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Elternsex vor Kindern

Bernd

Well-Known Member
Registriert
3. Mai 2004
Beiträge
8.643
Liebes Forum,

meiner Meinung nach herrscht unter den Menschen eine Art Konsens, dass man Kinder nicht beim Sex der Eltern zuschauen lässt. Man sollte sie auch vor dem versehentlichen hereintapsen ins elterliche Schlafzimmer schützen. Ich war ebenfalls dieser Meinung, weil ich das für selbstverständlich hielt. Dann begann ich zu denken.

Nun bin ich seit Jahren mit mir im Unreinen, weil ich nicht verstehe, wie die Natur nicht wollen sollte, dass die Kinder dabei zuschauen oder wie die Natur ausschließen will, dass die Kleinen nicht mal zufällig in die Holzhütte oder Felsgrotte der Eltern tapsen. Das kann doch mal passieren...ich verstehe nicht, wie sich die Natur das ohne Trauma und Psychiater vorgestellt hat.

Inzwischen bin ich der Meinung, dass es daran liegen könnte, dass die meisten Menschen einfach wie Tiere über sich herfallen. Sie leben Sex mit einer unglaublichen Brutalität. Wenn das Kind den Papa da auf der Mama sieht, erweckt das beim Kind den Anschein, alsob der Papa die Mama verprügelt oder gar umbringt. Genau das sind Schilderungen, die ich hin und wieder mal von Betroffenen, inzwischen Erwachsenen, höre. Das Kind versteht die Situation nicht und deutet die Regungen beider Partner so, alsob sie mit einander kämpfen. Kämpfen! Kann das im Sinne der Natur sein? Ich möchte daran erinnern, dass wir Menschen sind...wir sind keine Tiere, die mit Sex auch Hierarchien festigen. Im Übrigen fand ich im Zusammenhang mit der Entstehung des Wortes Missionarsstellung (Mann oben), dass die Afrikaner, die dieser Stellung ihren Namen gaben, sagten, dass die Missionare (wer sonst soll das gewesen sein), den Frauen Gewalt antaten. Es soll in ihren Augen gewalttätig ausgesehen haben. Auch möglich, dass sie erstmals mit dem Sex „zivilisierter“ zutun hatten. Vielleicht ist der einfach nur brutal.

Nun frage ich mich, ob nicht unser genereller leistungsorientierter Sex in unserer ach so aufgeklärten Gesellschaft, nicht eher ein schneller Konsum und ein schnelles energetisches Ventil geworden ist. Ganz und gar keine gefühlvolle, respektvolle, leise und endlose Hingabe an die Sinne und Regungen des anderen und die eigenen. Ein Tanz, bei dem man seinen Verstand verliert und miteinander verschmilzt in endloser Verbundenheit. "...Das wäre doch Kinderkram!..." Kinderkram? Vielleicht bräuchten wir die Kinder vor diesem Kinderkram dann auch nicht explizit zu schützen?

Kann es sein, dass wir unsere Kinder nur deshalb vor dem Anblick unserer Liebesspiele schützen müssen, weil die meisten von uns Sex so gewalttätig praktizieren, dass beim Kind eine Abneigung oder ein Erschrecken entstehen MUSS? Kann es sein, dass deren Erschrecken gar nicht so groß wäre, wenn wir einfach liebevoller, sinnlicher und angst- und leistungsbefreiter mit Sex umgehen könnten? Wenn wir die Stimmen der Prister in uns vergessen könnten? (Ich muss ganz ehrlich auch sagen, dass ich das, was meine Altersgenossen als normalen Sex empfinden...als eine Schlägerei mit anschließender Siegerehrung empfinde. Krank.)

Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Natur es ausgeschlossen hat, dass die Kinder doch mal heimlich oder zufällig zusehn...zumal früher die Wohnkästchen noch nicht so hermetisch abgeriegelt waren wie heute. Und...weil es heute ja modern geworden ist, den Kindern Aufmerksamkeit und Schutz zu heucheln, möchte ich hier aber ernsthaft betonen, dass es mir trotzdem (!) um deren Wohl geht...nicht zuletzt, weil ich mit Opfern (von diesen verklemmten Heuchlern) zutun habe. Trotzdem möchte ich hier diese provokante Frage einstellen.

Viele Grüße
Bernd (der leider im Moment einen etwas derben Ton mit ich herumschleppt, entschuldigt bitte) :rolleyes:
 
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Ok, Bernd, dann bin ich wohl die Erste, die dir darauf antwortet.

Ich bekam nie die Gelegenheit, meine Eltern beim Sex zu überraschen, worüber ich eigentlich auch sehr froh bin.
Für Kinder stellen die Eltern etwas besonders dar, sind einfach nur Vater und Mütter, aber ansonsten geschlechtsneutral. Obwohl man als Kind, so ab 7 oder 8 Jahren, weiß, dass sogar der eigene Vater und die eigene Mutter Sex miteinander haben, so hat es doch für Kinder eine ganz andere Bedeutung, als wenn sie z.B. im TV Paare sehen, die sich küssen, streicheln und miteinander schlafen.
Ich gebe ganz ehrlich zu, dass es mir nicht gefallen hätte, meine Eltern in dieser Situtation zu überraschen. Für mich ist Sex etwas sehr Intimes; etwas, das man im Normalfall zu Zweit und ohne Zuschauer erlebt.
Egal welche Art von Sex oder welche Praktiken man anwendet, Kinder müssen und sollen es nicht live erleben! Natürlich wird kein Kind deswegen einen Schaden davon tragen, nur weil es die Eltern beim Sex beobachtete; aber bis zu einem gewissen Alter - bis ca. 9 Jahren - kann ein Kind kaum unterscheiden, ob der Vater oder die Mutter aus Lust oder Schmerz aufstöhnen. Und warum überhaupt diese Überlegung???
Warum sollen Kinder schon in frühen Jahren das live miterleben, was normalerweise den Erwachsenen vorbehalten ist?? Willst du Kindern, denen es nicht vergönnt war, ihren Eltern beim Sex zuzuschauen, stattdessen Soft-Pornos zeigen, damit sie sich frühzeitig damit beschäftigen??
Und welche Stellung ist für dich, Bernd, die, die Kindern am wenigstens vermittelt, dass der Eine dem Anderen Gewalt antut??
Hättest du, Bernd, deine Eltern gerne beim Sex beobachtet?? Sei ehrlich, bitte!!
Hättest du deine Mutter gerne nackt gesehen, breitbeinig und deinen Vater, ebenfalls nackt, neben, unter oder auf deiner Mutter liegend???
Meine Antwort ist jetzt sicher genauso provokant ausgefallen, aber das ließ sich nun mal nicht umgehen.

Rhona
 
Natürlich wird kein Kind deswegen einen Schaden davon tragen, nur weil es die Eltern beim Sex beobachtete; aber bis zu einem gewissen Alter - bis ca. 9 Jahren - kann ein Kind kaum unterscheiden, ob der Vater oder die Mutter aus Lust oder Schmerz aufstöhnen.
Hier deuten leider die Erinnerungen der Betroffenen auf das komplette Gegenteil hin. Und ich glaube denen, nicht meinem Vorurteil.
Noch vor 50-100 Jahren glaubten die Menschen, dass ein Kind, wenn man es mit 2 Jahren missbraucht, auch nichts davon „merkt“. Sie verwechseln verstehen mit spüren. Sie können nicht wissen, dass ein Kind lebt. Weil sie selbst nicht leben. Manche glauben bis heute, dass ein Kind das nicht mitbekommt.

Hättest du, Bernd, deine Eltern gerne beim Sex beobachtet?? Sei ehrlich, bitte!!
Meinen Eltern beim Sex zuschauen? Hatten die je welchen?

Du lenkst ab, Rhona. Du verstehst mich wortwörtlich und schiebst eine Erklärung zwischen dich und dein Vorurteil. Ich will doch nicht, dass Sex vor Kindern ausgeübt wird, ich will das gesellschaftliche Vorurteil hinterfragen. Denn die Gesellschaft schiebt Erklärungen genauso schnell vor...und alle plappern es nach... irgendwann sagen alle..."ja...die Erde ist doch keine Scheibe...na war doch klar". Versteht man das? :)

Soweit
Bernd
 
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Bernd schrieb:
ich will das gesellschaftliche Vorurteil hinterfragen

Ich verstehe nicht inwieweit mein Nichtwollen von Zuschauern gleichweder Art in einen Topf mit Vorurteilen gelangen kann. Das klingt mir sehr gewollt kostruiert.
Zum Sex gehören für mich nur 2 Menschen und nicht mehr.
In anderen Kulturen und auch bei unseren nächsten Verwandten, den Bonobos ist das anders, aber ich lebe hier.
 
Bernd schrieb:
Meinen Eltern beim Sex zuschauen? Hatten die je welchen?

Du lenkst ab, Rhona. Du verstehst mich wortwörtlich und schiebst eine Erklärung zwischen dich und dein Vorurteil. Ich will doch nicht, dass Sex vor Kindern ausgeübt wird, ich will das gesellschaftliche Vorurteil hinterfragen. Denn die Gesellschaft schiebt Erklärungen genauso schnell vor...und alle plappern es nach... irgendwann sagen alle..."ja...die Erde ist doch keine Scheibe...na war doch klar". Versteht man das? :)

Soweit
Bernd

Welches Vorurteil, Bernd???

Dass Sex eine Sache ist, die im Normalfall zwischen zwei Personen und ohne Zuschauer stattfindet??

Und von welchem gesellschaftlichen Vorurteil sprichst du, wenn doch das Gros der Erwachsenen Sex auf die übliche Art (auch der Missionarsstellung) praktiziert?
Ob Sex zu brutal oder nicht praktiziert wird, das liegt doch im Ermessen jedes Praktizierenden. Wenn der Eine auf die zärtliche Art steht, kann doch der Andere die brutale bevorzugen.
Was ist mit denen, die Saso-Maso bevorzugen??? Auf diesem Gebiet ist doch erlaubt, was Beiden gefällt, wobei die Betonung auf "Beiden" liegt. Aber was hat das alles mit Kindern zu tun, die ihren Eltern beim Sex zuschauen??
Vielleicht krieg ich da irgendwas Wichtiges nicht so richtig mit, aber ich kapiere immer noch nicht, auf was du hinaus willst.

Rhona
 
Ich bezweifel ganz stark das sich das Liebesleben vor den Kindern geheimhalten
läßt. Außerdem ist es etwas natürliches. Damit meine ich nicht das man
provoziert das Kinder das mitbekommen, aber es läßt nicht vermeiden und
man sollte dann auch normal damit umgehen.
Kinder sind neugierig und selbst wenn sie nicht ins Schlafzimmer platzen wird
die Neugierde sie dazu treiben an der Tür zu lauschen oder durch das
Schlüsselloch zu schauen.
Ich glaube das es in erster Linie wichtig ist dem Kind das dann richtig zu
erklären und wenn man im Alltag auch liebevoll miteinander umgeht wird gar
kein so großer Erklärungsbedarf entstehen.

LG
Phoenix
 
Phoenix schrieb:
Ich bezweifel ganz stark das sich das Liebesleben vor den Kindern geheimhalten
läßt. Außerdem ist es etwas natürliches. Damit meine ich nicht das man
provoziert das Kinder das mitbekommen, aber es läßt nicht vermeiden und
man sollte dann auch normal damit umgehen

Man kann es ohne sich was abzubrechen zu einer alleinigen Angelegenheit der Eltern machen.
Ich habe 4 Kinder, die nie an der Türe lauschten und wahrscheinlich sehr wenig von unserem Intimleben erfuhren. Es war trotzdem nie geheim, das wir eins haben. Es wird respektiert, das zu bestimmten Zeiten an der Türe geklopft werden muss, wenn eine Störung unvermeidlich ist. Wir respektieren auch die Türen der Kinderzimmer.
 
Hallo zusammen,
dank euch erstmal, für eure Beiträge.

Ihr mogelt euch wieder raffiniert um meine These herum.
von Rhona:
Ob Sex zu brutal oder nicht praktiziert wird, das liegt doch im Ermessen jedes Praktizierenden. Wenn der Eine auf die zärtliche Art steht, kann doch der Andere die brutale bevorzugen.
Das hat doch mit dem Thema nichts zutun, liebe Rhona. Dass die Diskussion auf SM geht, lenkt vom „normalen“ ab. Indem du das moralische Tabu für SM lockerst, stellst du dir einen Freibrief für „das normale“ aus. Das ist unsere Denkweise...es muss nur erlaubt sein, dann löst sich mein Unbehagen, dann stell ich mein Denken ein. Aber indem der Zeigeist das normale legalisiert, muss es nicht menschlich, lebensfreundlich sein. Wie sähe eine menschlich hochentwickelte Sexualität aus? (hochentwickelt sei hier angenommen „auf dem Weg vom tierischen zum göttlichen“)

Mir geht es hier darum, mal nach innen zu schauen und zu kucken, ob sich denn die Natur irrt oder wir.
von Rhona:
Vielleicht krieg ich da irgendwas Wichtiges nicht so richtig mit, aber ich kapiere immer noch nicht, auf was du hinaus willst.
Hat die Natur es versäumt, auszuschließen, dass Kinder vom Liebesleben der Eltern etwas mitbekommen oder hat der Mensch versäumt, sein Liebesleben zu betrachten. Die Priester haben das verteufeln bereits langsam gelockert, irgendwann wird sicher auch der Inhalt zum denken freigegeben.
von Phönix:
Ich glaube das es in erster Linie wichtig ist dem Kind das dann richtig zu
erklären und wenn man im Alltag auch liebevoll miteinander umgeht wird gar
kein so großer Erklärungsbedarf entstehen.
Genau, das ist sicher der erste Hinweis. Was könnte man davon dann ableiten?
von janwall:
Ich verstehe nicht inwieweit mein Nichtwollen von Zuschauern gleichweder Art in einen Topf mit Vorurteilen gelangen kann. Das klingt mir sehr gewollt kostruiert.
Es geht mir nicht um dein Nichtwollen von Zuschauern. Ich will auch keine haben, außer vielleicht ein paar Stofftiere.

*ein bisschen verzweifelt kuckt*

Viele Grüße
Bernd
 
@Bernd

Bernd schrieb:
Mir geht es hier darum, mal nach innen zu schauen und zu kucken, ob sich denn die Natur irrt oder wir.
Weder noch.
Für die Natur ist es egal, ob Kinder zuschauen oder nicht. Es ist ein gesellschaftliches Phänomen.
Die Natur hat auch keine Toiletten gebaut. Es zählt heutzutage trotzdem zum intim-Bereich der Menschen.

Ich finde den Vergleich Natur und heutiges soziales Verhalten kann man in der Form in der du es tust nicht machen. Das ist wie mit den Äpfel und den Birnen.
 
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Bernd schrieb:
Liebes Forum,

meiner Meinung nach herrscht unter den Menschen eine Art Konsens, dass man Kinder nicht beim Sex der Eltern zuschauen lässt. Man sollte sie auch vor dem versehentlichen hereintapsen ins elterliche Schlafzimmer schützen. Ich war ebenfalls dieser Meinung, weil ich das für selbstverständlich hielt. Dann begann ich zu denken.

Das war eine richtige Überlegung.

Nun bin ich seit Jahren mit mir im Unreinen, weil ich nicht verstehe, wie die Natur nicht wollen sollte, dass die Kinder dabei zuschauen oder wie die Natur ausschließen will, dass die Kleinen nicht mal zufällig in die Holzhütte oder Felsgrotte der Eltern tapsen. Das kann doch mal passieren...ich verstehe nicht, wie sich die Natur das ohne Trauma und Psychiater vorgestellt hat.

Der Zufall wird keinen Schaden anrichten. Auf Dauer wird es das Kind neurotisch machen.

Inzwischen bin ich der Meinung, dass es daran liegen könnte, dass die meisten Menschen einfach wie Tiere über sich herfallen. Sie leben Sex mit einer unglaublichen Brutalität. Wenn das Kind den Papa da auf der Mama sieht, erweckt das beim Kind den Anschein, alsob der Papa die Mama verprügelt oder gar umbringt. Genau das sind Schilderungen, die ich hin und wieder mal von Betroffenen, inzwischen Erwachsenen, höre. Das Kind versteht die Situation nicht und deutet die Regungen beider Partner so, alsob sie mit einander kämpfen. Kämpfen! Kann das im Sinne der Natur sein? Ich möchte daran erinnern, dass wir Menschen sind...wir sind keine Tiere, die mit Sex auch Hierarchien festigen. Im Übrigen fand ich im Zusammenhang mit der Entstehung des Wortes Missionarsstellung (Mann oben), dass die Afrikaner, die dieser Stellung ihren Namen gaben, sagten, dass die Missionare (wer sonst soll das gewesen sein), den Frauen Gewalt antaten. Es soll in ihren Augen gewalttätig ausgesehen haben. Auch möglich, dass sie erstmals mit dem Sex „zivilisierter“ zutun hatten. Vielleicht ist der einfach nur brutal.

Ein brutaler Zufall wird natürlich mehr in der Psyche des KIndes anrichten als ein zärtlicher.

Nun frage ich mich, ob nicht unser genereller leistungsorientierter Sex in unserer ach so aufgeklärten Gesellschaft, nicht eher ein schneller Konsum und ein schnelles energetisches Ventil geworden ist. Ganz und gar keine gefühlvolle, respektvolle, leise und endlose Hingabe an die Sinne und Regungen des anderen und die eigenen.

AUf alle Fälle für Kinder schädlich.

Ein Tanz, bei dem man seinen Verstand verliert und miteinander verschmilzt in endloser Verbundenheit. "...Das wäre doch Kinderkram!..." Kinderkram? Vielleicht bräuchten wir die Kinder vor diesem Kinderkram dann auch nicht explizit zu schützen?

Auch das interessiert Kinder nicht wirklich. Ausnahmen bestätigen die Regel. Aber von diesen ist hier nicht die Rede.


Kann es sein, dass wir unsere Kinder nur deshalb vor dem Anblick unserer Liebesspiele schützen müssen, weil die meisten von uns Sex so gewalttätig praktizieren, dass beim Kind eine Abneigung oder ein Erschrecken entstehen MUSS? Kann es sein, dass deren Erschrecken gar nicht so groß wäre, wenn wir einfach liebevoller, sinnlicher und angst- und leistungsbefreiter mit Sex umgehen könnten? Wenn wir die Stimmen der Prister in uns vergessen könnten? (Ich muss ganz ehrlich auch sagen, dass ich das, was meine Altersgenossen als normalen Sex empfinden...als eine Schlägerei mit anschließender Siegerehrung empfinde. Krank.)

Es ist nicht die Stimme der Priester sondern die Stimme des ganz normalen Gewissens, das jeder Mensch auch ohne Priester inne hat.

Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Natur es ausgeschlossen hat, dass die Kinder doch mal heimlich oder zufällig zusehn...zumal früher die Wohnkästchen noch nicht so hermetisch abgeriegelt waren wie heute. Und...weil es heute ja modern geworden ist, den Kindern Aufmerksamkeit und Schutz zu heucheln, möchte ich hier aber ernsthaft betonen, dass es mir trotzdem (!) um deren Wohl geht...nicht zuletzt, weil ich mit Opfern (von diesen verklemmten Heuchlern) zutun habe. Trotzdem möchte ich hier diese provokante Frage einstellen.

Sie meine Ausführungen unten!

Viele Grüße
Bernd (der leider im Moment einen etwas derben Ton mit ich herumschleppt, entschuldigt bitte) :rolleyes:

Hallo Bernd,

heute finde ich deinen fragenden Ton ganz angenehm.

Warum sollen Kinder beim Sex von Erwachsenen nicht zusehen?

Meine Antwort:

Weil sie am Sex der Erwachsenen normalerweise kein Interesse haben. Es sei denn, man macht sie andauernd darauf aufmerksam.
Ein Kind hat meistens ganz andere und viele Interessen. Das Interesse wird normalerweise von Erwachsenen bei den Kindern geweckt. Warum sollte man bei ihnen das Interesse am Erwachsenensex wecken? Ist doch total überflüssig, da es möglicherweise auch all die anderen Interessen, die für das Leben notwendiger sind, überdecken und verdrängen würde. Das Interesse am Sex tritt doch normalerweise erst in der Pubertät intensiv auf und dann beschränkt es sich meistens auf Gleichaltrige. Natürlicherweise.

Wenn es den Eltern in der Kindheit ihrer Kinder gelungen ist, ein Vertrauensverhältnis aufzubauen, werden die Kinder mit Ihren Problemen zu ihren Eltern kommen und fragen, wenn sie etwas über Sex wissen wollen. Ihnen Sexgedanken frühzeitig aufzuoktruieren würde sie neurotisch machen. Es gibt bereits Beispiele dafür, sogar in meinem Bekanntenkreis. Diese Dinge wirken sich auf die Kinder verheerend aus.

Es ist anders, wenn das Kind einmal zufällig seine nackten Eltern sieht oder vielleicht irgendetwas in sexueller Hinsicht mitbekommt. Wenn es das KInd interessiert, wird es fragen und wenn nicht, meistens schnell ad acta legen, weil es eben andere Dinge viel mehr interessieren. Dadurch wird bestimmt kein psychisher Schaden entstehen, wohl aber, wenn Eltern glauben, die Kinder andauernd an ihren Sexspielen - und seien sie auch besonders zärtlich - teilhaben zu lassen.

Nach bestem Wissen und Gewissen (ohne Priester)

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