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Frage gesucht

hkf8997lp

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8. April 2005
Beiträge
134
Was kann ein Mensch schreiben, der von der Welt keine Ahnung hat? Nach welchen Antworten soll er suchen, wenn er die Frage nicht kennt?

Er selbst kennt nur wenige, die viel klüger sind und viele, die nur wenig dümmer sind als er. Doch alle befinden sich wahrscheinlich nur in der Mitte des unendlichen Maßes an Intelligenz und Dummheit, Klugheit und Stumpfsinnigkeit.

Er kann nur einen Blick auf die Dinge werfen, die er nicht versteht und Anderen zusehen, wie sie sie lösen, ohne sich dabei sehr anzustrengen. Es bleibt ihm überlassen über sein Versagen zu weinen, oder es hinzunehmen und in der Tiefe der Gleichgültigkeit zu versinken, dahinzuvegetieren und vielleicht einmal eine Sternstunde in seinem Leben zu haben. Ein Moment, an dem er weiß, dass er nicht mehr erreichen kann. Der Zeitpunkt da er merkt, dass alles seine Grenzen hat und nichts ewig dauert.

Es ist die eigene Sterblichkeit ein Begriff, den man nicht verstehen kann. Man kann ihn vereinfachen, oder umgehen. Man kann glauben es besser zu wissen, als die anderen, die sich immer und immer wieder den Kopf darüber zerbrechen. Doch hier gibt es keinen, der das Problem so leicht lösen kann. Niemanden, der sich den Tod ansieht, den Kopf einmal nach links und einmal nach rechts neigt und dann sagt: „Klarer Fall! Unser Leben endet …“

Was kann also ein Mensch schreiben, der vom Wissen keine Ahnung hat? Welche Fragen soll er stellen, auf die es eine Antwort gibt?
 
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DIREKTE ANTWORT

es gibt Lehrer und Lehrbücher.

die einzige Frage, die ein ahnungsloser Mensch beantworten muss,
ist doch: 'Was interessiert mich?'

als Kind zeigte der Mensch Interesse an bestimmten Dingen,
(weil es ihm gefallen hat)
und daran braucht er sich als Erwachsener nur zu erinnern


METAPHYSISCHE ANTWORT

der Mensch kann wissen,
daß er eine lange Ahnereihe hat
und daß seine Vorfahren zumindest insofern erfolgreich waren,
als daß es ihn heute als Menschen gibt

der Mensch kann auf sein eigenes Leben (und das anderer Menschen)
zurückblicken
und darüber spekulieren,
was warum gut oder schlecht gelaufen ist.

der Mensch kann systematisch Wissenschaft betreiben
und das spekulative Wissen
durch konkrete Versuche auf seinen technischen Nutzwert hin prüfen
 
Eine erste Frage könnte doch für jeden Menschen sein: Was ist?

Ist nur das, was wir mit unseren Sinnen wahrnehmen? Gibt es andere Instrumente, Sein zu erkennen?
Ist das Sein so umfassend, dass wir unser ganzes Leben mit der Suche nach der Antwort auf diese Frage verbringen? - Und - ich sage es resignierend , werden wir überhaupt je eine Antwort auf diese Frage bekommen?

Freundliche Grüße


Marianne
 
scilla schrieb:
METAPHYSISCHE ANTWORT
[...]
der Mensch kann systematisch Wissenschaft betreiben
und das spekulative Wissen
durch konkrete Versuche auf seinen technischen Nutzwert hin prüfen

was ist den an deiner Antwort, insbesondere im letzten Teil metaphysisch?!
 
hkf8997lp schrieb:
Was kann ein Mensch schreiben, der von der Welt keine Ahnung hat? Nach welchen Antworten soll er suchen, wenn er die Frage nicht kennt?

Nichts, wird er fragen, weil ein Mensch, der von Wissen, so wie du es schreibst, und von der Welt keine Ahnung hat, zunächst einmal nur danach trachtet, seinen eigenen Bedürfnissen gerecht zu werden.
Solange es ihm gut geht, ist für ihn die Welt in Ordnung, selbst wenn er auf Menschen trifft, denen es schlechter geht als ihm. Diese Tatsache nimmt "Mensch" als gegeben hin.
Trifft er jedoch auf Menschen, denen es besser geht, dann kommt es zum Hinterfragen: Warum hat er.....und warum habe ich nicht?
"Mit dem Wissen wächst der Zweifel" (Goethe) und da ist was dran.
Doofes Beispiel,, Aber stell dir doch nur mal z.B. die Eingeborenen von Papua-Guinea vor.
Was fragen die wohl?
Kommt der Jaguar diese Nacht wieder? Werden wir vom Nachbardorf angegriffen? Wie verheerend wird die Regenzeit?
Du musst bei deiner Fragestellung immer auf die Perspektive achten, aus der heraus Fragen gestellt werden.
Nicht alle Menschen sind Europäer, Amis oder gebildete Asiaten.

Rhona
 
was ist denn an deiner Antwort, insbesondere im letzten Teil metaphysisch?!

'Einführungen in die Metaphysik'
geben meist einen Überblick der verschiedenen Denkschulen in ihrer historischen Reihenfolge
(Metaphysik = Ideengeschichte)

umgangssprachlich ist 'Metaphysik' das Wissen,
das (auch) der (physikalischen) Erkenntnis zugrunde liegt
(Metaphysik = Erkenntniswege)

Was kann also ein Mensch schreiben, der vom Wissen keine Ahnung hat? Welche Fragen soll er stellen, auf die es eine Antwort gibt?

scilla: schreibe über das, worüber Du Dich informiert hast
scilla: schreibe über Deine Lust
rhona: schreibe über Deine Sorgen

scilla: schreibe über das, was Du erforscht hast
marianne: schreibe über Dich und Dein Sein
rhona: schreibe über die verschiedenen Kulturen
 
Ich hoffe, die Angesprochenen können mit den von scilla formulierten Imperativen etwas anfangen.

Meine Frage an scilla selbst lautet:

Was ist Aufklärung?

- wenn nicht, die Frage nach dem "Was ist" jenseits der abstrakt vorgeordneten
metaphysischen Kategorien von Fall zu Fall neu zu beantworten?
 
scilla schrieb:
marianne: schreibe über Dich und Dein Sein



Grüß Dich, Scilla!

Eigentlich ist mein Fragenvorschlag eher in die Erkenntnisphilosophie zu stellen. Zugegeben: Erkenntis von Außenwelt includiert immer auch Selbstreferenz.


Und wenn ich es so recht bedenke, unterscheiden sich unsere Fragenvorschläge kaum; sie richten sch nur auf verschiedene Parameter des Seins.


Freundliche Grüße

Marianne
 
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scilla schrieb:
'Einführungen in die Metaphysik'
geben meist einen Überblick der verschiedenen Denkschulen in ihrer historischen Reihenfolge
(Metaphysik = Ideengeschichte)

umgangssprachlich ist 'Metaphysik' das Wissen,
das (auch) der (physikalischen) Erkenntnis zugrunde liegt
(Metaphysik = Erkenntniswege)

Wenn du meinem ehemaligen Prof. für Politikwissenschaft, der sich u.a. mit politischer Ideengeschichte beschäftigt und von der Grundlage her ein strikt empirisch-analytisches Wissenschaftskonzept vertritt, bescheinigen würdest, daß er mit Ideengeschichte Metaphysik betreibt, würde er wahrscheinlich nur nachsichtig lächeln.

zum zweiten Absatz: Metaphysik soll das Wissen sein, was physikalischen Erkenntnissen zugrunde liegt. Das meinst du jetzt nicht im Ernst, oder?

Daß Metaphysik oder metaphysisches Denken als ein Erkenntnisweg (unter mehreren, die sich z.T. gegenseitig ausschließen) angesehen werden kann, da geb ich dir ferner recht.
 
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