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Geld oder Freiheit oder einfach nur * was steckt dahinter?

Vitali

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26. Juni 2017
Beiträge
5
Ich habe mal eine Frage, welche mich etwas länger beschäftigt.

Die Erklärung ist etwas lang→ Sorry dafür.
Meine Erklärung bzw. meine Frage.

Ich habe bei Ken Wilber ein sehr interessanten Satz gelesen.

Vögle es oder töte es. (ich liebe Extreme, denn durch das Extreme sehe ich was wahr ist und was nicht)
Denn dieser Satz ist auf Extreme ausgerichtet.

Zugleich ist das nicht mit dem Buddhismus vereinbar, denn hier wird die Mitte praktiziert.

Aus gehend von diesem Satz,Töte es oder Vögeles es, versuche ich mein Leben lang das Leben zu ergreifen und begreifen. Durch das Ergreifen, was durch handeln verwirklicht wird, versuche ich es zu verstehen.

Bleispiel 1.
Früher bin ich zur Schule gegangen und habe da nur gesessen und vielleicht etwas mitgenommen und vielleicht nicht. Meine Schultasche habe ich nach der Schule in die Ecke geschmissen und am nächsten Tag wieder von der Ecke aufgehoben und bin zur Schule gegangen. Ohne in die Tasche zu schauen.

Verbesserung: Warum habe ich damals nicht verstanden, wenn ich in der Schule bin, dann kann ich diese Zeit doch sinnvoll nutzen und das beste daraus machen. Lernen. Sogar der Lehrer ist da und der kann mir helfen.
Aber nein ich habe es nicht verstanden.
Mein Bewusstsein war nicht dafür bereit.
Extreme:lerne so viel wie möglich in dieser Stunde und versuche etwas auch zuhaue zu lernen.


Beispiel 2:
Dann habe ich einen Handwerklichen Beruf gelernt, und habe aber festgestellt das ich 8 Stunden täglich zu arbeiten, um 1800 Netto bringt. Mann stinkt und ist Schmutzig.
Also habe ich gedacht: Es ist nicht effizient und du muss etwas anderes Lernen.
Also habe ich etwas anders gelernt!
Extreme: War der älteste in der Schule um einen neuen Beruf zu lernen.
Es hat sich aber gelohnt:Verdienst 2200 und nur 7 Stunden arbeiten und wirkliche bessere Bedingungen.

Beispiel 3 (Was ich mich Frage)
Was ich mich immer bei einigen Selbständigen Frage: Warum arbeiten einige Selbständigen 8 – 12 Stunden am Tag und verdienen nicht wirklich viel. Deren Job, oder Beruf nicht so aufgebaut dass man damit reich werden kann:

z.B. Solche berufe wie:
  • Selbständiger Friseur
  • Selbständiger Designer
  • Selbständiger Programmierer
  • Selbständiger Autor.
  • etc.

80% von diesem berufen sind Dienstleister und arbeiten nicht in Teams sondern alleine und verdienen nicht den Mega-Lohn.
Sondern sind schlechter aufgestellt als ein Angestellter.
Und nur 20% Prozent sind besser aufgestellt als der Angestellter.

Wenn man diesen Leuten dann erklärt Ihr geht ja zur Arbeit um Geld zu verdienen aber es kommt nicht viel dabei raus, dann lohnt es sich doch nicht.

Die Argumentation lautet: Ich bin aber in meinen Handlungen frei und kann entscheiden was ich machen will und wann.
Was aus meiner Sicht nur bedingt zutrifft: Der Kunde für den man arbeitet ist König, schließlich zahlt der Kunde die Miete (im übertragenen Sinn). Mann muss nach seiner Pfeife tanzen.

Also entscheidet man nicht frei und unterliegt noch mehr dem Druck alles super zu machen.
Und gehen darf man Schon wann man will aber die Arbeit bleibt!!
Schließlich darf man den Kunden nicht verlieren.
Aus meiner Sicht ist die Argumentation des Selbständigen Falsch !!!


Wenn aber jemand Selbständig werden möchte mit dem Ziel viel Geld zu verdienen und viele Angestellte zu haben, dann verstehe ich das.
Nehmen wir die großen Firmen, je mehr Abgestellte um so reicher die Personen bzw. die Chefs.
Apple, Google, BMW, VW, Amazon.

Die Formel ist natürlich eine andere! Diese lautet (fast) immer so:[aus meiner Sicht]

Nämlich: Stelle etwas her (durch einen Standardprozess) und verkaufe es in Mengen!!!

Formel:
Reichtum = Menge + Preis
(z.B. IPhones, Socken, Streichhölzer, Butter oder Parfüm )

Meine Frage ist, warum verstehen das so viele Selbständigen/Freelancer nicht?
Warum tuhen die Selbständigen sich das an?

Auch wenn man das erklärt, dann verweigern diese diese Sicht.
Ist meine Sicht die Falsche? Warum bemühen sich die Leute und Ackern sich ab für einen Apfel und Ei?
Steckt dahinter mehr zur Schaustellung eigener Person als das Geld?

Gleichzeit sind die Selbständigen Personen: sehr kommunikativ und Verständnisvoll gegen über den Kunden Tolerant bzw. zeigen große Toleranz gegenüber Ihren Kunden. Und viele sind verständnisvoll gegenüber Ihren Kunden.

Da passt etwas nicht zusammen. Und ich versuche das verstehen.

Hat jemand einen Rat für mich?

Klar darf jeder Sein wie er ist und man muss das Akzeptieren!
Jedoch versucht ich eine Erklärung für mich zu finden. Gibt es diese?




 
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Sobald Du es schaffst eine deutliche Frage zu formulieren, kannst Du auch mit einer deutlichen Antwort rechnen.
 
Meine Frage ist, warum verstehen das so viele Selbständigen/Freelancer nicht?
Warum tuhen die Selbständigen sich das an?

Die Antwort ist doch größtenteils schon in Deinem Text enthalten: weil ihnen die Vorstellung von Selbstständigkeit mehr bedeutet als die Vorstellung von Reichtum, und weil sie vermutlich, wie Du in der Kindheit, Freiheit mit Verweigerung von Pflicht gleichsetzen.

Da passt etwas nicht zusammen. Und ich versuche das verstehen.

Hat jemand einen Rat für mich?

Für mich bedeutet Freiheit, auf dem Boden von Akzeptanz die Wahl zu haben, in diesem Fall also nicht ob, sondern welche Pflichten ich für sinnvoll und die Lebensqualität verbessernd einordne, jedoch beruht Einordnung auf Erfahrung und nicht auf Vorstellung, und dies ist für mich die Bruchstelle: Enttäuschte Vorstellungen, auch wenn sie naiv waren, können einem das gesamte Lebenskonzept infrage stellen, deshalb wird vermutlich lieber nach Verursachern der Enttäuschung im Außen gesucht als sich dem Kern des Irrtums im eigenen Inneren anzunähern.
 
Freiheit und Geld

Jeder darf mit seinem Geld tun, was gesetzlich erlaubt ist. Er muss es aber auch. Das heißt, wer wenig Geld hat, der ist mies dran. Und das sind die meisten. Sie müssen arbeiten, um andere reicher zu machen.
Sie selbst werden so gut wie nie reich- jedenfalls nicht durch Lohnarbeit.
Die Freiheit des Eigentums, im Grundgesetz garantiert, garantiert Reichtum und Armut.
 
Jeder darf mit seinem Geld tun, was gesetzlich erlaubt ist. Er muss es aber auch. Das heißt, wer wenig Geld hat, der ist mies dran. Und das sind die meisten. Sie müssen arbeiten, um andere reicher zu machen.
Sie selbst werden so gut wie nie reich- jedenfalls nicht durch Lohnarbeit.
Hast du es schon mal mit Lohnarbeit probiert? Auch lange genug? Die Reihenhaussiedlungen in Deutschland bestehen aus Häuschen, die Menschen mit ihrer Lohnarbeit finanziert haben. Sie gehören ihnen und nicht dem Staat und sie wollen, dass es so bleibt.
Mal ganz davon abgesehen, niemand wird zur Lohnarbeit gezwungen. Wenn man gute Ideen hat, kann man sie zu einem Geschäftsmodel zusammenfassen und mit etwas Glück auch reich werden. Diese Möglichkeit gibt es nicht im Kommunismus.

Übrigens: gestern ist ein self-made Milliardär gestorben.
Die Freiheit des Eigentums, im Grundgesetz garantiert, garantiert Reichtum und Armut.
Exakt.
 
Dann habe ich einen Handwerklichen Beruf gelernt, und habe aber festgestellt das ich 8 Stunden täglich zu arbeiten, um 1800 Netto bringt. Mann stinkt und ist Schmutzig.

Und genau diese "schmutzigen Stinker", und die sind in der Mehrheit, sorgen dafür das wir alle in einer zivilisierten angenehmen Welt leben können. Diese "schmutzigen Stinker' produzieren und erhalten fast alles; z.B. Häuser, Strom, Wasser und Abflussleitungen, Straßen, Transportmittel, Lebensmittel u.s.w..

Denn nur mir Friseure, Designern, Programmierern, Autoren u.s.w. würdest du in einer kalte Höhle sitzen und nichts zum fressen haben !!!
 
Zur Ausgangsfrage.
Jeder muss selbst entscheiden, ob er seine Tätigkeiten eher selbständig wählen möchte oder lieber fremdbestimmt leben. Es ist nicht so, dass der Selbständige alle Tätigkeiten super gern und freiwillig macht, manches ist unvermeidbar, manches ist der Preis für beispielsweise spontanes Nichtarbeiten, manches kann man "dann auch noch machen" oder eben vom Steuerberater oder der Putzfrau machen lassen. Manch ein alter Handwerksmeister ließ es sich Freitag Mittag nicht nehmen, den Hof selbständig zu kehren, dabei ging es allerdings mehr um seinen Ruf als patenter, lebensnaher Anpacker. Manch Psychotherapeut arbeitet selbstausbeuterisch bis 21:00 oder auch mal 22:30 Uhr, weil seine kleinen Patienten morgens in die Schule müssen. Köche arbeiten oft in 2 getrennten Einheiten ohne reguläre Pausen 9 Stunden und in Spitzenzeiten 11. Wie man da ein Leben organisieren soll, ist mir nicht klar.

Die reine Effizienzrechnung sollte man eher für Roboter als für Menschen verwenden, Ertrag pro Lebenszeit kann man nur vergleichend darstellen, wenn beide Lebensweisen und die Tätigkeiten "gleich schön" sind, aber das sind sie nicht für jeden. Ungünstig ist, dass man jungen Menschen vor der Berufswahl diese Dinge nicht richtig nahe bringen kann. Die eigenen Eltern haben oft zu genaue Vorstellungen von deren Lebensweg (keine Schrereien, untergebracht wissen, Prinzessin oder Betrieb übernehmen) oder einfach keine Erfahrungen in 300 verschiednen Berufen. Daher hängt es oft am Glück, wie man es trifft und daran, wie man es sich dort dann selber einrichtet. Ich vermute die "Selbstentfaltungskomponente" wird im Arbeitsleben eher romantisch überbewertet.
 
Zuletzt bearbeitet:
Zur Ausgangsfrage.
Jeder muss selbst entscheiden, ob er seine Tätigkeiten eher selbständig wählen möchte oder lieber fremdbestimmt leben. Es ist nicht so, dass der Selbständige alle Tätigkeiten super gern und freiwillig macht, manches ist unvermeidbar, manches ist der Preis für beispielsweise spontanes Nichtarbeiten, manches kann man "dann auch noch machen" oder eben vom Steuerberater oder der Putzfrau machen lassen. Manch ein alter Handwerksmeister ließ es sich Freitag Mittag nicht nehmen, den Hof selbständig zu kehren, dabei ging es allerdings mehr um seinen Ruf als patenter, lebensnaher Anpacker. Manch Psychotherapeut arbeitet selbstausbeuterisch bis 21:00 oder auch mal 22:30 Uhr, weil seine kleinen Patienten morgens in die Schule müssen. Köche arbeiten oft in 2 getrennten Einheiten ohne reguläre Pausen 9 Stunden und in Spitzenzeiten 11. Wie man da ein Leben organisieren soll, ist mir nicht klar.

Die reine Effizienzrechnung sollte man eher für Roboter als für Menschen verwenden, Ertrag pro Lebenszeit kann man nur vergleichend darstellen, wenn beide Lebensweisen und die Tätigkeiten "gleich schön" sind, aber das sind sie nicht für jeden. Ungünstig ist, dass man jungen Menschen vor der Berufswahl diese Dinge nicht richtig nahe bringen kann. Die eigenen Eltern haben oft zu genaue Vorstellungen von deren Lebensweg (keine Schrereien, untergebracht wissen, Prinzessin oder Betrieb übernehmen) oder einfach keine Erfahrungen in 300 verschiednen Berufen. Daher hängt es oft am Glück, wie man es trifft und daran, wie man es sich dort dann selber einrichtet. Ich vermute die "Selbstentfaltungskomponente" wird im Arbeitsleben eher romantisch überbewertet.

Tja, entweder, man wird ausgebeutet- oder man beutet sich selbst aus. Bleibt die Frage, warum Ausbeutung überhaupt nötig ist. In einer vernünftig eingereichteten Wirtschaft gibt es keine Konkurrenz, sondern einen Plan, der sich an Bedürfnissen orientiert, statt an Geldgewinnen.
Heute ist also schon die Behauptung falsch: "Jeder muss selbst entscheiden, ob er seine Tätigkeiten eher selbständig wählen möchte oder lieber fremdbestimmt leben."
 
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Als vor ein paar Jahren mein Schwager starb, habe ich dessen Geschäft
anschließend aufgelöst und drei Monate lang Ausverkaufsaktionen gemacht.
Das war eine interessante Erfahrung für mich. Dass er damit sehr viel Geld verdiente, kann man nicht sagen. Er war Rentner und für ihn war es ein Nebenerwerbsgeschäft, das einerseits zur Aufstockung seine
Altersbezüge diente und andererseits auch noch eine eher soziale
Funktion für ihn hatte.
Warum manche Menschen lieber selbständig sind, auch wenn damit meist
nicht mehr verdient ist, als in einem Angestelltenverhältnis, kann ich gut verstehen. Jemand hat mal bildhaft dazu gesagt, dass es nicht jedem Menschen gegeben ist, zu schweigen, wenn der Chef sagt, die Erde sei
eine Scheibe.
Beide Erwerbsmodelle haben ihre Vor- und Nachteile. Der Begriff
Ausbeutung ist aber überwiegend unangemessen, weder für die eine, noch die andere Seite.
Man hat halt ein anderes Verhältnis zu seiner Arbeit, wenn man selbst
der Chef, der Verantwortliche und auch der Haftende ist. Eine Mutter hat auch ein anderes Verhältnis zu ihrem Kind als die Erzieherin ihres
Kindes in der Kita.
Allerdings muss man sich auch klar machen, dass viele Selbständige nur
Nebenerwerb betreiben, weshalb damit auch keine Familie ernährt werden
muss. Wenn man an einer kleinen Boutique oder einem Praxisschild für
Naturheilverfahren vorbei geht und dort einen weiblichen Besitzer
Katarina Müller aufgedruckt sieht und daneben ein Schild mit Hermann Müller, Immobilienmakler, sieht, dann dürfte klar sein, wer hier die Familie ernährt und wer sich einfach ein wenig nebenher beschäftigt, weil die Kinder inzwischen in der Schule sind.
Die meisten Selbständigen haben keine Mitarbeiter und investieren
vergleichsweise viel Zeit in ihr Geschäft, was bedeutet, dass der faktische Stundenlohn oftmals unter dem Mindestlohn liegt.
Heutzutage besteht ein großer Teil der kleineren Selbständigen aus
Menschen mit Migrationshintergrund, weil hier die Familie noch mithilft
(Dönerbude, Asia-Imbiss, Werkstatt usw.)
Durch diverse gesetzliche Vorgaben wird das für Deutsche zunehmend
weniger lukrativ, kleine Geschäfte zu führen, weshalb heute auch viele
Brötchen in der Tankstelle gekauft werden. Denn die kleine Bäckerei, die
mal ein paar andere Rezepte anbietet, kann sich meist noch nicht einmal für alle Mitarbeiter den Mindestlohn leisten.
Deshalb müssen wir damit leben, dass in den meisten
Wirtschaftsbereichen, in denen es früher auch sehr viele kleine Geschäfte gab, immer mehr Monopolisierung gibt.
 
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