint Gottes-Gebote zu brechen.
Ach Du grüne Neune. Da kommt aber ganz so richtig hübsch die ganze verkorkste Theologie der letzten zwei Hundert Jahren zum Vorschein. Damit lockst Du aber wirklich keinen armen Hund mehr hinter Ofen hervor und mir wird einfach nur speiübel, wenn ich das so lese. :spei1:

Natürlich wenn es man vergisst, dass man sein Leben vor Gottes Angesicht führt, dann fehlt auch das Sünden-Bewusstsein und wovon soll man dann noch erlöst werden, wozu braucht man dann noch Christus?
Hast Du es vergessen, oder wen meinst Du mit man?
Wenn klar werden würde, welche Gnade die Botschaft von der Erlösung bedeutet, dann würde man sich wieder der Sünde bewusst werden.
Wovon wurdest Du, bist Du erlöst worden?
Für jeden der denkt,
dass die Sünde möglich sei,
ist die Welt vor der Liebe sicher.

( Ein Kurs in Wundern)
Von der Kanzel herunter mit dem moralischen Zeigefinger zu predigen ist wenig hilfreich. Wie soll man den Abgrund der Sünde verstehen ohne sich der Gnade und Nähe Gottes bewusst zu werden?
Gerade Marx und Feuerbach kritisierten zurecht, dass sich durch die Drohungen von der Kanzel herunter die Menschen von der Kirche entfremden und gerade keine menschliche Freiheit freigesetzt wird.
Die Entfremdung beginnt schon mit dem Wörtchen man
Was kann man dem entgegnen?
Solange Du mit man fragst kann ich nur antworten: nichts!

Man müsste den Menschen die Botschaft von der Vergebung und der Gnade Gottes näher bringen. Wenn die Menschen dann verstehen, was es heißt angenommen zu sein trotz Sünde und Schuld, dann würden sie auch zu ihren Fehlern stehen und sehen, dass hier eine Erlösung notwendig ist.lg Manfred
Ein Vorschlag der viel Sinn macht nur wer ist dieser man?

:liebe: :geist: :schaf: rg​
 
AW: Gottlosigkeit?

Die Passion Jesu wurde jahrhundertelang durch Begriffe wie Opfer, Genugtuung, Verdienst, Sühne und Stellvertretung erklärt. Sind diese heute noch verständlich?

Hat Gott das Opfer seines Sohnes gefordert, um Genugtuung zu erlangen? Ernst Bloch spricht in diesem Zusammenhang gleichsam in einer mythologischen Sichtweise vom Kannibalen im Himmel, der seinen eigenen Sohn schlachten lässt, um seinen Zorn über die Sünde der Menschen zu besänftigen.
Hier dürfte es sich wohl um eine falsche Interpretation von Anselmn Canterburrys Satisfaktionstheorie handeln, denn was steht in der Hl. Schrift?

Joh 3.16 : Gott hat die Welt so sehr geliebt, dass er seinen einzigen Sohn dahingab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren geht, sondern das ewige Leben hat.

Was heißt das? Gott selbst setzt in seiner unverrückbaren Liebe zu den Menschen die Initiative, er sendet seinen Sohn, welcher alles daransetzt, die Verlorenen zu sich zurückzuholen.

Nicht Gott muss von den Menschen umgestimmt oder besänftigt werden, er selbst initiiert das Heil der Menschen!
 
AW: Gottlosigkeit?


1. Die Passion Jesu wurde jahrhundertelang durch Begriffe wie Opfer, Genugtuung, Verdienst, Sühne und Stellvertretung erklärt.

2. Sind diese heute noch verständlich?

3. Hat Gott das Opfer seines Sohnes gefordert, um Genugtuung zu erlangen?

4. Ernst Bloch spricht in diesem Zusammenhang gleichsam in einer mythologischen Sichtweise vom Kannibalen im Himmel, der seinen eigenen Sohn schlachten lässt, um seinen Zorn über die Sünde der Menschen zu besänftigen.

5. ... denn was steht in der Hl. Schrift?

Joh 3.16 : Gott hat die Welt so sehr geliebt, dass er seinen einzigen Sohn dahingab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren geht, sondern das ewige Leben hat.

6. Was heißt das? Gott selbst setzt in seiner unverrückbaren Liebe zu den Menschen die Initiative, er sendet seinen Sohn, welcher alles daransetzt, die Verlorenen zu sich zurückzuholen.

7. Nicht Gott muss von den Menschen umgestimmt oder besänftigt werden, er selbst initiiert das Heil der Menschen!

Zu 1.:
Das kann ich aus meiner ekklesial-katholischen Sozialisation bestätigen, die allerdings schon ein paar Jahrzehnte zurückliegt ...
Zu 2.:
Mir waren sie in den 50-ger Jahren des vorigen Jahrhunderts schon nicht verständlich ...
Aber vielleicht gibt es heute noch kirchengläubige :schaf::schaf::schaf:, die mit solchen abstrusen theologischen Begriffen/Konstruktionen was anfangen können, die eine Menge über die unbewussten Prozesse ihrer Konstrukteure aussagen ...

Zu 3.:
Ein eifersüchtiger Rache-Gott vermag so etwas zu fordern.
Aber warum hatte der all-mächtige Gott nur einen Sohn - und warum keine Töchter ...:dontknow:

Zu 4.:
Ernst BLOCH verstand von den alten Texten mehr als die heutigen Pfaffen und Sülz-ologen ....

Zu 5.:
Was ist an diesen oft widersprüchlichen Schriften/Texten heilig ...:dontknow:

Heureka - indem sie von einer an Macht- und Kontroll-Ausübung interessierten Institution (= Kirche) für "heilig" erklärt wurden, ließe sich der Macht- und Kontroll-Anspruch sogar von GOTT (= dem Absoluten) her legitimieren ..., was dieser unfehlbar-bi-gott-dogmatische Cäsaren-Papist aus dem sinkenden Vati-kahn heute noch mit :ironie: kraftvoll männlicher Stimme sülzend beansprucht ...:lachen:

Zu 6.:
Und worin besteht nun die Differenz zwischen GOTT und Liebe :dontknow:

Zu 7.:
Na, hoffentlich beeilt :ironie: ER sich ein bisschen ...:lachen:
 
AW: Gottlosigkeit?

Ein eifersüchtiger Rache-Gott vermag so etwas zu fordern.
Aber warum hatte der all-mächtige Gott nur einen Sohn - und warum keine Töchter ...:dontknow:

Wo bitte steht, dass Gott das Leben seines Sohnes fordert...?
Wobei mit "Sohn" das Volk Israel gemeint ist...

Es ist haarsträubernd was da alles von Gott behauptet wird.... Gott hat weder einen Sohn noch eine Tochter oder Frau.... Das Gotteserkenntnis ist katastrophal, so wird der Gäubige nie im Leben auf einen grünen Zweig kommen...
 
Zuletzt bearbeitet:
AW: Gottlosigkeit?

1. Wo bitte steht, dass Gott das Leben seines Sohnes fordert...?
2. Wobei mit "Sohn" das Volk Israel gemeint ist...

3. Es ist haarsträubernd was da alles von Gott behauptet wird.... Gott hat weder einen Sohn noch eine Tochter oder Frau....
4. Das Gotteserkenntnis ist katastrophal, so wird der Gäubige nie im Leben auf einen grünen Zweig kommen...

Zu 1.:
Keine Ahnung :dontknow: , wo das was steht und wo nicht ...und wer da was wie versteht oder nicht versteht...Ich bin schließlich kein Schriftgelehrter oder Exeget....:lachen:
Zu 2.:
:dontknow:
Zu 3.:
Daher mein unmaßgeblicher Vorschlag: Von GOTT (= dem Absoluten) besser zu schweigen ...
Zu 4.:
:dontknow:
 
AW: Gottlosigkeit!

Entschuldigt, dass ich nicht genau auf Eure Beiträge eingehe.
Hier meine Sicht der Dinge zum Thema "Gott".

Ich komme aus einer sehr religiösen Familie, ich wurde sehr christlich erzogen, ich weiß vieles aus der Bibel und dem was einen guten Christ ausmacht.
Trotz allem bin ich letztes Jahr aus der Kirche ausgetreten. Nicht aus finanziellen Gründen, nicht weil ich damit Protest üben wollte an der Organisation "Kirche".

Der Begriff Gott und das Wesen das er darstellt ist mir einfach zu abstrakt und geht mir nicht in den Kopf. Man kann es sich doch im Leben nicht so leicht machen und alles was man sich nicht erklären kann oder wofür man einen Schuldigen braucht auf den Plan Gottes schieben. Natürlich werden religiöse Gemüter sagen, dass Wesen Gottes kann man nicht begreifen, weil genau das Gott ausmacht, da beißt sich für mich die Katze in den Schwanz.

Es ist nicht so, dass ich nicht versucht hätte zu glauben. Ich bin die 2-3 Jahre vor meinem Kirchenaustritt regelmäßig in die Kirche gegangen, ich hab das Wort Gottes gehört, hat mir alles nichts geholfen.
Ich für mich hab beschlossen es gibt keinen Gott.

Oh, bitte, soll jeder glauben was er möchte, ich bin einverstanden damit, nur den Versuch mit zu missionieren sollte man bitte unterlassen, darauf steh ich nicht sehr.

Was man heutzutage recht oft hört und ich für eine schlechte Ausrede halte ist, wenn jemand meint er/sie glaubt an Gott aber braucht die Kirche nicht dazu. Natürlich ist für den Glauben die Kirche nicht notwendig, aber wenn man an etwas glaubt soll man sich auch dazu bekennen und einer Gemeinschaft anzugehören finde ich keinen Fehler.

In der Zeit in der man einfach mehr weiß von der Welt und der Natur, in einer Zeit in der sich (fast) alles ohne Gott erklären lässt kann ich mir schon vorstellen, dass es immer mehr Menschen gibt die so denken wie ich.
 
AW: Gottlosigkeit?

Es heißt doch nicht automatisch, dass jemand der an Gott glaubt, auch an die Kirche glaubt. Wieso muß "man" sich einer Gemeinschaft anschließen? Was soll das bringen? Und zu was soll sich der Gläubige vor wem bekennen?
 
AW: Gottlosigkeit?


Nicht Gott muss von den Menschen umgestimmt oder besänftigt werden, er selbst initiiert das Heil der Menschen!

...warum wurde dann das NT vom Menschen geschaffen, obwohl Gott ja seine Lehre davor längst gegeben hat wo auch das Heil der Menschheit enthalten ist...
 
Werbung:
AW: Gottlosigkeit?

Zu 1.:
Keine Ahnung :dontknow: , wo das was steht und wo nicht ...und wer da was wie versteht oder nicht versteht...Ich bin schließlich kein Schriftgelehrter oder Exeget....:lachen:
Zu 2.:
:dontknow:
Zu 3.:
Daher mein unmaßgeblicher Vorschlag: Von GOTT (= dem Absoluten) besser zu schweigen ...
Zu 4.:
:dontknow:

Es geht ums Erkennen...
 
Zurück
Oben