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Gibt es metaphysische Orte der Bestrafung/Läuterung/Reinigung?

Chris M

Well-Known Member
Registriert
2. November 2014
Beiträge
3.728
Nachdem wir kürzlich im Thema "Was ist der Himmel" die positiven Möglichkeiten eines Nachlebens beleuchtet haben, sollten wir nun vielleicht einen Blick auf die dunkle Seite der Macht werfen.

Gibt es eventuell metaphysische Orte der Bestrafung/Läuterung/Reinigung durch die man nach dem Tod hindurch muss, bevor man in die reine geistige Welt als solche vordringen kann?

Eines sei gleich betont: Ich will hier keine Angst verbreiten. Wer von diesem Thema getriggert wird, sollte diesen Thread einfach ignorieren.

Darauf gekommen bin ich unter anderem durch diesen Kommentar von Helmfried in einem anderen Thread:

Was mich in jüngster Zeit aber zum nachdenken brachte, ist der Umstand, dass so viele Seelen durch ein Leben gehen mussten, das schier unerträglich war. Seelen, die soviel erdulden mussten, dass sie nachhaltig geschädigt wurden, erkrankten und brachen. In diesem Zustand ins Bardo gehen zu müssen, stelle ich mir furchtbar vor. Ich kann mir nicht vorstellen, dass mit dem körperlichen Tod alles von der Seele abfällt.

Ich kenne die ca. 2% der Berichte von Nahtoderfahrungen, die sich als Höllenerfahrungen manifestierten. Diese wurden meist von Menschen gemacht, die im irdischen Leben sehr ängstlich oder hasserfüllt sind. Nun finde ich es aber schon interessant, dass scheinbar Angst und Hass zu solchen Erlebnissen führen. Beim Hass könnte man eher von einer Bestrafung sprechen, aber wieso sollte man für Angst bestraft werden? Dort wäre eine eventuelle Höllenerfahrung vielleicht eher eine Läuterung/Reinigung?

Ich habe noch viel zu diesem Thema zu sagen, will aber erst einmal abwarten, ob das Thema überhaupt jemanden interessiert. Nur eines sei noch vorweggenommen: Die Idee einer ewigen Hölle lehne ich komplett ab, da sie für mich null Sinn macht. Auch darüber können wir diskutieren, wenn erwünscht.
 
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Nachdem wir kürzlich im Thema "Was ist der Himmel" die positiven Möglichkeiten eines Nachlebens beleuchtet haben, sollten wir nun vielleicht einen Blick auf die dunkle Seite der Macht werfen.

Gibt es eventuell metaphysische Orte der Bestrafung/Läuterung/Reinigung durch die man nach dem Tod hindurch muss, bevor man in die reine geistige Welt als solche vordringen kann?

Eines sei gleich betont: Ich will hier keine Angst verbreiten. Wer von diesem Thema getriggert wird, sollte diesen Thread einfach ignorieren.

Darauf gekommen bin ich unter anderem durch diesen Kommentar von Helmfried in einem anderen Thread:



Ich kenne die ca. 2% der Berichte von Nahtoderfahrungen, die sich als Höllenerfahrungen manifestierten. Diese wurden meist von Menschen gemacht, die im irdischen Leben sehr ängstlich oder hasserfüllt sind. Nun finde ich es aber schon interessant, dass scheinbar Angst und Hass zu solchen Erlebnissen führen. Beim Hass könnte man eher von einer Bestrafung sprechen, aber wieso sollte man für Angst bestraft werden? Dort wäre eine eventuelle Höllenerfahrung vielleicht eher eine Läuterung/Reinigung?

Ich habe noch viel zu diesem Thema zu sagen, will aber erst einmal abwarten, ob das Thema überhaupt jemanden interessiert. Nur eines sei noch vorweggenommen: Die Idee einer ewigen Hölle lehne ich komplett ab, da sie für mich null Sinn macht. Auch darüber können wir diskutieren, wenn erwünscht.


Hallo Chris,
ich kenne auch solche (Negativ-) Berichte, nur bin ich mir ziemlich sicher, dass diese keine Launen des „Jenseits“ beschreiben. Im irdischen Leben gilt:

Es sind nicht – in erster Linie – die Umstände, die mich glücklich oder unglücklich machen; es ist meine Art und Weise damit umzugehen.
Um in Situationen oder Ereignissen ´das Licht´ oder ˋdie Dunkelheitˋ zu sehen, ist meine Entscheidung. Himmel oder Hölle (auf Erden) organisiere ich mir selbst.

Das sind „Weisheiten“, die im Grundsatz stimmen, aber die Bedingungen in manchen Teilen der Welt erst einmal nicht berücksichtigen. Bleiben wir bei dem, was, in unseren Breitengraden, als halbwegs normal anzusehen ist.
Diese unterschiedlichen Arten zu denken und zu reagieren, schaffen völlig unterschiedliche emotionale Grundverfassungen und sich stark unterscheidende Schwingungsebenen. Aber genau diese Verfassung begleitet mich, wenn ich den Jordan überquere. Wer dem Leben auf Erden wenig Schönes abgewinnen konnte, wird auch im „neuen Quartier“ nichts gutes erwarten. Dann spiegelt mir das Bewusstsein den Stempel, den ich ihm so lange Zeit aufgedrückt habe.
Helmfried
 
Bitte, meinst Du das jetzt als allgemeingültig?
Beispiel:
Also auch für Unschuldige, die bspw. ihr Dasein
lebenslang in einem (Folter-) Gefängnis fristen
müssen?
Wenn du nochmal nachliest, wirst du sehen, dass ich darum bat, dass ich bei dieser Betrachtung, in unseren Breitengraden bleiben darf.
Gruß dir * Helmfried
 
Es sind nicht – in erster Linie – die Umstände, die mich glücklich oder unglücklich machen; es ist meine Art und Weise damit umzugehen.
Um in Situationen oder Ereignissen ´das Licht´ oder ˋdie Dunkelheitˋ zu sehen, ist meine Entscheidung. Himmel oder Hölle (auf Erden) organisiere ich mir selbst.

Das sind „Weisheiten“, die im Grundsatz stimmen, aber die Bedingungen in manchen Teilen der Welt erst einmal nicht berücksichtigen. Bleiben wir bei dem, was, in unseren Breitengraden, als halbwegs normal anzusehen ist.
Diese unterschiedlichen Arten zu denken und zu reagieren, schaffen völlig unterschiedliche emotionale Grundverfassungen und sich stark unterscheidende Schwingungsebenen. Aber genau diese Verfassung begleitet mich, wenn ich den Jordan überquere. Wer dem Leben auf Erden wenig Schönes abgewinnen konnte, wird auch im „neuen Quartier“ nichts gutes erwarten. Dann spiegelt mir das Bewusstsein den Stempel, den ich ihm so lange Zeit aufgedrückt habe.
Helmfried

Bitte, meinst Du das jetzt als allgemeingültig?
Beispiel:
Also auch für Unschuldige, die bspw. ihr Dasein
lebenslang in einem (Folter-) Gefängnis fristen
müssen?

Wenn du nochmal nachliest, wirst du sehen, dass ich darum bat, dass ich bei dieser Betrachtung, in unseren Breitengraden bleiben darf.

Hallo Helmfried und danke für deinen Kommentar,

jedoch müsstest du hier jetzt wirklich ins Detail gehen, denn ich verstehe die Logik dieses Ansatzes nicht und noch viel weniger verstehe ich die Gerechtigkeit desselben.

Ich bleibe in unseren Breitengraden mit einem spezifischen Beispiel, das mich persönlich betrifft. Ich habe eine chronische psychische Erkrankung, die sich unter anderem in einer Dauerdepressivität und Zwangsgedanken äußert. Ich hatte das zu gegebenen Anlässen schon mehrfach angesprochen, weil es für mich kein Tabu ist, darüber ist zu reden. Wie du ja sicher mitbekommen hast, sind psychische Krankheiten gerade im Spektrum der Depression mittlerweile eine Volkskrankheit. Deiner Argumentation folgend müssten jetzt also ich und alle anderen, die dieses Problem haben, nach dem Tod diesen Bewusstseinszustand widergespiegelt bekommen, aber wieso? Hat eine solche Person nicht schon genug gelitten im Leben? Was soll da der Sinn und die Gerechtigkeit sein?

PS: Ich kann nicht ausschließen, dass du mit deiner Position recht hast. Aber dann wäre das Universum in meinen Augen "schlecht organisiert".
 
Auch
in unseren Breitengraden
kommt nach wie vor unendliches Leid zutage:
Beispiel: Übergriffe des Klerus oder Übergriffe von Vätern an Buben/Mädchen
(besonders jetzt zur "Pandemie" Zeit ersichtlich) Aber es ist ja eigentlich egal,
welches Leid, welchen Missstand wir auch "in unseren Breiten" ansprechen!
Es ist also diese, Deine angesprochene Allgemeingültigkeit, die ich in Frage stelle.
 
Zitat von FreniIshtar:
Bitte, meinst Du das jetzt als allgemeingültig?
Beispiel:
Also auch für Unschuldige, die bspw. ihr Dasein
lebenslang in einem (Folter-) Gefängnis fristen
müssen

Wenn du nochmal nachliest, wirst du sehen, dass ich darum bat, dass ich bei dieser Betrachtung, in unseren Breitengraden bleiben darf.

In unseren Breitengraden sind Millionen Menschen in Konzentrationslagern gestorben und auch im Jetzt werden Unschuldige in Gefängnissen sitzen, weil sie ihre Unschuld nicht beweisen können. Und besteht Guantanamo nicht noch immer?
 
Auch

kommt nach wie vor unendliches Leid zutage:
Beispiel: Übergriffe des Klerus oder Übergriffe von Vätern an Buben/Mädchen
(besonders jetzt zur "Pandemie" Zeit ersichtlich) Aber es ist ja eigentlich egal,
welches Leid, welchen Missstand wir auch "in unseren Breiten" ansprechen!
Es ist also diese, Deine angesprochene Allgemeingültigkeit, die ich in Frage stelle.

In unseren Breitengraden sind Millionen Menschen in Konzentrationslagern gestorben und auch im Jetzt werden Unschuldige in Gefängnissen sitzen, weil sie ihre Unschuld nicht beweisen können. Und besteht Guantanamo nicht noch immer?

Ich finde es allgemein unlogisch, sich bei der Frage nach metaphysischen Konsequenzen irdischen Handelns auf "Unsere Breitengrade" zu beschränken. Denn wenn irgendetwas fairerweise für alle Menschen gleich sein sollte, dann doch das. Man sagt doch auch immer: "Vor Gott sind alle Menschen gleich".

Und eben, es gibt ja auch in unseren Breitengraden viel Leid, das nicht selbst verursacht wurde. Traumatisierte Menschen etc., wieso sollten diese nach dem Tod auch noch bestraft werden.
 
@ Chris, Frenilshtar,Frischling,
lhr habt alle drei den gleichen Aspekt "im Auge" und ich kann euch gut verstehen. Nur waren oben genannte Lebensweisheiten, ob nun die Wahl der ˋArt und Weise des Umgangs mit Situationenˋ oder die Wahl zwischen ˋLicht oder Dunkelheitˋ auf die Menschen bezogen, die auch die Wahl haben. Wenn ich durch Krankheit oder Internierung beeinträchtigt bin, habe ich wenig oder gar keine Wahlmöglichkeiten. Das heißt aber nicht, dass Einschränkungen im Leben auch ein Benachteiligung ˋdanach´ bedeutet. Da aber keiner ganz ohne geistiges Gepäck reist, kann es bedeuten, dass erst einmal emotionale Heilung, im Reich der Liebe, geschehen wird. Was ich in meinem Post schrieb, versuchte zu erklären, warum Menschen mit negativer Grundstimmung vermutlich zu negativen Nahtoderfahrungen neigen.
Gruß euch * Helmfried
 
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Danke für diese Erläuterung, Helmfried.

Da aber keiner ganz ohne geistiges Gepäck reist, kann es bedeuten, dass erst einmal emotionale Heilung, im Reich der Liebe, geschehen wird.

Da das nun geklärt ist, möchte ich dies zum Anlass nehmen, einmal ganz allgemein zu begründen, warum ich die Anthroposophie/Geisteswissenschaft für so wichtig halte. Ich entdecke immer wieder "zufällig" Beiträge und Kommentare, die sich exakt mit der Lehre Rudolf Steiners decken. Rudolf Steiners Werk ist sehr umfangreich und ich habe bei weitem nicht alles von ihm gelesen. Aber trotzdem kommt mir nun diese Beschreibung von Helmfried, was mit Seelen nach dem Tod passiert, die Schlimmes mit sich tragen, sehr bekannt vor. Es kann nicht sein, dass solche Ideen, die man immer wieder findet, einfach aus der Luft gegriffen sind. Dies nur als Anmerkung, als Begründung dafür, warum ich glaube, dass die Anthroposophie wirklich die Geisteswissenschaft ist.
 
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