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Göttin Sprache

hyperion

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Registriert
1. März 2011
Beiträge
67
Die Sprache
Friedrich Gottlieb Klopstock
An Karl Friedrich Cramer
(1782)
Des Gedankens Zwilling, das Wort scheint Hall nur,
Der in die Luft hinfließt: heiliges Band
Des Sterblichen ist es, erhebt
Die Vernunft ihm, und das Herz ihm!
Und er weiß es; denn er erfand, durch Zeichen
Fest, wie den Fels, hinzuzaubern den Hall!
Da ruht er; doch kaum, daß der Blick
Sich ihm senket, so erwacht er.

Es erreicht die Farbe dich nicht, des Marmors
Feilbare Last, Göttin Sprache, dich nicht!
Nur weniges bilden sie uns:
Und es zeigt sich uns auf Einmal.

Dem Erfinder, welcher durch dich des Hörers
Seele bewegt, that die Schöpfung sich auf!
Wie Düften entschwebt, was er sagt,
Mit dem Reize der Erwartung,

Mit der Menschenstimme Gewalt, mit ihrem
Höheren Reiz, höchsten, wenn sie Gesang
Hinströmet, und inniger so
In die Seele sich ergießet.

Doch, Erfinder, täusche dich nicht! Für dich nur
Ist es gedacht, was zum Laute nicht wird,
Für dich nur; wie tief auch, wie hell,
Wie begeisternd du es dachtest.

Die Gespielen sind ihr zu lieb der Sprache;
Trenne sie nicht! Enge Fessel, geringt
An lemnischer Esse, vereint
Ihr den Wohlklang, und den Verstanz.

Harmonie zu sondern, die so einstimmet,
Meidet, wer weiß, welcher Zweck sie verband:
Die Trennungen zwingen zu viel
Des Gedachten zu verstummen.

Von dem Ausland, Deutsche, das Tanz des Liedes
Klagend entbehrt, lernet ganz, was es ist,
Dem viele von euch, wie Athen
Ihm auch horchte, noch so taub sind.

Und es schwebt doch kühn, und gewiß Teutona
Wendungen hin, die Hellänis so gar
Nicht alle, mit stolzem Gefühl
Des Gelingens, sich erköhre.

Den Gespielen lasset, und ihr der Göttin
Blumen uns streun: Himmelschlüsseln dem Klang,
Dem Tanz' Hiazinten, und ihr
Von den Rosen, die bemoost sind.

Sie entglühen lieblicher, als der Schwestern
Blühendster Busch, duften süßern Geruch;
Auch schmückt sie ihr mosig Gewand,
Und durchräuchert ihr Gedüfte.
 
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Die Sprache ist das MEDIUM der Kommunikation schlechthin. Philosophie wäre ohne Abstraktion nicht vorstellbar, aber auch nicht denkbar.
Tipp für fortgeschrittene "Semantiker" : Willard van Orman Quine: The meaning of the Meaning"
 
Nichts ist so missverständlich, wie die Sprache und kaum etwas ist so (Satz)un(getüm)verständlich, wie Bernies Sage...

...aber ich warte auf seinen eigenen Duden. Ich will unter den ersten sein, die ihn kaufen
 
Wer Sprache zum Offenbaren benutzen will,
der sollte ehrfürchtig und 'deh(n)mütigst' doppelt berücksichtigen,
dass die Sprache der 'Natur an sich' unverschlüsselt ist.

Jeder Beobachter ist nicht nur Empfänger von Information
sondern muss zugleich auch ein Sender von Information sein.

Denn das Wesen einer jeden Information ist ihre Doppelbindung
in Form einer Nachricht und einer Antwort.

Bernies Sage​
 
Die Sprache ist das MEDIUM der Kommunikation schlechthin. Philosophie wäre ohne Abstraktion nicht vorstellbar, aber auch nicht denkbar.
Tipp für fortgeschrittene "Semantiker" : Willard van Orman Quine: The meaning of the Meaning"

Also Herr Senator! Ich bitte Sie! Die Liebe zur Weisheit erstickt durch die Abstraktion! Schon mal einen Blick auch in andere Philosophie-Foren geworfen? Die verdorrtesten Erkenntnis-Wüsten! - Nein: Der Lebensatem echter, erkenntisbringender Philosophie ist die Addition, die Synthese einzelner An- und Einsichten, und hieraus entwickelt sich ein Baum hoher und höchster Erkenntnisse, fähig, überreichlich die köstlichsten Früchte hervorzutreiben...


Herzliche Grüße!

Janus
 
Also Herr Senator! Ich bitte Sie! Die Liebe zur Weisheit erstickt durch die Abstraktion! Schon mal einen Blick auch in andere Philosophie-Foren geworfen? Die verdorrtesten Erkenntnis-Wüsten! - Nein: Der Lebensatem echter, erkenntisbringender Philosophie ist die Addition, die Synthese einzelner An- und Einsichten, und hieraus entwickelt sich ein Baum hoher und höchster Erkenntnisse, fähig, überreichlich die köstlichsten Früchte hervorzutreiben...


Herzliche Grüße!

Janus
Sprache kann schmücken, oder aber auch Edles vorgaukeln.
Sprache kann im Ohr wehtun, je nachdem wie und wofür sie missbraucht wird.
Sprache wird auch gern eingesetzt, um sich mit fremden Federn zu schmücken
 
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