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Gemeinsamer Ethikunterricht

TiberiusG

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12. Februar 2009
Beiträge
6
Am letzten Sonntag, dem 26. April 09 stimmte die Berliner für einen gemeinsamen Ethikunterricht und freiwilligen (konfessionsgebundenen) Religionsunterricht. Der gemeinsame Ethikunterricht ist ein Schulfach, das es in dieser Form bis jetzt nur in Berlin gibt. Es bietet im Sinne der Religionsfreiheit allen Schülern eine Raum in dem sie miteiander über ihre Religion und Weltanschauung reden können. Ferner werden Wissen und Werte auf der Basis des Grundgestzes und der Freiheitlich-Demokratischen-Grundordnung vermittelt. Der Ethikunterricht in Berlin ist kein "Resteunterricht", wie in anderen Bundesländern. Dadurch, dass er in jeder Schule stattfindet, bietet er besonders Minderheit ohne eigenen konfessionsgebundenen Religionsunterricht eine Möglichkeit ihren Glauben zu vertreten. Jede Konfession ist in Deutschland irgendwo in der Minderheit. Ferner lernen die Kinder andere Weltanschauungen aus erster Hand von ihren Mitschülern kennen und nicht, wie im konfessionsgebundenen Religionsunterricht aus zweiter oder dritter Hand. Dies ist für die zukünftigen Bewohner unserer Welt von besonderer Wichtigkeit. Der freiwillige Religionsunterricht ist vom Ethikunterricht nicht berührt. Aus diesen Gründen befürworte ich das Modell gemeinsamer Ethikunterricht und freiwilligen Religionsunterricht in ganz Deutschland.
 
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'Religionen' in der 'Geschichte' behandeln

.

Ich bin für diese Lösung in allen Staaten:

Das wichtige Thema 'Religionen' gehört an den Sekundarstufen I und II obligatorisch zum Geschichtsunterricht: Geschichte der Religionen muss dort einen hohen Stellenwert haben. Hier geht es ausschliesslich um historische Fakten.

Das Thema 'Ethik' gehört an der Sekundarstufe II zum Philosophieunterricht; auch hier spielt ein religiöses Bekenntnis keine Rolle. Das Thema 'Religion' kann hier jedoch nur gestreift werden.

Konfessionsgebundener 'Religionsunterricht' kann bei der eigenen Glaubensrichtung besucht werden; er gehört nicht an eine öffentliche Schule.



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AW: Gemeinsamer Ethikunterricht

Zitat von oberhaenslir:
Das wichtige Thema 'Religionen' gehört an den Sekundarstufen I und II obligatorisch zum Geschichtsunterricht: Geschichte der Religionen muss dort einen hohen Stellenwert haben. Hier geht es ausschliesslich um historische Fakten.

Das Religionen und dabei vor allem die Religionsgeschichte im Geschichtsunterricht behandelt werden müssen (werden sie auch) ist richtig.

Ich bezweifel aber, das der Geschichtsunterricht die nachhaltige soziale und kulturelle Prägung, die von der Religion ausgegangen ist, aufarbeiten kann. Bereits jetzt sind die Lehrpläne im Fach Geschichte schon sehr eng angelegt.

Wie schon gesagt ist Religion mehr als nur eine Anhäufung historischer Weltanschauungen. Die Religionen sind nach wie vor eine wichtiges Faktum unserer Gesellschaft: In geistiger, kultureller, sozialer, politischer und ethischer Hinsicht.

Es bedarf mehr als bloß eines Überblicks über sie, es bedarf eines grundlegenden Verständnisses dieses Gebiets.

MfG,
Sunnyboy
 
AW: 'Religionen' in der 'Geschichte' behandeln

.Ich bin für diese Lösung in allen Staaten:

Das wichtige Thema 'Religionen' gehört an den Sekundarstufen I und II obligatorisch zum Geschichtsunterricht: Geschichte der Religionen muss dort einen hohen Stellenwert haben. Hier geht es ausschliesslich um historische Fakten.

Das Thema 'Ethik' gehört an der Sekundarstufe II zum Philosophieunterricht; auch hier spielt ein religiöses Bekenntnis keine Rolle. Das Thema 'Religion' kann hier jedoch nur gestreift werden.

Konfessionsgebundener 'Religionsunterricht' kann bei der eigenen Glaubensrichtung besucht werden; er gehört nicht an eine öffentliche
Schule..

Ist wirklich kein schlechtes Modell, muss aber erst in die Köpfe der verantwortlichen Bildungsminister hinein. Man müsste einsehen, dass Religion im Allgemeinen auch für den Staat gut ist, weil die Menschen von dieser Seite her aufgefordert sind, moralisch zu sein.

Doch heute geht das Interesse an Religion allein schon deshalb zurück, weil Religion und Religionsausübung immer mehr mit der Vorstellung verknüpft wird, dass damit in eine Weltentfremdung eintritt und das Bewusstsein von der Realität weg geführt wird - bis hin zum Fanatismus. Einem religiösen Menschen haftet der Ruf an, die Realität nicht mehr richtig sehen zu können oder sogar an ihr vorbei zu gehen.

Wenn aber die eigentlich religiösen Inhalte auch in einen objektiven Bezug zur Welt gestellt werden, wenn also auch ihr Einfluss auf die Geschichte und die heutigen ethischen Anforderungen offiziell behandelt wird, dann könnte tatsächlich jene Religiosität vorbereitet werden, die sowohl dem Staat als auch dem persönlichen Bedürfnis etwas gibt.

Die Schule prägt, das ist Tatsache. Es kommt auch auf die Lehrer an, die im Eigentlichen ihren Stoff vermitteln müssen und doch auch für das Leben vorbereiten. Dort im Leben muss man sich aber selbst schöne Prioritäten und Vorstellungen erarbeiten, meint - reinwiel
 
AW: 'Religionen' in der 'Geschichte' behandeln

Man müsste einsehen, dass Religion im Allgemeinen auch für den Staat gut ist, weil die Menschen von dieser Seite her aufgefordert sind, moralisch zu sein.

Das war aber in der Vergangenheit nicht immer so. Ich erinnere nur an den
"30-jährigen Krieg" zwischen Katholiken und Protestanten.

Doch heute geht das Interesse an Religion allein schon deshalb zurück, weil Religion und Religionsausübung immer mehr mit der Vorstellung verknüpft wird, dass damit in eine Weltentfremdung eintritt und das Bewusstsein von der Realität weg geführt wird - bis hin zum Fanatismus. Einem religiösen Menschen haftet der Ruf an, die Realität nicht mehr richtig sehen zu können oder sogar an ihr vorbei zu gehen.

Naja, aber einige Dogmen sind ja tatsächlich ein bisschen realitätsfern.
 
AW: 'Religionen' in der 'Geschichte' behandeln

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Ich bin für diese Lösung in allen Staaten:

Das wichtige Thema 'Religionen' gehört an den Sekundarstufen I und II obligatorisch zum Geschichtsunterricht: Geschichte der Religionen muss dort einen hohen Stellenwert haben. Hier geht es ausschliesslich um historische Fakten.

Das Thema 'Ethik' gehört an der Sekundarstufe II zum Philosophieunterricht; auch hier spielt ein religiöses Bekenntnis keine Rolle. Das Thema 'Religion' kann hier jedoch nur gestreift werden.

Konfessionsgebundener 'Religionsunterricht' kann bei der eigenen Glaubensrichtung besucht werden; er gehört nicht an eine öffentliche Schule.



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Dieser Lösung stimme ich zu und denke, dass sie sich auf mehreren Ebenen plausibel begründen lässt:
1. Juristisch
2. Pädagogisch
3. Entwicklungspsychologisch

Die (monotheistischen) Religionen/Kirchen hatten ihre historische Chance in Europa seit dem 4. Jahrhundert nach Chr.
Sie sind aus vielerlei Gründen ein historisches Auslauf-Modell..., was in einer fundierten religionsphilosophischen und religionskritischen Analyse/Reflexion auch gezeigt werden könnte ...
moebius, der Ober-:teufel2: :)lachen::lachen::lachen:)
 
AW: Gemeinsamer Ethikunterricht

Ein Religionsunterricht als Freifach erscheint mir für Kinder spannend zu sei.
Schliesslich werden heute so ca. 30.000 Götter irgendwo auf der Welt verstreut angebetet. Wobei die meisten bei schamanischen Vorstellungen angesiedelt sind. Aber auch so atheistische Vorstellung wie das Brahma das dann irgendwann sich zu einem Gott weiterentwickelt, oder erst Konfuzius, der sicherlich kein Religionsgründer war bis weiter zu den Geschichten aus 1001 Nacht der Bibel, obwohl, das Alte Testament halte ich für eine jugendgefährdende Erzählung, ich denke, dass so ein Unterricht den Kindern Spass machen könnte.
Vielleicht tut sich dann die kommende Generation mit der Religion leichter und entscheidet sich, wie heute bereits die Chinesen, je nach Bedarf und Uhrzeit einmal für die eine, das andere Mal für eine andere Religion.
 
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